Theokratie Sonnfels
"Wo dir Theos' Sonne zuerst schien, wo dir die Sterne des Himmels zuerst leuchteten, wo seine Blitze dir zuerst seine Allmacht offenbarten und seine Sturmwinde dir mit heiligen Schrecken durch die Seele brauseten, da ist deine Liebe, da ist dein Vaterland.
Wo das erste Menschenaug' sich liebend über deine Wiege neigte, wo deine Mutter dich zuerst mit Freuden auf dem Schoße trug und dein Vater dir die Lehren der Weisheit ins Herz grub, da ist deine Liebe, da ist dein Vaterland.
Und seien es kahle Felsen und öde Inseln, und wohne Armut und Mühe dort mit dir, du mußt das Land ewig liebhaben; denn du bist ein Mensch und sollst nicht vergessen, sondern behalten in deinem Herzen."
- der heilige Terlim, die Götterzunge
Allgemein:
Mächtig ist der Gottesstaat Sonnfels, der auch oft nur als "die Theokratie" bezeichnet wird. Sie umfasst die ältesten Städte der Menschheit in denen gigantische Kathedralen über die Köpfe der Lucier ragen. Das grüne Hügelland an der Sonnenküste ist für seinen Reichtum und seinen strengen Glauben bekannt, der von der heiligen Sonnenkirche organisiert wird. Die Theokratie bildet einen der Grundsteine des Imperiums und ist eines der mächtigsten Reiche in ihm. Während das einfache Volk auf den Feldern oder in den Städten seinen Geschäften nachgeht, kümmert sich die Sonnenkirche um die Vielzahl an Pilgern und Einwanderer die das heilige Land anzieht. In ihren Tempelpalästen sitzen die Herren der Kirche, Herrscher über das Land und jeden Lucier.
Herrschaft und Staat:
Die Herrschaft über das heilige Land, reich an Bodenschätzen und fruchtbaren Böden, gebührt dem hohen Pontifex. Dieser von den Göttern bestimmte Herrscher ist die Brücke zu Theos und den Göttern. Er führt ihre Befehle aus und erweitert das "Liber Lucis", heilige Schrift des Glaubens und Leitkodex der Sonnenkirche, der er angehört. Der Pontifex teilt seine Macht in 24 Episkopaliate, die von einem Rat aus acht Erzepiskopi geleitet wird. Dieser "Episkopale Rat" bestimmt über alle Gesetze, Handlungen und über die Ordensheere der Theokratie. Die großen Ordensheere des "Ordo Aspides" und "Ordo Spathur" unterstehen ihren Hochmeistern, wie jeder der "Ordo Solaris" einen hat. Durch die Kontrolle über die Kriegerorden und die Gesetze stehen die Erzepiskopi wie die Erzherzöge unter ihrem Priesterkönig, dem Pontifex, dar.
Obwohl die Kirche eine Trennung von weltlicher und geistlicher Herrschaft in der Theokratie Sonnfels ablehnt, herrschen die Erzepiskopi nur über die weltliche Aspekte der Theokratie, während die Priesterschaft die geistliche Führung übernimmt. Alles wird vom hohen Pontifex geleitet, den er herrscht als Priesterkönig über alles und jeden in der Theokratie. Sein Einfluss reicht auch über die Grenzen von Sonnfels hinaus, denn jeder gläubige Lucier ist ihm zur Treue verpflichtet.
Der Pontifex und viele der wichtigsten Kirchenfunktionäre verbleiben in Meridem, der ersten Stadt und heiligsten aller Orte. Die Erzepiskopi verbleiben zumeist in ihren zugewiesenen Herrschaftsgebieten und regieren von der größten Stadt in ihrem Gebiet aus über ihre Episkopi, die sich um die einzelnen Ländereien kümmern.
Diplomatie:
Die Theokratie genießt hohes ansehen in vielen imperialen Ländereien, da sie dem Imperium finanzielle Mittel stellt und für ihren regen Handel mit Gold bekannt ist. Die vielen Pilger, die an den heiligen Stätten der Theokratie beten, kehren in ihre Heimat mit großartigen Geschichten des reichen und wunderschönen Landes zurück, in dem Milch und Honig fließen. Eine Übertreibung, jedoch nicht all zu weit von der Wirklichkeit entfernt. Durch die Pilgerstraßen und an den heiligen Orten entstanden schon früh viele Märkte, die Waren aus vielen Ländern an die Gläubigen verkauften. Die Straßen, gesichert durch die wachsamen Augen der Tempelritter, sind deutlich sicherer, als andere Handels- oder Pilgerstraßen, die von Wegelagerern nur so wimmeln. Und so kommt es, dass viele Menschen, vom hohen Herrscher bis zum einfachsten Bauern die Schönheit und Sicherheit des Gottesstaates bewundern.
Die meisten imperialen Reiche, wie z.B. Midland oder die Herzöge des Ullenthals, haben zudem viele Gläubige in ihrem Volk und eine gute Beziehung zum Pontifex und der Kirche schafft vertrauen in die gottgewollte Rechtmäßigkeit des Königs, Herzogs oder Grafen. Nachdem der Lux Aeterna Glaube nach dem "Zeitalter des Zerfalls" in vielen Reichen neu entfacht wurde streben viele Herrscher nach einer Krönung durch einen Hohepriester oder einen Ordenspriester des "Ordo Regnum". Letztere sind zudem hoch angesehene Berater an vielen Höfen im Imperium. Die Theokratie und damit die Sonnenkirche hat in beinahe allen Reichen den Glauben tief verwurzelt, sodass ein Leben ohne das Licht von Theos für die meisten Menschen undenkbar wäre.
Ausgenommen von dieser Hingabe zum Lux Aeterna und der Sonnenkirche sind die Waldfürsten des Lignin, die ihre Naturgötter anbeten. Nachdem sich die Religionen und damit auch die Reiche lange mit Misstrauen und teils sogar kämpferischen Auseinandersetzungen begegneten, wurden die Naturgötter und Lux Aeterna per imperialen Dekret als gleichberechtigte Religionen erklärt. Das hielt die Sonnenkirche nicht auf, den Einfluss der Waldfürsten und Druiden bestmöglich zu beschränken. Obwohl heute ein andauernde Konkurrenz besteht, tolerieren die Religionen sich offiziell und kämpferische Auseinandersetzungen sind selten. Dies liegt vor allem daran, dass das Waldlandreich innerhalb seiner Grenzen verweilt und keine aktiven Missionierungsmissionen unternimmt. Durch Götter wie Voithea, einer Göttin im Lux Aeterna Glauben, rechtfertigt die Sonnenkirche die Naturgötter und stellt sie unter die Herrschaft von Theos. Dieses entgegenkommen bewirkte auch eine größere Religionsakzeptanz zwischen den verschiedenen Gläubigen.
Das Reich Yedanor, mit der Schwesterkirche die einem Glauben namens "Sanctus Sanguinea" folgt, betrachtet die Sonnenkirche als eine unterstellte Religion, die mit den Lehren und dem Götterglauben des Lux Aeterna weitestgehend übereinstimmt. Sie werden akzeptiert, auch wenn ihre Glaubensausübung kaum kontrolliert oder beachtet wird. Dies liegt besonders an der unattraktiven Lage des Reiches und dem geringen Wert ihrer Ländereien. Dennoch betrachten viele Lucier die Gläubigen des "Sanctus Sanguinea" als ihre Brüder und Schwestern.
Das Königreich Lyda, mit ihren ehrenvollen Rittern und wunderschönen Landen, umfasst auch die Leben vieler Lucier. Besonders in den westlichen Gebieten des lydischen Großreichs verrichten viele Gläubige ihre Arbeit unter der Göttersonne. Das hat zur Folge, dass Lyda zwar regen Handel mit der Theokratie führt und westliche Herzöge sich von Priestern der Kirche salben lassen, die Königin und östliche Herzöge sich jedoch aufgrund ihres verschiedenen Glaubens und der kulturellen Differenz von der Theokratie entfernen. Dieser Zwiespalt innerhalb des Reiches führte am Hofe der Königin schon oft zu Zankereien unter den Adligen, besonders da sie eine Salbung und Krönung durch einen Priester der Sonnenkirche ablehnt. Auch einen Ordensberater aus der Sonnenkirche stimmte die Königin nicht zu, die an die "liebe Dame" glaubt.
Volk und Kultur:
Der überwältigende Großteil der Bevölkerung ist menschlicher Abstammung, auch wenn es eine große Dunkelziffer an Menschen mit teilweise elfischer Abstammung gibt. Über ihre Abstammung wissen die meisten Menschen jedoch nicht viel, da wie in vielen Reichen die Meisten dem Dritten Stand, also den Bauern u.a. solcher niederen Berufe, angehörig sind. Grundsätzlich unterteilt sich die Theokratie in zwei, anstatt der üblichen drei Stände, da ein landhabender Adel oder Würdenadel (Amtsadel) de facto nicht existiert. Die Oberschicht besteht ausschließlich aus Kirchenmitgliedern der Sonnenkirche, also aus Episkopi, Erzepiskopi, der Priesterschaft, den Hochmeistern oder dem Pontifex, welche die Aufgaben der geistlichen und weltlichen Herrschaft vereinen.
Abgesehen von Menschen bewohnen auch kleine Gruppen von Zwergen und Elfen die Theokratie, obwohl letztere zumeist nur die unterste Schicht der Gesellschaft bilden, da sie diskriminiert werden. Insgesamt nennen nur wenige Nicht-Menschen Sonnfels ihre Heimat und bleiben dem oft fremdenfeindlichen und religiös diskriminierenden Reich fern. Gegenüber Menschen erscheinen die Sonnfelser weitestgehend freundlich. Von einigen werden sie sogar beneidet, da sie in der Theokratie den Göttern am nächsten sind und ihre Spenden direkt an die Vertreter der Götter entrichten, anstatt an einen einfachen Lehnsherren.
Die Kultur der Sonnfelser wird durch die Lehren und Doktrinen der Sonnenkirche geprägt, die ihre predigen im ganzen Land verlauten lässt. Durch diese Indoktrinierung in die rechte Lebensweise werden viele Sonnfelser früh vom Leben für die Kirche überzeugt und dienen ihr Treu. Sonnfels ist das älteste von Menschen bewohnte Gebiet auf Thea und behielt sich die "Alte Zunge" (alte Menschensprache) sowie viele Stilrichtungen der frühen Menschen bei, aus der sich später die Gotik entwickelte. Heute sind die meisten Tempel der Kirche in diesem gotischen Stil gebaut, während die Häuser und Gebäude an spätmittelalterliche Fachwerkhäuser erinnern. Durch die gute Vernetzung zwischen den Städten mit ausgebaute Straßen, die auch in die midländischen Königreiche und durch die Synorhöhen bis nach Lyda führen, betreibt der Gottesstaat und sein Volk viel Handel. Das hat zur Folge, dass neben vielen Pilgern auch viele Händler die Theokratie durchqueren.
Das Land ist vergleichsweise dicht besiedelt, auch wenn Dörfer und Städte vermehrt an den Grenzen der Theokratie zu finden sind. Besonders an der Sonnenküste, den Hängen der Synorhöhen und in Richtung der midländischen Königreiche befinden sich die größten Städte. Das Zentrum von Sonnfels ist von weiten Feldern und Hügeln geprägt, die von Höfen und Dörfern bevölkert werden. Während die Stadtbewohner relativ weltoffen und dennoch in ihrem Glauben gefestigt auftreten, ist die Landbevölkerung festgefahren in ihrem Glauben und musste von der Sonnenkirche schon einige Male bezüglich ihrer extremen Haltung zu Nicht-Menschen oder Ungläubigen durch Kirchengesandte belehrt werden.
Religion:
Die Staatsreligion der Theokratie ist der wohl wichtigste Aspekt des Gottesstaates, der seine Verbindung zu den Göttern im Namen und Titel trägt. Die Theokratie Sonnfels wird von den höchsten Kirchenmitgliedern der Sonnenkirche, dem Pontifex und seinem "Episkopalem Rat", regiert. Sie sie repräsentieren nicht nur die Herrschaft über die Theokratie, sondern auch über die Sonnenkirche, die die absolute Kontrolle im Land hat.
Die Staatsreligion heißt "Lux Aeterna" oder "Der Weg des Lichts", wie er auch im Volksmund genannt wird. Der Glaube dreht sich um die Jüngergötter die unter dem obersten Gott Theos die einzelnen Aspekte seiner Macht verkörpern. Selbst der Name der Theokratie, nämlich Sonnfels, leitet sich von dem Sonnengott Theos ab, der die Menschen laut den Überlieferungen des Glaubens in die neue Welt Thea brachte. Durch den intensiven Gottesbezug des Reiches ist sie zugleich auch das Zentrum des Glaubens und Ziel vieler Pilgerreisen.
Der Glaube wird in allen Lehranstalten, die zumeist der Kirche angehören, gelehrt und viele Institutionen des Glaubens, wie die viele "Ordo Solaris", haben ihre Hauptquartiere im Gottesstaat.
Land und Klima:
Die Ländereien der Theokratie erschrecken sich über die gesamte Sonnenküste hinweg und liegen südlich von Midlands Ebenen. Abgegrenzt durch seichte Flüsse im Norden, der wichtigste von ihnen benannt nach dem lebensspendenden Wasser, dass kristallklar das Sonnenlicht spiegelt, dem Fluevita und im Südwesten grenzen die Wälder von Lignin wie theokratischen Ebenen ab. Im Osten erheben sich die Synorhöhen und trennen den Gottesstaat von Lyda. Das heilige Land der Theokratie Sonnfels umfasst ca. 120.000 Quadratkilometer Fläche
Sonnfels ist ein mildes bis warmes Land. Die Winter sind vergleichsweise warm und der Frühling und Sommer ist mit mediterranem Klima gesegnet. Durch die lauen Winter können Pflanzen und Getreide gedeihen und fast jedes Jahr werden ertragreiche Ernten eingefahren. Das Land selbst ist durch Hügel und Ebenen gekennzeichnet. Die meisten Wälder wurden gezähmt und dienen unter den Förstern als Holzvorkommen. Auch große Höhlensysteme, abseits der Goldstahlmienen, findet man kaum in Sonnfels. Durch die frühe Besiedlung durch den Menschen erstrecken sich viele Höfe, Dörfer und Städte unter der Kontrolle der Sonnenkirche, wodurch auch viele Straßen entstanden und reger Verkehr herrscht. Die Theokratie hält die ältesten Siedlungen der Menschen. Daher ist auch das Land um diese Siedlungen schon seit Jahrhunderten urbar. Felder, Städte, Straßen und Klöster; der Mensch hat der Natur seine Präsenz in kaum einem anderen Gebiet der Welt so deutlich gemacht wie hier.
Weitaus am beeindruckendsten sind die hohen Klippen der Sonnenküste, an denen Meridem gebaut wurde und der erste Mensch Thea betrat. Wenn die ansonsten weißen Klippen vom Licht der Sonne in einem bestimmten Winkel bestrahlt werden, blitzen goldene Adern im Gestein auf.
Trivia:
Die Weine aus der Theokratie werden unter allen imperialen Adligen hochgradig geschätzt. Ihre pompösen Weinflaschen sind aus gelben Glas und mit Gold verziert, wodurch sie zu beliebten Sammlerstücken unter Weinliebhabern wurden. Ein Vergleich der Qualität zwischen sonnfelsischem Weinen und lydischen Weinen löst unter Liebhabern des Öfteren eine hitzige Debatte aus.
Typ
Geopolitical, Theocracy
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