07. Nemain (2)

---------------kein offizieller Bericht------------------
Wir haben uns tiefer in den Berg bewegt. Der erste Bannkreis scheint tatsächlich nicht mehr aktiv gewesen zu sein. Auf dem Weg gab es ein paar weitere Kreise, die aber keine wirklichen Probleme mehr waren. Erreichten eine Abzweigung und eigentlich hielt ich es besser, wenn wir die Bergarbeiter aus dem Berg scheuchen und hinter uns alle Gänge zusammenstürzen lassen, sodass nicht allzu schnell auf das eingeschlossene Monster zugegraben werden kann, dann würden wir die Sache in Skander erledigen und nach Colvera zurückkehren, um von dem berg zu erzählen (und eventuell das Artefakt abzugeben ... oder auch nicht, je nachdem wie sich das mit dem Zauber entwickelt), aber sowohl die Hexe als auch Segu wollten sich unbedingt das Ding anschauen. Ich hätte auch gleich mit einer Wand sprechen können, wenn ich weiter dagegen diskutiert hätte, also habe ich es gelassen, dämlich war es trotzdem. Wieso direkt in die Arme von etwas Gefährlichem laufen, wenn es nicht sein muss? Bin mir nicht sicher, wie häufig die beiden wirklich vor etwas gestanden haben, was eine Klasse zu groß für einen ist. Anscheinend noch nie. "Ich kann alles schaffen, was ich will" hin oder her, das kann man im beschissendsten Fall auch nur einmal sagen.
Wir fanden uns in einem großen Raum wieder, der den Berg nach oben hin auszuhöhlen scheint. Offensichtlich war da nichts zu erkennen. Nur wieder ein riesiger Bannkreis, der sich nach oben zog, aber noch unbeschädigt war, und ein Haufen Knochen in der Mitte des Kreises. Noch war es also kein Problem, würde es aber werden, wenn die Bergleute eine der Wände zu dieesm Raum hin durchbrechen würden.
Bevor wir umdrehen konnten, wollte die Hexe noch die Symbole von dem Bannkreis notieren. Gut, was auch immer, wieso nicht. Das dauerte aber doch länger als erwartet und für meinen Geschmack viel zu spät, fiel mir auf, dass sie nicht nur ihren Stift abgebrochen hatte und trotzdem seltsam stoisch weiterschrieb, als auch das ihre Augen sich schwarz verfärbt hatten (ist nur teils meine Schuld! Was kann ich dafür, dass aich in einer verdammten Silbermine von anderen Sachen abgelenkt war! Kann ja keiner ahnen, dass sie einen Aufpasser beim Abschreiben braucht). Es sah nicht so aus wie bei ihrer Verwandlung bei Kaya. Ich war mir aber auch nicht sicher, ob da mehr dahinter steckt. Ich hätte wirklich gerade die Hilfe von Minette gebraucht! Shit, eh, besser, die Hexe hat sich nicht irgendeinen dummen Scheiß eingefangen, weil sie Hexensachen gemacht hat! Vielleicht war meine Reaktion nicht die beste, dass ich sie umgestoßen hab, um sie aus ihrem Stupor zu bekommen, aber es hat anscheinend geholfen. Trotzdem beteuerte sie darauf, dass das gebannte Monster auch einfach nur einen schlechten Ruf durch die Sieger dieser Auseinandersetzung haben könnte (ich würde mir weitaus mehr Sorgen machen, wenn sie nicht dauernd solche Sachen sagen würde, aber was zur Hölle) und deswegen beschwor sie aus dem Knochenhaufen einen Geist, um etwwas mehr zu fragen:

Ja, der Kampf gegen das Monster war objektiv nötig

Nein, die Anhänger waren nicht zuerst von der Kreatur angegriffen worden

Ja, auch ohne Venaroncas Befehl hätte der Geist einen Grund gehabt gegen das Monster vorzugehen

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Hexe mit den Antworten zufrieden war, aber es war doch ziemlich eindeutig, dass hier nicht ein armes Unschuldslamm zurückgehalten wird. Also diskutierten wir gar nicht erst weiter, ob hier vielleicht etwas befreit oder wem geholfen werden müsse. Stattdessen wollte die Hexe den Bannkreis stärken, was anscheinend funktioniert hat.
 
Jetzt müssen wir nur noch die Bergarbeiter einsammeln und alles sprengen, ohne den Raum zu beschädigen. Ich kann es kaum erwarten aus dieser dämlichen Mine herauszukommen.