Dämonenpest Condition in Terria (German) | World Anvil

Dämonenpest


"Wie eine infektiöse Krankheit schleicht die Dämonenpest über unsere Welt. Viel zu lange haben wir dem Geschwür erlaubt, seine Wurzeln allerorts zu setzen. Wir hätten es ausrotten sollen, mitsamt Stiel und Stumpf als uns klar wurde, was wir auf die die Welt losgelassen hatten. Dennoch ziehen wir es vor unsere Augen zu verschließen, die tausenden Toten jedes Jahr zu ignorieren und die wachsende Gefahr, die mit jedem Tag größer wird. Erst wenn diese Plage vor jeder einzelner Tür steht, scheinen wir den Willen zu besitzen, Komfort zu opfern, um unser Überleben zu sichern."
Krobat presste sich die eigene Hand auf den Mund, um einen Schreckenslaut zu unterdrücken. Er war Arwin knapp zuvorgekommen, dessen Hand ebenfalls auf dem Weg gewesen war ihn zum Schweigen zu bringen, nun jedoch ruhig auf seiner Schulter verharrte. Dem älteren Mann fiel es erheblich leichter den Anblick auszuhalten, Krobat musste sich sowohl gegen den Drang sich abzuwenden als auch gegen die aufsteigende Übelkeit wehren.

Mit einem von fleischiger Masse zu einem dumpfen Ton verzerrten Laut, öffnete die froschartige Kreatur ihr Maul weit und schüttelte sich ein wenig, wohl um das Übermaß aus menschlichem Fleisch angenehmer in ihrer Mundhöhle zu verteilen. Unter den Ton mischte sich ein zweiter Laut, ein leises Winseln und Weinen, das ein Gefühl in Krobat aufsteigen ließ, welches er seit Wochen nicht gespürt hatte, blanker Hass und weiß glühende Wut, die seinen Verstand zu betäuben schien. Seine Augen trafen auf den Ursprung des Tons. Direkt zwischer den beiden Zungen der Kreatur lag ein Mädchen, sieben Jahre alt, höchstens.

Das Wesen strich sich einmal mit der rechten Zunge über die Innenhöhle seines Mauls, die raue Oberfläche glitt über das Gesicht des Kindes und blieb entlang der Widerhaken kurz hängen. Hätte sie noch die Kraft gehabt zu schreien, hätte sie wohl einen Schrei fahren lassen, der einem das Mark erschüttert hätte, als die Zunge ihr das Fleisch vom Gesicht riss. Vom Kieferknochen ausgehend bis hinauf zur Stirn löste sich die Haut von ihrem Fleisch und ließ Teile ihrer Knochen brach liegen. Wohl zum Glück des Mädchens schien ihr Verstand bereits vollkommen losgelöst, zerbrochen durch die Schmerzen ihres zerquetschten Unterleibs und ihrem durch die hochgewürgte Säure aufgelöstem Rücken.

Arwins Anwesenheit war ein Segen. Seine Hand grub sich derart tief in Krobats Schulter, dass selbst wenn er seinem Zorn erlegen wäre, er sich niemals hätte losreißen können und in seiner blinden Rage womöglich das nächste Opfer der Kreatur geworden wäre. Was sich jedoch beinahe noch mehr in seinen Verstand einbrannte als der Gesichtsausdruck des Kindes, war die Mimik von Arwin als Krobat ihn über seine Schulter hinweg anblickte. Sein Zorn stand dem seinen in nichts nach, ganz im Gegenteil, aber da war noch etwas anderes. Eine Art vertraute Reue, ein Beben in seinen Lippen, die Augenblicke bevor sich die Tränen Bahn brachen.

Als Dämonenpest wird eine Krankheit auf Terria bezeichnet, die als Konsequenz der Nutzung von Magie entsteht.

Inhaltsverzeichnis
a
Typ
Magical

Allgemeines

Wenn Lebensenergie vergeht, wandelt sie sich zu Dämonenenergie, dem Grundstein des Dämonenpfads. Durch die Nutzung von magischer Energie zur Erzeugung von Magie wird Dämonenenergie wiederum in Lebensenergie transformiert. Diese Wandlung ist allerdings niemls vollständig, bei der Umwandlung von magischer Energie in Lebensenergie bleibt stets ein Bruchstück der magischen Energie übrig und in dieser wiederum bleibt ein Kern aus Dämonenenergie zurück.

Während magische Energie bereits einen umfassenden Einfluss auf die Umwelt hat und womöglich für die Entstehung von magischen Kreaturen verantwortlich ist, kann der Einfluss der Dämonenenergie als gigantisch bezeichnet werden. Während magische Energie bereits ein zehnfach höheres Mutationspotenzial als Naturenergie besitzt, tritt sie in ihrer freien Form zusätzlich als Bündelung auf, welche den Kern aus Dämonenenergie beschützt. Hierdurch verfügt der Kern über eine gewaltige Zeit, die ihm für die Bindung an Materie und entsprechende Mutation zur Verfügung steht.

Das Mutationspotenzial der Fragmente von Dämonenenergie ist hierbei das was als das Mutationspotenzial der magischen Energie bezeichnet wird, da ihre Unterteilung innerhalb der magischen Energie nahezu unmöglich ist. Noch umfassender wird dieses Problem im Angesicht der Historie von Uras. Mit dem Aufstieg der Magier wurde diese Macht in der anfänglichen Zeit von nahezu jedem Menschen genutzt, der sich dem Rat der Magier anschloss. Dies sorgte für eine gewaltige Ansammlung von magischer Energie, die jedoch in der Anfangszeit für die Aufweckung der verbliebenen Weltenschreine verantwortlich war.

In den Jahren, die auf den magischen Umbruch folgten, reduzierte sich die Anzahl der Magier zwar immens, diejenigen, welche allerdings noch die Fähigkeit besaßen zu Magiern zu werden, verfügten über erheblich größere Macht und setzten dementsprechend gewaltigere Mengen an Energie frei. Mit den Jahren allerdings versiegten auch die aufwachenden Weltenschreine und stattdessen reckte die Dämonenpest als Nutzung der Magie ihr Haupt.

Formen der Dämonenpest

Einzelmutation
Die am meisten verbreitete Form der Dämonenpest liegt in sogenannten Einzelmutationen verborgen, also den klassischen Mutationen, wie auch andere Energien sie hervorbringen. Hierbei heftet sich die Energie an ein Individuum und bringt eine Dämonenmutation hervor. Hierbei ist ein interessanter Faktor dieser Mutationen zu nennen, welche die realitätsverzerrenden Kräfte von magischer Energie betrifft. Die Mutation durch dämonische Kraft kann nämlich nicht nur den Körper der Mutation unterwerfen, sondern bindet auch Geist und Seele in diesen Prozess ein.

In diesem Prozess heftet sich die Mutation gewissermaßen an eine definierende Eigenschaft des Ziels, eine Essenz sozusagen und bildet aus dieser das Gesamtkonstrukt der entstehenden Dämonenmutation. So kann ein Wesen, welches stark geprägt von Hungergefühl und der Jagd nach Nahrung war, eine blutrünstige Bestie hervorbringen, die nicht nur vom Fleisch ihrer Feinde lebt, sondern ebenso Nährstoffe aus dem Prozess der Jagd und dem damit assoziierten Gefühl beziehen kann. Gleichermaßen können kinderliebende Personen durch die Mutation zu Monstrositäten werden, welche sich ausschließlich von werdenden Müttern oder Neugeborenen laben. Ein klassisches Beispiels für diese Form der Mutation sind Succubi, die von sexueller Lust leben.

Als Teil der Mutation bildet sich im Körper einer Dämonenmutation eine Struktur, welche den Dämonennarben in Funktion und Struktur ähnlich zu sein scheint, allerdings stellt sie keine Bindung zu einem bestimmten Dämonen dar, sondern zum Dämonenpfad selbst. Dementsprechend tragen Einzelmutationen eine Konvergenz in sich, durch welche sie Dämonenenergie beziehen und diese ähnlich zur Magie nutzen, wobei die Form ihrer Magie maßgeblich durch die Gestalt ihrer Mutation bestimmt wird.

Durch die Nutzung dieser Macht setzen die Einzelmutationen wiederum weitere magische Energie in der Welt frei und begünstigen somit die Verbreitung der Dämonenpest. Aus diesem Grund werden oftmals hohe Belohnungen auf die Jagd von Einzelmutationen ausgesetzt, um diese einzudämmen, bevor sie größere Probleme erzeugen.

Dämonennester
by Midjourney (CSor96)
Dämonennester sind gleichermaßen eine Steigerung der Einzelmutationen, wie auch eine Alternative zu ihr. Bei ihnen verdichten sich gewaltige Mengen an Dämonenenergie an einem einzelnen Punkt, ohne hierbei eine Bindung mit Materie einzugehen. Stattdessen heftet sich die Energie gewissermaßen an das Konstrukt von Astralenergie, das der gesamten Schöpfung zugrunde liegt, was schließlich in einem Dämonennest resultiert. Diese massive Verdichtung von dämonischer Energie entspricht hierbei einer Dämonennarbe, die sich auf der Oberfläche der Welt selbst auftut.

Sie ist was oftmals als ein Miasma bezeichnet wird, ein gewaltiges entstehendes Areal unter den Einflüssen der Dämonenenergie, mit dem Nest im Zentrum. Innerhalb des Areals wirkten tosende, magische Kräfte nebst einem gewaltigen Mutationspotenzial, das absolut jede Materie ihr Untertan macht und in irrwitziger Geschwindigkeit weitere Einzelmutationen hervorbringt. Derartige Dämonennester und Dämonenmiasmen stellen eine gewaltige Bedrohung für jedwede Zivilisation dar und können sich rasant ausbreiten, wobei ihre Existenz ganze Landstriche verschlingen kann.

Eine besondere Aufgabe der Blutjäger des Rates, sowie teilweise sogar der Engelsgarde ist die Aufspürung von Orten, die derartigen Mutationen zu erliegen drohen und derartige Bereiche unter Quarantäne zu stellen, bevor sie zu derartiger Macht anwachsen, dass sie womöglich eine Bedrohung für den gesamten Kontinent bilden. Es wird geschätzt, dass sich zum aktuellen Zeitpunkt etwa zwei Dämonennester pro Jahr auf dem gesamten Kontinent von Uras bilden.

Dämonentore
Während Dämonennarben auf der Oberfläche der Existenz gewissermaßen als Ebenenbrücken auf den Dämonenpfad fungieren, da sie im Grunde von Permanenz gesegnet sind, bilden sogenannte Dämonentore als echte kurzlebige Konvergenzen ihr temporäres Gegenstück. Hierbei verdichtet sich die Dämonenenergie schlagartig und entlädt sich in Form eines Austauschs von Materie zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Durch diesen Prozess gelangen potenziell Dämonen oder im schlimmsten Fall sogar Teufel nach Terria. Diese zählen wohl zu den gewaltigsten Bedrohungen, denen sich die moderne Gesellschaft stellen kann, selbst mit den immensen Mächten, die sie innerhalb ihrer Fraktionen horten.

Das Erscheinen eines solchen Wesens wurde innerhalb der letzten 911 Jahre seit Entstehung des ersten Magiers glücklicherweise nur drei Mal dokumentiert, wobei in allen Fällen nur Dämonen eines niederen Ranges ihren Weg ins Diesseits fanden. Selbst diese jedoch türmten in den wenigen Stunden ihrer Existenz Leichenberge, die sich aus den Körpern Tausender bildeten. Dies lag hierbei weniger an ihrer tatsächlichen Kampfkraft oder der Raffinesse ihrer Fähigkeiten, sondern viel eher an der rohen Zerstörungsmacht ihrer Fähigkeiten, die selbst die der Lunates noch bei weitem übertrifft. Dies in Kombination mit der mutagenen Ausstrahlung, die ihre Umgebung willkürlich zu verzerren scheint, machte einige der höchsten und widerstandsfähigsten Mächte auf Terria nötig um sie zu zerstören.

Maßnahmen gegen die Dämonenpest

Nachdem die Dämonenpest das erste Mal in Erscheinung trat, wurde sie die längste Zeit nicht in Verbindung mit der Magie betrachtet, sondern als eine Art urzeitlicher Fluch oder Krankheit, entfesselt womöglich aus den Ruinen der Vergangenen oder der Antraiten. Erst nach dem zweiten Territorialkrieg durch die vehemten Einsätze der heiligen Nation Tasmeran wurde die Verantwortung der magischen Energie für die Entstehung der Pest allgemein akzeptiert.

by Midjourney (CSor96)
Zunächst stellte sich die Ausrottung der verschiedenen Formen der Dämonenpest als Lösung dar. Diese Lösung ist allerdings erst die letzte Maßnahem und insbesondere das Aufhalten von Dämonennestern bevor diese zu massiven Miasmen anwachsen, benötigt Individuen von außerordentlicher Macht. Im Laufe der Zeit entwickelten sich zwei Methoden, um der unheilbaren Dämonenpest Einhalt zu gebieten. Die erste dieser Methoden ist im Grunde nur in größeren Städten anwendbar, welche ohnehin zu großen Teilen für die Produktion von Dämonenenergie verantwortlich sind. Hierbei wird die freie magische Energie durch energiemechanische Vorrichtungen und Strömungen in unterirdische Höhlensysteme geleitet.

Hier sammelt sich die entsprechende Energie an, verdichte sich und mutiert das reichlich zur Verfügung stehende Gestein. Dieses Gestein wiederum wird durch die Abträger aus dem Untergrund entfernt und in die neutrale Zone transportiert, wo es in gesondert überwachten Gebeiten eingelagert wird. Diese entsprechenden Gebiete sind umgeben von Reinblüten, der zweiten Methode. Diese Blüten können die Dämonenpest zwar nicht heilen, sehr wohl aber eindämmen und ihre Verbreitung verhindern.

So können sich Dämonenmutationen den Pflanzen nicht annäheren oder sie zerstören und Miasmen können nicht über sie hinwegwachsen. Innerhalb der neutralen Zonen existieren laut offiziellen Angaben 43 von Reinblüten umgebene Gebiete, in denen die mutierten Gesteinsschichten eingelagert werden, als Problem für künftige Generationen, sollte die Dämonenenergie jemals die Macht der Reinblüten überflügeln.


Cover image: by Midjourney (CSor96)

Kommentare

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Apr 19, 2024 05:44

Großartige Idee - ein ewiger Kreislauf zwischen Lebensenergie und Dämonenpest? Dies erscheint mir aber auch sehr gefährlich. Wurde nie in Erwägung gezogen, die Nutzung von Lebensenergie zu verbieten, damit die Pest gar nicht erst entsteht? Die Gebiete mit den Reinblüten sind ja sicherlich für jedermann sichtbar. Sind diese geschützt, damit die Energie der Pest nicht durch Abtrünnige genutzt werden kann oder verwandelt sich die Energie aus den Steinen auch wieder in Lebensenergie?

Stay imaginative and discover Blue´s Worlds, Elaqitan and Naharin.
Apr 19, 2024 06:33

Die Gesellschaft ist teilweise einfach zu sehr mittlerweile auf der Magie gefußt, um sie einfach so abzuschafen. Allerdings war dieses ganze Thema der Grund für den Beginn des zweiten Territorialkriegs, woraus wiederum die Nation Tasmeran entstanden ist, in der Magie verboten ist und die daher auch kein Problem mit der Dämonenpest haben.