Lortans Sonne

"Wow", mehr kam nicht über Sepps Lippen. Sein Blick haftete förmlich an dem gewaltigen Konstrukt, welches über ihm schwebte und die Hitze eines warmen Sommertages auf seinen Körper projezierte. Das Ding, in seiner Gestalt wohl diskurslos mit einer Sonne vergleichbar, bewegte sich stets einen knappen Meter abwärts, bevor es wieder auf seine ursprüngliche Höhe anstieg. Das Objekt war kreisrund, auf seiner Oberfläche allerdings tanzten Flammen, schlugen Bögen und krachten wieder durch die beinahe flüssige Membran, die ihre Form vorgab.

"Das ist Lortan?", durchbrach Quint die beinahe schon andächtige Stille.
"Nicht so wie ich ihn in Erinnerung habe.", knurrte Mauro zurück, sein Blick nicht minder gebannt von der Gestalt, die den spiegelnden Raum in orangenes Licht tauchte. Was Sepps Blick an Begeisterung und Faszination spiegelte, erwiderte Mauro mit Misstrauen und einem verdienten Maß an Sorge. Zorn staute sich im Bauch des Mannes. Genau wie bei Nydia. Wann immer er sich sicher war, einen Feind besiegt zu haben, kehrte dieser zurück, stets blieb ein Fragment zurück, ein Aspekt, ein Bruchstück, der die Angst wieder in ihm aufkeimen ließ. Er seufzte. Immer ein Kampf mehr.

"Wir sollten es zerstören!", schloss er nach einigen Momenten des Nachdenkens an, "was immer das ist, es fühlt sich genau so an wie Lortan."
"Ich muss die Herren bitten, von derartigen Gedanken Abstand zu nehmen.", erklang eine vierte Stimme, scheinbar aus einer Ecke des Raums, die die Drei dazu zwang sich abzuwenden. Das Holz seiner Axt drohte zu bersten während Mauro den Griff verstärkte und kampfbereit herumwirbelte. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, Lortan womöglich, vielleicht sogar Nydia oder einen anderen Sproß der Luwens, aber das Ding, welches sich aus dem Glas zu lösen schien, war keinesfalls menschlich.
Lortans Sonne ist ein übernatürliches Konstrukt, welches sich beim Niedergang von Lortan in der Spiegeldimension von Utiam formte. Es wurde durch den Teufel Merpheos beschützt, bis die Mitglieder von SQAM nach Utiam zurückkehrten.

Inhaltsverzeichnis
Art
Metaphysical, Divine

Eigenschaften

Lortans Sonne kann nicht wirklich als Objekt betrachtet werden, sondern eher als ein Konzept, welches mit dem Tod von Lortan in Terria Einzug hielt. Als Lortan starb, niedergerungen durch die Mitglieder der Überlebenden, zerrissen die Kräfte der Arkanequilibratoren und der umgekehrten Götterschatulle ihn in mehrere Teile.

Seine "Menschlichkeit" wurde gemeinsam mit den arkanen Anteilen seiner Kraft in die Schatulle gezogen. Sein Körper blieb in Utiam zurück. Seine "Göttlichkeit" formte sich in den Gefesselten. Dieser blieb jedoch in seiner ursprünglichen Form machtlos, losgelöst von den irdischen Kräften, die Lortan für sich hatte beanspruchen können. Selbige irdische Macht bildete die Sonne verborgen unter Utiam, im Grunde nichts anderes als der Ichor eines Deitischen, dessen Macht jedoch zu umfänglich war, um sich in der klassischen Tränenform einsperren zu lassen.

Was Lortans Seele, seinen Willen, und seine irdischen Mächte schließlich zusammenbrachte, war der Kontakt mit dem Teufel Merpheos, welcher als Gefangener und Wächter der Spiegeldimension fungierte und einen Handel einging. Im Gegenzug für seine Freiheit, würde er Lortans Willen entsprechend seiner teuflischen Macht die Macht geben Einfluss auf die irdische Welt zu nehmen. Der schlussendliche Handel umfasste allerdings noch einige weitere Punkte.

  • Merpheos verpflichtete sich innerhalb der Spiegeldimension zu verbleiben, bis mindestens ein Mitglied der Überlebenden ihn erreicht
  • Lortan verpflichtete sich bereits während der übrigen Gefängniszeit Merpheos durch den Gefesselten Zugriff auf die Außenwelt zu geben
  • Merpheos verpflichtete sich einen Teil von Lortans Kraft und Willen in Form von drei Toren nach Terria zu schicken
  • Merpheos verpflichtete sich den Überlebenden kein Haar zu krümmern, weder selbst, noch durch seine Untertanen
  • Merpheos verpflichtete sich, sobald einer der Überlebenden ihn erreichen würde, den Einfluss von ihnen zu nehmen, der derzeit ihr Schicksal diktiert
  • Lortan verpflichtete sich Merpheos auch nach seiner Befreiung Zugriff auf die Macht des Göttlichen zu gewähren


Aktuelles

by CSor96 using Midjourney
Wie Lortan es scheinbar vorhergesehen hatte, dauerte es nur wenige Wochen bis Mauro Holm Albrath gemeinsam mit Quint Aurur und Sepp Schneider die Spiegeldimension und damit die Sonne erreichte. Entsprechend des zuvor eingegangenen Paktes entfernte Merpheos die Schicksalsmanipulation von ihnen und verließ sein Gefängnis.

Mauro, welcher die göttliche Macht innerhalb der Sonne erkannte, nutzte diese, um damit ein Tor zur Schmiede der Ahnen zu öffnen und im Inneren einen zwölften uralten Schatz anzufertigen. Als die Gruppe schließlich aus der Schmiede zurückkehrte, fand sie das Areal rings um die Sonne verwüstet vor. Die Soldaten von Varaamtor waren von einem Hohepriester von Yogna überwältigt worden und das Wesen hatte sich mit dem Juwelenhorn Gurangar auf den Weg nach Ghahas gemacht.

Mit diesem Umstand konfrontiert, machten sich die Mitglieder von SQAM, gemeinsam mit Melirenne Huruset auf den Weg in die Hauptstadt des Imperiums, um Yognas Wiederkehr zu verhindern. Aufgrund dieser Situation waren sie auch unfähig den weiteren Umgang mit der Sonne zu beeinflussen, welche kurz darauf durch die Soldaten aus ihrem Verließ geborgen und nach Varaamtor transportiert werden konnte.

Die Sonne, reine göttliche Energie und damit eine nahezu endlose Energiequelle, sorgte für einen politischen Umschwung in der Varaam-Weite und stieß die Bestrebungen von Ghahas an, in die Domäne der goldenen Tore einzudringen. Derzeit befindet sich die Sonne in Varaamtor und wird studiert, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

Kommentare

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Jan 24, 2025 11:08 by Secere Laetes

Lortans "göttliches Blut" als in gewisser Weise, wenn ich den anderen Artikel entsprechend verstand. Schöne Idee. Nur ist das ja wirklich viel mehr als ein Tropfen. Wie stark waren denn die anderen Tropfen in ihren Fähigkeiten im Vergleich oder waren sie stärker, weil die Göttlichen stärker waren? Jedenfalls ist diese Sonne wirklich schon sehr stark, wenn plötzlich wieder ein solcher uralter Schatz erschaffen werden kann.

Jan 26, 2025 09:42

Obwohl Lortan eigentlich nicht wirklich göttlich wurde, ist sein Blut tatsächlich stärker als bei den meisten echten göttlichen Wesen, da die Hülle fehlt, welche den Ichor eigentlich in einzelne Tropfen bringt. Es ist also Lortans gesamtes Blut in einer einzigen Konstruktion, daher auch ziemlich machtvoll. Allerdings sind auch einzelne Ichortropfen zu einigen Leistungen in der Lage. In der aktuellen Geschichte ist nur ein weiterer Ichortropfen im Umlauf, der genutzt wurde, um eine andere Dimension zu untersuchen und um eine ganze Armee von Automatonen in Bewegung zu setzen, also ja jeder Tropfen ist relativ mächtig.