Das Biest / Žverismus
Allgemein:
Der Glaube an das Biest und die Herde ist vor allem in den kalten Bergen Zosteras verbreitet. Die Zosterer in den wilden Tälern und Bergspitzen geben den Glauben an Žveris, der Bestie in Mundsagen an ihre Kinder bereits seit Jahrhunderten weiter. Schon die frühen Menschen, die zuerst in das beinahe unbewohnbare Berggebiet kamen, verarbeiteten ihre tiefe Verbindung zu den Tieren in ihren Sagen, wodurch sich nach und nach eine eigene Religion entwickelte.
Glaube:
Die Zosterer Glauben an eine Ordnung der Welt, die der Beziehung zwischen Jäger und Beute gleicht. Für viele der Stämme und auch die Fürsten gilt das Recht des Stärkeren und erfahreneren Kämpfers über das der Moral. Für sie gibt es in der Welt nur diejenigen die jagen und sich ihr Recht aufs Leben erkämpft haben und diejenigen die sich ihnen unterwerfen müssen. Diese religiösen Ansichten führten u.a. zu der schlechten Beziehung zwischen den Erzherzögen des Ullenthals und den Fürsten Zosteras.
Der Glaube entsprang ursprünglich der Völkerwanderung gen Westen, der auch die Herzogtümer des Ullenthals entspringen, jedoch siedelten viele Menschen aus Angst vor den Kriegen innerhalb des Ullenthals, weiter im Norden. Diese Menschen, die in großen Teilen an die Naturgötter glaubten, trafen in der eisigen Ödnis auf die Aurochs und die Šernas mit denen sie symbiotische Beziehung eingingen. Lange vergötterten die Menschen einzig die Tiere der Wildnis, bis der Prophet Vilkas aus dem Osten kam und die "Gabe der Bestie" unter dem auserwählten Volk von Zostera verbreitete. Während die Herde aus den heiligen Herdentieren zur großen Herde "Grobis" wurde, breitete sich die Hingabe zu Žveris aus, der sich der Herde bedingungslos bedient. Žveris verkörpert dabei sowohl die Bestie als auch den hellen, kleinen Mond, der in der Nacht am Himmel steht und über das Jahr um den großen Mond kreist, der für die Herde steht. Der große Mond wird daher auch Grobis genannt.
Obwohl der Glaube in sich zweigeteilt ist wird er von Gelehrten als Žverismus bezeichnet, da die Bestie eine eindeutige Machtstellung gegenüber der Anbetung der Herde eingenommen hat. Die Herde wird weiterhin von vielen zosterischen Familien und Bauern als ihre Hauptgottheit Grobis bezeichnet. Die Fürsten Zosteras, die gleichzeitig die Herren des Landes sind glauben jedoch vornehmlich an Žveris und seinen Propheten Vilkas. Auch einige Stämme im tiefen Norden, die in den unfruchtbaren Bergen leben glauben an den Bestiengott. Somit ist der gesamte Glaubenskomplex in verschiedene gesellschaftliche Klassen geteilt, die die jeweiligen Tugenden ihrer Gottheit als kulturelle Grundlage nutzen. Obwohl diese Distanz zwischen den Gläubigen entsteht sehen sich beide Parteien in einer natürlichen Beziehung die dem Naturgesetzen gleicht.
Während die Gläubigen der Herde "Grobis" sich durch inneren Zusammenhalt, Mitgefühl und Überlebenskunst definieren, stehen die Gläubigen von Žveris hinter dem Hunger und der Stärke der Bestie. Der Hunger symbolisiert für sie den Willen und den Ehrgeiz, der mit dem Stolz einhergeht, den viele Fürstenfamilien verinnerlicht haben. Beide Gruppen sehen die anderen als unentbehrlichen Teil ihres Glaubens und der natürlichen Ordnung an, da sie wissen, dass beide Teile voneinander abhängig sind.
Da der Glauben auf dem Glauben an die Naturgötter basiert und vom imperialen Gesetzen als Zweigreligion betitelt wird, fallen sie unter das selbe Gleichstellungsgesetz des Imperiums, dass den Naturgötter Glauben als eigenständigen, rechtmäßigen und geschützten Glauben innerhalb des Imperiums betrachtet. In diese Kategorie fallen auch der Sanctus Sanguinea Glauben, der Lux Aeterna Glauben sowie der Héréditair Glauben in Lyda.
Todeskonzept des Žveris:
Im Glauben des Žveris werden die Stärksten des Rudels (Stammes) von ihrer Gottheit auserwählt um als geisterhafte Wolfsgestalten durch die Nacht zu jagen. Diese Geisterwölfe streifen in der Nacht, in einen dunkelblauen Dunst gehüllt, durch die Wälder und reißen alles und jeden der es wagt ihnen in die Quere zu kommen. Wann und wo diese Geister zuschlagen ist ungewiss und viele Menschen, die von den Geisterwölfen wissen, fürchten sich des Nachts aus ihren gesicherten Häusern herauszukommen. In diesem Zustand des Geisterwolfes verbleiben die verstorbenen Anhänger des Žveris und ehren ihren Gott durch die ewige Jagd.
Jene Anhänger des Gottes, die er nicht als Würdig erachtet das Geschenk der ewigen Jagd zu empfangen, werden Teil des großen Wolfes Žveris selbst. Man sagt, dass Jäger die nicht zum Rudel des Žveris taugen, zu den Haaren des Wolfes werden, die im Mondlicht umhertanzen. Das Seelenhaar des Götterwolfes macht ihn lautlos und schnell. Es verbirgt ihn vor den Augen eines jeden der unwürdig ist ihn zu erblicken, wie es auch den feigen und schwachen Anhängern erging.
Nach dem Tod eines Gläubigen wird der Leichnam der Wildnis übergeben, sodass Wölfe ihn fressen können. Wird der Leichnam nicht gefressen, sondern verrottet oder wird auf andere Weise bestattet, wird es als große Entehrung für den Verstorbenen betrachtet.
Todeskonzept der Grobis:
Im Glauben der Grobis, die die Herde verkörpert, gibt es keine Bestrafung. Die Gläubigen werden nach ihrem Tod der Erde übergeben und das Gras, dass auf ihren Grabmälern gepflanzt wird, wird von Wildtieren gefressen. So wird er Teil des ewigen Kreislaufs. Diese Praxis lehnt sich stark an den ursprünglichen Bestattungsrieten des Naturgötter Glaubens an. Die Herdenmenschen (Bandos) glauben, dass die Seele als Teil der ewigen Herde in einem Tier weiterlebt, dass der Persönlichkeit des Gläubigen am ehesten entspricht.
Feiertage des Grobis:
Pasėti Sėklas (Die Aussähung)
Am Tag des ersten Taus, der sich oft am Ende des Monats Primalux oder auch erst im Monat Alcritas befindet, gehen die Druiden der Siedlungen an den Häusern der gläubigen Zosterer vorbei und werfen getrocknete Höhlenpilze, Kräutermischungen und Sonnenblumensaat auf die Wege und an die Türschwellen. Sie singen dabei Gesänge des Wandels in einer kehligen Sprache, die dem Röhren eines Hirsches oder dem Brüllen eines Buivolas ähnelt, um die Dorfbewohner auf den ersten Tag auf den Feldern vorzubereiten.
Die Druiden werden meist von weiblichen Šernas begleitet, die aus einer Futtermischung fressen, die den geworfenen Kräutern und Pilzen gleicht. Sie symbolisieren die Verbundenheit mit den Menschen und der Feldarbeit.Padėkos Diena (Erntedank)
Am Ende der Herbsttage, wenn Monat Spadix endet und der Monat Ruina beginnt, feiern die Siedlungen im Zeichen der Grobis ihr größtes Fest an dem sie die Aurochs mit getrockneten Blüten verzieren und durch die Straßen hin, über die Felder bis an den höchsten Berg bringen, oft geritten von den Kindern des Dorfes. Auf dem Berg werden die Tiere vom Dorfdruiden mit weißer Farbe an der Stirn markiert und gesegnet, sodass ihr sie im Namen der göttlichen Herde Grobis der Siedlung reiche Ernten schicken und sie vor den Bestien beschützt.
Der Padėkos diena entstand aus dem Erntedankfest, dass im Naturgötter Glauben eine wichtige Rolle spielt und auch vom Lux Aeterna Glauben übernommen wurde.Žygis (Die große Wanderung)
Die große Wanderung wird alle 5 Jahre von den Druiden der Grobis unternommen. Dabei reisen sie barfuß durch die Täler und Berge in einem großen Kreis von den Grenzbergen im Westen und Norden bis zu den Flüssen, die sich in das Ullenthal ergießen, um der Göttin Grobis zu huldigen. Während dieser 6 monatigen Reise, die beim ersten Tau des Eises beginnt, nimmt jeder Druide aus jedem der Dörfer das stärkste Tier mit sich. Diese heiligen Tiere werden mit der Heimaterde der Siedlung beschmiert, damit ein Teil der Gemeinschaft im gesamten Zostera verweilt. Bei dieser Wanderung versammeln sich die Druiden und reisen als große Herde im Uhrzeigersinn. Hierbei verständigen sich die verschiedenen Druiden und tauschen Informationen aus, die ihnen ansonsten durch ihre Isolation verwehrt bleiben.
Feiertage des Žveris:
Medžioklė (Die Jagd)
Der Feiertag wird mehrfach im Jahr ca. alle 3 Monate ausgerufen, doch immer zum Tag an dem der Mond Žveris im grellen Licht erstrahlt und der Mond Grobis zur Sichel geworden ist. In dieser Nacht entzünden die Gläubigen des Žveris große Feuer in ihren Stammessiedlungen und schicken die Jugendlichen in den Wald, um sich eine würdige Beute zu erjagen. Die jungen Gläubigen müssen vor Tagesanbruch, wenn das große Feuer erlischt, mit der Beute zurück beim Stamm sein. Ansonsten werden sie vom Stamm gezwungen bis zum nächsten Medžioklė im allein Exil zu überleben.
Die stolzen und "kultivierten" Fürsten in Zostera lehnen diesen Feiertag zumeist ab, obwohl sie auch Žveris huldigen.Galandimas (Das Schärfen / Zähne zeigen)
Beim Galandimas erhalten die stärksten Kämpfer und besten Jäger des Stammes oder der Fürstenfamilie die "Gabe der Bestie" durch die älteren Mitglieder ihrer Sippe. Oftmals wird die Gabe durch den Vater, Mutter oder die Großeltern übertragen. Dieses Fest findet ca. alle 3 bis 4 Jahre zu einer Mondfinsternis statt, damit einen der Hunger nicht überkommt, sollte man einem die Gabe übergeben. Zudem lindert es die Intensität der Verwandlung und verhindert so die sofortige Verwilderung.
Skerdimas (Das Schlachtfest)
Im Monat Torpor versammeln sich die Jagdgruppen und machen Jagd auf Tier und Mensch zugleich, um sich mit der Menge an Fleisch und Beute zu belustigen. Durch die Brutalität dieses Festes wurde es per imperialen Dekret verboten und Praktizierende werden als Mörder verurteilt. Das Fest diente einst dazu die winterlichen Beutezüge im nördlichen Ullenthal einzuläuten.
Organisation:
Der Žverismus ein Glauben ohne feste Organisation und wird vermehrt von Familiengeschichten und vereinzelten Druiden geleitet. Diese Druiden bleiben zumeist unter sich und besitzen keine geregelte Ausbildung, wie die Priester der Sonnenkirche. Vielmehr sind Druiden oft Zosterer, die eine tiefe Verbindung zu den Göttern und den Tieren haben. Diese Verbindung stammt auch meistens aus der magischen Begabung, die viele Druiden teilen. Aufgrund der Vergötterung der Monde als ihre Götter, werden die Druiden des Žverismus zum "Kreise der Monde" gezählt. Durch die Eigenständigkeit der Druiden, die einzelnen Stämmen oder Sippen als Glaubensführer dienen, treffen sich nur selten zwei Druiden. Neue Druiden lehren sich entweder selbst durch mündliche Geschichten und eigene Visionen oder werden von einem alten Druiden erwählt und ausgebildet, um die Aufgaben nach ihrem Tod zu übernehmen.
Götter:
Žveris - Das hungrige Biest
Grobis - Die große Herde
Gebete:
Im Žverismus werden keine Predigten oder offene Gebete gesprochen. Der Glauben ist vielmehr lose Organisiert und jede Familie hat ihren eigenen Altar, der ihrer Gottheit oder beiden Göttern des Žverismus gewidmet ist. An diesen Altären werden gaben der Jagd oder der Ernte dargeboten und keine direkten Gebete an die Götter gerichtet. Die Lebensart und Umsetzung der Glaubenslehren bedingt die Tugendhaftigkeit der Gläubigen.
Die Druiden werden meist von weiblichen Šernas begleitet, die aus einer Futtermischung fressen, die den geworfenen Kräutern und Pilzen gleicht. Sie symbolisieren die Verbundenheit mit den Menschen und der Feldarbeit.
Der Padėkos diena entstand aus dem Erntedankfest, dass im Naturgötter Glauben eine wichtige Rolle spielt und auch vom Lux Aeterna Glauben übernommen wurde.
Die stolzen und "kultivierten" Fürsten in Zostera lehnen diesen Feiertag zumeist ab, obwohl sie auch Žveris huldigen.
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