Eintrag 7: In die Finsternis Report in Coriolis - der 3te Horizont | World Anvil
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Eintrag 7: In die Finsternis

General Summary

Wahid 9ter Tag im Monat der Tänzerin im Jahr 61CZ

  Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni   Nun begann unsere erste Mission mit der Zarathustra. Das generelle Ziel war zunächst das Zhau-System, das Hauptsystem der mächtigen Legion, von wo aus wir mit dem Shuttle unser eigentliches Operationsgebiet im Kenau-System ansteuern wollten.   Zunächst schlossen wir uns einem Konvoi von zehn Schiffen an, um von Kua in das Altai-System zu springen. Ich übernahm für den Anfang persönlich das Steuer. Von Altai ging es weiter nach Sivas, was einerseits die wohl ungefährlichere Route war, andererseits auch das Heimatsystem von Moth. Er nutzte den Vorbeiflug, um sich per Funk auf den neuesten Stand zu bringen.   Von Sivas aus sprangen wir dann wiederum in einem Konvoi nach Zhau und durchflogen den inneren Bereich des Systems, vorbei an berühmten Planeten wie Chiccoruta, dem „Übungsgelände“ der Legion, und Zhau, dem eigentlichen Hauptplaneten mit hoher Bevölkerung.   Schließlich legten mit unserer Zarathustra in einem speziell für Gäste reservierten Hangarsegment der wirklich beeindruckenden Lance-Station an. Nirgendwo im mir bekannten Horizont sind so viele Waffensysteme konzentriert wir hier. Mir kamen weitere Ideen für den Ausbau der „Zara“, wie ich unser neues Zuhause inzwischen liebevoll nenne. Noch ist sie Schrott, aber bald wird sie in neuem Glanz erstrahlen.   Von der Lance flogen wir mit unserem schnellen Shuttle weiter durch das äußere Zhao-System und in die Weiten des Alls, wo unsere Sensoren gelegentlich andere Schiffe meldeten, wie das Klasse-3 Schiff von Kapitän Julius Hassel und ein Klasse-4 Schiff der Nomaden unter Kapitänin Narima Al-Hassan Al-Hami. Wir hielten allerdings Abstand, um ungestört und schnell an unser Ziel zu gelangen.   Wir müssen an einem effizienten Zeitmanagement arbeiten, mit den hohen Kreditraten im Nacken … jedenfalls steht das im 7-Tage Einführungskurs zur Freien Interstellaren Händlerin im Selbststudium, den ich gerade immer vor dem Schlafengehen absolviere. „For Dummies“. Eine perfekte Einschlafhilfe. Meine Schwester hatte sich immer mit Mathematik und Astrophysik wachgehalten, wenn sie nicht in ihre archäologischen Lehrbücher vertieft war. Zu harter Stoff für mich, damals ...   Die dritte Begegnung war ein Erkundungssatellit des Kolonialbüros, der nach einem Absturz in einem kleinen Asteroidenfeld ein Fehlersignal aussandte. Das klang potentiell lukrativ. Mit meiner Pilotenroutine gelang es uns, völlig unbeschadet durch das chaotische Gewirr der Asteroiden zu fliegen und den Satelliten zu erreichen. OK, unsere Autokanone hatte dabei auch einige der näheren Boliden pulverisiert. Wir kopierten die verschlüsselten Erkundungsdaten und befestigten den Satelliten mit Magnetklammern und Hyperseilen außen am Shuttle. Dieser Fund sollte uns doch einen saftigen Bonus vom Kolonialbüro einbringen, so war meine Hoffnung.   Nach dem Verlassen des Feldes setzten wir unsere Reise fort. nach einer Weile empfingen wir ein weiteres Notsignal, diesmal einen verstümmelten Hilferuf über Funk. Nachdem wir die ca. zwei AE bis zum Ursprung des Signals zurückgelegt hatten, entdeckten wir dort ein Klasse-3 Schiff mit deaktiviertem Reaktor, ohne ID-Signal und stärkeren Hüllenschäden, vermutlich von Asteroiden verursacht. Wir orteten ferner „sterbende“ Biosignaturen und leiteten darum schnell einen Rettungsversuch ein.   Ein … fast tödlicher Fehler, wie sich herausstellte. Zunächst konnten wir zwar einen schwer Verwundeten bergen, der aber beim Transport auf unser Schiff verstarb. Es handelte sich aber nicht um das Schiff oder ein Besatzungsmitglied der vermissten Expedition des Kolonialbüros. Eine erste Untersuchung ergab, dass der Mann durch Krallenspuren umgekommen war. Wir machten uns dennoch ein weiteres Mal auf und setzten über, um weitere Überlebende zu finden.   In der abgrundtiefen Dunkelheit lauerte ein … Ding auf uns, ich kann es nur mit Worten skizzieren, die sich aus der Dabaranischen Philosophie der Neo-Zarathustrier ableiten: ein Dualer Pirscher, ein Monster mit zwei Komponenten, halb Fleisch, halb Schatten, dennoch Einheit. Und Quelle eines Wahnsinns, der mich und andere umfasste. Meine Erinnerung ist getrübt … und das ist vielleicht gut so.   Jedenfalls ging ich zuerst zu Boden und musste, zu keinem klaren Gedanken mehr fähig, davon kriechen. Allen anderen an Bord des gestrandeten Schiffes erging es bald ähnlich oder schlimmer.   Jibri und ich konnten irgendwie zurück zum Shuttle fliehen, wo wir von Neptik und Zein versorgt wurden. Moth blieb bewusstlos zurück. Allerdings … hatte er, allein, beinahe sterbend, eine Vision, die er uns aber nicht mitteilte.   Um ihn zu retten, setzten wir ein drittes Mal über. Jibri lief zu sorglos zur Stelle des Überfalls und wurde sofort und erneut zum Opfer des Dualen Pirschers. Doch diesmal hatte ich das Ding im Nachtsichtvisier meiner Nestera Parox. Maximal-präziser, panzerbrechender Feuerstoß … und noch ein Nachschuss, um sicherzugehen - wie es uns auf Dabaran antrainiert wurde. Ich war in dieser Sekunde dankbar für das harte Training in der Navy. (Was ich aber gegenüber niemandem aus diesem reaktionären Verein zugeben würde …)   Wir konnten Moth und Jibri bergen und versorgen. Zein und Kevin erkundeten das Schiff weiter, und fanden neben einigen Shock Sticks auch eine digitale Bibliothek zu Kreaturen im Zhao-System, die wir an uns nahmen. Aus dem Schiffslog ergab sich der Name des unglücklichen Schiffes: die Sarife, gesteuert von ehemals freien, nun leider alle sehr toten, Erkundern. Das Monster war vermutlich von einem Asteroiden an Bord gekommen, aber genau konnten wir es nicht feststellen. Ihr Schicksal muss uns eine Warnung sein.   Moth kam wieder zu Bewusstsein aus einer tiefen Trance, und wirkte mithilfe seiner Ikonenkarten eine Prophezeiung unserer nahen Zukunft, über die an anderer Stelle berichtet wird. Sie handelte von einem Steinwald, vom Nachlassen der Dunkelheit, Wahn, Betrug als ein zu meidendem Mittel und ungewolltem Blutvergießen - jedenfalls sind das die Fragmente, die ich glaubte gehört zu haben. Bei den Ikonen! Was kommt da noch alles auf uns zu. Und was würde die Kirche zu den Fähigkeiten von Moth sagen! Zum Glück für ihn war niemand von uns auf Seiten dieser Fanatiker.   Am 9. Tag der Tänzerin erreichten wir im Kenau-System unser Ziel, den Planeten Bekapra. Weder konnten wir zunächst das gesuchte Schiff lokalisieren, noch gab es Antwort auf unserer Funkrufe. Alles wurde von Interferenzen gestört. Bekapra ist rundum von einem Trümmerfeld aus scharfen Metallsplittern umgeben, die jede Landung zu einem Hasardeur-Ritt machten. Vermutlich muss hier mal eine gewaltige Raumschlacht stattgefunden haben. Selbst ich hatte arge Probleme, unser Shuttle einigermaßen heil da durchzubringen. Es ging nicht ohne einige Blessuren am Schiff, insbesondere an unserer Panzerung.   Unterhalb der Stahlwolken erstreckten sich trostlose Landschaften. Wir überflogen viele mineralische Wüsten und einige Wassergebiete. Schließlich konnten wir das vermisste Schiff entdecken, das an Expeditionspunkt #3 auf der Karte aus dem verstümmelten Expeditionsbericht, den man uns mitgegeben hatte, gelandet war. Rund um das Schiff fanden sich Reste von kleineren Forschungsstationen und Unmengen von etwas menschengroßen Sandspinnen, die alles zu beobachten schienen und näherkamen.   Ich landete unser Shuttle mit maximaler Präzision auf dem Rücken des anderen Schiffes, direkt über der Schleuse. Zuvor gab es noch meinen Al-Biruni Gruß an diese zu aufdringlichen Sandspinnen: ein Halbkreis aus Sperrfeuer aus unserer Autokanone, direkt vor ihre Füße. Offen gestanden, hatte ich nun eine Flucht der Kreaturen erwartet, aber sie blieben einfach nur stehen und beobachteten uns weiter.   Das Schiff, auf dem wir gelandet waren, war die vermisste Kawun, das Expeditionsschiff des Kolonialbüros. Wir sahen, dass es mit Staub, Schutt und vielen trompetenähnlichen Pflanzen überwuchert war. Insbesondere der hartnäckige Staub sollte uns noch sehr beschäftigen, dazu später mehr. Wir versuchten, ihn - so gut es ging - aus dem Shuttle fernzuhalten.   Der Reaktor der Kawun war noch funktionsfähig und lieferte unter anderem Energie für zwei belegte Kryokammern. Dort entdeckten wir die in einem sanften Kälteschlaf schlummernden Kapitänin Rey Sevarin und Mechaniker Uther Al-Krevari. Wir beließen beide im Schlaf, um uns erstmal ein genaues Bild der Lage zu machen.   Die von Kevin (ja, er ist manchmal auch nützlich!) für uns entschlüsselten Audiologs von Rey Sevarin gaben uns ein erschütterndes Bild vom Schicksal der Expedition, die von Schwermetallen, Sandspinnen, Würmern, also eine Art von kontrollierenden Parasiten auf diesen Spinnen, die aber gerne auch Menschen befallen, und dem allgegenwärtigen Mineralstaub langsam zugrunde gerichtet worden war. Sevarin und Uther waren von den Würmern durch ihre Exos hindurch befallen worden, und mussten miterleben, wie Larven aus ihrer Haut brachen, bevor man sie im Zuge einer Rebellion des Amtes enthob und in die Kryokammern sperrte. Es schien ihnen zuvor aber wieder etwas besser gegangen zu sein.   Es gab ferner Hinweise auf Goldadern, unterirdische Tunnelsysteme und eine seltsame Energiequelle unterhalb unseres Landeplatzes. Wo sind wir nur wieder hineingeraten?   Layla Out.
Andere Logbücher der gleichen Zeitspanne:   Moth I. Roxar Eintrag 7: In die Finsternis
Datum des Berichts
21 Jun 2020
Hauptschauplatz
Nebenschauplätze

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