Ashul Abharaz - Der singende Prophet Character in Terria (German) | World Anvil

Ashul Abharaz - Der singende Prophet

Oh glorreich Klinge,
ich schwang dich fern im Osten,
schlug zu mit dir im Norden,
schlachtete im Westen,
doch zog ich aus nach Süden,
grausamer Süden, geplagt von Biest und Tor,
schritt ich dennoch tapfer vor,
schon traf mich bald der Elfen Pfeil,
verlor den Arm durch Zwergen Beil,
riss mich der Wolf am End entzwei,
legt mit im Tod die Klinge bei,
oh legt mir im Grab die Klinge bei.

Ashul Abharaz war ein Mitglied des Rats der Magier, das im Jahr 23 nBnZ. geboren wurde. Als Mitglied des nomadischen Stamms der Ishanae wurde sein Volk im Jahr 40 nBnZ. durch die menschliche Gesellschaft annektiert. Als Mitglied des Rates errang Ashul schnell die Kräfte der Magie und baute sich nach dem magischen Umbruch einen zweifelhaften Ruhm auf, der im Jahr 68 nBnZ. zu seiner Hinrichtung als Ketzer führte.

Inhaltsverzeichnis
Name
Geboren
Gestorben
Spezies
Status
Zugehörigkeit
Energetik
Typus
Familie
Ashul Abharaz
14.11.23 nBnZ.
01.13.68 nBnZ.
Mensch
Tot
Rat der Magier
Magische Energie
Klangmagier
Unbekannt
Children

1. Leben als Nomade

Ashul wurde als Kind zweier unbekannter Nomaden der Ishanae im Jahr 23 nBnZ. geboren. Beide seiner Eltern starben kurz nach seiner Geburt beim Angriff einiger Bestien, woraufhin er von den übrigen Stammesmitgliedern aufgezogen wurde. Bereits in jungen Jahren zeigte sich seine Leidenschaft für Musik, Tanz und Gesang, insbesondere die Handhabe des Hurpohorns, eines Instruments, welches aus einem einzigen Stamm geschnitzt wurde und dröhnende, tiefe Melodien erklingen ließ. Dieser grollende Klang machte es nicht nur zu einem Werkzeug der Unterhaltung, sondern konnte auch zur Abschreckung verschiedenster Bedrohungen genutzt werden. Ashul zeigte derart viel Leidenschaft für das Instrument, dass er es teils vom Aufstehen bis zur letzten Abendstunde spielte. So unterhielt er seine Begleiter und verschreckte die Bestien und gewann hierdurch große Beliebtheit in den Reihen der Ishanae. Bereits zuvor hatten sie vom Rat der Magier gehört, einer menschliche Organisation im hohen Norden, welche andere Nomadenstämme in ihre Reihen integriert hatte, doch sie hatten nicht damit gerechnet, nur drei Jahre nach Erklärung ihres zweiten menschliche Befreiungskriegs bereits von ihnen angetroffen zu werden. Die anschließende Prozedur war kein Geheimnis. Zunächst boten die Abgesandten des Rates ihnen Hilfe und Verpflegung an, kurz darauf präsentierten sie ihnen Darstellungen und Geschichten ihrer Göttin, der Ame. Beinahe liebevoll erklärten sie die Falschheit der Götter, die die Ishanae anbeteten und verlangten danach ihnen den rechten Pfad zeigen zu dürfen. Natürlich hatten sie zuvor bereits die Geschichten gehört und kannten die Konsequenzen einer Weigerung, so akzeptierten sie das großzügige Angebot sich dem Rat anzuschließen.

2. Leben im Rat

Gegen Ende des Jahres 41 nBnZ. erreichten Ashul und seine Brüder und Schwestern Alphis, den Sitz des Rates. Sie erhielten ein Lager bei den übrigen, noch nicht vollständig integrierten Nomaden und wurden fortan primär auf sprachlicher und kultureller Ebene an die Bevölkerung des Rats angepasst. Unglücklicherweise zeigte sich Ashul als verhältnismäßig lernresistent und besaß große Schwierigkeiten beim Erlernen des geeinten Worts, weshalb er im Militär keinen hohen Rang erhielt. Darüber hinaus blieb ihm auch ein Leben in Alphis selbst verschlossen, da die Bewohner die Liebe zu den Klängen des Hurpohorns keinesfalls teilten und nur sehr wenigen Menschen eine Arbeit als Kunstschaffender gewährt wurde. Somit erhielt er im Jahr 42 nBnZ. Zugriff auf den Weltenschrein und wurde zu einem Magier. Da seine Verwandlung unmittelbar nach dem magischen Umbruch stattfand, profitierte er maßgeblich von diesem Ereignis und zeigte überdurchschnittliches, magisches Potenzial. Schließlich wurde er an die südöstliche Front beordert, um dort als einfacher Fußsoldat gegen den weiterhin beständigen Widerstand von Elfen, Zwergen und anderen Mitgliedern der intelligente Völker vorzugehen.

3. Klangmagie

Da Ashul die Ausübung der Sprache der Ishanae in den Rängen der Menschheit verboten war und er nur in dieser Sprache wirklich gut reimen konnte, gab er bald schon das Schreiben von Liedern auf und wandte sich dem Erlernen neuer Instrumente und Tänze zu. Das Heer der Menschheit lehnte zwar viele Teile der ursprünglichen Nomaden ab, einige Dinge überdauerten jedoch und die Kunst war ein gewaltiger Teil dessen. So ergab sich für Ashul das Lernen von angeblich mehr als einem halben Dutzend verschiedener Instrumente in den nächsten zwei Jahren und als sich seine persönliche Magie auf der zweiten Stufe manifestierte, war diese ebenso einzigartig und neuartig, wie sie auch wenig überraschend war. Seine Klangmagie repräsentierte wohl, wie er die Musik verstand als reine Emotionen. So erinnerten seine Kräfte an die der Aurarer. Mit seinen Melodien konnte er Angst in den Herzen von Feinden wecken und die Entschlossenheit seiner Verbündeten stärken. Ebenso konnte er den Schlaf bringen aber auch Wunden heilen, was ihn zu einem essenziellen Teil militärischer Formationen machte. Mit der Erweckung seiner Klangmagie jedoch schien auch etwas anderes Wurzeln in Ashul zu schlagen. In unregelmäßigen Abständen begann er unter Anfällen zu leiden, bei denen er fiebrig hin und her zuckte, teilweise über Stunden hinweg, bevor Fieber und Schüttelfrost seinen Höhepunkt erreichten. In den etwa zwei Minuten, die diese Höhepunkte andauerten, musste Ashul fixiert werden, während er unter wildem Zittern zu singen begann, in der Sprache des geeinten Worts, die er eigentlich kaum beherrschte. Wer sich bei diesen Gesängen über Helden und ihre Niedergänge in seiner Nähe befand, dessen Körper und Geister begannen auch die schlimmsten Verletzungen zu heilen. Kaum wurde diese Fähigkeit bekannt, wurde Ashul von einer Front an die nächste geschickt, dort behütet, bis der nächste Anfall kam und er die schwierigen Fälle heilen konnte, bevor der Prozess von vorne begann. Es dauerte fünf lange Jahre in denen die Generäle und Kommandanten trunken von der Freude über die heilenden Kräfte scheinbar willkürlich den Inhalt der gesungenen Texte ignorierten.

4. Todesbote

Oberster Feldheer Laho,
Ich richte mich an sie wegen eines Vorfalls im Hinblick auf den singenden Heiler, der uns von Ihnen zugewiesen wurde. Seine Heilungen waren umfassend, jedoch sprach mich einer der anderen Soldaten auf den Text an, der seine eigentümliche Magie ausmachte. Die Darbietung handelte von einem Soldaten, welcher die "tosende Kraft" des Wassers nutzte und dennoch den Flammen eines Drachens erlag, obwohl dieser bereits 39 Wunden erlitten hatte. Anliegend dieses Briefes finden sie einen Bericht über die gestrige Schlacht, darunter der von mir aufgesetzte Todesbericht von Korel Metz, einem Wassermagier, der in den letzten Augenblicken des Kampfes fiel. Versengt durch den Flammenstoß eines Drachen, bei dessen Überprüfung wir exakt 39 Wunden fanden. Es mag reiner Zufall sein, dennoch haben ein Paar der Soldaten ein mulmiges Gefühl bekommen und es wäre der Moral nicht zuträglich, sollte diese Mutmaßung keine Antworten bekommen.
— Brief von General Tso'men an Laho, 06.09.49 nBnZ.
Der Brief von General Tso'men sollte es sein, der den Blick auf Ashuls Kräfte veränderte. Eine Überprüfung förderte in kürzester Zeit zu Tage, dass jede einzelne der fieberhaften Darstellungen eine Vision war, von denen die meisten den Tod eines Soldaten der menschlichen Gesellschaft prophezeiten. Fortan wurde Ashul zweifelhafter betrachtet, sah er nur die Tode voraus oder führte er sie herbei? Wie weit voraus konnte er Tode sehen und wie akkurat waren seine Visionen? Eine Vielzahl an Fragen sollte durch fortschreitende Untersuchungen geklärt werden, doch selbst als nach und nach die Feinheiten seiner Fähigkeiten verstanden wurden, regierte das Misstrauen ihm gegenüber, insbesondere mit jedem Tag den der Mann alterte. Mit fortschreitendem Alter schien sich auch seine Begabung zu verändern und seine Visionen betrafen nicht mehr direkte Anwesende, sondern stattdessen scheinbar die ferne Zukunft. Er begann von Technologien und anderen Errungenschaften zu singen, die noch in ferner Zukunft lagen oder sogar wie reine Fiktion klangen.


5. Ketzerei

Was Ashul letztendlich verdammte, geschah in den letzten beiden Jahren seines Lebens. Seine Visionen reichten derzeit weit genug in die Zukunft, damit er eine Zeit sehen konnte, in welcher die Grenzen zwischen den Menschen und den intelligenten Völkern sich auflösten. Sein Gesang über die heroischen Taten von Elfenrittern oder Zwergenkriegern führte zu offenem Zorn ihm gegenüber und schließlich beorderte man ihn zurück nach Alphis. Eigentlich hätte ihm zu dieser Zeit wohl bewusst sein müssen, was ihn dort erwartete, dennoch entschied er sich nicht zur Desertation. Stattdessen reiste er mit einer kleinen Truppe zurück in die Hauptstadt. Angeblich verbrachte er die gesamte Reisezeit damit die verschiedensten Instrumente pausenlos zu spielen und fröhlich Lieder in der Sprache der Ishanae zu singen, bis sie schließlich vor den Toren von Alphis standen. In dieser ganzen Zeit hatte er nicht eine einzige Vision durchleben müssen, dennoch erreichten sie die Stadt und standen Angesicht zu Angesicht mit einem für ihn errichteten Scheiterhaufen.
Mein alter Freund,
Ich kehrte so eben aus Utiam zurück. Ich weiß, ihr rietet mir die Stadt nicht aufzusuchen, solange wir uns des Ausgangs dieser Geschichte nicht bewusst sind, doch ich schlug eure Warnungen und die Vernunft in den Wind. Aus der Ferne sah ich zu was Lortan aus sich selbst gemacht hatte und ich beobachtete ebenfalls wie diese Kinder gegen die Kreatur kämpften. Ihr wisst sicherlich noch von meiner Leidenschaft für die Werke von Ashul Abharaz, dem singenden Propheten. Eines seiner letzten Werke, "Elfe in Ketten" sang vom Niedergang einer elfischen Frau, die sich einem Gott entgegenstellte. Es mag kaum glaubwürdig sein, doch ich sah den exakten Wortlaut des Gesangs sich vor meinen Augen abspielen als Lortan Auril Emen als lebenden Schild missbrauchte. Durchbohrt von den Pfeilen der Freunde. Womöglich sehe ich Chancen und Ausblicke wo keine sind, doch ich habe eure Suche und eure Ziele nie vergessen und so durchforstete ich weitere Werke des toten Barden und sende euch hiermit eine Abschrift seiner letzten Worte zu.
— Auszug aus dem Brief eines Unbekannten an Litheus Mascavone

6. Letzte Worte

Am 01.13.68 nBnZ. wurde Ashul Abharaz auf eben jenem Scheiterhaufen der Ketzerei für schuldig befunden und sollte noch am selben Tag verbrannt werden. Die Dokumentation dieses Ereignisses berichtet von keiner Gegenwehr die der Angeklagte leistete. Weder versuchte er sich zu verteidigen, noch zu fliehen oder anderweitig sein Leben zu retten. Stattdessen wünschte er sich lediglich auf dem Weg zu seiner Exekution das Hurpohorn spielen zu dürfen, was ihm gewährt wurde. So spielte er ein letztes Mal für etwa zehn Minuten das geliebte Instrument seiner Ahnen, bevor er es mit sich auf den Scheiterhaufen nahm und dieser entzündet wurde. Die folgenden Umstände wurden von einem unbekannten Gesellen des Rates dokumentiert.

Der Angeklagte schritt zielstrebig auf den Scheiterhaufen, nachdem er das lärmende Horn im Gehölz vergraben hatte. Er ließ sich bereitwillig anbinden und zeigte keine Spur von Widerstand. Selbst als der Henker vortrat und das Holz in Brand setzte, war kein Zeichen von Angst oder Widerstreben in seinen Augen zu sehen. Als die Flammen jedoch an seinen Beinen zu lecken begannen, durchfuhr eine Art Anfall seinen Körper, der scheinbar nichts mit den zweifelsohne schrecklichen Schmerzen zu tun hatte. Anstatt zu schreien, begann der Verurteilte wirr zu reden. Sowohl die ersten dieser Worte, die im Geschrei der Leute untergingen als auch die abschließenden Worte, welche von den tosenden Flammen verschluckt wurden, fehlen leider.
Wer bist du nur? Können meine Worte dich tatsächlich nicht erreichen? Bist du das einzige, dessen Ende meine Stimme nicht preisgeben kann. Ein Hieb? Nein. Ein Stich? Nein. Gift? Flammen? Magie? Nein, nein, nein. Es muss etwas geben, etwas das dich zu durchbohren vermag. Es wird klarer. Ich sehe es. Das Blut am Boden, gebunden in Stahl, das Blut von...


7. Vermächtnis

Obwohl er als Ketzer verurteilt wurde, ist einiges vom Vermächtnis von Ashul erhalten geblieben. So erfreute sich seine Klangmagie lange Zeit großer Beliebtheit und zählt auch heute noch, obwohl die Magier weniger geworden sind, zu den relativ verbreiteten Formen von Magie. Darüber hinaus sind Abschriften der mehr als 800 Lieder, die er während seiner Visionen sang, erhalten geblieben. Auf ganz Uras werden in Tavernen und auf Wanderwegen häufig Lieder gehört, die seinen Lippen entsprangen. Die letzten Jahrhunderte, welche die Menschen und die anderen intelligenten Völker vereinten, brachten seine Melodien auch diesen nahe und so zählt Ashul heutzutage als einer der wenigen menschlichen Künstler, der sich einen Namen in den Reihen anderer Völker machen konnte.

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