Eintrag 43: Eine Hochzeit unter Darrs Report in Coriolis - der 3te Horizont | World Anvil
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Eintrag 43: Eine Hochzeit unter Darrs

General Summary

Khamset, der 1te Tag im Segment der Tänzerin im Zyklus 62CZ

  Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni   Wir planten nun unsere Reise nach Dabaran und kauften 15 Tonnen Holz als Fracht ein. Die Koordinaten für den ersten Sprung nach Caph gab es gratis von der Coriolis. Keine Probleme. Auch der Sprung nach Marfik verlief gut. Dort sichteten wir einige frische Wracks aus der Auseinandersetzung mit der Hydra-Flottille. Die Legion bestand darauf, unser Schiff zu durchsuchen und schickte drei Zollbeamte an Bord, die nach einem halben Tag wieder abzogen.   Dann weiter nach Amedo und Algebar. Nach Melik sprang ich mal wieder mit der Statue, um in Übung zu bleiben. Alles bestens, nur einige Sensibelchen in der Crew maulten über Albträume.   Für den Sprung nach Rigel aktivierte ich vorsorglich meinen Nanitenanzug wegen der Plasmastürme und ihren Auswirkungen. Hier hatte ich ja schon einmal das Bewusstsein verloren. An der Portalstation in Rigel fanden sich Militärschiffe (von Legion, Freier Liga und auch Söldner) sowie einige beschädigte Zivilschiffe. Der Ruf sei inzwischen stärker geworden und versuche sogar, die Portalstation zu übernehmen. Auf einer Breitbandfrequenz sandte der Ruf auch neue religiöse Nachrichten. Der Ruf sei von einem Wesen aus dem Innern des Planeten erhört worden. Beim Boten, übernimmt Ana hier den Kult der Wahnsinnigen?   Wir mussten aber weiter und sprangen nun ebenfalls problemlos nach Dabaran. Am 23. Tag im Segment des Boten erreichten wir mit der Zarathustra den Orbit meines Heimatplaneten.   Mit der Captain’s Yacht, unserem schicken Klasse-1 Neuzugang, flog ich nach Hause zu den Zwillingsoasen. Zwischendurch informierte ich mich über Neuigkeiten aus der lokalen Politik, insbesondere zu den Wasserkriegen. Anschläge in der Wüste, angeblich vergiftete Wassertanker, Söldner. Sichtung von Sandwürmern … das alles klang nicht gut.   Ich traf zuerst unseren Hauptmann Jumail El-Zaman, er war wie immer freundlich und zuvorkommend. Vater und Bruder waren nicht zuhause, es gab zahlreiche diplomatische Aktivitäten. Der Rat der Darrs warnte zum Beispiel vor der Djinn-Technologie der Coriolis.   Mama hingegen war schon voll in die Hochzeitsvorbereitungen vertieft, und so konnte ich mich diesem unseligen Thema nicht länger verschließen. Möbel, Kleidung, Musik, Gästelisten, Etikette. Ein endloser Tag voller “wichtiger” Entscheidungen …   Ich hatte zumindest die Wahl beim Ort für die Feierlichkeiten. Da es eine politische und keine Liebesheirat wird, wählte ich den Speicher, den Hauptsitz der Familie meines zukünftigen Ehemanns Waqar-Salim Bin-Duqa Sarkis. Diese Wahl würde auch die Zwillingsoasen aus einer möglichen Schusslinie bei Attentatsversuchen bringen, so mein Sicherheitskalkül. Schließlich verlief die letzte Hochzeit, die ich bei Dol-Quasar besucht hatte, extrem blutig. Auch war der Speicher deutlich besser abzuschotten als unser relativ offenes Gelände.   Die anderen aus meiner Crew vergnügten sich derweil jeweils eigenständig. Zein ging shoppen in Lotus, ein Kleid für meine Hochzeit. Wie fein! Moth suchte Kontakt zum Kreis der Suchenden.   Unsere Gästeliste umfasste mindestens 300 Personen. Darunter die Emira der Wolkenstadt und natürlich Vertreter aller Darrs, vornehmlich alte Herren. Und der Emir der Alten Festung, der sich zusätzlich noch mit zahlreichen seiner Latifs selbst eingeladen hatte, was ich persönlich höchst ungewöhnlich fand.   Da ich vermutete, dass es vielleicht Anschlagspläne geben könnte, besuchte ich vorab noch die Alte Festung, und bekam beim Treffen mit der Kuratorin interessante Einblicke in die dortigen strengen Sicherheitsorganisation. Die Latifs sind Elitestreitkräfte, angeblich völlig neutral. Wer auf Dabaran Dinge ändern möchte, kommt kaum ohne ihre Unterstützung aus. Ich konnte aber trotz aller Bemühungen nicht viel darüber erfahren, warum so viele Latifs meine Hochzeit absichern sollen. Kevin wurde aber auch in die Sicherheitsorganisation des Speichers integriert, so dass ich zumindestens auf dem Laufenden gehalten würde.   Und so traf ich bereits am 28. Tag des Boten vorab im Speicher ein, um dort – nach weiteren Vorbereitungen – zu übernachten und natürlich die Sicherheitsvorkehrungen genau zu inspizieren. Kevin koordinierte sich mit der dortigen Djinintelligenz über innere und äußere Sicherheitsangelegenheiten. Die Latifs hatten allerdings ihre eigene Kommandozentrale eingerichtet und kommunizierten stark verschlüsselt.   Am Vorabend der Hochzeit traf ich Vater. Er war herzlich und zusprechend, ganz im Tenor von “ich würde mich schon an meine neue Rolle gewöhnen”. Im übrigen habe er aber die Zarathustra “an die Kette” gelegt, damit ich es mir nicht noch anders überlegte. Für die Hochzeitsreise nach Mira (!?) dürfe ich “natürlich” dann das System noch einmal verlassen. Danach soll die Zara als Station fest im Dabaran-System geparkt werden, wenn es nach ihm geht.   Innerlich kochend blieb ich nach Außen ganz ruhig und simulierte Demut: “So werde ich mich deinem Willen beugen, Vater!” Was aber danach kommen mag, werde nur ich entscheiden. Es wird das letzte Mal sein, dass ich dir gehorche. Ich mache das nur für Mama, die ansonsten deinen Unmut jahrelang ertragen müsste. Meine Wut über unsere altertümliche Gesellschaft wird wie ein alles zerfetzender Sandsturm über Dabaran fegen … irgendwann.   Und so kam nun, erwartet mit aller “Vorfreude”, der 29. Tag des Boten, mein Geburtstag – der Tag meiner Hochzeit.   Schminken. Gardrobe. Zeremonien. Atemtechniken. Mutter gestresst. Braut gestresst. Wasser und Baderituale. 7-Gänge Menü. Nur der innerste Kreis (300-400 Personen waren es dann). Nach Stand sortiert. Moth bei den Geistlichen. Andere “Freunde der Braut” etwas abseits. Reden. Reden. Noch mehr Reden. Einblick in die Hochkultur des 3. Horizonts für unseren Fremdling in Moth.   Glückpreisungen der Ikonen. Liebliche Gesänge. Rosenblätter. Mehr Musik. Kinder, die meine Schleppe trugen. Die Ehegelübde. Das zeremonielle Zusammenbinden der Hände. Das Zerschlagen des Kelches. Wir Eheleute auf Thronen. Alle Gäste gratulieren, Emire, Sultane, Würdenträger, gefühlt eher 600 Personen. Nach 2-3 Stunden das “einfache Volk” und meine Crew.   Kurze Pause. Umziehen in einfachere Gewänder (nur noch ein Jahresgehalt der Oberschicht im Horizont). Essen. Konversation. Essen. Konversation. Essen. Konversation. Essen. Konversation. Ein aufdringlicher Verehrer aus der Küstenstadt Bari, der wohl oft in Briefen um meine Hand angehalten hatte und sich nun übergangen und sichtlich ungeliebt fühlte. Mama hatte da wohl gut gefiltert. Eine Kurtisane kam zu meiner Rettung und lockte ihn weg.   Zwischendurch Sicherheitsmeldungen von Kevin an meinen Knopf im Ohr. “12 Tank-Landcrawler wollen Wasser aufnehmen, ein Tag zu spät, keine Kommunikation?” “Aufhalten!  Etwas abseits, die Emira der Wolkenstadt. Schwarze Kleidung, aufrecht und selbstbewusst. Wir bewegten uns zum Buffet in einem Seitengang, gefolgt von sechs Latifs. Die Gräfin läßt mir ihre Glückwünsche übermitteln und habe ein Angebot. Wasser sei das einzige Mittel, um die Darrs zu beugen. Frauen sollten auf Dabaran gleichberechtigt sein. Wasser fair verteilt. Sie reichte mir einen Tag und Kontaktdaten von Belreva Ruvana, von der Freien Liga. Wir wurden von heftigen Vibrationen im Boden unter unseren Füßen unterbrochen. Die Emira verabschiedete sich. Kevin meldete: ein verdächtiges Shuttle wurde abgeschossen (nach Rücksprache).   Die Abendzeremonien begannen. Weitere Gespräche. Mit freundlichen und neutralen Darrs. Ein Herr Morineu von der Freien Liga, charmant und freundlich, aber irgendwie auch raubtierhaft. Schiffskomponenten. Alles möglich machen. Büro im Bari-Raumhafen … Mehr Personen. Noch mehr Personen. Alles floss ineinander. Meine Gedanken wurden träger und träger.   Weitere Reports von Kevin. Abgeschossenes Schiff war mit explosiven Chemikalien beladen. Angeblich dringende Waren, kein Anschlag (1 Million Bir weg, aha). Tanklaster waren verspätet. Stromausfälle. Kleinere Flutungen im Speicher. Drei Personen der Speicher-internen Sicherheit hatten mich informieren wollen, wurden aber von den Latifs daran gehindert, denn die Braut dürfe nicht “behelligt” werden. Stattdessen wurden sie zwangsversetzt, was ich nun sofort rückgängig machte.   Möge dieser Tag nun bald enden, beim Boten!   Layla Out.
Datum des Berichts
13 Apr 2022
Hauptschauplatz
Nebenschauplätze

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