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Der profane Pontifex: Innozenz VIII.

Allgemein:

  Der profane/infame Pontifex Innozenz VIII. ist einer der berühmtesten und berüchtigsten Pontifices der Sonnenkirche. Seine Reformen und Fehltritte beeinflussen die Kirche seit Jahrhunderten. Am bekanntesten ist der Pontifex für die Anfertigung des dritten Buches des Liber Lucis, dem Buch Ardor (oder auch Occasus), in dem er auf das Ende der Welt und die Rolle der Menschen in der Formung der materiellen und göttlichen Ebene eingeht. Es ist in den meisten Ausgaben des Liber Lucis nur in zensierter oder veränderter Form enthalten, da der Wahn von Innozenz VIII. viele der niedergeschriebenen Doktrinen durchtränkt.  

Aussehen:

  Über das Aussehen des Pontifex ist nur wenig bekannt, da er wie viele Pontifices nur selten ohne seine Maske gesehen wurde. Auch vor seiner Ernennung als Pontifex trug er in seiner Funktion als (Erz-)episcopus eine geschmückte Gesichtsbedeckung.   Seine Augen, soweit überliefert, sollen dunkel gewesen sein und waren von vielen schlaflosen Nächten gezeichnet. Einige Quellen sprechen von einem leuchtenden Eifer (oder Wahn), abhängig vom Chronisten. Sein Körper war dünn und sehnig. Seine Kleidung meist schwarz, um die Bedrohung des rechten Wegs durch die Gefahren des ZdZ widerzuspiegeln. Abgesehen von einem Amulett, das aus Goldstahl bestand und die Form eines Auges hatte, trug er keine schmückenden Ornamente oder Gewandungen. Das Symbol des Amuletts wird heute vielfach mit der Inquisition und dem Gott Amathis assoziiert.  

Herkunft:

  Aus den Kirchenarchiven in der Ursprungskathedrale ist bekannt, dass Innozenz VIII. (Geburtsname: Damon) aus einer kleinen Tempelgemeinde aus dem Nordosten der Theokratie stammt. Als vierter Sohn seines Vaters wurde er vom Tempelherren als Nachfolger ausgebildet. Er bewies ein großes Geschick in Schreiben, Sprachen und dem Predigen, sodass er schon bald viele Aufgaben im Tempel übernahm.   Schon in jungen Jahren konnte der Junge die Stimmen der Götter hören und diese als Wegweiser seiner Messen einsetzen. Erst wenige, dann viele Bauern aus der Umgebung begannen seinen Empfehlungen und Ratschlägen zu gehorchen. Er wusste übles Wetter, lange Winter und sogar plötzliche Überfälle vorherzusagen, weshalb viele ihn bald in die Nachfolge uralter vorlucischer Orakel setzten.   Seine Fähigkeiten und seine Beliebtheit verschafften ihm Gehör in seiner Bitte, nach Meridem zu gehen und dort Kirchenrecht und Kirchenhistorie zu lernen. Mithilfe einiger Unterstützer von innerhalb und außerhalb der Kirche gelang es dem jungen Mann, sich in den Kirchenakademien anzuwenden. Nach seinem Abschluss und der weiteren Lehre in der Obhut eines Episcopus wurde er mit 34 Jahren selbst in das Amt eines Episcopus gewählt. Mit 49 wurde er zum Erzepiscopus.   Nach diesem Aufstieg wurde es ruhig um den Erzepiscopus. Er zog sich oft zurück und sinnierte über alte Steintafeln oder murmelte vor sich hin. Einmal soll er in einem Anfall während eines Banketts gestürzt sein und verfiel mehrere Monate in einen katatonischen Zustand. Zu dieser Zeit entfernten sich viele seiner Freunde und Verbündeten in der Kirche von ihm. Kurz nach seinem Erwachen aus dem Wachkoma starb Pontifex Victorius I., und eine Versammlung aller Erzepiscopi wurde einberufen, um seinen Nachfolger zu wählen. Es war eine große Überraschung, als kurz nach der Bekanntgabe der Konklave mehrere Erzepiscopi aus unbekannten Ursachen starben und der zuvor lange bewusstlose Erzepiscopus Damon (Innozenz VIII.) teilnahm. Entgegen vieler Stimmen und Vermutungen wurde er gewählt und nahm sich den Namen Innozenz, womit er der achte Namensträger der Sonnenkirche wurde.   Aufgrund des kaum nachzuvollziehenden Wahlverlaufs und der kursierenden Gerüchte geriet der neue Pontifex sofort in das Visier vieler hochrangiger Kirchenmitglieder.  

Pontifikat (Herrschaft):

  In der Folge der umstrittenen Wahl gab es viele Komplotte und sogar Mordversuche an dem neuen Pontifex, aber auch an den Feinden von Innozenz VIII. Das Chaos der ersten Wochen trieb Innozenz in die Paranoia. Er berief eine Garde, die nicht der Kirche, sondern dem Pontifex einen Eid schwörten. Diese Garde entwickelte sich im Verlauf des Pontifikats von Innozenz VIII. zum heutigen Ordo Inquisitio. Noch heute dienen sie ausschließlich dem amtierenden Pontifex, auch wenn sie hauptsächlich die unsterblichen Befehle von Innozenz ausführen.   Eine weitere Belastung für den neuen Pontifex waren die Zustände des Zeitalters. Kalte und lange Winter, gesetzlose Armeen und Plünderer sowie die beinahe unmögliche Kommunikation zwischen unterschiedlichen Regionen waren u. a. die Herausforderungen, die es im Zeitalter des Zerfalls (ZdZ) zu bewältigen galt. Als absoluter Herrscher der Theokratie Sonnfels musste Innozenz den rechten Weg des Glaubens wahren, während Ketzer, Häretiker und Wilde an den Grenzen des Reiches wie hungrige Hyänen auf einen Fehltritt des Herrschers warteten. Es war von Vorteil, dass Victorius I., der vorangegangene Pontifex, großen Wert auf den Ausbau des kirchlichen Heeres und die Unterstützung des Ordo Spathurs legte. Innozenz profitierte von dieser militärorientierten Führung und setzte sie weitestgehend fort. Unter Innozenz VIII. weiteten sich die Grenzen der Theokratie, und ihr hartes und erbarmungsloses Vorgehen wurde zum Vorbild vieler Traditionen der Kriegerorden.   Die Feinde von innen und von außen setzten dem fragilen Geist des Pontifex weiter zu und verstärkten seine Paranoia. Zusätzlich sandten die Götter ihm immer mehr Anweisungen und Visionen. Immer eindringlicher wurden ihre Befehle, und ihr Drängen zerstörte immer mehr Teile seiner Persönlichkeit. Bald saß der einst charismatische Episcopus nur noch entseelt im pontifikalen Stuhl. Verschwunden waren Ambitionen, Freunde und Ängste. Ihn füllten einzig die schrecklichen Vorahnungen der Zukunft. Im Angesicht dieser Zeichen verfasste er das dritte und letzte Buch des Liber Lucis, das Buch Occasus (später Ardor genannt). Es behandelt die Interpretationen der Visionen des zerstörten Pontifex. Auch die Rolle der Menschheit und der Gläubigen und der Ungläubigen wird beschrieben sowie das Ende dieser Welt und das Kommen der nächsten. Trotz des Wahnsinns, der den Pontifex an diesem Punkt befallen hatte, trotz der Grausamkeiten und der vielen Feinde wurde dieses Buch in den Kanon des Liber Lucis hinzugefügt und tausendemal gedruckt. Noch heute ist das dritte Buch umstritten und wird in seiner ursprünglichen Fassung abgelehnt. Eine verbesserte, umfangreichere und von den folgenden Pontifices neu interpretierte Version ist dagegen in jedem Liber Lucis enthalten und gilt als Kanon in der Sonnenkirche.   Im Gegensatz zu seinen niedergeschriebenen Versionen und seiner Liebe für die Schriften der Kirche, mit denen er sich zu jeder Zeit umgab, verabscheute der Pontifex alles Weltliche. Weltliches würde den Geist von den kommenden Prüfungen abbringen und die Seele beschweren, sodass sie nicht zu Theos gleiten kann. Diese radikalen Ansichten wurden mit jedem Jahr seiner Herrschaft schlimmer, bis er den Befehl gab, die großen Archive der Stadt niederzubrennen. Viele Chroniken über alte Herrscher, Geschichten vergangener Rassen und Kulturen oder wissenschaftlicher Errungenschaften gingen so verloren. Auch über die Grenzen der Theokratie hinaus setzte er dieses Programm um. Hinter den brandschatzenden Armeen der Kirche, die er in alle erreichbaren Länder entsandte, um den Reichtum und die Macht der Kirche zu festigen, schickte er nun auch seine Vertrauten, deren Aufgabe die Zerstörung heidnischen Wissens war.   Es war der Gegenpontifices Vitruvia, die sich letztlich gegen Pontifex Innozenz VIII. und seine Terrorherrschaft über die Kirche ein Ende setzen wollte. Unterstützt von ihren Ordensschwestern, den Mitgliederinnen des Ordo Orthodoxus, marschierte sie nach Meridem, um Innozenz zu konfrontieren. Stattdessen wurden sie und viele ihrer Schwestern in den Straßen der Stadt getötet. Die enge Verbindung zwischen Innozenz VIII. und den Kriegerorden der Sonnenkirche verschaffte ihm eine eindeutige Überlegenheit auf dem Schlachtfeld. Zudem störte seine Garde jede Kommunikation und vernichtete schnell die Führungsriege des Gegenpontifex. Die Hinrichtung seiner Gegner festigte seine Schreckensherrschaft über die Kirche und die Theokratie noch weiter.   Nach vielen Jahren der Herrschaft starb Innozenz VIII. in seinen Gemächern in Meridem im Alter von 91 Jahren. Die Todesursache bleibt unbekannt, jedoch vermuten viele, dass er ermordet wurde.  
Errungenschaften:
  Zu den größten Errungenschaften des infamen Pontifex gilt die Niederschrift des dritten Buchs des Liber Lucis, dem Buch Occasus (oder Ardor). Als Leitfaden für die Zukunft und die Erwartungen der Götter an die Gläubigen brachte es neue Einigkeit in die durch das ZdZ gespaltene Glaubensgemeinschaft. Trotz großer Kritik haben viele nachfolgende Pontifices, aufbauend auf den beschriebenen Visionen von Innozenz VIII., neue Interpretationen verfasst und das Schicksal der Welt neu eingerahmt. Heute ist das dritte Buch ein fester Bestandteil des Liber Lucis. Dennoch werden weiterhin Einzelheiten von Theologen, Priestern und sogar Pontifices diskutiert und verbessert. Es gibt noch viele ursprüngliche Versionen des Buches Occasus in der Welt. Diese alten, aus dem ZdZ stammenden Versionen erzielen bei Sammlern einen hohen Preis, gelten jedoch als illegal.   Weitere Errungenschaften umfassen die Reformen von Innozenz VIII., die u. a. die Verfolgung von Lacerti und Tieflingen aufhoben. Zudem trieb er die Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche voran und fokussierte viele Ressourcen auf den Ausbau lucischer Kirchenarchive und Klöster. Auch die weitere Unterstützung der Kriegerorden führte zum Bestand der Theokratie über das gesamte ZdZ hinweg, obwohl es Kritik für die expansionistische Philosophie des Pontifex gab.  
Rezeption:
  In der heutigen Kirche streiten sich die Geister im Umgang mit Innozenz VIII. und seinen radikalen Veränderungen. Viele halten ihn für einen Extremisten, dessen absoluter Fokus auf die geistigen Eigenschaften des Glaubens seinen Blick für das große Ganze verdeckte. Besonders kritisch wird seine Haltung zu nicht-kirchlichem Wissen betrachtet, da seine Befehle zur Zerstörung von Wissensarchiven die Menschheit in ein dunkles Zeitalter stießen, das noch über 300 Jahre später nicht überwunden wurde. Viele Bautechniken, Geräte sowie das Wissen über vergangene Kulturen und Rassen wurden vollständig zerstört.
Nach dem Zeitalter des Zerfalls versuchen nun die Ordensmitglieder des Ordo Scriba, diese verlorenen Wissensschätze wiederzufinden. Dafür begeben sie sich weit an den Rand der Zivilisation und durchsuchen uralte Ruinen in der Hoffnung, das alte Wissen der Menschheit wieder zu beschaffen. Im Ordo Scriba gilt Innozenz VIII. als Häretiker und Feind der Kirche. Auch viele Kapitel des Ordo Orthodoxus haben den Mord an ihren Schwestern durch Innozenz niemals verziehen.   Andere Orden betrachten den Pontifex ambivalenter oder beachten ihn gar nicht. Die Kriegerorden hingegen sehen den Pontifex als ihren Schutzpatron. Nur wenige Pontifices, wie z. B. Pontifex Victorius I., waren bedeutender für die Identitätsformung und Verbreitung der Kriegerorden (hier besonders des Ordo Spathur) als Pontifex Innozenz VIII.   Innerhalb der Kirchenführung und der Priesterschaft gilt der Pontifex grundsätzlich als schlechter Anführer der Kirche. Auch wenn er viele gute Reformen auf den Weg brachte und das Liber Lucis signifikant erweiterte, bleibt seine Schreckensherrschaft über die Kirche in Erinnerung. Er setzte treue Episcopi ein und verurteilte unschuldige, aber kritische Priester. So verhinderte er jedes Widerwort. Sollten sich dennoch Kirchenmitglieder widersetzten, ließ er diese foltern und öffentlich hinrichten. In jedem Belangen war er ein Tyrann. Deshalb wurde er ein Jahrzehnt nach seinem Tod der Untreue gegenüber der Kirche, des Machtmissbrauchs und der Häresie angeklagt. Dazu wurde er aus dem Sarg entfernt, vor ein Gericht gezerrt und dort verurteilt. Seine Überbleibsel wurden in der Folge in den Fluss Persiqua geworfen und "nicht ungenügend bespuckt und beschimpft".  

Reliquien und Relikte:

  Aufgrund der Verurteilung des Pontifex als Verräter der Kirche und Häretiker existieren keine offiziellen Reliquien von Innozenz VIII. Auch vor seiner Verurteilung wurden keine Körperteile entfernt.
Trotzdem existieren Gerüchte über eine Finger-Reliquie, die von einem Anhänger des Pontifex vor dem Wurf in den Fluss abgetrennt wurde. Leider existieren durch die Art der Entfernung keine offiziellen Translationsberichte, um die Echtheit zu bestätigen.   Auch Relikte, also Gegenstände, scheint es keine zu geben. Die Maske des Pontifex verschwand noch vor seiner Verurteilung aus den pontifikalen Katakomben.
Höre doch etwas Musik, während du liest. Einen Link zu einem Song, der mich bei diesem Artikel begleitet hat, findest du HIER.
  • Portrait von Innozenz VIII.
  • Garde des Pontifex und Vorgänger der Inquisition
  • Anklage bei der Leichensynode
  • Zitat aus dem Buch Occasus
  • Children

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