#1 Seelensiphonie Item in Terria (German) | World Anvil

#1 Seelensiphonie

Es wirkte beinahe wie Klebstoff. Der Moment in dem Caipos die Perle mit dem bewusstlosen Körper der Hexe verbunden hatte, schweißte ihre Leiber zusammen. Weder konnte er seine Hand von der glühenden Murmel lösen, noch konnte er sie von ihrem Brustbein losreißen. Hitze wallte durch die einstmals kühle Perle, die zu pulsieren begann. Beinahe als würde sie den schwachen Herzschlag des Opfers imitieren, schlug sie wieder und wieder kräftig unter Caipos Haut.

Kaum eine Sekunde später weitete sich die Hitze aus, schien die ganze Kammer zu erfüllen, verdunstete das Wasser der kürzlichen Flut, welches von Wänden und Decke tropfte. Knisternd lief ein bläulicher Schimmer über den Körper der Frau, bevor ihre Bewegungen ruckartig stoppten. Als würde eine Starre ihren Körper ergreifen, stoppte alles, vom Zittern ihres erkühlten Leibes über die Atembewegungen ihrer Nasenhöhlen bis hin zu ihrem Herzschlag.

Caipos versuchte ein weiteres Mal sich zu lösen, gefangen zwischen der Unaufhaltbarkeit seiner Entscheidung und dem Schreien seines Gewissens. War es das wert? Diese Frau starb. Sie starb durch seine Hand, ihr Leben geraubt, um es in Caipos Interesse jemand anderem zu schenken. Nein, nein, nein, brüllte eine Stimme in seinem Kopf, während seine Hand gegen den Sog der Perle ankämpfte, ich will das nicht!

Einen Moment später war es bereits vorbei, verging beinahe wie die ersten Minuten am Morgen, nachdem man aus einem tiefen Traum aufwachte. Sein Opfer zerfiel. Von den Haarspitzen ausgehend zerbrach ihr Körper in winzige Staubpartikel, die das blaue Glühen replizierten und in einem Wirbel in das Innere der Perle gezogen wurden. Ein Schlag von Caipos Herz dann war ihr Schädel bereits verschwunden, ein weiterer und ihre Extremitäten waren zerfallen und ein letzter bevor er lediglich die Perle in der Hand hielt. Sein Atem stockte, die Perle wieder gebadet in angenehme Kühle.

#1 Seelensiphonie beschreibt eine von sechs Gaben von Varaam. Sie befindet sich derzeit im Besitz des Teiles von Arteros Seele, der in Caipos Dhuren haust.

Inhaltsverzeichnis
DMR-Nutzung
Seelensiphonie

Entstehung

Seelensiphonie wurde, wie auch die übrigen Gaben von Varaam beim Untergang von Letouran geschaffen. Ihre exakte Entstehung ist unklar, jedoch scheint die Macht der Seelen der sterbenden Bewohner der Stadt Beihilfe zur Schöpfung der Artefakte geleistet zu haben. In Angesicht ihrer Verbindung zum Arkanem liegt die Vermutung nahe, der Zirkel der Stadt habe zu ihrer Kreation beigetragen jedoch finden sich keinerlei Spuren an ihnen, welche die direkte Einwirkung der Hexen vermuten lassen.

Aufteilung

Nach ihrer Schöpfung wurden die sechs Gaben, damals noch zu einem Objekt vereint, von einer unbekannten Kreatur mit sich geführt, die sich für ihre Taten schämte und in dieser Scham den Deitischen Varaam traf. Dieser zögerte zwar mit seiner Entscheidung, vergab dem Wesen allerdings seine Sünden und nahm das Artefakt an sich, bevor die Kreatur verschwand.

Varaam schließlich erkannte die gewaltige Gefahr, die von dem Artefakt ausging, war jedoch nicht in der Lage es zu vernichten. Stattdessen fand er einen Weg es in sechs separate Objekte mit geringerer Macht zu zerbrechen und diese jeweils an einen Anhänger seines Glaubens zu übergeben. #1 Seelensiphonie gelangte somit in die Hände des Halbriesen Bogdrog, der mit dem Gegenstand die Varaam-Weite verließ und weit in die Ferne zog.

Historisch verliert sich Seelensiphonie an dieser Stelle, bevor es im Jahr 911 nBnZ. des fünften Zeitalters wieder auftauchte, im Besitz jenes Teils von Arteros Seele, der derzeit in Caipos Dhuren verwahrt wird. Es ist unklar wie genau Arteros vor seiner Versiegelung in den Besitz des Artefakts gelangen konnte, allerdings scheint er umfassend über die Macht von Seelensiphonie informiert zu sein.

Fähigkeiten

"Schwierig zu sagen, wie viel Lebenszeit wir deinem Freund wiedergeben können? Seelen sind nicht wirklich eine verlässliche Währung und der Siphon verlangt nicht wenig davon im Austausch für seine Dienste. Würde die Person morgen sterben und sprechen wir vom absoluten Durchschnitt, würde dein Freund vielleicht ein paar Sekunden seiner Zeit verlängern. Vielleicht aber auch nur so lange wie die Absorption der Seele dauert als käme das Geschäft bei 0 raus. Reden wir aber von jemandem wie Arthur, mit unglaublicher Kraft und einem langen Leben vor sich, nun, so jemand könnte mit Sicherheit ein oder zwei Jahre von Krobat zurückholen.
— Arteros zu Caipos
Seelensiphonie besitzt die Fähigkeit eine blaue Perle zu produzieren, welche genutzt werden kann, um die Seele eines geschwächten Ziels zu absorbieren und im Inneren zu verwahren. Hierbei wird die Seele mitsamt der Persönlichkeit also Aspekten des Geistes gespeichert. Einmal gespeichert kann die Perle genutzt werden, um die Seele auf eine andere Person zu übertragen. Dies kann die Lebenszeit des Ziels maßgeblich verlängern und dessen Kräfte steigern, allerdings können die hinzugefügten Aspekte der Persönlichkeit die Persönlichkeit des Trägers der gesamten Seele verlängern.

Wie auch die übrigen Gaben von Varaam kann die Macht von Seelensiphonie nicht unbegrenzt genutzt werden. Stattdessen lädt sich das Artefakt mit der Zeit nach und nach wieder auf. Die Schöpfung einer Perle benötigt hierbei stets die gleiche Menge an Energie, allerdings ließ Arteros vermuten, dass nicht jedes Ziel empfänglich für die Absorption einer Seele auf diese Art sei.


Nutzung

Seelensiphonie wurde von Arteros in mehreren Situationen genutzt, um für Caipos Perlen, die sogenannten Siphone, zu erzeugen. Mithilfe dieser Perlen wurden mittlerweile bis zu 8 Lebewesen absorbiert, deren Seelen auf Krobat Partis übertragen wurden. Mithilfe dieser Seelen konnte das "letzte Glühen" umgekehrt werden, welches eigentlich das Ende eines Mitglieds der Generation der Bestien einläutet. In diesem Zug schien Krobat jedoch seinen Bezug zur Realität zu verlieren und Aspekte der fremden Persönlichkeiten aufzunehmen, sowie Abbilder dieser in seiner Peripherie zu sehen.

Zerstörung

Laut Arteros sei weder die Zerstörung der Siphone noch des Artefakts selbst möglich. Dies gilt jedoch grundsätzlich für die meisten Artefakte mit einem gewissen Maß an Macht, wobei sich grundsätzlich davon ausgehen lässt, dass innerhalb ihrer Schöpfung auch ein Weg entstanden muss sie zu vernichten.

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