Narben des Telbarún

Die mystischen Narben des Telbarún zählen als gefährlich und unberechenbar, sind auch fokus von vielen Gruselgeschichten - von jenen, die sich verirrt haben, nie wieder zurückkehrten, oder von Erinnerungen längst vergangener Zeit, Geistern gleich, die Unwissende getötet oder verschlungen haben.
Die Narben sind verstreut innerhalb des Telbarún zu finden, und laut den Gebundenen sind diese Überbleibsel des Ersten Krieges, des Zorns des Väter. Hier blutet die Existenz und versucht verzweifelt zu heilen. Die Umgebung, auch jede Seele, wird beeinflusst vom Schmerz der Väter, und wer eine Narbe selbst betritt, dieser vermag vielleicht verlorenzugehen. Die Zauberweber sagen, dass die Narben Gebiete voller wilder Magie sind, durchzogen von wirren Fäden der Schöpfer. Sie bestätigen, dass dies Überbleibsel des Zorns sind, vermögen aber vor allem zu sehen, wie das Umfeld einer Narbe sich durch die Narbe verändert, und dass es sehr schwierig ist solch ein Gebiet zu heilen. Im allgemeinen rät man davon ab, einer Narbe zu nahe zu kommen.
Im Kern scheint eine Narbe eine Erinnerung der Väter zu sein, und vor allem grössere Narben zeigen dies deutlich. So sind die kleinsten Narben blosse vage Gefühle oder Fetzen uralter Gespräche längst vergangener Seelen, während die grössten und bekanntesten der Narben gar den Zorn der Väter all zu deutlich aufzeigen, wo Feuer vom Himmel zu regnen scheint und alle Schriften verlaufen und unleserlich werden.

Aus einer Narbe mag manchmal ein sogenanntes Echo entspringen. Diese sind meist längt vergangene, geheiligte Seelen, seltener längst vergangene Einfache Seelen, die eine gewisse Erinnerung der Väter in regelmässigen Abständen durchzuleben scheinen. So vermag eine verlorengegangene Gruppe an Flüchtlingen nach Schutz suchen, sprechen auch mit einem heutigen Wanderer und fragen nach dem Weg, bis sie verblassen und in Monaten erneut erscheinen und nach gleicher Hilfe fragen; oder ein Hase flüchtet zu jedem Sonnenaufgang an der immer gleichen Stelle vor dem heutigen Wanderer, und verschwindet im dickicht; oder eine längst verlorene Adelswache schützt zu jedem Fest der Dunkelheit seinen verängstigten Schützling um jeden noch so hohen Preis, was für den heutigen Wanderer tödlich enden kann.
Diese Echos haben keine Seele, so echt sie erscheinen mögen. Der Väter Wille macht sie anfassbar, und sie denken innerhalb eines bestimmten Rahmens der Erinnerung, fühlen innerhalb des Rahmens der Erinnerung, und Gespräche sind, innerhalb des Kontextes der Erinnerung, bis zu einem gewissen Grad möglich. Jedoch bleiben sie dies: Echos einer vergangenen Zeit, und blosse Erinnerung des Schmerzes, den die Väter auf Aldarath erfahren mussten.
Nicht nur die Erinnerung und Gefahren des Landes machen die Narben gefährlich, sondern auch eben jene Echos, wovon nicht alle dem Wanderer wohlwollend gegenüberstehen.
Kräuterkundige wissen zu berichten, dass die Pflanzen um die Narben herum anders wachsen, dass sie potenter werden oder ganz andere eigenschaften entwickeln, als man von ihnen erwarten würde. Es gibt versuche, diese besonderen Pflanzenarten zu erforschen, sie ausserhalb ihrer Fundorte zum wachsen zu bringen war jedoch bisher ein fruchtloses Unterfangen.
(Besondere Begriffe)
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