Allgemein:
Die Herdenmenschen, die sich selbst "Bandos" nennen stellen die größte Bevölkerungsgruppe im Hochland von
Zostera dar. Ihr Name stammt aus der alten Sprache, die viele
Zosterer noch heute sprechen, und bedeutet so viel wie Herde oder Teil der Herde. Diese Bezeichnung für die diversen Gemeinschaften aus gleichgläubigen Hirten und Bauern passt gut zu ihnen und ihrer Anbetung der Herde
Grobis und den
heiligen Tieren. Sie verdeutlicht zudem, dass obwohl ein Großteil der Bandos menschlicher Abstammung ist, auch viele
Zwerge, flüchtige
Elfen und auch
Halb-Orks, neben einigen anderen Minderheiten, unter ihnen leben.
Einer für alle, alle für die Herde:
Die Gemeinschaften der Bandos liegen in Form von Dorfgemeinschaften von unterschiedlichster Größe im Hochland zwischen den Bergketten
Zosteras. Sie können zwischen 20 und über 500 Mitglieder haben und unterhalten eine intensive Gemeinschaftspraktiken, die der einer Herde gleichen. Diese Gemeinschaften bleiben zumeist unter sich, da das zerklüftete und schwer passierbare Gebiet nur dünn besiedelt ist und strecken zwischen Heimatgebieten von Bandos mehrere Tagesreisen in Anspruch nehmen. Die meisten Bandosgemeinschaften verehren ihre Heimatböden als ihr angestammter Lebensort, auserwählt für ihre Geburt und ihren Tod. Sollten denoch Bandos Reisende auf andere Treffen wird geschwiegen, da Worte nur für Mitglieder der Gemeinschaft bestimmt sind. Der stille Austausch von Nahrungsmitteln wie Brot oder einfachen Wegweisungen, die auf Handzeichen basieren ist ein lang gepflegter Brauch. Durch die linguistische Barriere, herbeigeführt durch Geografie und Kultur, verstehen viele Bandos weder Gemeinsprache noch die Dialekte anderer Gemeinschaften.
Innerhalb der verschworenen Gemeinschaften lebt jedes Mitglied für die Gemeinschaft. Aufgaben oder Projekte werden in einer Versammlung gemeinsam beschlossen, wobei der Dorfälteste oder die Druiden der Gemeinschaft die Wortführer sind. Alle Essensvorräte sind im Zentrum der Gemeinschaft versammelt und auch die Schlafplätze sind oft in wenigen großen Wohnhallen gebündelt. Nur einfache Vorhänge aus Kiefernzweigen oder geflochtenem Holz trennen private Bereiche in dem hallenartigen Gebäude. Imperiale Gelehrte beschreiben die Gebäude der Bandos vielmehr als Scheunen oder Ställe, anstatt als lebenswürdige Unterkünfte. Ihre Bauart ist einfach und pragmatisch mit wenigen Steinfundamenten. Die meisten Bauten bestehen aus Stroh oder Nadelbaumhölzern. Nur die Druiden besitzen eigene Behausungen in denen sie auch die Kranken und Verletzten versorgen und pflegen. Die meisten Gebäude dienen der Lagerung von Vorräten über den langen Winter oder als Ställe für verschiedene Tiere.
Wie auch die Schlafplätze, das Essen oder andere Gegenstände abgesehen von Kleidung und privatem Hab und Gut, wie z.B. Schnitzereien, wird alles in der Gemeinschaft geteilt. Es gibt keinerlei Eigenbesitz und der temporäre Besitz eines Werkzeugs oder Materials ist davon abhängig, welche Aufgabe das Individuum in der Gruppe erfüllt. Von diesem Individuum wird erwartet, dass es sich jederzeit für die Gemeinschaft aufopfert. Das Leben ist Teil der Gemeinschaft und als solches gehört es nicht einem einzigen, sondern allen.
Die Beute des Wolfs:
Die Bandos leben im Hochland, umringt von den
Wolfsstämmen und regiert von den
Fürstenhäusern. Die
Stämme und die Bandos leben schon seit hunderten Jahren in einem Gleichgewicht aus Jäger und Beute. Trotz ihrer Rolle, die ihnen bewusst ist und die sie als natürlichen Teil des Lebens ansehen, leben sie nicht in Furcht oder ergeben sich ihrem Schicksal. Die Gemeinschaften verfügen über fähige und starke Krieger, die über die Grenzen ihrer Heimaterde hinaus ihre Herde mit eisernem Willen schützen und wenn nötig auch für sie sterben würden. Diese Beschützer sind einen engen Bund mit der Göttin
Grobis eingegangen und haben sich in Abbilder von ihr Verwandelt. Einigen wuchsen Hörner, anderen Stoßzähne und allen Fell. Sie können ihre Form stärken und ähneln den
heiligen Tieren der Bandos. Die Herdenmenschen nennen sie auch "
Wandler".
Durch ihre hervorragenden Beschützer und ihre Anpassungsfähigkeit an ihre Gebiete wurden sie zu Experten der Verteidigung. Ihre Siedlungen werden von Palisaden und Gräben geziert, die sich mühelos in die Landschaft einfügen. Ihre Affinität gegenüber druidischer Magie und der Kontrolle von Tieren vereinfacht ihr Leben in dem harschen Land von
Zostera, sodass sie selbst für die
Wolfsstämme keine leichte Beute darstellen. Durch die Größe und Befestigung ihrer Siedlungen werden sie kaum direkt von Bestien der Wildnis oder der
Stämme angegriffen, jedoch fordern die
"rechtmäßigen" Herren Zosteras eine jährliche Steuer in Form von Ernteerträgen und Vieh. Da viele der Siedlungen nur schwer zu erreichen sind und die Sprachbarriere Verhandlungen schwierig gestaltet, gab es schon oft Streitigkeiten zwischen den
Fürstenhäusern und einigen Bandos Siedlungen. Einige der Siedlungen wurden daher gewaltvoll unter die
Fürsten gestellt. Andere haben sich freiwillig unterworfen, da sie den
Wolfsstämmen ausgesetzt waren und Schutz von den mächtigen
Fürsten erbaten. Weiterhin lehnen größere Siedlungen im wilderen, zentralem Hochland die Gesetze und Steuerforderungen der
Fürsten ab. Sie beharren auf ihren alten Wegen der Isolation und wollen nichts mit dem
Imperium zutun haben. Eine Einstellung die sie sich durch ihre Stärke und günstige Lage, abseits der gefährlichsten
Wolfsstämme, leisten können.
Religion:
Die Göttin
Grobis ist fester Bestandteil der Bandos und die Verkörperung ihrer Weltanschauung und Kultur. Die
große Herde, die über den Himmel zieht, wird von fast jedem der Herdenmenschen angebetet. Die Religion wurde nach dem eintreffen des
Bestiengottes von imperialen Schreibern als
Žverismus bezeichnet, obwohl die meisten Gläubigen dieser vermeintlichen Zweigreligion des
Naturgötter Glaubens ihren Glauben ausschließlich auf
Grobis ausrichten. Die Zweigreligion, wie sie im
Imperium verzeichnet ist, entstammt tatsächlich der Völkerwanderung von
Naturgötter Gläubigen aus dem
Midland und heutigen
Lignin. Jedoch bildete sich im Laufe der Jahrhunderte eine völlig neue Interpretation und Fokussierung des Spirituellen unter den Bandos, die nur wenige Verbindungen zu den
Naturgöttern mehr aufweisen. Ihre zentrale Gottheit ist
Grobis, die an alle Elemente des Wachstums, der Ernte, Tiere und des Schutzes anknüpft. Gleichwohl wurde ihre religiöse Bedeutung durch
Žveris verändert und erweitert.
Der Glauben wird vornehmlich von den Druiden der Gemeinschaft ausgeführt und in Zeremonien zu Festtagen gefestigt. In jeder Gemeinschaft der Bandos gibt es eine Handvoll Druiden, oft auch nur einen, die alle religiösen und kulturellen Rituale durchlaufen. Sie sind für die geistliche und teils auch weltliche Führung der gesamten Gemeinschaft verantwortlich und tragen die Verantwortung. Sie unterstehen keiner zentralen Verwaltung und lernen vom ältesten Dorfdruiden. Oft besitzen diese Druiden magisches Potential wodurch sie eine spezielle Verbindung zu ihrer
Göttin und den
heiligen Tieren aufbauen.
Die wichtigsten Gemeinschaften:
Es gibt unzählige Gemeinschaften der Bandos in
Zostera. Das große Hochland bietet genügend Raum, sodass die Siedlungen die oftmals nur 20 - 50 Mitglieder bestehen in der Weite der Wildnis untergehen und unbemerkt bleiben. Viele dieser kleinen Gemeinschaften nennen sich nur "Bendruomene", was in ihrer Sprache so viel wie "Gemeinschaft" oder "Zusammenhalt" bedeutet. Andere stechen auf ihre Art heraus und haben eine stärkere Identität als Gemeinschaft gebildet, die sich auch in ihrem Namen und gesellschaftlichem Aufbau widerspiegelt. Einige dieser besonderen Gemeinschaften sind folgende:
Ganyklos
Die größte Gemeinschaft der Bandos und Anlaufpunkt vieler Reisender und Händler aus dem
Ullenthal. Die Bandos dieser Gemeinschaft sprechen mit Reisenden und Händlern und haben eine Struktur ähnlich einer imperialen Kleinstadt entwickelt, eine Entwicklung die vielen konservativen Bandos missfällt. Die Gemeinschaft liegt relativ nahe an der Grenze zum
Ullenthal, doch wird von breiten Erdspalten im Westen von den
Wolfsstämmen der Berge geschützt. Durch die Lage und Offenheit dieser Gemeinschaft, wurde sie zum Dreh- und Angelpunkt für Handler und Diplomaten. Es ist daher kein Wunder, dass die Ortschaft weit mehr Ausländer beherbergt, als die Bandos, denen die Gemeinschaft einst gehörte. Sie wurden zur Minderheit in ihrer eigenen Heimat.
Plotis
Diese Gemeinschaft unterwarf sich kurz nach eintreffen der
Fürstenhäusern der neuen Herrschaft, da sie von mehreren
Wolfsstämmen ausgebeutet wurde. Um zu überleben schlossen die
Fürsten und die Plotis-Bandos einen Blutspakt, der ihre Zusammenarbeit verewigt. Die Plotis werden von vielen Bandos Gemeinschaften für ihre Unterwürfigkeit verspottet, trotz der Tatsache, dass ihnen der Pakt eine beträchtliche Machtstellung innerhalb des nördlichen Hochlands von
Zostera eingebracht hat. Dort herrschen sie als Stellvertreter der
Fürsten und treiben die Steuern von kleineren Gemeinschaften ein.
Raguotas
Die Raguotas sind die größten Krieger der Bandos. Ihre Kampfart ist wild und ungezähmt. Ihre Wandler oft große aurochsartige Bestien mit spitzen Hörnern und großen Keulen, die sie nutzen um sich gegen den
Smurtas Stamm zu verteidigen. Bereits seit Jahrhunderten kämpfen sie gegen den stärksten aller
Wolfsstämme im nord-östlichen Berggebiet, wodurch sie selbst zu den fähigsten Kämpfern ihres Volkes wurden.
Bėgikas
Die wandernden Gemeinschaften der Bėgikas lehnen die Sesshaftigkeit der anderen Gemeinschaften ab. Sie wandern auf den Rücken der
Buivolas umher und schlagen ihre Zelte bei Dämmerung dort auf, wohin ihre Druiden sie führen. Für sie ist
Žygis (Die große Wanderung) niemals beendet und ein Fest der gesamten Gemeinschaft. Sie sind besonders stark aneinander gebunden und einige Gerüchte behaupten, dass die Bėgikas die Gedanken anderer in ihrer Gemeinschaft hören können. Es ist gänzlich unbekannt wo sich die Herdengemeinschaft befindet, da sie sich in ständiger Bewegung befindet und nur von kleiner Größe ist.
Šarvuoti
Wenn die Raguotas die besten Krieger aller Bandos sind, dann sind die Šarvuoti die zweitbesten. Zusätzlich zu ihrem Geschick mit Äxten aller Art, das aus ihrer Heimat in den großen Kiefernwäldern
Zosteras hervorgeht, haben sie eine innige Bindung zu den
Šernas. Diese
heiligen Tiere, die großen Wildschweinen ähneln, werden von den Šarvuoti hoch verehrt und für allerlei Aufgaben gebraucht. Darunter das Sammeln von Pilzen oder als Reittiere. Die Šarvuoti übernahmen einige der Eigenschaften der
Šernas, sodass sie nun die widerstandsfähigsten Verteidiger unter den Bandos sind. Viele Šarvuoti
Wandler sehen ihren
heiligen Tieren sehr ähnlich und werden von anderen Gemeinschaften gerne als "Schweinemenschen" bezeichnet.
Šuo
Die Šuo waren einst ein vom
Propheten Vilkas bekehrter
Wolfsstamm, der im Laufe der Jahrhunderte zu seinen Wurzeln unter der Göttin
Grobis zurückgekehrt ist. Die Druiden dieser Gemeinschaft werden während der
großen Wanderung von anderen Druiden gemieden, da sie nichts mit den Verrätern zutun haben wollen. Daher ist die Gemeinschaft noch weitaus isolierter als andere Bandos Gruppen. Somit haben sie sich früh den
Fürstenhäusern in Zostera unterstellt, um Sicherheit und Stabilität zu erreichen. Die Šuo, die ihre Gemeinschaft in den Berggebieten im Osten von
Zostera haben, behielten viele Bräuche und auch die "
Gabe der Bestie" bei. Sie können daher als wahre Vertreter des
Žverismus betrachtet werden, da sie beide Seiten besser verstehen, als sie es für sich je könnten.
Trivia:
In den meisten Bandos Gemeinschaften ist das Konzept der Ehe gänzlich unbekannt. Wie Nahrung, Werkzeug und Schlafplätze gehört jeder der Herde und feste monogame Beziehungen gibt es nur äußerst selten. Die meisten Bandos leben in offenen polygamen Beziehungen. In ihrer Kultur werden geschlechterspezifische Rollen abgelehnt und auch homosexuelle oder bisexuelle Beziehungen sind Normalität, wobei letztere häufiger auftritt. Einige Gemeinschaften akzeptieren sogar Zoophilie, da viele Bandos eine mentale Verbindung zu den Tieren haben, wodurch sie mit ihnen kommunizieren können.
Druiden der Bandos leben vegetarisch und lehnen Fleischkonsum vollkommen ab. Für die anderen Bandos, die keine Gemeinschaftsdruiden sind, gilt diese Bestimmung nicht, jedoch werden ihre Tiere nur im Winter geschlachtet, wenn die Not am größten ist. Herdenmenschen essen daher nur äußerst wenig Fleisch und nutzen vor allem Milch, Eier und andere Erzeugnisse um zu überleben.
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