Eintrag 5: Schrottreif Report in Coriolis - der 3te Horizont | World Anvil
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Eintrag 5: Schrottreif

General Summary

Roxar, 22ter Tag im Monat des Boten, Jahr 61CZ

  Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni   Die armen Archäologen in der großen Höhle zumindest so würdevoll und sicher unter den Steinen zu begraben, dass die Leichname einigermaßen sicher vor Raubtieren aus dem Dschungel sind, dauerte mehrere Stunden. Obwohl ich mich frage, ob Tiere diese verfluchten Höhlen nicht aus Instinkt schon meiden würden? Moth sprach einen Abschiedssegen der Dame der Tränen für sie.   Die kleine Statue hat Züge eines polytentaklen Meereswesens. Was sie wohl darstellt? Ansonsten fanden wir kaum etwas unter den Habseligkeiten der Toten, das man den Familien zurückgeben könnte. Auch die Datenträger und Tabulas waren von dem Kampf und möglicherweise der Aura zerstört worden.   Wir schrieben inzwischen den 19. Tag des Boten. Nach dem Begräbnis machten wir uns schnell wieder heraus aus den dunklen Tunneln, nur fort von den verfluchten Türmen einer vergangenen Zivilisation.   Allerdings berichtete KEVIN, dass er ein Signal empfangen habe. Ein Klasse-2 Shuttle - wie sich herausstellen sollte den Asturban, der Geheimpolizei des Monolithen - schien auf unserer Spur zu sein. Es verfolgte uns wohl anhand der Energiesignatur unserer Drohne, als wir gelassen - aber stetig - zurück zur Ausgrabungsstätte durch den Dschungel wanderten. Dort angekommen, fanden wir weder Dr. Wana noch einen anderen Forscher vor, alles war (hastig?) verlassen.   Dafür landete das Shuttle der Asturban ziemlich rücksichtslos mitten zwischen den Ausgrabungen. Fünf schwer bewaffnete Soldaten und ein weiblicher Korporal suchten mit uns ein „Gespräch“. Was wir hier machten und über "geheimnisse des Dschungels". Nach kurzer Einschätzung meines behelmten Gegenübers, Korporal Harima, beschloss ich auch in Hinsicht auf mögliche Kooperationen mit der Asturban alle Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Wir berichteten von den uralten Türmen und dem Schicksal der Wissenschaftler, und auch vom Labor der Legion und den misshandelten und transformierten Ekilibri.   Die kleine Statuette wurde uns abgenommen, um sie sicher bei der Asturban zu verwahren, was Dr. Wana später als Fehler bezeichnete. Aber was soll es? Dem Institut traue ich genauso so wenig über den Weg (wer forscht an Kreationen wie Kevin mit reinem Gewissen?!), und ich stamme von Dabaran. Vielleicht auch genau deshalb.   Die Ekilibris durften wir freilassen. Neptik beschrieb ihnen das Symbol der Legion, eine weißen Totenschädel. Eine Information, die sie später zum Anlass zu einem Angriff auf ein Legionslager nahmen mit zahlreichen Toten, es ging durch die alle Medien. Nun, Neptik, zufrieden? Wir haben wieder einmal Geschichte geschrieben, wohl nicht zum letzten Mal.   Korporal Harima und ich tauschten verschlüsselte IDs aus, um für mögliche Entdeckungen und Aufträge der Zenithischen Hegemonie in Kontakt zu bleiben. Irgendwie verstanden wir uns gut, wenn wir wohl auch zu ähnlich kompromisslos sind, um jemals befreundet sein zu können. Aber wir scheinen einander zu respektieren und werden sehen, was die Zukunft bringt.   Nach Abflug der Asturban dauertes es noch drei Stunden, bis Dr. Wana und ihre Kollegen mit zahlreichen Artefakten in einem Hoverwagen zurück ins Lager kamen. Ausgelagert wegen der Asturban? Harimas Vermutung schien mir bestätigt. Und Dr. Wana machte natürlich eine Philosophie aus dem Raub einheimischer Artfakte. Sie gehören allen, das heißt dann konkret: dem Institut, und nicht irgendwelchen Stümpern und Hinterwäldlern - jedenfalls habe ich ihre Tiraden so verstanden. Wir konnten sie mit Fotos der Statuette und Bioproben von Moths Bein etwas sanfter stimmen.   Nach anderthalb Tagen kam dann das Versorgungsshuttle, das Dr Wana und uns an Bord nahm. Wir wurden mit verdunkelten Fenstern zur geheimen Forschungsanlage E.F.M.H geflogen, um dort KEVINS Erbauer, Dr. Obaka Naribu, für letzte Instruktionen und Ausrüstung der Drohne zu treffen.   Was er uns über KI, Erstsiedlertechnologie, Phylakterien und eingepflanzte Intelligenz erzählte, überstieg mein Fassungsvermögen und wissenschaftlichen Sachverstand bei weitem - ehrlich gesagt, ich habe es nicht wirklich auch nur ansatzweise verstanden. Aber KEVIN entstammt einer Ahnenreihe von gefährlichen und sehr eigenständigen künstlichen Intelligenzen, und wir werden auf der Hut sein müssen. Immer. Und darüber müssen wir auch noch Berichte an die Forscher schreiben.   Bei T.K in seinem Suq lagerten wir noch die delikateren Teile unserer Ausrüstung ein. dann ging es endlich mit dem Shuttle an Bord der Coriolis-Station.   Durch Menschengewühl, Scanschleusen, Taschendiebstahl (Neptik, nein!), Haftungsverpflichtungen für Neptiks und später auch die Drohnen-KI konnte ich die eindrucksvolle Architekturen und Stimmungsbilder dieses technischen Wunderwerks nur am Rande genießen. Wir hasteten durch die Promenade und ihren Basar, den Kern und andere Stationsteile, Wunder ohne Ende.   Moth besuchte den eindrucksvollen Philosophen Karramesch in Alams Tempel,Zein traf ihren Kontakt beim Kolonialbüro, und wir alle nahmen endlich unsere neue Station, die die Zarathustra, im Neoptra-Raumhafen in Besitz. Letzteres … mit Hindernissen.   Ein fachlicher und charakterlicher Vollpfosten von einem Thomthen wollte uns das Schiff in völlig verdreckten Zustand im Arboretum und den Versorgungstunneln, mit Riesenratten und Pilzbefall sowie einer Techniker-Leiche an Bord als „besenrein“ übergeben. Er lästerte auch fortwährend über die Zarathustra, die natürlich nicht das neueste Modell ist aber brav ihren Boot- … und dann Rebootvorgang abschloss, ihre KI O.SY.RES wirkt jedoch kompetent auf mich. Aber der Thomthen meinte, er sei für die „Verunreinigung“ (Leiche, Wucherungen, Monsterratten!) nicht zuständig und wurde pampig.   Mir platzte der Kragen. Hätte er sich nicht nach meinem nachdrücklichen Protest eines Besseren besonnen, hätte ich ihm mit Neptiks Schraubenschlüssel eine Kostprobe meines Temperaments gegeben, das mir ja nun öfter schon mal durchgeht. Aber bei den Ikonen, es wäre mir ein Genuß gewesen bei diesem verlogenen Waschlappen …   Oh, dies sei nicht prinzessinnnenhaft, philo-suggerierte die Drohne. Ja genau, mein Blechfreund. Bleib besser auf meiner gutgelaunten Seite …   Nach einer kompletten Vakuumierung der Zarathustra waren wir unsere Bioprobleme zumindest größtenteils los. Die Kosten trug das Institut. Ich habe mich beruhigt.   Zein hat einen Auftrag für uns über ihren Kontakt herein geholt. Ziemlich miese Konditionen, aber so kommen wir wenigstens erstmal ins Geschäft.   Neptik hat seinen Schraubenschlüssel wieder. Er ist der einzige in unserem Team, der ahnt, wozu die kleine Prinzessin so alles fähig wäre.   Layla Out.
Andere Logbücher der gleichen Zeitspanne:   Moth I. Roxar Eintrag 5: Schrottreif
Datum des Berichts
07 Jun 2020
Hauptschauplatz

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