Gén'mehâly (Geeen-"-me-ha.lei)

Tag des Gelübtes

Gelobt ihr nun im Angesicht der Götter und unter Herrons hellem Glanze, euch voll und ganz einander hinzugeben?   Dass euer Leben, euer Geist und all euer Streben von nun an bis zum Ende eurer Tage hier auf Irda miteinander verwoben sein soll?   Dass ihr nicht mehr länger nur für euch lebt, sondern stets das Wohl eures Bundes miteinander vor das eigene Wohl stellt?   Dass ihr nur die Götter höher als euren Partner schätzen werdet und dass eure Liebe auch in Jahrhunderten noch von euch hochgehalten wird?   Dass keine Probleme dieser Sphäre, ja dieses Lebens, euch je entzweien werden?   So antwortet und schwört nun gemeinsam auf die euch verbindende Gén'lye!
— Irâheras'Jenîves, sonnenelfischer Priester während der Gén'mehâly

Allgemeines

Gén'mehâly lässt sich grob als "Tag des Treueversprechens" übersetzen und bezeichnet die von sämtlichen elfischen sowie albischen Völkern praktizierte Vermählung zweier Individuen im Bund einer Ehe dar.   Das Ehegelübde, welches in einigen anderen Kulturen als relativ flexibel und gelegentlich sogar als leicht auflösbar angesehen wird, hat bei Elfen und Alben eine äußerst ernsthafte Bedeutung. Angesichts der Tatsache, dass ihr Leben in Jahrhunderten gemessen wird, kann die Formulierung "bis dass der Tod euch scheidet" eine sehr lange Zeitspanne umfassen.   Aus diesem Grund entscheiden sich verliebte Paare häufig dafür, zunächst für eine unbestimmte Zeit zusammenzuleben und ein eheähnliches Leben zu führen, wobei sie die Freiheit haben, diese Verbindung jederzeit zu beenden, sollte es zu Unstimmigkeiten kommen.   Entscheidet sich ein Paar jedoch, den Schritt zu wagen und ihre ewige Liebe durch eine Gén'mehâly öffentlich zu bekunden, so wird dies als einer der stärksten Liebesbeweise in ganz Irda angesehen.   Für die Feierlichkeiten bestehen in den elfischen und albischen Kulturen einige geringfügige Unterschiede. Der grundlegende Ablauf bleibt jedoch, unabhängig von der Größe der Feier, identisch.

Vor der Ehe

Bevor ein Elfenpaar jedoch an eine Gén'mehâly denkt, gehen sie zunächst eine Gén'amfórêon (Verlobung) ein, welche selbst mehrere Jahrzehnte andauern kann.   Der Antrag auf eine Gén'mehâly resultiert erst später aus dem gemeinsamen Wunsch beider Partner und erfolgt daher, im Gegensatz zum Antrag auf eine Gén'amfórêon, selten überraschend.   Im Unterschied zu Menschen, Halblingen oder Zwergen, bei denen häufig die Frau sich fragt, ob der Mann irgendwann einen Heiratsantrag machen wird oder bei den Eltern der Braut um Erlaubnis bittet, spüren Elfen und Alben während der Verlobungszeit, ob sie den richtigen Partner gefunden haben. Das Paar führt in dieser Zeit offene und ausführliche Gespräche über die Thematik.   Ein weiterer markanter Unterschied zu vielen anderen Völkern besteht darin, dass eine Verlobung nicht zwangsläufig in eine Ehe münden muss, selbst wenn das Paar nicht auseinandergeht.   Im Falle einer Gén'mehâly lässt sich die Ehe in drei Kategorien unterteilen:   1. Die pragmatische Ehe, die nicht von Gefühlen dominiert wird und eher auf politischen Überlegungen basiert, ie Ylâtâr'îndel.
2. Die Ehe, die von gegenseitiger Liebe getragen wird, die Ylâves'îndél.
3. Die höchste Form der Ehe, die als ewig anhaltend betrachtet wird, die Ylâves'îndél-zâeon.
Eckdaten
Art
Hochzeitsritual
Religiös
Teilweise
Erschaffen / Eingeführt
Erste Welt
Erste Durchführung
Erste Welt
Erfinder
Unbekannt
Durchführendes Volk
Elfen, Alben
Zeitpunkt
Jederzeit möglich
Ritualteilnehmer
Verlobtes Paar, Priester, Zeugen und Gäste
Ritualgegenstände
Gén'lye, Silbermesser, unter Umständen eine glühende Zange, Gén'ya bei den Hochelfen
Wert
Unschätzbar für die Durchführenden
Thaum
Nein

Es war einfach wow und so schön. Als die beiden sich in die Augen geschaut haben und sich versprochen haben, sich für immer zu lieben... sowas habe ich noch nie gesehen oder gefühlt. Man konnte spüren, dass die beiden für immer zusammenbleiben werden! Ganz anders als bei meinen Eltern...
— Die Dunstlingin Yulieve Yanaur, bei der Hochzeit ihrer mondelfischen Freundin Myrilia

Ablauf

In sämtlichen elfischen Kulturen beginnt der Morgen der Gén'mehâly mit der Trennung der beiden Baldvermählten noch vor Sonnenaufgang. Sie ziehen sich für eine Stunde, begleitet von ihren engsten Freunden oder auch allein, an einen Ort der Stille zurück, um ein letztes Mal über die bevorstehende Entscheidung zu meditieren.   Im Anschluss begeben sie sich zu einem Ort, an dem sie sich körperlich reinigen können. Hierfür eignen sich verschiedene Möglichkeiten, wie ein Flusslauf, eine Quelle, ein Brunnen oder ein Badehaus, solange frisches Wasser zur Verfügung steht. Bei den Firnelfen genügt sogar frisch gefallener Schnee, um sich vollständig zu reinigen.   Nach Abschluss der Reinigung legen die Partner ihre zeremoniellen Gewänder an, die je nach elfischer Kultur variieren. So tragen Sonnenelfen vollständige Roben, Uniformen und Kleider in den Farben Weiß und Gold, ergänzt durch Schärpen, Schleppen und Umhänge. Im Gegensatz dazu zeigen Wellenelfen oft nur wenig Bekleidung und präsentieren offen ihre zahlreichen Tattoos.   Anschließend begeben sich die beiden Partner, entweder allein oder im Kreise ihrer engsten Freunde und Verwandten, zum Ort der Zeremonie. Dort erwarten sie die eventuell eingeladenen Gäste sowie einen Priester, Schamane oder Druide, der die eigentliche Vermählung vornimmt.   Dieser bringt auch die Gén'lye, das Band der Ehe, mit, welches das Paar zuvor hat anfertigen lassen und das nach einer kurzen Begrüßung und der ersten Willenserklärung der beiden Ehepartner um deren zueinander gewandte Arme gebunden wird.   Im Anschluss erfolgt ein Gebet sowie eine Lobpreisung der Götter, verbunden mit der Bitte um deren Segen. Das Paar gibt nun ein zweites Mal eine Willenserklärung ab, um sich dauerhaft zu binden. Anschließend treten die zuvor vom Paar benannten Zeugen vor. Dies kann entweder ein gemeinsamer Zeuge sein, der im Bedarfsfall auch der Priesters sein kann, oder eine Gruppe von bis zu zehn Personen, wobei jeweils fünf Zeugen für jeden Partner benannt werden.   Nachdem jeder Zeuge bekräftigt hat, dass er diesem Bund seinen Segen erteilt und die Trauung jederzeit bezeugen wird, geben die Ehepartner ein letztes Mal ihre Willenserklärung ab.   Daraufhin wird das Gén'lye vom Priester mit einer silbernen Schere zerschnitten. Im Falle einer Gén'lye-zâeon, die aus Metall besteht, verwendet er stattdessen eine zuvor in Kohlen gebettete Zange.   Am Ende der Zeremonie überreichen die frisch Vermählten einander persönliche Geschenke, die eine besondere Bedeutung für den jeweiligen Partner haben. Diese Geschenke können von exquisitem Schmuck für eine Mondelfe über einen Pinsel aus Menschenhaar für eine Albae bis hin zu einem kunstvoll gestalteten Bogen für einen Waldelfen variieren. Häufig sind diese Geschenke vom jeweiligen Partner handgefertigt, gesegnet oder auf andere Weise individualisiert worden, um die Einzigartigkeit der Beziehung zu unterstreichen.   Im Anschluss an die Zeremonie versammelt sich die Gästeschar zu einem festlichen Beisammensein, das je nach den Gegebenheiten in einem kleineren oder größeren Rahmen stattfindet. Dieses Fest dauert mehrere Stunden und endet mit einer eindrucksvollen Verabschiedung des Brautpaares. Besonders bei den Wildelfen sind spektakuläre Szenen zu erwarten. So springen beispielsweise Paare der Wellenelfen gemeinsam von einer Klippe ins Meer, gefolgt von einem Tauchgang zu einer kleinen Grotte. Waldelfenpaare hingegen ziehen es vor, auf den Rücken eines größeren wilden Waldtieres zu springen und sich von diesem hinfort tragen zu lassen.


Kommentare

Author's Notes


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Feb 15, 2025 08:30

Sehr gut, dass Du Dir auch darüber Gedanken gemacht hast, dass die Elfen quasi für immer aneinander gebunden sind und bin ehrlich gesagt nicht überrascht, dass sie das Thema immer wieder miteinander besprechen und immer wieder darüber nachdenken, bevor sie einander versprechen. Das ist nicht wirklich romantisch aber scheint auf eine Kultur hinzudeuten, die sehr mit dem Kopf anstatt mit dem Herz denkt und wahrscheinich auch viel weniger Gefühle zeigt bzw. sie sehr gut kontrollieren kann. Deshalb ist es auch sehr gut nachvollziehbar, dass es etwas ganz besonders sein muss, wenn sich jemand für eine richtige Ehe entscheidet. Würde das aber auch bedeutet, dass wenn einer der Ehepartner stirbt, der andere auch an einer Art Broken-Heart-Syndrom sterben könnte?

Stay imaginative and discover Blue's Worlds, Elaqitan & Naharin.
Feb 17, 2025 10:37

Ja, vor allem bei den Hochelfen, die die längste Lebensspanne besitzen, agieren Verstand und Logik häufig, wann immer es um langfristige Themen (wie z. B. eine Ehe) geht, stärker als die meisten Emotionen. Dafür kann man sich aber recht sicher sein, dass, wenn man nach Jahrzehnten der Verlobung immer noch Liebe füreinander empfindet, diese garantiert echt ist. ^^

Das Broken-Heart-Syndrom kann tatsächlich auch bei Elfen auftreten. Meistens bei der Ylâves'îndél-zâeon, also bei der ewigen Ehe, da hier nicht mal der Tod den Hinterbliebenen "frei gibt", ist es nicht ungewöhnlich, dass die Lebensspanne des Hinterbliebenen sich ebenfalls plötzlich dem Ende zuneigt. Es kann allerdings auch bei Liebes-Ehen vorkommen, wenn diese noch nicht lange bestanden haben, ehe einer der Partner (meist durch etwas Unvorhergesehenes) verstirbt. Da Elfen ansonsten, wie erwähnt, recht lange Zeiträume bedenken, kommt es bei den normalen Liebes-Ehen, die schon lange Bestand haben, eher selten zum BHS, da man weiß, dass es irgendwann passieren kann...

Bei den eher finsteren Alben tritt das BHS übrigens kaum auf, oder besser, es äußert sich nicht tödlich für den Hinterbliebenen. Hier kommt es eher zu Wut- und Frustrationshandlungen, die für das Umfeld (meist die Länder außerhalb der albischen Grenzen) gefährlich werden können. Aber hier werden Liebes- oder Ewige-Ehen sowieso um einiges seltener geschlossen als bei den elfischen Verwandten.

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Mar 16, 2025 18:08

Das ist wirklich eine sehr schöne Tradition. Sie passt auch super zu deinen Elfen. Bei mir leben die ja nicht so lange, dass die Ehe bei ihnen so eine gravierende Bedeutung hat. Aber echt schön zu sehen, dass zumindest deine Elfen die Ehe noch ernst nehmen.

Mar 17, 2025 09:11

Danke dir!
Sicher gibt es auch bei dir einige Elfenpaare die sich gerne und ernsthaft dauerhafter Binden wollen, auch wenn es nicht so wichtig scheint wie bei meinen ^^.

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