Eintrag 32: Das Spiel der Ikonen hat begonnen Report in Coriolis - der 3te Horizont | World Anvil
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Eintrag 32: Das Spiel der Ikonen hat begonnen

General Summary

Wahid, der 30ter Tag im Segment des Gesichtslosen im Zyklus 61CZ

  Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni   Nach all den wirklich aufwühlenden Nachrichten von der Portalstation im Erequ-System gelang mir der folgenden Sprung nach Nharmada trotzdem perfekt. Ich fühle, wie die Statue und ich zunehmend zusammenfinden, und wie sie uns vor der Dunkelheit beschützt.   Umso merkwürdiger war, dass “Moth” (ich nenne “es” ab jetzt so, was auch immer nun in seiner menschlichen Hülle wohnt) mich zu einem Gespräch bat, wo er mich blumig-mystisch vor irgendwelchen Gefahren warnte, Lava, die sich auftürme, dann zum Vulkanausbruch würde. Die Statue habe mich erwählt, der Rest sei ihr egal. Aber Moment mal, wenn ich uns heil durch die Portale bringe dank ihr, dann schützt uns das doch alle? Was hat er dagegen?   Um mich kompromissbereit zu zeigen, führten wir den nächsten Sprung also klassisch, ohne die Statue durch. Und obwohl wir die Sprungdaten von der Portalstation bezogen und ich wirklich alles gab, was meine Pilotenkünste bieten – wir kamen zwar mit großem Glück in Zamusa an, aber es war ein dennoch ein gefährlicher Fehlsprung! Wir hatten eine explosive Dekompression in der Servicestation, die Talapor mühsam reparieren musste. Auch der folgenden Sprüng nach Algolbrachte probleme. Irgendwelche Schäden an einigen Stasiskammern. Zur Sicherheit nutzte ich für die nächsten Sprünge nach Awadhi und Altai wieder die Statue - ohne Probleme!   Ganz leise habe ich die Vermutung, dass das Wesen in Moth uns vielleicht ins Unheil führen wollte!? Auf jeden Fall war dieses Experiment für mich damit beendet. Lavinia soll ab nun Sensordaten und Psychogramme von allen Crewmitgliedern erheben, die auf Streß oder andere mögliche Gefahren hindeuten könnten. Aber wir fliegen ab nun nur noch mit der Statue, meinem Schatz, den die Ikonen mir in die Obhut und zur Nutzung übergeben haben.   Und “Moth” scheint offenbar nicht dem Willen der Ikonen zu folgen!   Und so gelang auch der letzte Sprung nach Kua endlich wieder völlig glatt. Sie ist mit uns! Warum einige jetzt dringend Urlaub machen wollen, erschließt sich mir nicht. Ich plante aber sowieso ein großes Team-Event auf dem Planeten, zusammen mit allen von der Reizon.   Aber es sollte anders kommen.   Wir hatten zwar ein kurzes und freudiges Wiedersehen mit der sehr entspannt wirkenden Crew der Reizon, die offenbar schon seit Wochen faul hier auf Kua Urlaub machte. Das wird sich ändern, meine Lieben (von diesem Wort nehme ich Sabetha mal aus, die mich wieder nur giftig ansah). Aber was Rayna so von Sabethas Pilotenkünsten erzählte; naja, sie hat offenbar ganz gute Grundlagen, aber ihr Pech im Leben macht sich offenbar auch hier bemerkbar.   Ansonsten waren die Berichte abenteuerlich! Den Horizont verlassen? Dunkle Pyramiden und Monolithen (wie auf Izir, beim Boten?). Eine uralte fremdartige Raumstation entdeckt, wo interstellare Völker mit Wissen handeln können? Artefakte eines uralten Raumschiffs aus der Frühgeschichte der menschlichen Raumfahrt geborgen? Kevin präsentierte ein historisches Blechschild mit kryptischen Schriftzeichen und ließ ein Hologramm des Schiffes anfertigen, das er in der Zara auszustellen gedenkt. Wir werden wirklich zu einem fliegenden Museum! Avazeh würde es gefallen ...   Bevor ich überhaupt dazu kam, die Crew zum Event einzuladen, oder ich auch nur nochmal näher nach Infos zu T.Ks Tod oder Updates von Pa-Baki schauen konnte, waren einige Stunden des Austausches vergangen.   Und “Moth”, der sich direkt nach unserer Ankunft auf der Coriolis mal nur kurz sich mit jemandem treffen und gleich wieder da sein wollte (das war wohl auch der Grund für seine Eile), tauchte nicht wieder auf. Ich machte mir Sorgen, nach den Erlebnissen vorher nicht nur um “ihn”, sondern auch um das, was dieses Wesen mit seinen Kräften so alles anstellen könnte. Also rief ich Moths Kommunikator an. Keine Verbindung. Wiederholt … Ich versuchte, bei der Coriolis-Garde ein Vermisstengesuch einzureichen, wurde aber ziemlich spröde abgewimmelt. Als sei ich ein übertrieben überfürsorglicher Mother-Captain mit Kontrollzwang!   Wenig später kam eine Nachricht des Philosophen Karamesch für Moth an, die an die gesamte Zara gesendet wurde, was sehr ungewöhnlich ist. Er möchte sich zur Abendwache mit ihm in Madame Shaharis Chai-Haus im Neoptra-Raumhafen treffen.   Karamesch! Könnte er Moths Ziel gewesen sein? Meinem “Raubkatzen”-Instinkt folgend warteten wir nicht auf die Abendwache, sondern machten uns auf die Suche nach Moth. Und begannen bei Karamesch zuhause, im Akademieviertel.   Ich bin gerade in Eile und kann nicht alle Details festhalten. Bereits der Riegel der Außentür war sauber aufgeschweißt – offenbar war bei ihm eingebrochen worden. Dann durch den Garten mit blauem Holo-Himmel zu seinem eleganten Häuschen … im Innern Verwüstung, Kampftrümmer überall, frische Blutspuren. Einschusslöcher. Militärmunition, geräuschlos. Spezialeinheit? Zerschlagenes Tabula. Ein großer Fleck an der Wand, wo offenbar ein menschlicher Körper wie mit Überschallgeschwindigkeit aufgeprallt war.   Moths Ikonendeck, das ich an mich nehme, wobei mich ein Gefühl von tiefem inneren Schmerz überkommt, Macht- und Hilflosigkeit, wie ein emotionales Echo von jemand anders … Bote, steh uns bei.   Aber keine Leichen. Keine Spur von Moth oder Karamesch. Kevin sammelt Blutproben zur Analyse und untersucht die Dschinnserver im Keller des kleinen Anwesens. Lahmgelegte Überwachungssysteme. Aber eine kurze Aufzeichnung läßt sich reaktivieren: Karamesch, offenbar verwundert. Dann fällt er auf die Knie, als würde er eine Ikone anbeten.   Zeitnah informieren wir die Corilolis-Garde, dass wir ein Verbrechen entdeckt haben. Während Talapor und ich hier bleiben und auf ihr Eintreffen warten, um eventuell auch Einsicht in die Überwachungs-Feeds außerhalb von Karameschs Domizil zu erhalten, gehen Zein, Jibril und Kevin vor zum Chai-Haus, dem Treffpunkt aus der Nachricht von Karamesch, die in Anbetracht unserer Funde sehr seltsam und eventuell gefälscht worden sein könnte, um uns in eine Falle zu locken.   Talapor und ich warteten auf die Garde, die auch wirklich mit zahlreichen Personen anrückte und das Geschehen untersuchte. Dabei machten wir auch die Bekanntschaft mit einem sehr engagierten Truppführer namens Unardish, der uns aufgrund unserer Berühmtheit sogar um Autogramme bat. Und so kamen wir schnell auf einen Nenner. Er wird uns die Aufzeichnungen bei Zeit zustellen lassen. Und wir konnten den möglichen Verdacht vermeiden, etwas mit diesem Überfall auf Karamesch zu tun zu haben. Hoffe ich.   Die Geschehnisse im Chai-Haus im Neoptra-Raumhafen kenne ich nur aus Berichten: Zein, Jibril und Kevin waren kaum eingetroffen, als eine verstörte Frau namens Althea durch die Tür in das Restaurant platzte, offenbar auf der Flucht vor der Garde. Wie sich später herausstellte, ist sie ein ehemaliger Proxy-Star und war aufgrund eines Vorfalls mit ihrer Mystiker-”Erkrankung” in Ungnade gefallen …   In jenem Moment suchte sie jedenfalls sehr flehentlich Hilfe bei Zein. Hinter ihr kamen schwerbewaffnete Gardisten herein, um sie festzunehmen. Da unsere Crew vor Ort klar in der Unterzahl war und ein Krieg mit der Garde nicht in unsere Pläne passt, handelte Zein sehr weise und ließ die Frau los.   Bevor Althea festgenommen werde konnte, stieß sie wohl einen lauten und panischen Schrei aus, der drei Gardisten wie Federn wegschleuderte. Im entstehenden Chaos gelang ihr die Flucht, wohl auch durch Versorgungstunnel und Müllberge, wie Kevin später berichtete, der sie heimlich verfolgen und mit ihr sprechen konnte. Offenbar suchte sie die Hilfe von Moth und entschuldigte sich dafür, dass sie den Absender der Nachricht an ihn gefälscht hatte.   Fast alle ihre Bekannten seien verschwunden. Insbesondere auch ein enger Freund namens Noor, den sie nun dringend suchte. Kevin lud sie auf die Zarathustra ein, um dort Schutz und ein Versteck zu finden. Sie verschwand aber nun erstmal wieder in den Wartungstunneln des Neoptra Raumhafens.   Und so trafen wir alle wieder zusammen, um im Akademieviertel die Unterkunft des besagten Noor aufzusuchen. Denn alles schien sich letzten Endes um Mystiker und “Moth” zu drehen. Vielleicht würden wir ja eine Spur finden?   Studentenunterkünfte. Dauerparty. Verbotene Substanzen. Das alles hätte ich auch gerne mal in Ruhe genossen, ich komme einfach aus zu bravem Hause. Aber wir waren in Eile. Noors Studentenzelle war verschlossen. Die daneben war offen, ein Mädel so etwa in meinem Alter mit Tabula auf dem Bett, irgendetwas Interessantes qualmend. Sie stellte sich als Mimia heraus, sie studiert “so in Richtung Bulletinreporterin”. Cool! Wir tauschten alle einmal Kontaktdaten aus für die Zukunft. Wir brauchen schließlich auch mal etwas bessere PR für die Zara, irgendwann.   Sie kennt Noor … sehr .. gut. Hatte sogar seinen Kommunikator, den sie als Pfand für eine Leihgabe von 500 Birr an ihn einbehalten hatte. Wir kauften ihn ihr ab. Außerdem erzählte sie, dass sich Noor in letzter Zeit mit seltsamen Personen getroffen habe, unter anderem mit der “Schnepfe” Althea, und auch immer bedrückter wirkte. Mimia berichtete auch, dass er regelmäßig Tagebuch führte. Uns so schlossen wir in stillem Einverständnis ihre Tür, um uns der Untersuchung von Noors kleiner Wohnung zu widmen. Dort entdeckten wir in einem Bodenversteck Teile seines Tagebuchs.   Die Einträge zeigen meines Erachtens klar die Zeichen einer psychischen Erkrankung, die dann in eine religiöse Verzückung über einen Abgesandten mündete, der zu ihm gesprochen habe. Er nannte auch Karamesch und einen Mann namens Aram, der ihm mit Rat unterstützte.   Ich versuchte noch einmal, “Moth” zur erreichen. Inzwischen war sein Kommunikator völlig deaktiviert, tot. Beim Boten …   Wir kehrten zur Zarathustra zurück. Wenig später klopfte auch Althea leise und heimlich an der Schleuse, und ich lernte sie persönlich kennen. Ehe wir uns aber länger unterhalten konnten, mussten wir sie schnell im Schmuggelversteck unterbringen, denn ein Trupp Gardisten bat um Einlaß und ein Gespräch. Ein Inspektor namens Merk Ahuru kam mit einer Flasche guten Kuanischen Kohols als Gastgeschenk an Bord, um ein Gespräch über die Ereignisse in Karameschs Domizil zu führen. Was natürlich auch ein höfliches Verhör war.   Die Flasche Kohol war wohl auch eine Entschuldigung dafür, dass meine Vermisstenmeldung zunächst ignoriert worden war. Er wollte gerne Moths Quartiere besichtigen (negativ, wir wahren die Privatsphäre unserer Crewmitglieder) und fragte dann unter anderem, woher Moth stamme. Ich antwortete ihm wahrheitsgemäß, von Sivas. War das ein Fehler? Ich muss auf der Hut bleiben. Und so umkreisten wir uns freundlich, aber wie Wachhund und Katze. Wir werden im Kontakt bleiben. So oder so …   Und schließlich, als er von Bord war, und wir alles auf versteckte Sensoren und sonstige verborgene Hinterlassenschaften abgescannt hatten (negativ, aber Lavinia meldete einen Scan aus dem Hangar während des Besuchs von Merk Ahuru), konnten wir uns endlich mit Althea unterhalten.   Noor und ein gewisser Aram sind offenbar nicht zu einem Treffen mit ihr aufgetaucht. Aram war früher Hafenarbeiter, hat aber diese Arbeit verloren, als bei ihm die Mystikerkrankheit ausbrach. Die Wache habe sie stetig verfolgt. Wir untersuchten Alteas Kleidung genauer, und fanden tatsächlich einen Miniatur-Peilsender. War das auch ein Besuchsgrund des Inspektors? Nun beratschlagen wir, wie wir ihn am besten loswerden, ohne den Verdacht auf uns zu lenken.   Kevin möchte auch eine Art von Rückverfolgung von Arams Kommunikationsdaten durchführen. Ich bin gespannt.   Layla Out.
Andere Logbücher der gleichen Zeitspanne:   Crew auf Mission für Layla Al-Biruni: Eintrag 4   Moth I. Roxar -   Dr. Ekrem Q. Talapor -
Datum des Berichts
04 Jul 2021
Hauptschauplatz

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