Sacrarium Geminorum - Der Schädeltempel
"Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Herrschaft seiner Menschen! Denn hinabgestürzt wurde der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott verklagte Tag und Nacht.
Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Blutzeugnisses willen und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod!
Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr darin wohnt! Wehe denen, die auf der Erde wohnen und auf dem Meer! Denn der Drache ist euch herabgekommen und hat einen großen Zorn, da er weiß, dass er nur wenig Zeit hat."
- Auszug aus "Vitae Sanctorum"
Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Blutzeugnisses willen und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod!
Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr darin wohnt! Wehe denen, die auf der Erde wohnen und auf dem Meer! Denn der Drache ist euch herabgekommen und hat einen großen Zorn, da er weiß, dass er nur wenig Zeit hat."
- Auszug aus "Vitae Sanctorum"
Allgemein:
Am Anbeginn der lucischen Herrschaft über die Herzen der Menschen stand das himmlische Gericht des Zwillingsheilands, dessen heldenhaftes Märtyrium im Kampf gegen den Himmelstyrannen Nyolkis das Midland und alle nördlichen Gebiete von seinem faulen Odem befreite. Der Zwillingsheiland: Eliphus und Emerita wurden bereits vor ihrem Tod heiliggesprochen, waren sie doch das Schwert des Glaubens während des unsteten 4. Jh. n.A., doch beflügelte ihr Märtyrium sie zu einem der wichtigsten Heiligen in der ganzen Kirchengeschichte.Architektur/Aussehen:
Der heilige Tempel der Zwillinge steht in den Gebeinen ihres Feindes. Der Tempel wurde in die Überreste des Drachen gebaut, dessen riesige Knochen die Tempelanlage umranden. Der Zugang zu den Räumlichkeiten der Anbetung liegt zwischen den meterhohen Zähnen des Drachen, dessen Kiefer durch das immense Gewicht der Knochenstruktur bereits in den Boden gesunken ist. Hinter den aus der Erde stechenden Zähnen der toten Kreatur liegt die 5 Meter hohe vergoldete Tür, die den Zwillingsheiland in seiner Pracht zeigt, bevor die Pilger in einen gotischen Kirchenbau gelangen, der den prächtigsten Kathedralen gleichgestellt ist. Das Innere des Tempels ist ähnlich einem Kreuz gebaut. Die Pilger betreten das kreuzförmige Gebäude an dessen Sockel und gelangen durch die hohe Halle, geschmückt mit einem prächtigen und farbenfrohen Mosaik der Heldentaten des Zwillingsheilands, zum Reliquienschrein, der am Kopf des Kreuzes liegt. Dort wurde der Körper von Eliphus und Emerita ganzheitlich in einem gläsernen Sarkophag aufgerichtet und zeigt sich in all seiner Pracht. Der mumifizierte Leichnam der Heiligen ist geschmückt mit Juwelen und Gold. Zwei Kronen aus den Knochensplittern des Drachen, zusammengehalten durch einen goldenen Faden, schmücken die Häupter der Geschwister.Die Hände von Eliphus halten eine Replik des heiligen Schwertes Fraktrizid vor sich, während seine Schwester Emerita die Hände zum Gebet geformt hat. Zur linken und rechten Seite sowie hinter dem Reliquienschrein liegen die Flügel des Gebäudes, die ihm eine kreuzartige Form verleihen.
Zur Linken liegt der Altar von Mitera, die Emerita ihre Kräfte verlieh und die Geschwister im Bau der Mutter zusammengewoben hat. Auf ihrem Altar liegt der Mutterleib, in dem die Geschwister gediehen, in einem Glas aus Essig. Dieses Heiligtum von Mitera zeigt die Werkbank ihres Schaffens und das Geschenk an die Frauen, das ihnen dazu verhilft, neues Leben zu schaffen.
Zur Rechten liegt der Altar von Spathur, der Eliphus die Kraft gab, den üblen Drachen im Namen der Menschheit, Gottes Kindern, zu erschlagen. Auf seinem Altar, in kleinen Glaskästchen, liegen die Hände der Mitstreiter des Zwillingsheilands: die fünf rechten Hände der mutigen Gefährten, die nach dem Tod ihres Anführers selbst ihr Leben beendeten und mit ihrem Blut die Seele des Drachen in seinen toten Körper bannten. Hinter dem Reliquienschrein, an der Spitze des Tempels, liegt der Altar von Aspides, dem Gott der Aufopferung. Drei Reihen von Kniebänken liegen vor einer großen Steintafel mit der Inschrift "Wer Unrecht tut, tue weiter Unrecht; der Unreine bleibe unrein, der Gerechte handle weiter gerecht, und der Heilige strebe weiter nach Heiligkeit. Siehe, ich komme bald und mit mir bringe ich den Lohn, und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht."
Schrein der Zwillinge:
Der Tempel der Zwillinge beherbergt die heiligen Körper des Zwillingsheilands Eliphus und Emerita, die in einem gesicherten Glassarkophag im religiösen Zentrum des Tempels liegen. Obwohl der Tempel den drei Gottheiten ihres Aufstiegs geweiht ist, namentlich Mitera, Spathur und Aspides, pilgern zahllose Menschen zu dem Tempel, um einem der ersten und wichtigsten Märtyrer ihres Glaubens, dem Lux Aeterna, Gaben und Gebete zu spenden. Im Gegensatz zu vielen örtlichen Heiligen, die innerhalb ihrer Gemeinden oder sogar Reiche angebetet werden, steht der Zwillingsheiland für die gesamte Kirche und die Überwindung der schweren ersten Jahrhunderte, die der Glaube in Thea zu erdulden hatte. Als der erste Heilige, der vor seinem Märtyrium geheiligt wurde, steht diese Ikone des Glaubens über vielen nachfolgenden Heiligen der Kirche, und die Zahl seiner Anhänger ist nicht durch geographische Grenzen oder religiöse Gesinnungen begrenzt. In Eliphus und Emerita ist die gespaltene Einheit der Sonnenkirche begriffen, deren unterschiedliche Glaubensansätze innerhalb der religiösen Gruppierungen nicht zur Abspaltung vom großen Ganzen unter Theos führen. Pilger reisen teils jahrelang durch die Wildnis und fremde Gebiete, um an diesem Tempel ihre Ehrerbittung zu zeigen und ihre Geschenke vor die Füße der Heiligen zu legen. Einige Pilger beten für Stärke im Glauben oder im Körper, andere für Wunderheilung, und wieder andere suchen lediglich das Antlitz der Heiligen.Viele von ihnen bewundern auch das Schwert Fraktrizid, das von Eliphus noch im Tod gehalten wird, unwissend, dass das echte Schwert nie aus dem Schädel des Drachen befreit werden konnte und es noch immer über dem Tempel im Schädelknochen der riesenhaften Kreatur verweilt. Lediglich eine Kopie, eine Fälschung, hält die Mumie wachsam vor sich, während die Massen ihre Freudentränen vergießen. Im Tempel selbst werden kleine Phiolen mit heiligem Öl von den Priestern verkauft. Die Priester übergießen den Leichnam in der Nacht mit Ölen und reiben Salben auf die trockene Haut, um sie vorm Abblättern zu schützen. Schalen zu Füßen der Heiligen fangen das übrige Öl auf, welches dann in die Phiolen abgefüllt und an Pilger zu hohen Preisen verkauft wird. Diese Berührungsreliquien sind von großem Wert und werden zum Teil nach der Rückkehr der Pilger in den kleinen Tempeln der Dörfer als Reliquie ausgestellt.
Der Schädel von Nyolkis:
Die gesamte Tempelanlage liegt unter dem Skelett des alten Drachen Nyolkis, der im 4. Jh. n.A. vom Zwillingsheiland erschlagen wurde. Während sein Fleisch in den Boden drang, verblieben seine Knochen an der Stelle seines Todes und dienen nun seinen Schlächtern als Pilgerstätte.Die Knochen des Drachen sind nahezu unzerstörbar. Weder Hämmer noch Zauberei konnten dem Knochengerüst etwas anhaben. Selbst die kleinen Knochensplitter, aus denen die Kronen der Heiligen gefertigt wurden, konnten nur aus den Fragmenten gewonnen werden, die durch den Schlag des Schwertes Fraktrizid herausgebrochen wurden. Am Kopf des Drachen, dutzende Meter über dem Boden, steckt noch immer das Schwert Fraktrizid. Es konnte nach dem tödlichen Schlag, der den Drachen vernichtete, nicht aus dem Schädel gezogen werden, weshalb es nun triumphal im Kopf seines letzten Opfers steckt. Umringt wird das Schwert von den großen Hörnern des Himmelsdrachen, der einst über die Gebiete nördlich des heutigen Welfens regierte. Er terrorisierte die Höfe und Festungen der Siedler und zerstörte an einem Tag ganze Reiche, die ihr Glück im Norden des Kernlands versuchten.
Selbst die fürchterlichen Orkstämme kauerten in ihren Höhlen und Schluchten im Riefenland. Erst nachdem der Zwillingsheiland die Bestie bezwang, kamen sie aus ihren Höhlen und forderten die Menschen, ihre Retter, heraus. So schrecklich war der Drache, dass er die grünen Teufel in die Erde trieb und den Menschen ihr Herrschaftsrecht versagte. Seine Blitze schleuderte er über die Berge und war wie der Sturm selbst – eine geflügelte Schlange, die die Herzen der Menschen mit Furcht erfüllte, bis seine Schuppen von den göttlichen Blitzen der Göttersonne durchzogen wurden, die noch viel heißer und heller brannten als die Energien, die er zu beschwören vermochte. Durch die Kraft des Allmächtigen gewann die Menschheit ihre Herrschaft zurück und verbannte einen der letzten großen Drachen in die Leere des Todes.
Geographische Lage:
Der Schädeltempel liegt heute im Königreich Vanis, einem Königreich des Midlands, das seine Grenzen durch den großen Fluss Ebber im Westen definiert. An dieser westlichen Grenze, dem Ebber, liegt auch der Tempel der Zwillinge, der auf einem kleinen Hügel nahe des Flussufers steht. Durch die relative Nähe zum Fluss wurde auch ein kleiner Hafen erbaut, der den Tempel für Reisende zu Schiff erreichbar macht. Zudem geht eine lange Straße gen Nordosten ab, die die Tempelstätte mit der Großen Handelsstraße verbindet, die viele Pilger als Pilgerstraße nutzen. Auch wenn die meisten Pilger bis in den Süden in die Theokratie wandern, um die heilige Stadt Meridem zu bestaunen, machen viele von ihnen einen Umweg zu dieser Tempelanlage, um dem Zwillingsheiland zu huldigen.Das Königreich profitiert enorm von den durchziehenden Pilgern, die einen nicht unerheblichen Anteil an den Einkünften der Tavernen und Gasthäuser an der Handelsstraße ausmachen. Viele Pilgerfahrtsführer berichten in ihren Reiseberichten von den Gaststätten des Königreichs mit der gleichen Euphorie, wie sie von den Halunken und Betrügern erzählen, mit denen sie auf ihrer Reise konfrontiert sind. Durch den regen Fluss an Finanzen durch die Pilger entwickelte sich eine kleine Stadt um das Gerippe des Drachen. Die Stadt "Ebbervigil" bezieht ihren Namen aus dem Schutz des Flusses und aller Lande an ihm durch die Heiligen des Tempels. Laut der Sage soll nämlich das vergossene Blut des Drachen, welches den Ebber für Monate rot färbte, die Menschen geheilt haben, die von seinem geheiligten Wasser tranken.
Ebbervigil ist eine kleine, aber von Märkten durchzogene Stadt, die dem Zwillingsheiland geweiht ist. Sie lebt vom Handel unter Pilgern und der Anziehungskraft für Händler durch die große Anzahl potentieller Käufer. Viele Bewohner sind selbst Gläubige, die ihren Hausstand in der Heimat aufgegeben haben, um näher an ihrem erwählten Heiligen zu leben und möglicherweise so den Segen der Heiligen auf sich zu ziehen.
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