Verlorene Stadt

"Seltsam", murmelte Reyna, während ihr Finger über das Gras am Boden strich. Was eigentlich unter ihrer Berührung hätte nachgeben sollen, wurde von ihrem Finger durchdrungen. Erschrocken zog sie ihre Hand zurück, nur damit der Grashalm an ihr haften blieb und am höchsten Punkt ihrer Bewegung von ihrer Haut abfiel, anwuchs und wie ein Luftballoon in Richtung Himmel treiben zu schien. Die Fee warf einen irritierten Blick in Richtung von Arthur, der jedoch nicht minder verwirrt, ob der Umstände in der verlorenen Stadt, dreinblickte.

Er selbst war dabei mit einer kleinen Phiole einzelne der Blasen aufzufangen, welche teilweise an den Grashalmen hafteten und diese mit einem kritischen Blick zu mustern.
"Seht euch das mal an!", rief er Reyna und Roku zu sich, welche herantraten und ebenfalls ihre Augen auf die Blase hinter der gläsernen Hülle fokusierten. Was aus der Ferne wie ein buntes Farbgemisch aussah, offenbarte sich aus direkter Nähe beinahe als eine Aufzeichnung. Sie alle sahen einen kleinen Jungen, welcher über ein weitläufiges und von Blumen gesäumtes Feld stürmte. Er drehte sich um, stolperte und rollte einige Meter, bevor ein kleiner Hund ihn erreichte, auf seinen Brustkorb sprang und begann ihm über das Gesicht zu lecken. Der Junge lachte und der Traum begann von vorne abzuspielen.

Neben ihnen erklangen die Stimmen weiterer Soldaten, die alle nach und nach durch die äußere Barriere des Miasmas drängten und sich auf dem Feld umsahen. Der Reihe nach kommentierten sie das eigentümliche, fließende Glas und die künstliche Decke bestehend aus mehrfarbigen Wolken über ihnen. Nach und nach kamen sie jedoch zur gleichen Erkenntnis. So schön und sonderbar der erste Eindruck auch war, das hier war eine Falle, ein schrecklicher Ort, an dem jeder Schritt der letzte sein konnte.

Die verlorene Stadt war ehemals eine militärische Festung im Norden des Königreich Kartus. Nachdem einige Experimente in der Stadt scheiterten, bildete sich ein gewaltiges Miasma, welches die Festung verschlang und die Bewohner zu einem Teil von sich machte.

Inhaltsverzeichnis
a


Vergangenheit

Die meisten Informationen über die verlorene Stadt sind, wie ihr Name es bereits vermuten lässt, bei ihrem Niedergang verloren gegangen. Selbst die Regierung von Kartus, zumindest ihren eigenen Angaben nach, weiß nicht was genau sich vor Ort ereignet hat oder welche Personen beim Untergang ihr Leben verloren. Erst als im Jahr 911 nBnZ. die Arkanbrigade entsandt wurde, um den Geschehnissen im Miasma auf den Grund zu gehen, konnten Fragmente des Wissens wiedergewonnen werden.

Ursprünglich angeleitet durch den Yal'Sekai Gorgos war es Arthur Albrath der die Arkanbrigade und somit auch die Regierung von Kartus überzeugte, in die verlorene Stadt einzudringen und dem im Inneren verborgenen Traumsplitter zu bergen. Mit diesem sei es möglich eine Verbindung zum Pfad der Träume und den Urdrachen aus seinem selbst auferlegten Gefängnis zu befreien.

Durch Aufzeichnungen, die im Inneren der Feste gefunden wurden, bestätigten sich schnell die ersten Vermutungen. Vor circa 400 Jahren fiel nicht nur der Traumsplitter, sondern auch ein Bruchstück des Wesens Hesopaia in den Besitz des kartus'schen Militärs. Diese brachten beide Artefakte in diese Basis und versuchten aus ihnen Waffen zu erschaffen. Schließlich verloren sie jedoch die Kontrolle über beide und ihre gemeinsame Macht erzeugte das gewaltige arkane, welches derzeit das Areal umspannt.

Gegenwart

Seit dem Eindringen der Arkanbrigade in das Miasma der verlorenen Stadt konnten sie neben Informationen über die Vergangenheit dieses Ortes auch einiges Wissen über die derzeitigen Bewohner identifizieren. Als, was auch immer die verlorene Stadt vernichtete, seine Wirkung entfaltete strömten sowohl die eigentlich auf das Traumreich begrenzten Träume der Bewohner als auch gewaltige Mengen arkaner Macht aus der arkanen Realität in ihre Welt ein. Beides gemeinsam erschuff ein Konglomerat aus Wesen und Phänomenen, welche derzeit ihre verzerrte Existenz bewohnen.

Phänomene und Wesen

Alle Dinge denen in der verlorenen Stadt begegnet werden kann, wurden durch die Arkanbrigade kategorisiert und in Phänomene und Wesen unterschieden. Sie wurden nummiert entsprechend der Reihenfolge, in der die Arkanbrigade ihnen begegnet ist. Besonders zu unterscheiden sind hierbei die Mittel, um das jeweilige Ziel aufzuhalten. Wesen können mithilfe der Arkanringe gestoppt werden, die die Arkanbrigade geschaffen hat, während Phänomene durch die Arkanbomben geschwächt und schlussendlich durch Arkanrunen versiegelt werden müssen.

Wesen

W001 - Das Mädchen in den Barracken
Ein geisterhaftes Mädchen, welches sich in den Barracken versteckt hielt oder diese nicht verlassen konnte. Sie wurde zu jeder Zeit von einem an der Decke haftenden Schatten begleitet. Das Mädchen flehte dauerhaft um die Rückkehr ihres Vaters, der scheinbar am Tag der Katastrophe in die Basis ging. Wer sich ihr näherte, wurde Opfer des Schattens, welcher eine Verjüngung der Person herbeiführen konnte und diese gleichzeitig in Illusionen der eigenen Vergangenheit gefangen nehmen konnte.

W002 - Die erstickende Maske
Die zwanzig Masken der zwanzig Schutzanzüge die im Erdgeschoss der verlorenen Stadt verwahrt wurden. Wurden sie gemeinsam mit dem zugehörigen Anzug angezogen, versuchten sie den Träger zu ersticken und konnten erst durch Feuer wieder entfernt werden.

W003 - Steinstatuen
Drei Statuen aus Stein, die in einer Kammer eingeschlossen waren, auf dessen Tür mit Blut eine Warnung geschrieben wurde. Die Statuen schienen sich immer nur zu bewegen, solange sie von niemandem beobachtet wurden.

W004 - Eldensstatuen
Drei Statuen ähnlich zu W003. Die Elendsstatuen besaßen humanoide Züge, waren jedoch drei Meter groß und stark ausgemergelt. Aufgrund des hohen Detailgrades waren selbst Wunden und Pokennarben auf ihrer Haut zu erkennen. Kommt man ihnen zu nahe, greifen sie an, wobei sie das Opfer verschlingen und hierbei scheinbar fülliger werden und Teile ihrer Krankheiten und Wunden heilen.

W005 - Ewigfresser
Eine Gruppe von Gestalten in einer Speisekammer. Sie alle schlingen scheinbar endlose Mengen aus Essen in sich hinein, bis sie sich übergeben und fressen dann die Mischung aus Speise und Erbrochenem. Einzelne der Wesen scheinen miteinander verwachsen und fressen bereits ihre Artgenossen, da sie das normale Essen nicht mehr erreichen oder sogar sich selbst.

W006 - Witzige Clowns
Ein Raum in welchem eine Gruppe von Clowns sitzt, von denen einer die anderen aufschlitzt und aus ihren Eingeweiden Balloontiere bastelt. Ebenso spielt er einfache Streiche und benutzt eine Blume, um Leute nass zu spritzen. Er beherrscht auch einige Kartentricks.

W007 - Imaginärer Freund
Eine Art riesiger Bär, der scheinbar ehemals der imaginäre Freund eines Kindes war. Verdorben durch den Einfluss von Albträumen widmet er seine Existenz der Herrstellung von Marmeladen, indem er die Körper seiner Opfer auswringt und in Einmachgläser füllt.

W008 - Tausendauges Junge
Einer der Augäpfel des arkanen Weisen Tausendauge, welchem durch die verlorene Stadt Autonomie verliehen wurde. Durch einen bloßen Blick konnte es seinen Opfern die Bewegungsmöglichkeiten rauben, ihre Körperkraft, ihre Fähigkeiten oder sie in wilde Angst versetzen. Weiterhin konnte es aus seiner Pupille eine konzentrierte Menge arkaner Macht ausstoßen, die verheerende Schäden anrichtete.

W009 - Pestdoktor
Ein Wesen, welches nur Augenblicke nach dem Auftauchen von P008 - Lebende Wolke in Aktion trat. Die humanoide Gestalt, welche unnatürlich groß und ausgemergelt aussah und sich insbesondere durch ihre schwarze Pestmaske auszeichnete, schien besessen von den Einflüssen der Wolke. Einmal in Aktion begann der Arzt Gefangene zu nehmen und diese lebendig zu sezieren, wobei er wiederholt davon sprach, sie von der Krankheit zu befreien und wieder vollständig zu machen. Selbst nach intensiven Angriffen, blieb der zweigeteilte Körper des Pestdoktors am Leben und beide Teile konnten sich unabhängig voneinander weiterbewegen.

W010 - Jäger und Gejagter
Ein Emu mit der Fähigkeit sich selbst immateriell zu machen, um Wände oder Personen zu durchqueren. Eigentlich ein friedfertiges, aber auch sehr schreckhaftes Tier, richtete sich der Emu gegen jeden, welcher versuchte ihm Fallen zu stellen, ihn zu jagen oder umzubringen. Hierbei nutzte das Tier seine Fähigkeit, um sich innerhalb der Körper seiner Opfer wieder zu materialisieren und diese somit zu zerreißen.

W011 - Geteiltes Wissen und Existenz
Ein humanoides Wesen mit ständig wechselndem Aussehen und realitätsverzerrenden Kräften, welches das Wissen von anderen Lebewesen im Umkreis absorbieren konnte. Hierbei schien es selbst Teil dieser Erinnerungen zu werden und gemeinsam mit Anwesenden in diesen gemeinsamen Erinnerungen zu schwelgen. Nur W011 selbst konnte sich jedoch an seine Anwesenheit in diesen Erinnerungen erinnern, was eine Manipulation der vorhandenen Erinnerungen ausschloss. Gleichzeitig jedoch konnten sich auch Verzerrungen von Erinnerungen ergeben, als Roku fälschlicherweise eine Erinnerung eines anderen Soldaten zugeschrieben wurde und W011 ihm kurzzeitig die Fähigkeit verlieh, Klavier zu spielen. Hier zeigte sich W011 auch fähig Objekte, wie genanntes Klavier, aus dem Nichts zu materialisieren. W011 geriet lediglich an seine Grenzen als er gefragt wurde, woher er eine bestimmte Information habe, woraufhin er diese nicht zuordnen konnte und sich selbst zur Explosion zwang. Sowohl die von ihm erschaffene Karte als auch das Klavier blieben jedoch bestehen.

W012 - Soldat auf Mission
Der Geist eines Soldaten, ewig gefangen in P009. Beim Versuch mit ihm Kontakt aufzunehmen, wiederholte der Soldat stets nur, dass er den Smaragd erreichen müsse, da "Er" nicht freigesetzt werden dürfe. Dies habe ihm eine Stimme im Traum befohlen.

Phänomene

P001 - Finstere Kammer
Eine Kammer die in scheinbar endlose Finsternis getaucht war und sich endlos zu strecken schien. Einmal im Inneren wurde es nahezu unmöglich eine Person wieder nach außen zu losten. Lichtquellen, welche der Kammer zu nahe kommen, wurden durch die Kammer erstickt, welche ihre Finsternis darauhfin ausweitete.

P002 - Traumblasen
Traumblasen, welche sowohl mit den Erinnerungen als auch Träumen der Soldaten und Bewohner der verlorenen Stadt angereichert werden. Die meisten Blasen stellten lediglich momentäre Eindrücke dar, einige wenige jedoch hielten ganze Sequenzen in ihrem Inneren gespeichert.

P003 - Flüsternde Abbilder
Ein Raum der Feste, welcher mit hunderten Bildern gefüllt waren, die allesamt Personen zeigten, die beim Niedergang der verlorenen Stadt anwesend waren. Von den Ecken her begannen die Bilder sich nach und nach aufzulösen und Details zu verlieren, während das gespeicherte Bewusstsein sich ebenfalls auflöste. Näherte sich jemand dem Bild, konnte dieser ein leises Flüstern wahrnehmen, jedoch mischten sich die eigenen Erinnerungen und Selbstwahrnehmungen mit jenen der Person auf dem Gemälde. Die Spezialeinheit der Arkanbrigade verbrannte alle Gemälde und setzte somit die gespeicherten Seelen frei.

P004 - Giftige Pfütze
Eine grünliche Pfütze, welche einen der Durchgänge in der Feste blockierte. Einatmen der unliegenden Luft führte zu starken Würgereizen, welche wiederum das Erbrechen der eigenen Innereien herbeiführt. Mehrere Soldaten fielen der Pfütze beim Betreten des zweiten Stockwerks zum Opfer.

P005 - Leben als Insekt
Ein Phänomen, welches auf einen Raum der Feste beschränkt war. Beim Betreten verwandelte sich jedes Lebewesen in ein winziges Insekt, welches von einer Person attackiert wurde, die von außen weder sichtbar noch angreifbar war.

P006 - Höhenangst
Ein Raum im zweiten Stockwerk der Festung, welcher lediglich aus einem endlosen Loch im Boden bestand. Obwohl das Loch durch die Speisekammer des Erdgeschosses führte, schien es nicht mit dem Rest des Gebäudes in Verbindung zu stehen. Trotz der eigentlich dunklen Kammer, schien das Loch selbst derart erhellt, dass die Anwesenden problemlos die endlose Tiefe wahrnehmen konnten.

P007 - Hilflosigkeit
Einmal in Kontakt mit dem Phänomen fanden sich alle Betroffenen, auch Objekte, auf einem einsamen Feldweg in der Nähe zu den Lichtern einer Stadt wieder. Kaum angekommen wurden alle Anwesenden durch eine Gruppe von Räubern bedroht und ihrer übernatürlichen Kräfte beraubt. Erst die Entscheidung in Richtung der Lichter zu rennen, ließ die Situation zusammenfallen.

P008 - Lebende Wolke
Eine lebende und scheinbar intelligente Wolke, welche sich durch das Labyrinth des ersten Untergeschosses bewegte und eine rätselhafte Krankheit auf den Betroffenen hinterließ, welche zwar keine Symptome nach sich zog, sehr wohl aber die Aufmerksamkeit von W009 - Pestdoktor weckte.

P009 - rotierendes Labyrinth
Ein gewaltiges Labyrinth, welches das gesamte erste Untergeschoss der Festung eingenommen hatte. Jeder Versuch sich entlang des Labyrinths zu bewegen, resultierte in einer unbemerkten Rotation der folgenden Gänge. In welcher Art das Labyrinth gedreht war, wurde lediglich durch Sphären sichtbar, welche berührt werden konnten, um das Labyrinth wieder in eine günstige Richtung zu drehen.

P010 - Hoffnung und Verzweiflung
Ein dunkler Raum mit einem Licht an seinem Ende, welcher inmitten von P009 manifestiert wurde. Jeder Schritt durch die Dunkelheit füllte den Verstand einer voranschreitenden Person mit stärker werdenden Selbstzweifeln und dem Wunsch aufzugeben. Obwohl positive Worte und Unterstützung die Wirkung teilweise schwächen konnten, brachen Figuren wie Arthur Albrath nach der halben Strecke weinend zusammen und erholten sich erst wieder als der Raum verlassen war.

P011 - Krieg und Frieden
Eine Trainingspuppe mit Lederausrüstung, sowie mehrere Waffen, die vor ihr aufgebahrt waren. Die Regeln der Trainingspuppe markierten alle Awesenden mit entweder gekreuzten Klingen oder einer weißen Flagge, je nachdem ob sie die Puppe attackierten oder in Frieden ließen. Nachdem alle Anwesenden das selbe Symbol trugen, im Fall der Spezialeinheit die gekreuzten Klingen, verfielen alle in wilde Rage und attackierten einander, bevor die Puppe abrupt verschwand und die Wirkung abklang.

P012 - Tränke und Kräuter
Ein Raum in welchem alle Anwesenden bei Betreten einer rätselhaften Krankheit anheimfielen, welche Nasenbluten, Kupfereinlagerungen in den Augen, Magenschmerzen und Warzenbildung verursachte. Durch die Kombination der vorhandenen Kräuter und Zutaten musste ein Heilmittel hergestellt werden, welches die einzelnen Symptome der Krankheit kurierte ohne gleichzeitig neue Symptome hervorzubringen.

Äußere Gebiete

Die Barracken
Fünf Barracken nebeneinander, die als Schlafbereiche für die stationierten Soldaten und ihre Familien dienten. Aufgrund ihrer Lage außerhalb der Festung wurden die meisten der Bewohner zu ihrem eigenen Glück lediglich bei der Katastrophe getötet und nur die wenigsten wurden Teil der Phänomene und Wesen des Miasmas. Dennoch konnten zur Ankunft der Arkanbrigade nur zwei der fünf Barracken betreten werden. Drei Stück schienen von innen verriegelt und versperrt und es konnte bisher kein Weg gefunden werden diese zu öffnen, selbst nicht mit Gewalt.

Müllhalde
Die Müllhalde ist ein 20 Meter tiefes Loch im Süden des Gebiets. Scheinbar einst genutzt um Fäkalien und Abfälle zu entsorgen, wurde es wohl als Teil eines größeren Netzwerks auch als Lager für die Dinge genutzt, welche bei den Experimenten in der Feste in Mitleidenschaft gezogen wurden. Als die Arkanbrigade eintraf, fanden sie das Loch gefüllt mit Körpern und Überbleibsel von Soldaten, die hier wohl einst stationiert waren.

Gewächshäuser
Die Gewächshäuser im Osten des Areals dienten wohl einst zur Versorgung der Soldaten und ihrer Familien mit frischer Nahrung. Mittlerweile sind sie überwuchert von eigentümlichen und unbekannten Pflanzen, die wohl besser nicht verzehrt werden sollten.

Die Festung

Erdgeschoss
Das Erdgeschoss der Feste besteht aus einem knappen Dutzend Räume, die allesamt Opfer des Miasmas wurden und verschiedenste Mutationen hervorbrachten. Innerhalb der Räume konnten durch die Arkanbrigade reihenweise Aufzeichnungen geborgen werden und an nicht wenigen Stellen hatten sich Traumblasen gebildet, welche die letzten Eindrücke der Soldaten vor ihrem Tod eingefangen hatten. Die Ebene diente primär der Überwachung des Außenbereichs und führte über eine Treppe eine Stockwerk hinauf und über ein gesichertes Schloss eine Etage nach unten.

Erstes Obergeschoss
Das erste Obergeschoss bot primär Raum für die Arbeitszimmer hoher Angestellter des kartusschen Militärs, welches hier stationiert war, sowie die Küche und diverse Lagerräume. Ebenfalls fand sich hier eine Waffenkammer, eine Art Beratungszimmer, um die Symptome der Soldaten zu untersuchen, sowie eine Treppe, welche auf ein zweites Stockwerk führte.

Zweites Obergeschoss
Das zweite Obergeschoss wurde durch das Miasma am stärksten beeinflusst und verwandelte sich in einen einzigen Raum, dessen Decke sich in endloser Dunkelheit verlor. Auch seine äußeren Wände schienen erheblich weiter weg als von außen anzunehmen und insgesamt hatten sich die Maße des Raums im Inneren verdoppelt. Gleichzeitig hatten die Wände und die Stützen, welche die Decke hielten, absurde Formen angenommen und wanden sich in immer komplexeren Strukturen umeinander.

Erstes Untergeschoss
Die genaue Struktur des ersten Untergeschosses vor 400 Jahren scheint mittlerweile vollkommen verloren zu sein. Mittlerweile wurde das erste Untergeschoss durch ein komplexes, sich ständig verformendes Labyrinth ersetzt, in welchem sich verschiedenste Mutationen des Miasmas tümmeln und teilweise selbst in Angst voreinander leben. Irgendwo im ersten Untergeschoss versteckt sich der Weg hinab auf das zweite Untergeschoss, dessen Struktur bisher vollkommen unbekannt ist.

Zweites Untergeschoss
Das zweite Untergeschoss besteht lediglich aus einem langen Gang, der nach links und rechts jeweils in einen Raum zu führen scheint. Die Räume enthalten jeweils den Traumsplitter, beziehungsweise das Bruchstück von Hesopaia.

Missionsberichte

Bericht A-14B12: Die übrigen Truppen aus Temper sind heute eingetroffen und haben endlich die beiden Zielobjekte mit sich gebracht. Beide Objekte wurde in eisernen Kisten transportiert und eingelagert in den beiden Räumen im Kellerraum. Die Experimente sollen morgen beginnen. Insgesamt zehn Zivilisten konnten im Einzugsgebiet gefunden werden, welche über die Fähigkeit verfügen, sich frei innerhalb von Träumen zu bewegen. Wir hoffen darauf, dass die Resonanz aus ihren Fähigkeiten und dem Traumsplitter uns die Möglichkeit geben wird, die Träume in irgendeiner Form unter unsere Kontrolle zu bringen.

Bericht B-9X47: Die Prozedur zeigt zusehends mehr Resultate. Nach kurzfristiger Aussetzung mit dem Bruchstück von Hesopaia verfärbten sich die Körper der Subjekte. Kleinere Lebewesen, wie Rennmäuse, wurden nahezu augenblicklich von den Flecken bedeckt und verfielen in eine Art Stasis. Ließ man sie weitere Zeit in der unmittelbaren Nähe des Bruchstücks, begann eine dünne Schicht aus Smaragden ihre Haut zu ersetzen. Neben der Intensivierung des Prozesses aufgrund der Größe des Ziels, kann eine ähnliche Intensivierung durch Annäherung an das Artefakt nachgebildet werden.

Bericht A-9R12: Die Situation in der Basis ist angespannt. Ich hörte die Experimente an dem Artefakt der Smaragi laufen ausgezeichnet, mit dem Traumsplitter scheint allerdings irgendetwas nicht zu stimmen. Neben Visias berichten nun auch die Soldaten von sonderbaren Träumen. Sie scheinen sich kaum im Schlaf zu erholen und reden von extrem realistischen Eindrücken, sollten sie doch einmal in den Schlaf sinken. Einer behauptete gar sich im Traum verletzt zu haben und am Morgen eine ähnliche Wunde an seinem Körper vorgefunden zu haben. Ein zweiter Soldat gab jedoch an, ihm diese Wunde beim Training zugefügt zu haben. Es scheint beinahe als würde ihre Grenze zwischen Traum und Realität verschwimmen. Wo soll das bloß enden?

Art
Military, Base

Kommentare

Please Login in order to comment!