Das wilde Zostera
Erst wenn der Mensch aus der Tierheit heraustritt, hat er eine Geschichte. Wilde und Barbaren und ihren Zustand kann man gleich dem der Tiere beschreiben,
– Geschichte aber ist ohne Ordnung, ohne Gesetze, ohne Fortschreiten mit der Zeit nicht zu denken.
- Friedrich Christoph Schlosser, Gelehrter des Ullenthals
– Geschichte aber ist ohne Ordnung, ohne Gesetze, ohne Fortschreiten mit der Zeit nicht zu denken.
- Friedrich Christoph Schlosser, Gelehrter des Ullenthals
Allgemein:
Das Land der Bestien im Norden vom zivilisierten Ullenthal wird auch oft nur als "Das Wilde Land" bezeichnet. Zostera kennt keine wahren Herrscher oder Gebieter und liegt umgeben von Bergketten und durchzogen von Schluchten in einem beinahe unbewohnbarem Gebiet der Kernlande. Gründe wie diese sind es, dass sich nur die zersprengten Bandos und Wolfsstämme in den gesetzlosen Weiten erfolgreich eine einfache Heimat aufgebaut haben. Eine gefährliche und harte Heimat die jedoch die ersehnte Freiheit darstellt. Ihre Isolation vor fast jeder fremden Herrschaft führte schnell zu den vielen unterschiedlichen Kulturen und Überlebensstrategien die sich stark von denen anderer Gesellschaften, besonders menschlicher, abgrenzen. Denn um in diesem Bergland zu bestehen verlangt das Land alles, sodass einige seiner Bewohner kaum mehr als Humanoide anerkannt werden. Viele Gelehrte beschreiben die Zosterer als ein Volk, reduziert auf nur einen Instinkt. Überleben.Herrschaft und Staat:
Von einer regulären Herrschaft über das wilde Land kann man nicht sprechen. Zu wild und zerklüftet ist das kalte Zostera, um sich imperialen Gesetzen und Normen zu unterwerfen. Seine Völker sprechen nicht einmal die selbe Sprache und ihre Lebensweise ähnelt vielmehr Tiere, als dem imperialen Völkern. Denoch gelang es Imperator Aurelian die Fürsten in das wilde Land zu bringen, wo er ihnen das Land unterstellte. Sie wurden zum Bollwerk der Zivilisation und der imperialen Gesetze. Durch ihre Abhängigkeit vom imperialen Handel wurden die Fürsten in Zostera zu den theoretischen Herren über das Land der Wilden. Durch ihre Ordnung, die sich vor allem in den südlichen Gebieten des Landes durch die Existenz von Infrastruktur zeigt, wurde Zostera zum Teil des Imperiums und liefert Felle, Leder und andere tierische Erzeugnisse durch das Ullenthal ins ganze Imperium. Ein Handel der weitestgehend auf die Ausbeutung der Völker in Zostera seitens der Fürsten zurückgeht, die ihre Herrschaft nicht durch die Götter, ihre Familie oder ihren Landbesitz sichern, sondern durch ihre pure Stärke die über die unorganisierten Gemeinschaften und Stämme des Landes triumphiert. Es war Aurelian der erkannte, dass die Ordnung in Zostera niemals durch die kriegerischen Herzöge des Ullenthals oder einen starken Anführer aus Zostera erreicht werden könnte. Das Land ist in sich gespalten und zwischen den Völkern herrscht ein ständiger Kampf um Ressourcen. Die einzige Sprache, die alle Zosterer teilen ist die Sprache der Gewalt und so schickte er die stärksten Krieger der Menschen in das unbeherrschte Gebiet. Die Fürsten nutzen erpresserische Methoden und Beutezüge durch das eigene Land, um Materialien und Wertstoffe wie Felle zu erbeuten und an die Händler weiterzuverkaufen. Sie nahmen die Herrschaftsform der Wolfsstämme an, die bereits über 1000 Jahre vor ihrer Ankunft mit den Gemeinschaften der Bandos um die Vorherrschaft gerungen haben. Eine Herrschaft die der von Warlords gleicht und die eine brüchige Ordnung in Zostera zusammenhält. Die Herrschaft der Fürstenhäuser und ihre anhaltende Ausbeutung ist notwendig, da im ständigen Kampf um Vorherrschaft gegeneinander sind. Jedes der drei Häuser beansprucht andere Gebiete, die jederzeit von gegnerischen Häusern angegriffen werden können. Ihr Ringen sorgt für ihre beständige Abhängigkeit von den imperialen Waren. Anders als die Wolfsstämme, die zuvor lose über große Teile von Zostera regierten, haben sie daher ein Interesse die Handelskarawanen und das Ullenthal, ihren größten Handelspartner zu schützen. Somit wurden die Überfälle von Wolfsmenschen im Ullenthal nach der langsamen Übernahme der Fürsten weniger und die Angst vor dem wilden Norden, der die Menschen vom Ullenthal für Jahrhunderte begleitete, verschwand allmählig. Obwohl die Fürsten die Vorherrschaft in den meisten Gebieten von Zostera halten, haben viele Wolfsstämme weiterhin großer Territorien die sie vor der Einflussnahme der Fürsten schützen. Auch viele Gemeinschaften lehnen die Herrschaft ab oder wurden in dem schwer passierbaren Land schlichtweg nicht beachtet. Durch die fehlenden Straßen oder Städte ist es besonders schwer eine andauernde Ordnung zu halten. Daher liegen nur die südlichen Gebiete, die an das Ullenthal grenzen, im imperialen Verwaltungsbereich und beinahe alle weiteren Regionen hinter diesem schmalen Streifen Zivilisationen sind gänzlich wild und werden von Stämmen oder Gemeinschaften regiert.Diplomatie:
Während die Fürsten versuchen eine friedliche und wirtschaftsorientierte Beziehung zu den nördlichen Herzögen des Ullenthals zu entwickeln, werden sie weiterhin von vielen als Wilde betrachtet die über andere Wilde herrschen. Handelsabkommen mit den Fürstenhäusern werden als nur hinter verschlossener Tür abgeschlossen aus Angst das Gesicht zu verlieren und mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden. Jahrhunderte der Angst und des Terrors, die die Wolfsstämme in dem reichen Ullenthal verbreitet haben, werden für immer mit dem wilden Norden verbunden. Das die Fürstenhäuser eigentlich von den Monsterschlächterhäusern des Westens abstammen wissen nur wenige. Im Gegensatz wissen die meisten Adligen und Händler über ihre vergängliche Kontrolle über Gebiete bescheid. Jederzeit könnte eine der wenigen Straßen von Wolfsstämmen oder anderen Fürstenfamilien überfallen werden. Handelsabkommen könnten gebrochen werden, weil das Haus die Region nicht mehr hält. Wären die Felle, das Fleisch oder die Milch der zosterischen Tiere nicht so wertvoll würden viele Händler es vorziehen jede Assoziation mit den unzuverlässigen Partnern aufzugeben. Auch im restlichen Imperium und darüber hinaus ist die Wildheit von Zostera berüchtigt. Viele Adlige des Imperiums erkennen das Land nicht mal als imperiales Gebiet an und hitzige Diskussionen wurden um den Status von Zostera im Imperium geführt, als Aurelian es als imperiales Hoheitsgebiet erklärte. Besonders die Adligen des Ullenthals waren empört dem alten Todfeind den gleichen imperialen Status einzuräumen. Die meisten Imperialen interessieren sich jedoch nur wenig, wenn überhaupt, für das dünn besiedelte Land ohne relevante Rohstoffe. Das kalte, zerklüftete Hochland bietet kaum fruchtbare Böden. Die Einwohner sind fremdenfeindlich und isolieren sich von jeder anderen Kultur oder Gesetzen. Den einzigen nennenswerten Beitrag von Zostera im weiteren Imperium sind die wertvollen warmen Felle, die in der Wintermode vieler Reiche geschätzt wird. Da diese Felle aber erst im nördlichen Ullenthal weiterverarbeitet werden ist vielen Adligen oder einfachen Händlern ihr Ursprungsort nicht bekannt oder einerlei. Einer der bedeutendsten Abnehmer dieser Felle ist Drogran, der die Felle in der Ausrüstung für Bergregionen oder Wintermonate nutzt.Volk und Kultur:
Zostera wurde in den ersten Jahrhunderten von Einwanderern aus dem Midland und dem heutigen Lignin besiedelt, die durch die anhaltenden Konflikte um fruchtbares Land im Ullenthal vertrieben wurden. Die Vertriebenen bildeten kleine Gemeinschaften entwickelten sich in dem unwirtlichen Land zu autarken Gesellschaften mit eigenen sprachen und Kulturen. Unter diesen Gesellschaften brachen immer wieder kleine Kriege um das beste Land und halbwegs fruchtbare Böden aus, die letztlich dazu führten das die schwächsten Gemeinschaften in die kalten Bergregionen vertrieben wurden in denen nur der Hungertod auf sie wartete. Diese Gemeinschaften wurden von den anderen oft als "Stämme" bezeichnet, um sich weiter von ihnen abzugrenzen. Während die Gemeinschaften im Hochland eine Symbiose mit den "heiligen Herdentieren" bildeten und ihre Kulturen immer mehr nach den Lehren Gesetzen von Herdenstrukturen richteten, wählten die Stämme in den Bergregionen einen anderen Pfad. Sie wurden von dem Propheten Vilkas in ihrer Not aufgesucht und mit der "Gabe der Bestie" gesegnet. Ihre Kultur wandelte sich zu den "Wolfsstämmen" die nicht mehr der großen Herdengöttin Grobis dienten, die sie im Stich gelassen hat, sondern ihrem neuen Wolfsgott Žveris. Die Gemeinschaften des Hochlands, die weiterhin die Göttin anbeten und den Lehren der Herde folgen wurden nunmehr die Beute der Wolfsstämme die im Sommer aus den Bergen in das Hochland stoßen, um zu Plündern und Nahrung zu beschaffen. Über Jahrhunderte, seit der Prophet ca. 300 n.A. die Stämme bekehrte, herrschte ein ständiges hin und her zwischen den befestigten, wehrhaften Gemeinschaften und den aggressiven und starken Stämmen. Die Wolfsstämme beanspruchten große Territorien in Zostera in denen sie jagten. Diese Jagdgründe haben sich vor der Übernahme der Fürsten auch auf viele nördliche Herzogtümer im Ullenthal ausgebreitet, sodass diese Stammeskrieger auch über diese Siedlungen herfielen. Einer der Gründe weshalb die meisten Einwohner des Ullenthals einen jahrhundertelangen, tief sitzenden, Hass auf alle "Wilden" aus Zostera haben. Die Einwohner der Gemeinschaften nenne sich meisten Bandos, was so viel wie Herde in ihrer Sprache bedeutet. Bandos ist eines der wenigen Wörter das bei fast allen Gemeinschaften das gleiche bedeutet, ansonsten spricht jede Gemeinschaft ihren eigenen Dialekt oder eine völlig eigene Sprache, da sie jeden Kontakt mit Anderen meiden. Besonders nach dem Propheten weigern sich die Bandos die Riten oder Kulturen anderer Völker anzunehmen. Obwohl die Gemeinschaften und die Wolfsstämme unterschiedlicher nicht sein könnten werden sie von den meisten über einen Kamm geschoren und schlichtweg als "Wilde" oder "Barbaren" bezeichnet. Die meisten Gelehrten bevorzugen die Bezeichnung "Zosterer", obwohl es so etwas wie ein geeintes Reich namens "Zostera" nie gegeben hat.Religion:
Diese Vereinfachung seitens der imperialen Gelehrten geht auch über den kulturellen Aspekt hinaus, denn auch in religiösen Angelegenheiten werden die beiden Götter der größten Volksgruppen kurzerhand im "Žverismus" zusammengefasst. Der Žverismus wird in den imperialen Büchern und von beinahe allen imperialen Völkern als Zweigreligion des Naturgötter Glaubens betrachtet, da seine Wurzeln lose auf der Volksmigration aus der Region des heutigen Lignins stammen. Die Verbindung zum Naturgötter Glauben ist durchaus begründet. Letztendlich teilen die Götter einige Aspekte mit den Naturgöttern und können theoretisch selbst als Naturgötter klassifiziert werden. Auch haben die Druiden der Grobis einige Zeremonien, wie das Erntedank fest, vom Naturgötter Glauben beibehalten und nur im geringen Maße angepasst. Denoch ist es wichtig auch die Unterschiede zu beleuchten, da besonders die Verbindung zwischen dem namensgebenden Gott Žveris kaum auf die Naturgötter hinweist. Der Prophet Vilkas ist für die Theologen weiterhin ein Rätsel und die Herkunft des Gottes sowie seiner "Gabe der Bestie" die Humanoide zu Werwölfen mutieren lässt ist ungeklärt. Neben der Weiterentwicklung von Grobis und ihrer Bedeutung für die Gläubigen ist auch der Zusammenhang mit dem Wolfsgott nicht mit den Lehren der Naturgötter in Einklang zu bringen, sodass einige Theologen behaupten der Žverismus sei eine eigenständige Religion, die ihre Verbindung zu den Naturgöttern vor über einem Jahrtausend verloren hat, als der Wolfsgesandte in das Land kam.Land und Klima:
Das wilde Land ist gezeichnet von Narben deren tiefe nur die Götter kennen und kaum ein Reisender kann Zostera durchqueren ohne von den frostigen Winden erfasst zu werden oder in eine der unzähligen Schluchten zu fallen die das Hochland durchziehen. Das ca. 92.000 Quadratkilometer große Zostera unterteilt sich grob in drei unterschiedliche Zonen. Zuerst die südlichen, an das Ullenthal grenzenden Gebiete, die dem fruchtbaren Herzogtümern im Süden ähneln. Sie trennen sich durch eine steile Felswand vom Ullenthal, dass ungefähr 100 Meter unter dem zosterischen Plateau liegt. Nur wenige schmale Straßen und Wege schlängeln sich die Wand hinauf. Oben angekommen peitschen kalte Winde aus dem Inland auf die Neuankömmlinge ein, die in ein weites Hochland aus Klippen, Hügeln, und Schluchten blicken, dass sich vor ihnen erstreckt. Die größte Gemeinschaft Ganyklos steht wie der letzte Funken der Zivilisation vor dem endlosen wilden Hochland. Die Fürstenhäuser Greytaith und Dervech kämpfen unerlässlich in kleinen Kämpfen und Überfällen um die Vorherrschaft um dieses Gebiet und den Zugang zu den Waren des Imperiums, die durch Gankylos und die wenigen anderen Gemeinschaften fließen. Danach erstreckt sich ein weitläufiges Hochland, über das die Fürsten nur der Theorie nach herrschen und das von vielen verstreuten Gemeinschaften der Bandos bewohnt wird. Dieses Hochland ist durchzogen von den sogenannten "Narben". Großen Schluchten die in unerreichte Tiefen vordringen und von hohen Bergen und Hügellandschaften abgewechselt werden. In diesem geographisch diversen Hochland konnten einige Gelehrte sogar Steinaufhäufungen oder alte Staturen finden, deren desolater Zustand jedoch keine allgemeingültigen Erkenntnisse bieten. Zwischen den Höhen und Tiefen des Lands stehen weite Wiesen und Nadelholzwälder in denen viele Gemeinschaften ihre Heimat gefunden haben. Das Hochland macht einen Großteil von Zostera aus und beherbergt die meisten Einwohner des kalten Landes. Besonders in den kurzen Sommern, die von vielen Ausländern kaum als solche erkannt werden können da die Temperatur selbst im Hochsommer nur selten über 15° Celsius steigt. Die Grenzen zum Hochland bilden die Grenzgebirge die sich im Norden mit der "Steinernen Mauer" verbinden und im Westen an die Feuerzungen grenzen. Dieses Bergland zeichnet sich durch das besonders schlechte Wetter und die kargen Böden aus. Nur wenige Tiere leben in diesem Ödland aus Felsen und Vegetation ist rar. Die heftigen Stürme im Sommer zwingen jedes Tier und jede Pflanze in die Knie, wenn sie nicht in das zentrale Hochland auswandern. Auch die Wolfsstämme, die in den Berggebieten ihre Heimat haben, wandern in den Sommermonaten in das Hochland und machen jagt auf die Bandos, ihre heiligen Herdentiere oder andere Wolfsstämme mit denen sie sich um Territorien streiten. Im Winter kehren die Stämme in die Berge zurück, da die Bergpässe und Höhlen die alten heruntergekommenen Ritualplätze ihres Glaubens beherbergen. Viele der Berge liegen wie ein böses Omen über Zostera und jeder weis, dass nicht nur die Wolfsstämme in den verzweigten Höhlen umherstreifen.Trivia:
Unter den zosterischen "Wilden" gibt es keine Künstler, Philosophen, Chroniker oder Schriftgelehrte, weshalb die meisten Informationen und Gemälde aus dem Ullenthal stammen. Aufgrund ihrer bewegten Geschichte mit dem wilden Norden fallen diese Bildnisse und Erzählungen daher selten positiv für die Zosterer aus. Der große Baum "Hyperion" steht an der Klippe die das zosterische Plateau vom Ullenthal trennt. Die Legenden besagen das der Baum aus dem Wanderstab des Propheten Vilkas erwuchs nachdem dieser ihn in den Boden stieß. Der Baum gilt für die Menschen im Ullenthal als Zeichen des Grauens, da in den Sommermonaten die Rudel der Wolfsstämme ihre Krallen an den Stamm schärfen, um kurz darauf die Siedlungen des Ullenthals zu Überfallen. Der Baum zieht zudem Blitze an und ist mit Einschlagsmarkierungen übersäht.
Typ
Geopolitical, Country
Kommentare