In sämtlichen elfischen Kulturen beginnt der Morgen der Gén'mehâly mit der Trennung der beiden Baldvermählten noch vor Sonnenaufgang. Sie ziehen sich für eine Stunde, begleitet von ihren engsten Freunden oder auch allein, an einen Ort der Stille zurück, um ein letztes Mal über die bevorstehende Entscheidung zu meditieren.
Im Anschluss begeben sie sich zu einem Ort, an dem sie sich körperlich reinigen können. Hierfür eignen sich verschiedene Möglichkeiten, wie ein Flusslauf, eine Quelle, ein Brunnen oder ein Badehaus, solange frisches Wasser zur Verfügung steht. Bei den
Firnelfen genügt sogar frisch gefallener Schnee, um sich vollständig zu reinigen.
Nach Abschluss der Reinigung legen die Partner ihre zeremoniellen Gewänder an, die je nach elfischer Kultur variieren. So tragen
Sonnenelfen vollständige Roben, Uniformen und Kleider in den Farben Weiß und Gold, ergänzt durch Schärpen, Schleppen und Umhänge. Im Gegensatz dazu zeigen
Wellenelfen oft nur wenig Bekleidung und präsentieren offen ihre zahlreichen Tattoos.
Anschließend begeben sich die beiden Partner, entweder allein oder im Kreise ihrer engsten Freunde und Verwandten, zum Ort der Zeremonie. Dort erwarten sie die eventuell eingeladenen Gäste sowie einen Priester, Schamane oder Druide, der die eigentliche Vermählung vornimmt.
Dieser bringt auch die
Gén'lye, das Band der Ehe, mit, welches das Paar zuvor hat anfertigen lassen und das nach einer kurzen Begrüßung und der ersten Willenserklärung der beiden Ehepartner um deren zueinander gewandte Arme gebunden wird.
Im Anschluss erfolgt ein Gebet sowie eine Lobpreisung der Götter, verbunden mit der Bitte um deren Segen. Das Paar gibt nun ein zweites Mal eine Willenserklärung ab, um sich dauerhaft zu binden. Anschließend treten die zuvor vom Paar benannten Zeugen vor. Dies kann entweder ein gemeinsamer Zeuge sein, der im Bedarfsfall auch der Priesters sein kann, oder eine Gruppe von bis zu zehn Personen, wobei jeweils fünf Zeugen für jeden Partner benannt werden.
Nachdem jeder Zeuge bekräftigt hat, dass er diesem Bund seinen Segen erteilt und die Trauung jederzeit bezeugen wird, geben die Ehepartner ein letztes Mal ihre Willenserklärung ab.
Daraufhin wird das Gén'lye vom Priester mit einer silbernen Schere zerschnitten. Im Falle einer Gén'lye-zâeon, die aus Metall besteht, verwendet er stattdessen eine zuvor in Kohlen gebettete Zange.
Am Ende der Zeremonie überreichen die frisch Vermählten einander persönliche Geschenke, die eine besondere Bedeutung für den jeweiligen Partner haben. Diese Geschenke können von exquisitem Schmuck für eine Mondelfe über einen Pinsel aus Menschenhaar für eine Albae bis hin zu einem kunstvoll gestalteten Bogen für einen
Waldelfen variieren. Häufig sind diese Geschenke vom jeweiligen Partner handgefertigt, gesegnet oder auf andere Weise individualisiert worden, um die Einzigartigkeit der Beziehung zu unterstreichen.
Im Anschluss an die Zeremonie versammelt sich die Gästeschar zu einem festlichen Beisammensein, das je nach den Gegebenheiten in einem kleineren oder größeren Rahmen stattfindet. Dieses Fest dauert mehrere Stunden und endet mit einer eindrucksvollen Verabschiedung des Brautpaares. Besonders bei den Wildelfen sind spektakuläre Szenen zu erwarten. So springen beispielsweise Paare der Wellenelfen gemeinsam von einer Klippe ins Meer, gefolgt von einem Tauchgang zu einer kleinen Grotte. Waldelfenpaare hingegen ziehen es vor, auf den Rücken eines größeren wilden Waldtieres zu springen und sich von diesem hinfort tragen zu lassen.
Sehr gut, dass Du Dir auch darüber Gedanken gemacht hast, dass die Elfen quasi für immer aneinander gebunden sind und bin ehrlich gesagt nicht überrascht, dass sie das Thema immer wieder miteinander besprechen und immer wieder darüber nachdenken, bevor sie einander versprechen. Das ist nicht wirklich romantisch aber scheint auf eine Kultur hinzudeuten, die sehr mit dem Kopf anstatt mit dem Herz denkt und wahrscheinich auch viel weniger Gefühle zeigt bzw. sie sehr gut kontrollieren kann. Deshalb ist es auch sehr gut nachvollziehbar, dass es etwas ganz besonders sein muss, wenn sich jemand für eine richtige Ehe entscheidet. Würde das aber auch bedeutet, dass wenn einer der Ehepartner stirbt, der andere auch an einer Art Broken-Heart-Syndrom sterben könnte?
Ja, vor allem bei den Hochelfen, die die längste Lebensspanne besitzen, agieren Verstand und Logik häufig, wann immer es um langfristige Themen (wie z. B. eine Ehe) geht, stärker als die meisten Emotionen. Dafür kann man sich aber recht sicher sein, dass, wenn man nach Jahrzehnten der Verlobung immer noch Liebe füreinander empfindet, diese garantiert echt ist. ^^
Das Broken-Heart-Syndrom kann tatsächlich auch bei Elfen auftreten. Meistens bei der Ylâves'îndél-zâeon, also bei der ewigen Ehe, da hier nicht mal der Tod den Hinterbliebenen "frei gibt", ist es nicht ungewöhnlich, dass die Lebensspanne des Hinterbliebenen sich ebenfalls plötzlich dem Ende zuneigt. Es kann allerdings auch bei Liebes-Ehen vorkommen, wenn diese noch nicht lange bestanden haben, ehe einer der Partner (meist durch etwas Unvorhergesehenes) verstirbt. Da Elfen ansonsten, wie erwähnt, recht lange Zeiträume bedenken, kommt es bei den normalen Liebes-Ehen, die schon lange Bestand haben, eher selten zum BHS, da man weiß, dass es irgendwann passieren kann...
Bei den eher finsteren Alben tritt das BHS übrigens kaum auf, oder besser, es äußert sich nicht tödlich für den Hinterbliebenen. Hier kommt es eher zu Wut- und Frustrationshandlungen, die für das Umfeld (meist die Länder außerhalb der albischen Grenzen) gefährlich werden können. Aber hier werden Liebes- oder Ewige-Ehen sowieso um einiges seltener geschlossen als bei den elfischen Verwandten.
A lot of unofficial Challenges