15./16. Airgid

--------------------kein offizieller Bericht-----------------------------
Ich hatte die Hoffnung, dass es besser werden würde, je länger es anhält. Dass es einfacher wird. Dass ich verstehe, wie ich es angehen muss. Ein bisschen nach links lehnen, auf den einen hellen Punkt konzentrieren und dann würde ich wieder mehr sehen. Irgendwie so etwas. Klar, musste ja schwer sein, sonst würde es jeder hinbekommen, aber machbar? Ich könnte mich da vielleicht durchbeißen? Bestimmt.
Aber so sehr ich auch versuchte dagegen zu rennen, nach vorne zu kommen, es klappte nicht. Und alles was ich mitbekam waren diese beschissenen, verzögerten Informationen. Alles kam viel zu spät an, da war es eigentlich auch schon wieder vorbei. Ich konnte nichts machen. Nichts versuchen. So beschissen frustrierend und alles was ich hatte war dieser dämliche Wolf und den Geschmack von Eisen im Mund. Schmeckt widerlich. Kann ich nicht empfehlen. Entsprechend spät habe ich dann auch erst mitbekommen, dass Kaya und die Hexe in der Zelle mit mir waren. Mann, hat das den Wolf gefreut, so viel Freude auf einmal in dem Körper. Vielleicht war meine Panik, dass es noch weiter unschön eskalieren könnte, aber auch genug, dass ich mich zurück verwandeln konnte. Ich dachte wirklich, dass Kaya mich umbringt, als sie über mir stand. Ich hätte es ihr nicht vorgeworfen, wäre verständlich gewesen. Aber sie machte es nicht. Kaya ging aus der Zelle und ließ mich mit der Hexe alleine zurück. Die Hexe, die die fucking audacity hat mir Vorträge zu halten und dann einen komischen Scheiß nach dem anderen abzieht und auf einmal Flügel hat und irgendwelche Symbole leuchtet? Die Liste ist so unendlich lang, zu dem man sie einfach ausquetschen müsste, abe rzum Glück bekomm ich die ganzen Fragen bei der doofen Lagerfeuerrunde ab!! Was ein Scheiß!
Trotzdem hat mir das Herz bis zum Hals geschlagen, als die Hexe zusammengebrochen ist und BLUT SCHWITZEND (sah zumindest so aus) in der Zelle lag und nicht bei Bewusstsein war. Dass keiner Anstalten gemacht hat sie rauszuholen war ... bedenklich? Was wenn ich mich denn zurückverwandelt hätte?! Ich will nicht lügen, ich hatte schon Angst, dass ich wieder verschwinde, und Salaîne einfach zerreiße. Als ich ihr eine der Beeren von Segu gegeben habe, kam sie wieder zu sich und ich hab sie schnell rausgetragen. Keine Chance, dass ich die Hexe länger in der Zelle behalte, als nötig. Und ich würde sowieso nicht rausgehen.
 
Zwar habe ich mich die Nacht über nicht wieder verwandelt, unangenehm war es trotzdem. Es ging mir weiter beschissen und verschissen geschämt habe ich mich auch. Dass es so eskaliert ist, dass das überhaupt passiert ist. Was ein Mist. Wenn ich mich nur noch mehr angestrengt hätte, hätte ich es bestimmt unterdrücken können. Wäre bestimmt gegangen. Nur ein kleines bisschen mehr.
Naja... Kaya konnte uns zumindest bei der Feder helfen (man muss sie gegen das Licht halten, um ein Schattenspiel zu sehen), die scheint also die richtige zu sein. Beim Abschied gab mir Kaya ihren Silberdolch. Für den Fall. Ich habe wirklich überlegt, ob ich ihn lieber jemanden der anderen geben will. Für einen kurzen Moment hielt ich Segu für eine gute Idee, aber ich vertraue ihm da nicht wirklich. Nachher ersticht er mich proaktiv, damit seinem geliebten Herzogshaus nichts passiert, bei denen er ja beteuert, dass ich denen so gefährlich werden könnte. Und die Hexe? Ich weiß nicht. Da sind noch zu viele offene Fragen. Also behalte ich ihn vorerst und hoffe, dass ich die Eier habe es im Notfall selsbt zu beenden. Von Kaya habe ich das arkane Brand auf die Schulter gesetzt bekommen. Damit sie weiß, wo ich bin. Verständlich. Halte es auch für eine gute Idee. Jede Sicherheitsmaßnahme ist mir da eigentlich recht. Und es stört ja nicht. Gefühlt sitzt jetzt immer im Augenwinkel der rötliche Punk dazu auf meiner Schulter, aber ich wette, dass das nur Gewöhnungssache ist. Schränkt mich nicht wirklich ein.
 
Habe Anais versprochen, dass ich schreiben werde und spätestens zu meinem Geburtstag wieder vorbeischaue. Mich von Mutter und Vater zu verabschieden ...naja, es war wieder unangenehm. Wusste halt einfach nicht, was ich wieder sagen soll. Immerhin war es ein bisschen besser als bei unserer Ankunft? Simó habe ich eine meiner Holzfiguren geschenkt, jetzt sieht wenigstens nicht jedes seiner Spielsachen aus wie ein fehlgebildetes Schaf (oder eig mehr wie eine unförmige Hecke, Anais hat wirklich kein Händchen für Schafe).
Und damit sind wir wieder nach Colvera aufgebrochen. Es wäre mir so viel lieber, das würde noch eine Ewigkeit dauern.
 

by Fabian