Warnung: Enthält magische/göttliche Gewalt, insbesondere psychische, gegenüber jungen Drachen in humanoider Form. Ggf. besonders für Eltern schwierig.
Die Geschichte der Qildis beginnt vor ihrer eigentlichen Entstehung. Vor dem Auftakt zum Krieg der Götter waren
Ardmenes und
Xerdess seit einigen Jahrdekaden ein Paar mit durchaus ernsteren Absichten. Als
Malil den Einen überzeugte, dass die damalige Göttin der Rache auf Grund seiner Untaten seinen Untergang planen würde, begann er selbst ihren Untergang zu planen und einzuleiten.
Von Xerdess wusste er, dass dieser schon wegen seines Status als Sohn der Anführerin der Drachen und deren rechte Hand einen gewissen Stolz entwickelt hatte, verbunden mit dem Wunsch, aus dem Schatten der Mutter zu treten und einem gewissen Machthunger. So bot der damals mächtigste und ihm weit überlegene Gott Xerdess an, entweder mit der vermeintlichen Rebellin unterzugehen oder sie zu beerben. Er wählte letzteres und erhielt die Aufgabe zugeteilt, die Sphäre der Rache von letzten Unterstützern zu bereinigen, sich die Verkörperung des Aspekts anzueignen und damit zum neuen Gott der Rache aufzusteigen.
Es war allerdings nicht eingepreist gewesen, dass er von Pessera aufgehalten wurde und dann auch noch Ardmenes überlebte und zurückkehrte. Nicht nur, dass sie an Xerdess selbst Rache nahm, die einer persönlich betroffenen Rache-Göttin würdig war, sie nahm die Drachen, denen sie persönlich öfter geholfen hatte und bei denen sie annahm, dass die Aktion mit
Lenthrekte abgesprochen war, in die Blutschuld. Und damit begann sie, für ihre Rache mit Malil zusammen zu arbeiten.
"Ich finde ja, dass man sich bei allem, wo man mit Malil auf einer Seite steht, fragen sollte, ob das, was man machen möchte, wirklich das ist, was man machen sollte."
Ardmenes kannte die damalige Gemeinschaft der Drachen sehr genau und während gerade der Krieg der Götter in seinen Kinderschuhen steckte und sich nach dem Tod des Einen alles im Chaos befand, begab sie sich mit der jüngeren Göttin zur Kinderstube der Drachen, wo die Kleinsten der Drachen, die nur die humanoide Form beherrschten, behütet zusammen aufwuchsen, spielten und lernten. Malil sorgte für Ablenkung, in dem sie eines der Kleinkinder in Lebensgefahr brachte, worauf nur noch eine Hüterin übrig blieb und die übrigen versuchten, das Kind zu retten.
Darauf begann Ardmenes einen mächtigen Zauber langsam und schleichend vorzubereiten, der das Gebiet der gesamten Kinderstube umfasste. Als Malil zurückkehrte, entfesselten sie schließlich ihre göttliche Macht und zwangen die Kinder im umgerechneten Alter von keinem Jahr bis zu fünf Jahren zunächst in eine Verwandlung in ihre eigentliche Gestalt der Macht. Da diese Gestalt einen entwickelten Geist erfordert, schädigte bereits dies den Verstand der Kinder teils mehr oder weniger stark.
Während Ardmenes nun die Seelen an den Körper band, so dass sie bei einem Tod nicht einfach wiedergeboren werden konnten wie andere verstorbene Drachen, zudem festlegte, dass die Seelen sich bei Nachkommen der Qildis immer mehr aufsplittern würden, setzte Malil tierischen Geist in die Körper ein und verband diese mit den Seelen, nicht ohne sie dabei weiter zu verdrehen und in den Wahnsinn zu treiben, sofern das vom erreichten Intellekt schon möglich war.
Zu guter Letzt sorgten die beiden Göttinnen dafür, dass Qildis von Drachen nicht wahrgenommen werden können und setzten sie dann entsprechend gepaart mit einem Gedanken über ganz Yenort aus. Zuletzt entlähmte Ardmenes die entsprechend ruhig gestellte Drachenhüterin wieder, erklärte zusammen mit Malil ihre Rache... und verschwand. Und so wurden im Jahr des Beginns des Kriegs der Götter die Qildis geschaffen. Das lebensgefährlich verletzte Kleinkind überlebte übrigens sonst unbeschadet und war darauf lange Zeit das einzige Kind diesen Alters unter den Drachen.
"Und daher hassen Drachen neben Malil - und in geringerem Ausmaß eigentlich fast alle Götter - Ardmenes und auch Azmaer sowie deren Diener. Und die Verwandten von Zahirr noch mehr. Aber das ist eine andere Geschichte."
Groß war der Schmerz und das Leid unter den Drachen, insbesondere den Eltern, nach dieser Tat. Sie wandten sich in dem entstandenen göttlichen Chaos an die Götter, um dies rückgängig machen zu lassen, nur um erleben zu müssen, dass kein Gott sich darum kümmern wollte. Sei es, dass sie zu schwach waren, um den Fluch der beiden mächtigen hohen Göttinnen zu brechen, sei es, dass sie auf deren Seite waren oder zumindest das Handeln der Göttinnen respektieren wollten, oder sei es, dass es sie in diesem beginnenden Krieg schlicht nicht genug kümmerte, um zu helfen. Die Menschen oder die anderen Spezies hingegen kümmerte es schon deshalb nicht, da sie vielfach mit den Drachen verfeindet oder schlicht nicht stark genug waren. Viele sahen in den Qildis schlicht eine weitere gefährliche Tierart und die Mahnung, sich nicht mit den Göttern anzulegen, insbesondere den hohen nicht.
So versuchten die Drachen selbst in ihrer Verzweiflung, dem Leid und Zorn, irgendeinen Weg zu finden, den Prozess umzukehren, aber selbst in ihren besten Versuchen - wenn sie einen Qildis mit ganzer Seele fangen konnten -, gelang es nur, den Qildis zurück zu verwandeln, nicht aber die Seele aus ihrem gewandelten Wahnsinn zu befreien, so dass es sich bei dem Qildis nur um ein gequältes, kaum sprachfähiges Tier in Gestalt eines der geliebten Kinder handelte.
Schließlich beschlossen die Drachen jeden Qildis, den sie sahen, zur Strecke zu bringen, um Seelen oder Seelenfragmente der einst so unschuldigen Kinder zumindest zu sammeln und damit die Chance zu bewahren, sie vielleicht doch eines Tages als sie selbst retten zu können, ihnen vielleicht auch nur eine Wiedergeburt zu ermöglichen oder sie wenigstens irgendwann zu richtiger Ruhe betten zu können.
Seither gab es insbesondere zu Beginn des Krieges viele Expeditionen der Drachen, Qildis zu finden, die aber immer nur teilweise Erfolg hatten, ehe sich die Drachen vor allem um das eigene Überleben kümmern mussten, als immer wieder Götter entdeckten, dass die geschwächten Drachen doch einen leichten Machtzuwachs für sie darstellen würden. Heutzutage gibt es zumindest in ihrem eigenen Reich keine Qildis mehr, aber je weiter man sich davon entfernt, desto mehr sind auch wieder Qildis in der Natur zu finden und mit ihnen die immer kleineren Seelenfragmente.
Ist es möglich, die Verwandlung in einen Qildis rückgängig zu machen?
Der Zauber, den die Zauberer von Delans anwenden, löste eine gewisse Hoffnung bei den Drachen aus, die sich allerdings nicht bewahrheitete. Ja, die Seelen oder die Seelenfragmente können besänftigt werden, aber nicht in ihren ursprünglichen Zustand zurück geführt werden. Außerdem gibt es ein immer größeres Problem mit getöteten Qildis, deren Seelen(fragmente) über Verrottung in der Natur landen - auch wenn diese zumindest gefunden werden können. So bleibt höchstens die Prophezeiung oder der heutige Weg, Qildis zu töten, um die Seelen wieder zusammen zu sammeln - auch wenn in dem Fall die Verdrehung derzeit nicht mehr rückgängig gemacht werden, sondern nur bewahrt werden kann.
Sit down, my friend, and let me tell you of Aran'sha . A world where the sands shift and the stars sing, where the wind carries secrets and the twin moons keep silent vigil over it all.