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Der Rauchkessel

Am Ufer des Maars, entlang der Neuen Straße und eingebettet in die Ausläufer des Eichenhains, liegt Borin Aschehands Köhlerei. Dieser abgelegene Ort dient einzig und allein der Umwandlung von Eichenholz in Holzkohle, dem Lebenselixier für Rurik Lutgers Schmiede in Eichenhain.
Die Hütte selbst ist ein robustes Denkmal aus massiven Eichenstämmen, kunstvoll gefügt und mit natürlichen Materialien abgedichtet. Sie trotzt den Elementen und beherbergt Borins spartanisches Leben. Hinter der Hütte befinden sich die geheimnisvollen Meiler – Erdhügel, in deren Inneren die stille Verwandlung der Eiche in glühende Kohle stattfindet. Ein einfacher Anlegesteg am Maar zeugt von gelegentlichen Transporten.
Borin, ein wettergegerbter Meister seines Fachs, lebt in stiller Symbiose mit dem Wald und dem Feuer. Seine Köhlerei ist weniger ein Ort des Kommerzes als vielmehr ein Refugium der konzentrierten Arbeit, dessen Geschichte tief mit der Notwendigkeit des Dorfes und Borins eigener Verbindung zur Natur verwoben ist. Touristischer Trubel bleibt fern. Nur jene mit echtem Interesse am Handwerk oder der Stille der Natur verirren sich hierher. Die Köhlerei ist primär Borins Reich, ein stiller, aber unverzichtbarer Bestandteil des Lebens in Eichenhain.

Zweck / Funktion

Die Köhlerei von Borin Aschehand ist tief in die Notwendigkeiten des kleinen Dorfes Eichenhain verwurzelt. Ihr primärer und seit ihrer Errichtung unveränderter Zweck ist die alchemistische Verwandlung des reichlich vorhandenen Eichenholzes in die reine, glühende Seele der Holzkohle.
Dieses dunkle Gold des Waldes ist kein bloßer Brennstoff. Es ist das Lebenselixier von Rurik Lutgers Schmiede, jenem Ort, an dem Werkzeuge geschmiedet, Waffen gefertigt und die metallenen Bedürfnisse der Gemeinschaft gestillt werden. Ohne Borins stille Künste würden die Hämmer in der Schmiede verstummen, das rote Glühen erlöschen und Eichenhains handwerkliches Herz einen wichtigen Schlag verlieren.
Jenseits der Schmiede mag die Holzkohle auch in kleineren Mengen ihren Weg in die Feuerstellen der Dorfbewohner finden, um die kalten Nächte zu vertreiben und die einfachen Mahlzeiten zu bereiten, doch hauptsächlich wird sie zum Eisenwall geliefert.

Bewohner

Der unbestrittene Herr und Meister dieses Ortes ist Borin Aschenhand. Seine knorrige Gestalt ist so sehr mit der Köhlerei verwoben wie die Wurzeln der Eichen mit dem Waldboden. Er ist die stille Seele dieses Ortes, der Hüter des Feuers und der Verwandlung.  

Regelmäßige Besucher

  • Rurik Lutger - Der Schmied kommt regelmäßig, um die wertvolle Holzkohle abzuholen. Ihre Interaktionen sind meist wortkarg und geschäftsmäßig, aber es liegt ein stiller Respekt zwischen den beiden Handwerkern.
  • Bewohner Eichenhains - Die Dorfbewohner kommen um Borin seine Rohstoffe zu liefern oder um sich selbst benötigte Kohle für den Winter zu besorgen
  • Veränderungen

    Die Köhlerei hat im Laufe der Jahre nur wenige tiefgreifende Veränderungen erfahren. Borins pragmatische Natur und die Funktionalität des ursprünglichen Designs ließen wenig Raum für unnötige Verzierungen oder Erweiterungen.
    Die Veränderungen waren eher organischer Natur, Anpassungen an die Bedürfnisse des Handwerks und die Launen der Zeit. So mag Borin im Laufe der Jahre undichte Stellen im Dach geflickt, morsche Schindeln ersetzt oder zusätzliche Stützpfosten für die schweren Holzlager errichtet haben, jedoch keine weiteren Umbauten vorgenommen.
    Die Meilerplätze selbst haben sich ständig verändert, neue entstanden, alte vergingen, die Erde um sie herum immer dunkler und von feinem Kohlenstaub durchzogen. Er errichtete lediglich einen einfachen Unterstand für seine Werkzeuge und das fertige Gut, ein grob gezimmertes Gerüst mit einem schützenden Dach aus Ästen und Blättern.
    Der kleine Anlegesteg am Maar wurde möglicherweise verstärkt oder verlängert, um den Transport von Holz oder Holzkohle zu erleichtern. Diese Veränderungen waren nie geplant, sondern ergaben sich aus der Notwendigkeit heraus und Borins stummer Interaktion mit seinem Arbeitsplatz.

    Architektur

    Borins Heim und Werkstatt verschmelzen zu einer Einheit, deren Architektur die Ehrfurcht vor dem Wald und die pragmatische Notwendigkeit widerspiegelt. Das Haus, errichtet aus den knorrigen Leibern gefällter Eichen, scheint weniger gebaut als aus dem Waldboden emporgewachsen zu sein. Mächtige, entrindete Stämme bilden die Wände, horizontal geschichtet und an den Enden ineinander verkeilt wie die Finger einer knochigen Hand. Kein metallischer Nagel durchbricht ihre hölzerne Umarmung, stattdessen halten traditionelle Zapfen und Kerben die Struktur fest zusammen, eine stumme Zelebration der uralten Zimmermannskunst.
    Die Ritzen zwischen den Stämmen sind sorgfältig mit einer Mischung aus lehmiger Erde, weichem Moos und klebrigem Harz gefüllt, eine natürliche Abdichtung gegen die Launen des Wetters und die kalten Finger des Winterwindes. Die Fenster, spärlich und klein wie die Augen eines scheuen Waldtieres, sind mit schweren Läden aus dicken Eichenbrettern verschlossen, die von innen mit hölzernen Riegeln verschlossen werden können – ein Schutzwall gegen die Dunkelheit und alles, was in ihr lauern mag.
    Das Dach, eine zottige Decke aus unzähligen, handgespaltenen Eichenschindeln, duckt sich tief und schützend über die massiven Wände. Im Laufe der Jahre haben Wind und Regen ihre Oberfläche in ein silbergraues Flüstern verwandelt. An den Giebelenden ragen die grob behauenen Balkenköpfe hervor, oft mit einfachen, aber kraftvollen Schnitzereien versehen – vielleicht stilisierte Blätter, eine stumme Bitte um den Schutz des Waldes, oder spiralförmige Zeichen, deren Bedeutung nur Borin und vielleicht die alten Weiber des Dorfes wirklich verstehen.
    Hinter der Hütte breitet sich der Platz der Meiler aus, eine dunkle Narbe im grünen Antlitz des Waldes. Hier erheben sich die kuppelförmigen Erdhügel, geheimnisvoll und still, ihre Oberfläche bedeckt von einer dicken Schicht feuchter Erde und Lehm. Nur wenige, strategisch platzierte Öffnungen verraten das langsame, inwendige Glühen, aus denen ein kaum sichtbarer Hauch warmer Luft aufsteigt – der Atem der verwandelten Eiche.

    Geschichte

    Borin Aschehands Ankunft in Eichenhain war ein stilles Ereignis, kaum mehr als ein weiteres Gesicht in der kleinen Gemeinschaft. Doch mit der Zeit wurde seine Rolle unentbehrlich. Er errichtete seine Köhlerei an diesem abgelegenen Ort an der Alten Straße, in der Nähe des Wald und nahe der Maar, die einen potenziellen Transportweg bot. Seitdem ist die Köhlerei das Zentrum seines Lebens. Generationen von Äxten haben hier Eichen gefällt, Generationen von Meilern haben geruht und ihre dunkle Fracht freigegeben.
    Die Geschichte der Köhlerei ist untrennbar mit Borins eigener Geschichte verwoben, ein stilles Zeugnis seiner unermüdlichen Arbeit und seiner tiefen Verbindung zum Wald. Hier hat er die Jahreszeiten kommen und gehen sehen, die Stürme über sich ergehen lassen und die stille Magie der Verwandlung unzählige Male vollzogen. Die Köhlerei ist ein fester Bestandteil des wirtschaftlichen Lebens von Eichenhain geworden, eine verlässliche Quelle für den schwarzen Brennstoff, der das Feuer des Fortschritts am Leben erhält.

    Liefert Rohstoffe für

    Übergeordneter Ort
    Text erstellt von Chalwi, lektoriert von wintergoettin

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