Gén'lye (Geeen-"-lie-e)

Ein Band für die Ewigkeit

Written by Nightone

Tévespiáyeth-malea'ílan, Vespiáye'ílaes'aêotelarev te Aêone!

Hêum hâne-îla élâ peonâea'élen'sael, élam ale Gén'lye ûl Vefûrías zaeonis'Géniy'ílaes'fîgeraan-ílâ.

En hêum amêarev-lâe Heé draê Ant Âdol!

(Übersetzung aus dem Eldán'thále:
Meine Geliebte, unsere Liebe wird die Zeiten überdauern !
Darum bitte ich dich um deine Erlaubnis, dir diesen Gén'lye als Zeichen unserer ewigen Treue anzulegen.
Und so werden aus unseren zwei nun ein Körper!)
— Auszug aus einem traditionellen elfischen Ehegelübte

Allgemeines

Gén'lye sind edel verarbeitete Stoffarmbinden, die symbolisch den Bund der Ehe in sämtlichen elfischen / albischen Kulturen repräsentieren.   Die Gén'lye selbst besteht aus einem langen Band, das von den Verlobten entweder bei einem Schneider oder Schmuckhandwerker in Auftrag gegeben oder eigenständig hergestellt wird. Dadurch ist jede Gén'lye ein Unikat, das individuell auf die Bedürfnisse und Wünsche der zukünftigen Eheleute abgestimmt ist.   Beide Ehepartner tragen jeweils die Hälfte des Bandes, welches am Tag der Gén'mehâly, der Hochzeit, zunächst um die zueinander gewandten Arme der Liebenden gebunden und anschließend in der Mitte mit einem Silbermesser zerteilt wird.   Dies symbolisiert die Verbindung zwischen den beiden Partnern. Wie in zahlreichen anderen Kulturen tragen beide Ehepartner ihre jeweilige Hälfte des Gèn'lye stets am Arm. Häufig ist dieses Symbol offen über der Kleidung sichtbar, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich. Insbesondere in Regionen mit häufigem Niederschlag oder kühlen Temperaturen ist es nicht unüblich, dass die Bänder unter einer schützenden Bekleidungsschicht getragen werden, um einer vorzeitigen Abnutzung vorzubeugen.
 

Handwerkskunst

Die Schmuckbänder werden stets aus einem langen Stoffband hergestellt, wobei die Wahl der Stoffart maßgeblich von den finanziellen Möglichkeiten und dem sozialen Status des Ehepaares abhängt. Mitglieder einer Handwerkskaste verwenden in der Regel robustes Leinen, während hochadelige Elfen bevorzugt feine Bänder aus verschiedenen Seiden, Gaze, Brokat und Satin wählen.   Zudem werden häufig ein bis zwei zusätzliche Stofflagen aufgenäht, um die Stabilität zu erhöhen und unterschiedliche optische Effekte zu erzielen.   Das Hauptband wird mit einer Stickerei versehen, die aus ineinander verwobenen elfischen Wunschrunen und Verzierungen besteht. Diese Elemente können aus einer Vielzahl von Materialien gefertigt sein, die von einfachem gefärbten Garn bis hin zu metallischen Fäden aus Silber und Gold reichen.   Nicht selten werden in die nicht sichtbaren Stofflagen des Bandes zusätzliche spezielle Wunschrunen eingearbeitet, die lediglich durch Berührung wahrgenommen werden können. Dies symbolisiert einen gemeinsamen, geheimen und intimen Wunsch des Ehepaares.   Im Anschluss an die Herstellung des Bandes wird es, abhängig von den Möglichkeiten des Paares, häufig mit zusätzlichen Akzenten wie Schmuckperlen oder Edelsteinen verziert. Auch hier sind Art und Anzahl der Verzierungen lediglich durch den persönlichen Geschmack und die finanziellen Mittel des Paares begrenzt.   Nach der Fertigstellung des Bandes erfolgt eine abschließende Segnung durch einen Priester. In einigen Fällen wird das Band zudem von einem Magier mit kleinen Zaubern versehen.   Typische Zauber umfassen den Spruch der Haltbarkeit, den der Reinerhaltung sowie den des empathischen Bandes, die häufig Anwendung finden.   Eine besondere Form des Gén'lye stellt das Gén'ly-zâeon, das Ewige Band, dar. Dieses besteht aus einem weichen Metall, das in die Form von zwei miteinander verbundenen Armbändern geschmiedet wird, die zuvor individuell an die Arme des Paares angepasst werden. Am Tag der Gén'mehâly wird diese Verbindung mit einer glühenden Zange getrennt, und nach der Zeremonie werden die Enden noch abgefeilt und mit an den Reif angedrückt. Diese Bänder symbolisieren einen unauflöslichen Bund, den Ylâves'îndél-zâeon, der über den Tod und alle Widrigkeiten hinaus Bestand hat, sodass ein verwitweter Ehepartner niemals wieder sein Herz verschenken wird.

Ach, euer Vater war schon immer ein echter Romantiker durch und durch.
Er hätte niemals zugelassen, dass jemand anderes die Gén'lye für uns macht.

Zu dumm nur, dass er mit dem Schnitzmesser besser klargekommen ist als mit der Nadel.
Er hat fünf Versuche und eine Menge Stoff gebraucht, bis er ein halbwegs anständiges Band hinbekommen hat.

Aber hey, er hat viel dazugelernt, und jedes neue Band wurde im Laufe der Zeit besser und besser. Und das Beste daran? Jetzt weiß er, wie man näht, und kann mir im Winter helfen!
— Bysâdela'Fandrêgál, waldelfische Ehefrau und Mutter
Eckdaten
Art
Schmuck
Klassifizierung
Armschmuck, Kulturelles Gut, Ehe-Schmuck
Hersteller
Schmuckhandwerker und Schneider der Elfen / Alben
Eingesetzt von
Verheiratete Elfen / Alben
Gewicht
ab 1g aufwärts
Wert
ab 5 KuM aufwärts ohne Ende
Thaum
Nein (optional möglich)
Seltenheit
Normal
Bestandteile
Unterschiedlichste Stoffe
Meist Metalfäden
Manchmal Schmuckedelsteine oder Holz- und Glasperlen

Besonderheiten

In Anbetracht der langen Lebensspanne der Elfen, insbesondere der Hochelfen, stellt der Wunsch nach einer dauerhaften Bindung einen bedeutenden Schritt dar. Eine Ylâves'îndél unter den Elfen kann lediglich aufgelöst werden, wenn ein direkter Fall von Untreue vorliegt oder ein Partner sich eines unverzeihlichen Verbrechens schuldig gemacht hat. Abgesehen davon gilt der Tod eines Ehepartners als das einzige mögliche Ende der Ehe.   Wer sich dazu entschließt, eine Ylâves'îndél-zâeon einzugehen, kann selbst unter diesen besonderen Umständen nicht aus der Ehe austreten, sondern bleibt für immer mit dem anderen verbunden.   Es ist jedoch zu beachten, dass unter Elfen wie Alben auch die Ylâtâr'îndel geschlossen werden, die aus wesentlich pragmatischeren Gründen, wie etwa zur Stärkung politischer Beziehungen, eingegangen werden.   In diesen Fällen werden in der Regel keine Wunschrunen in die Gén'lye eingearbeitet. Stattdessen wird ein robusterer metallener Draht verwendet, der, ähnlich wie beim Gén'ly-zâeon, für die Unbrechlichkeit des Bundes steht.   Da diese Ehen bestimmten Zwecken dienen, werden sie nahezu nie aufgelöst, da andernfalls auch die Vorteile dieser spezifischen Ehe entfallen würden. Interessanterweise wird bei diesen Ehen häufig die Untreue eines oder beider Partner geduldet, solange sie nicht öffentlich praktiziert wird und kein Bastardkind daraus hervorgeht.   Da der Zahn der Zeit an allen Materialien mal mehr und mal weniger nagt, müssen auch Gén'lye im Laufe der Zeit repariert, erneuert oder sogar ersetzt werden.   Elfische Ehepaare treten im letztgenannten Fall dann meist erneut vor einen Priester und erneuern ihr Eheversprechen in einer kleinen Zeremonie.


Kommentare

Author's Notes

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Feb 15, 2025 08:41

Es gefällt mir, dass Du eine andere Form als einen Ring gewählt hast und besonderen Wert auf die Erläuterungen zum "Verfall des Rohstoffes" hingewiesen hast, denn das ist in diesem Fall wirklich sehr wichtig. Bereits als ich den ersten Teil gelesen hatte, dachte ich: Oh endlich, hab ich ihn! Aber nein, du hast die Kurve gekriegt ;). Kleiner Scherz. Mich würde jedoch interessieren, was passiert mit den zerschliessenen, kaputten Resten, die nicht wieder verwendet werden können? Werden diese weggeworfen, gesammelt oder in einem Ritual genutzt? Und was ist, wenn der Bund erneuert werden muss, sich der Elf dann aber vieleicht doch dagegen entscheidet?

Stay imaginative and discover Blue's Worlds, Elaqitan & Naharin.
Feb 17, 2025 10:22

Wieso habe ich das Bedürfnis zu rufen: "Du erwischst mich nie!" und dabei manisch-diabolisch zu lachen? Spaß beiseite, würde ich das wirklich sagen, hätte ich garantiert gleich im nächsten Artikel einen groben Schnitzer.

Bezüglich der nicht mehr wiederverwertbaren Überreste älterer Gén'lye, wie damit umgegangen wird, ist jedem Paar selbst überlassen. Es gibt "romantisch" veranlagte Elfen, die die Überreste aufheben, ähnlich alten Liebesbriefen und den kleinen Geschenken der Anfangszeit. Andere sind pragmatischer und entsorgen sie einfach, und wieder andere verbrennen sie während der Erneuerungszeremonie.

Wenn die Gén'lye erneuert wird, ist es dem Paar komplett selbst überlassen, ob sie dabei eine Zeremonie zur Erneuerung des Eheversprechens abhalten. Viele machen es zum einen, weil es romantisch ist und ein Beweis ihrer fortwährenden Liebe darstellt, andere machen es, um auch auf den neuen Bändern einen "offiziellen" Segen zu erhalten. Andere verzichten aus Zeit- oder anderen Gründen auf solch eine erneute Zeremonie. Vor allem bei politischen Ehen wird sehr häufig darauf verzichtet. Das ändert aber nichts daran, dass die beiden weiterhin verheiratet sind und eine Trennung nur möglich ist, wenn ein unverzeihliches Verbrechen, der Tod oder Untreue vorliegt (wobei bei der Ylâves'îndél-zâeon, der ewigen Ehe, nicht mal diese Möglichkeiten bestehen).

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Mar 16, 2025 18:19

Schöne, kreative Idee, etwas Abwechslung in typische Dinge zu bringen. Warum sollten Dinge in unseren ganz persönlichen Welten auch so sein, wie man sie kennt oder andere sie erwarten würden. Ich lese immer wieder gerne deine Artikel :)

Mar 17, 2025 09:05

Freut mich, dass dir dieser (und meine anderen) Artikel gefallen und auch, dass du mir zustimmst, dass Fantasy-Welten und Kulturen von unseren abweichen können (und manchmal auch sollten!)

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