07. Nemain & 08. - 16. Nemain

---------------------kein offizieller Bericht--------------------------------
Eigentlich hätte man es wissen müssen, dass es eine dämliche Idee ist einen Kobold mit zweifelhaften Vorkenntnissen und Wissen so eine Sprengung durchführen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass es wie geplant klappt. Selbst schuld eigentlich, aber ich könnte mir trotzdem vor die Stirn hauen, dass wir das einfach abgenickt haben. Dabei ging die Explosion so aus dem Ruder, dass wir es nicht zum eigentlichen Ausgang schafften und uns in den geschlagenen Stollen retten mussten. Ich war felsenfest der Überzeugung, dass es eine Sackgasse ist, die noch nicht nach Außen gegraben wurde und ich in diesem beschissenen Silberberg drauf gehen würde (wobei da die Frage wäre, ob mich der Vollmond in einem Berg, in dem ich nicht den Mond sehen kann, auch erwischen kann. Ob der Wolf einen eingebauten Mondkalender hat?). Aber wenigstens da behielt ich nicht recht und wir fanden einen Weg ungesehen nach draußen und konnten Tosch Bericht erstatten. Bleibt zu hoffen, dass bei der Explosion nicht doch etwas beschädigt wurde und wir wirklich nur so lange den Weg versperrt haben, bis entschieden wird, wie weiter mit dem Berg verfahren werden soll.
Die Hilfe war für Tosch aber erst einmal anscheinend genug und wir konnten uns wieder auf den Weg machen, um unsere eigentliche Aufgabe abzuschließen. Glücklicherweise hat uns dieser Abstecher so viel Zeit gekostet, dass wir deswegen nicht in Thermmoor aufschlagen können, sofern wir noch immer pünktlich in Skandergard sein wollen. Ich verstehe sowieso nicht, wieso die Hexe so versessen darauf ist, dort wieder aufzuschlagen und darauf beharrt, dass ich sofort einen Brief schreibe. Oder so schnell wie möglich. Ich werde mich schon melden, wenn es etwas gibt und bestimmt nicht, nachdem sie es mir gesagt hat! Aber ich will nicht von meinem Alltag und den Aufträgen schreiben. Ich bin heimlich gegangen, weil ich wusste, sie würden es nicht gut finden und sich sorgen; dann schreibe ich ihnen doch nicht Briefe, in denen ich ihnen von genau diesen Gefahren erzähle! Die Bloodhunter-Sache ist zwar raus, aber ich will es trotzdem nicht schlimmer machen. Irgendwann wird schon etwas passieren, weshalb ich schreiben kann. Spätestens, wenn Vater Geburtstag hat. Zu lange ist das nicht mehr hin.
 
Auf dem Weg nach Skander konnte Segu einen Brief an die Vanjarons auf den Weg geben. Ich bin mir nicht sicher, ob so ein Brief mehr preis gibt, als er eigentlich wollte, was seinen Bruder angeht. Aber ich werde ihm in keine der Sachen reinreden. Es sollte nicht für uns nach hinten losgehen, denke ich. Klopf auf Holz und so.
In den Gebieten knapp hinter der Grenze trafen wir auf mehr Vorkehrungen gegen Hexen. Was ich ganz amüsant finde, unsere Hexe vermutlich weniger. Man muss aber auch sagen, dass manche dieser Praktiken ziemlicher Unsinn sind. Bei anderen wirkte die Hexe so missbilligend, dass es zumindest wert ist, sich die Sache im Kopf zu behalten. Man weiß ja nie. Auch die Meinungen zu Beycillis war ziemlich gespalten. Aber so neu ist mir das eigentlich nicht. War noch nie wirklich anders. Abseits von der Hexe höre ich die wenigsten positiv von der Zusammenführung der Gebiete und dem Kaiserreich sprechen. Wieso sollte es hier anders sein.
 
Je näher der Vollmond rückt, desto stärker habe ich das Gefühl den Wolf in meinem Kopf sitzen zu spüren. Es ist ein drängender Druck hinter der Stirn. Als würde ich mit jedem Tag stärkere Kopfschmerzen bekommen. Richtig widerliches Gefühl, vor allem weil es mich irgendwie nervös macht. Es ist, als könnte ich ein Messer über mir schweben spüren, das auf mich herabfällt, sobald der Moment kommt. Leider wissen wir alle, dass der Moment in ein paar Tagen wieder kommen wird. Ein Versteck haben wir leider nicht ausmachen können, deswegen haben wir ein paar Ketten besorgt, um micht festzumachen. Ich hoffe, dass sie ausreichend stark sind. Ich schätze, wir werden es herausfinden. Außerdem hat die Hexe sich etwas Silberschmuck besorgt, um sich vor einem Angriff zu schützen. Ich bin mir nicht ganz sicher, inwiefern das den Wolf wirklich abhalten würde. Ich glaube fast, der würde sogar in Kauf nehmen, dass es mir ein Loch in den Magen brennt, wenn er der Hexe dafür den Arm abbeißen könnte und er das Armband verschlucken würde. Schaden kann es vermutlich trotzdem nicht. Genauso das Gift, das sie sich für den Fall für ihre Waffen besorgt haben. Es wäre mir zwar deutlich lieber, stünde nicht im Raum, dass ich potentiell abgestochen, vergiftet und irgendwo im Wald (für meinen Geschmack auch nicht weit genug weg, aber wir können wohl keine Kilometer in die Wildnis laufen wegen einer einzigen nacht) festgekettet werde, aber in meiner Situation darf ich wohl nicht zu viele Ansprüche haben, was das alles angeht.
 

by Fabian