Die Buivolas
Allgemein:
Die Buivolas bestehen aus ewig wandernden Herden, die sich im Hochland von Zostera immer wieder zusammenschließen und trennen. Aufgrund ihres äußerst nomadischen Verhaltens, dass weitaus größere Wanderwege beansprucht als die Wanderungen der Aurochs, haben weniger Gemeinschaften eine innige Bindung zu den ungebundenen Buivolas. Denoch werden hindurchziehende Herden der heiligen Tiere mit fröhlichen Rufen empfangen und Druiden ziehen selbst einige Buivolas Jungtiere auf, um mit ihnen auf die "große Wanderung" zu gehen. Sie sind für das Überleben vieler nördlicher Gemeinschaften unersetzlich.
Aussehen:
Die Buivolas sehen großen Bisons ähnlich, wobei besonders die Weibchen hervorstechen. Die Spezies weist extreme physiologische Unterschiede auf, die mit dem Geschlecht bestimmt werden.
Die männlichen Buivolas sind weniger als halb so groß wie die Weibchen und messen ein Stockmaß von ca. 1,80 - 2 Meter. Sie sind den Wisenten oder Bisons anderer Lande sehr ähnlich und unterscheiden sich nur in zwei Aspekten äußerlich von ihren Verwandten. Zum einen haben sie ein deutlich dichteres Fell, dass sie beinahe perfekt vor der Kälte und dem Wetter in Zostera schützt. Zum anderen besitzt jeder individuelle männliche Buivolas eine andere Kopfform, die auf die verschiedenen Hörner zurückgeht. Einige haben einen platten Kopf, andere einen Spitzen mit hervorstehenden kurzen Hörnern. Wieder andere haben eine gesamte verhärtete Kopfplatte oder zwei massive Hörner wie die eines Elches. Grund für diese Diversität ist die Konkurrenz zwischen verschiedensten Gruppen. Die einen sind bessere Futtersammler, während andere in den Kämpfen um die Paarung nützlicher sind. Unterstützt wird das ganze Konzept von der versprengten Natur der Herden und unterschiedlichen Umständen derer sie sich angepasst haben.
Die weiblichen Vertreter der Spezies sind dagegen homogener aufgestellt und zeichnen sich durch ihre Größe sowie ihre dicken Fettpolster aus, die sie zum Überwintern benötigen. Sie sind zumeist zwischen 6 und 8 Meter groß, wobei die Höhe ihres Fetthöckers auf den Schultern ihre Gesamthöhe bestimmen. Die Weibchen besitzen bis zu 10 dicke Zitzen aus denen das ganze Jahr über Milch fließt. Ihre Haut ist verhärtet und das Fell ist dünner als das der Männchen, da sie sich während des Winters in große Höhlen zurückziehen. Diese Buivolas besitzen keine Hörner und verteidigen sich allein durch ihre schiere Masse und Kraft. Die verhärtete Haut ist zudem erstaunlich widerstandsfähig und kann selbst von Pfeilen oder Messern nicht durchbohrt werden.
Ökologie:
Buivolas haben eine wandelbare Herdenstruktur. Abgesehen von der Paarungszeit wandern die kleineren männlichen Buivolas getrennt von den Weibchen und ihren Jungtieren. Die männlichen Herden umfassen ungefähr 10 - 20 Tiere unterschiedlichsten Alters, wobei die stärksten die hierarchische Spitze bilden. Die weiblichen Herden zählen zumeist nur eine Handvoll von Erwachsenen. Da die Buivolas jedes Jahr ca. 4 - 8 Jungtiere bekommen, handelt es sich oft um 30 - 40 der heiligen Tiere in verschiedenen Altersstufen. Die Pflanzenfresser haben eine stark unterschiedliche Physis, die sich auch in ihrer Lebenserwartung widerspiegelt. Die Männchen werden ca. 8 Jahre alt und sind mit 3 Jahren paarungsbereit, während die Weibchen über 60 Jahre alt werden können, jedoch erst ab dem 10. Lebensjahr trächtig werden.
Unter den männlichen Buivolas herrscht ein gnadenloser Machtkampf um das Paarungsrecht, der mit dem gemeinsamen Brüllen der Tiere zum Frühlingsanfang eingeläutet wird. Von 10 Buivolas Jungtieren sind mindestens 8 Männchen. Diese Ungleichheit geht auf die Brutalität ihrer Kämpfe zurück und die hohen Todeszahlen die mit ihnen einhergehen. Nur während der langen Wanderschaft die vom Spätsommer bis zum Frühling anhält Verhalten sich die Männchen vergleichsweise friedlich, wobei selbst dann nur wenige Bandos es wagen ihnen zu Nahe zu kommen. Nur in der Bėgikas Gemeinschaft leben auch die männlichen Herdenmenschen bei den männlichen Buivolas und wurden durch sie ebenso kämpferisch.
Im Frühling und Sommer kämpfen die Männchen um die Weibchen, die sie während ihrer langen Wanderung durch das Hochland aufsuchen um sich fortzupflanzen.
Die weiblichen Buivolas und die Frauen und Kinder der Bėgikas leben in den kleinen Herden aus Weibchen und Jungtieren. Ihr Leben ist sanftmütig und langsam, da die Kolosse sich an das Tempo der kleinsten Buivolas anpassen. Während der Winterzeit gehen die Weibchen der Spezies in einen Winterschlaf über, der bis zum ersten Tau anhält. Da die Jungtiere keinen Winterschlaf halten und noch keine Fettpolster zum Schutz vor der Kälte besitzen, geben die Weibchen selbst in ihrem tiefen Schlummer weiterhin Milch ab.
Um sich genügend Fett anzufressen, ernähren sich die Buivolas nicht nur von Pflanzen, sondern auch von Bienenhonig sowie einigen speziellen Kräutern. Die pure Menge an Futter, die sie benötigen, ist atemberaubend. Einige männliche Buivolas können mit ihren Hörnern auch Mulden und kleine Höhlen graben in denen sie Insekten und Wurzeln fressen, ähnlich wie es die Šernas tun. Die Weibchen können dies nicht, fressen durch ihre Größe aber an hohen Bäumen die nur wenige Pflanzenfresser erreichen. Einige Bandos Legenden ranken sich auch um Buivolas, die in beinahe unmöglich zu erreichende Gebiete vorstoßen, um seltene Sträucher und Beeren zu fressen. Daher ist es eine alte Bandos Weisheit auf Reisen auch mal einem Buivolas zu folgen, wenn man einen leeren Magen hat. Natürlich aus sicherem Abstand, wenn es um die Männchen geht.
Kulturelle Bedeutung:
Die Buivolas sind für die Bandos die Verkörperung des Wandels und der Geschenke. Der Wandel der Jahreszeiten, da das Ende des Winters stehts durch das Brüllen der Buivolas angekündigt wird, die sich auf ihre Paarungszeit gefasst machen ist Grund für diese Verbindung. Die Bandos waren lange auf die Fürsorge der Buivolas angewiesen, die als Quell der Güte und Geschenke gelten. Sie werden auch oft als "Gabe der Herde" bezeichnet. Eine Bezeichnung die nach dem Eintreffen des Propheten Vilkas für seine eigenen Zwecke verändert wurde und daher nur noch selten von den Bandos gebraucht wird.
Denoch sind die Buivolas das Geschenk der Göttin, da sie bereits seit Jahrhunderten für das Überleben der Herdenmenschen im Winter sorgetragen. Es mag der Schutz der Šernas und die Wärme der Aurochs sein die viele vor dem Tod gerettet hat, doch über allem stehen die weiblichen Buivolas die, selbst ohne Jungtiere, über das gesamte Jahr hinweg ihre Milch bereitstellen. Viele Gemeinschaften versuchen daher, während der Wanderschaft der großen Herden der weiblichen Buivolas, eines der heiligen Tiere zum bleiben zu bewegen. Dazu streuen sie gesammelte Kräuter und Heu aus, die sie in einer teils Kilometerlangen Spur von den Wanderwegen bis hin zur Siedlung auslegen. Dort erbauen sie dem Tier eine eigene Scheune die beinahe wie ein Tempel der Gemeinschaft wirkt. Das massive Weibchen legt sich hinein und füllt große Teile des Gebäudes aus, um anschließend ihren Winterschlaf zu halten.
Während des Winterschlafs füttert die Gemeinschaft das Weibchen mit Kräutern, Beeren, Sträuchern und Heu. Im Gegenzug stellt sie täglich dutzende Liter Milch zur Verfügung, die das gesamte Dorf über den Winter hinweg versorgen. Sollte eine Gemeinschaft kein Weibchen beherbergen, obwohl es eine Spur ausgelegt hat, sprechen die Druiden der Grobis von großem Unheil. Die Gemeinschaft hätte die Buivolas, Geschenke der Göttin, bei ihrem letzten Besuch nicht zufrieden gestellt und müsse nun Leiden. Ein Unheil das sich in Form einer winterlichen Hungersnot zeigt.
Neben ihrer Nutzung als Nahrungsquelle werden Jungtiere der Buivolas, die während des Winteraufenthalts der Weibchen in der Gemeinschaft geboren werden, von Druiden adoptiert und großgezogen, um sie auf den "großen Wanderungen" zu begleiten. Diese Jungtiere werden ihr ganzes Leben von nur einem einzigen Druiden versorgt, sodass eine innige Bindung zwischen den zwei Individuen entsteht. Die Bėgikas Gemeinschaft bezog diese Recht nicht nur auf ihre Druiden und verpflichtete sich als einzige Gemeinschaft alleinig den Buivolas auf deren Rücken sie das gesamte Jahr verbringen. Sie ist die einzige nomadische Gemeinschaft der Bandos und schlägt nur während des Winterschlafs über längere Zeit ihre Lager auf. Da die Männer und Frauen der Bėgikas wie die Buivolas nur im Frühling durch Zufall zusammenfinden, sind ihre Zahlen nur sehr gering. Unter ihnen gibt es nur wenige Kinder und die Gemeinschaft wird durch ihrer zerstreuten Natur kaum ihrer Bezeichnung als solche gerecht.
Trivia:
Die Milch der Buivolas hat einen leicht grünen Teint und ist grundsätzliche dickflüssiger als Milch von Kühen, sodass Ausländer sie oft als abgelaufene Milch abtuen. Diese Verwechslung geht auch auf ihren strengen Geruch zurück, den die meisten Bandos zu lieben gelernt haben. Der Geschmack lässt sich als erdig, grasartig mit einer Note von bitteren Rosinen beschreiben.
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