Nein. Nein, wirklich. Mir ist kein Melodium mit einer seltsameren Fertigkeit begegnet, als dieser junge Mann, der in der Lage war, einfach alles aus dem Schatten zu machen - alles. Was für eine unglaublich praktische Gabe.
Tagebuch einer unbekannten Person
Selten sind die Schattenwebenden mittlerweile geworden. Sie, die den Schatten greifbare Formen geben können, sind heutzutage fast vollkommen aus unserer Gesellschaft verschwunden. Ein Dorn im Auge der Meisten, denn ihre Fertigkeit ist äußerst hilfreich, in so ziemlich jeder Situation. Allgemeiner Beliebtheit erfreuen sich die meisten Schattenwebenden auch in vielen Bereichen von Militär und Bürokratie, wegen ihres natürlichen Pflichtbewusstseins und ihrem starken Drang nach Gerechtigkeit und Ordnung in jeder Lebenslage. Und von dieser Gerechtigkeit nehmen sie sich selbst nicht aus, im Gegenteil gehen sie mit sich selbst oft noch stärker ins Gericht als mit anderen, doch sie richtet sich nicht immer, tatsächlich eher selten, nach dem, was gesellschaftlich als gerecht gilt. Effektive Kommunikation gehört meist nicht zu ihren Stärken, sie schweifen gerne ab und holen noch lieber doppelt so weit aus, wie es eigentlich notwendig wäre.
Das Wesen des Schatten
Ich mag es, allein zu sein. Auch wenn ich nie wirklich allein bin. Der Schatten ist mein ewiger Begleiter. Und mein bester Freund.
Roubin Sylvâ Al'Kain
Mysterium und Wissen sind Eigneschaften die man der Dunkelheit genauso zuschreibt wie Bosheit und Tod. Schattenwebende, die mit Hilfe materialer Sprache mit dem Schatten kommunizieren berichten aber eher von einem eigenen Wesen, geradezu einer Persönlichkeit des Schattens. Beschrieben wird dieses oft als rechtschaffend, verständnisvoll und hilfsbereit, jemand, mit dem man gerne spricht und Zeit verbringt. Tatsächlich scheinen alle Schatten den gleichen Ursprung zu haben oder zur gleichen Kreatur gehören. Sie sind wie ein Netzwerk, lebendig und verknüpft bis in die entlegensten Winkel des Universums.
Inkarnation des Schattens
Viele Legenden besagen, dass eines Tages ein Kind geboren werden wird, das den Schatten selbst verkörpert und das Ende des Universums herbeiführen wird. Diese Inkarnation wäre eine sterbliche Person mit der Fähigkeit zum Schattenweben, die allerdings um Längen stärker wäre, als die gewöhnlicher Melodiên mit dieser Gabe. Weder ungefährer Zeitpunkt der Geburt, noch besondere Erkennungsmerkmale werden in den Erzählungen erwähnt, es ist jedoch am wahrscheinlichsten, dass es sich um eine oder einen
Niseâ handeln würde. Damit findet sich sowohl eine Ursache für die allgemeine Furcht vor dem Schatten, als auch die verbreitete Verteufelung der Niseâ. Doch auch wie dieses Ende des Universums aussehen könnte ist nicht genannt.
Die Fähigkeit
Manchmal erlaubt er mir durch ihn hindurch zu sehen, also das zu sehen, was er sieht, auch wenn es hunderte Meter oder Meilen entfernt ist.
Eine Schattenwebende
Der Schatten besteht aus Millionen von Strängen, Fäden wenn man so will, die von Schattenwebenden zu Mustern gewebt werden können. Diese Muster können Gegenstände oder anderes nachbilden, exakte Kopien anfertigen, die sich in Luft auflösen, wenn man einen Strang aus dem Gewebe entfernt. Nun sind diese Stränge nur für Schattenwebende und jene mit der Veranlagung dazu sichtbar, das Resultat hingegen ist vollkommen physisch und absolut real, solange das Gewebe den Schatten bindet. Fällt Licht auf das Gewebe wird es durchscheinend, beinahe unsichtbar, löst sich aber nicht. Dies kann nur durch der Person, die es geschaffen hat, oder die Hand eines anderen Schattenwebenden, der das Gewebe berühren kann, geschehen.
Es ist möglich, anstatt Gewebe zu erschaffen, den Schatten direkt zu nutzen, beispielsweise als ausgelagertes oder erweitertes Sinnesorgan.
Schattenwandeln
Selten ist die Gabe, den Schatten zu Toren zu formen, die einen beim Durchschreiten an andere Orte versetzen. Diese Schattentore nutzen eine Zwischenebene, genannt Zwiespalt, um Entfernungen zwischen zwei Schatten zu überbrücken. Das Gewebe eines Schattentores wird oft als das komplizierteste und aufwendigste bezeichnet.
Verlust des Selbst
Ein Gewebe kann auch als Verlängerung des Körpers angesehen werden, sozusagen ein ausgelagerter Teil des Selbst. Denn damit ein Gewebe zusammenhält, muss ein kleiner Strang der eigenen Seele hineingeflochten werden. Dieser ist wirklich unglaublich winzig, aber sobald sich das Gewebe löst für immer verloren. Bei sehr häufigem Gebrauch der Fähigkeit können ernste Folgen aus dem Verlust des Selbst resultieren. Veränderungen in der Persönlichkeit, auffällige Verhaltensweisen, Angstzustände, Panikattacken oder Halluzinationen sind nur eine kleine Auflistung von Symptomen eines ernstzunehmenden Verlust des Selbst.
Kommentare