Der Rubinpalast
Allgemein:
Hinter einer rankenbewachsenen Mauer aus weißem Marmor in der vanischen Hauptstadt Rubivière liegt der Rubinpalast. Benannt nach den lydischen Rubinen in der Krone des Monarchen von Vanis, ist er das prächtigste Bauwerk im Königreich, wenn nicht sogar im ganzen Midland. Seine perlfarbenen Mauern, die rubinroten Dachschindeln bis hin zu den blühenden Gärten und goldenen Verzierungen an seinem Äußeren – der Rubinpalast ist auf mehr als nur eine Weise das Juwel des Königreichs Vanis.Architektur/Aussehen:
Obwohl die Grundfesten der Stadt Rubivière im midländischen Stil erbaut wurden und damit gotisch-mitteleuropäischen Baukünsten entsprechen, wurden nach der Übernahme der lydischen Adelshäuser viele bedeutende Handwerker angeheuert, um den Herrschaftssitz der Monarchen neu zu gestalten. Der Ausbau erfolgte wenige Jahre nach der Gründung des Königreichs und richtete sich weitestgehend nach der Heimat der aus Lyda stammenden Herrscher, wobei lydische Baustile, Verzierungen und Malereien angewandt wurden. Der ehemalige Burgfried, der nahe dem Stadtzentrum stand, wurde umgebaut und in diesen neuen Stilen erweitert, sodass seine Ursprünge als midländische Wehrfestung nur noch in einigen Kellern oder zugemauerten Teilen des Palasts zu erkennen sind. Der Palast selbst liegt auf einem kleinen Hügel innerhalb der Stadt. Der Hügel ist umrahmt von einer Mauer, über die die Alabastertürme mit ihren geschmückten Balkonen ragen. Von diesen Aussichtspunkten im Palast kann man selbst über die äußeren Stadtmauern blicken, um das grüne Land des Königreichs Vanis zu betrachten. Mit der Umbenennung der Stadt, die zur Hauptstadt Rubivière wurde, stieg auch ihre Bedeutung als politisches Zentrum und Sitz vieler Fürsten des Königreichs. Daher hat der Palast viele Schlafzimmer, Waschräume und mehrere gut ausgestattete Küchen zu bieten, um den Adligen das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Umgeben von Prunk, Kunst und ausgestattet mit der neuesten Mode aus Lyda fristen die Gäste der vanischen Monarchen (König/Königin) ihre Zeit in den großen Ballsälen, den ausgiebigen Esszimmern mit teurem Holz aus Lignin oder auch in der umfangreichen Bibliothek, deren Bestände aus Schenkungen des Ordo Scriba bestehen.Zur Erholung dienen die Opiumräume, in denen die Droge mal in Maßen und mal darüber hinaus genossen wird. Auch Diskussionsräume werden angeboten, in denen Poesie und Rhetorik geübt werden. Freunde einer anderen Art des Genusses können in den Gärten des Palasts spazieren gehen, die mit vielen Blumen und Pflanzen locken, die es ansonsten nur in Lyda zu betrachten gibt. Neben den Annehmlichkeiten liegt im Zentrum des Palasts der geschmückte Thronsaal, dessen Boden aus poliertem roten Gestein besteht, das ähnlich wie ein Spiegel die Deckenmalerei vom Boden aus zurückwirft. Die Deckenmalerei zeigt viele Szenen der vanischen Geschichte, wobei sie zum Thron hin mit der Krönung des ersten vanischen Königs endet. In diesen Räumlichkeiten mit goldenen Feuerschalen, teuren Gemälden vergangener Herrscher und dem Thron aus dunklem Holz, veredelt mit roter Seide aus Lyda, werden politische Debatten zwischen den Adligen von Vanis abgehalten und Entscheidungen des Monarchen getroffen. Dieses kleine Stück lydischer Kultur befindet sich hinter 2,5 Meter hohen Mauern aus weißem Marmor, der mit Rosenranken bewachsen ist und die einfachen Stadtbewohner von dem Luxus des Adels fernhält. Die königliche Leibwache patrouilliert Tag und Nacht an dieser Mauer und sichert das Leben und die Schätze im Inneren des Palasts. Die Mauern umfassen den Hügel, auf dem der Rubinpalast steht, sodass die Adligen stets auf das Werk ihrer Vasallen blicken können.
Inhaber:
Derzeit gehört der Rubinpalast dem Königshaus Bellevrille-Doréciel, wobei nur König Leonard II. in seinen Mauern residiert. Seine Geschwister leben in anderen Teilen des Reiches. Ihm leisten Berater des lydischen Hauses Doréciel Gesellschaft, wobei besonders seine rechte Hand, der Kanzler Foulques Doréciel, berühmt ist. Er ist einer der einflussreichsten Mitglieder des Hauses Doréciel und kam aus Lyda, um dem alternden König bei der Verwaltung des Reiches zu helfen.Neben dem König lebt auch die Maitresse-en-titre (Hauptmätresse des Königs) in dem Schloss. Warum König Leonard II. sie nicht heiratet, ist unbekannt, jedoch vermuten einige, dass es mit dem Rat seines Kanzlers zu tun hat. Seine Maitresse ist niederen Adels und heißt Yolande de la Roche. Vom König wird sie oft "Mauerblümchen" genannt – ein Spitzname, dessen Kreativität von der ansetzenden Senilität betroffen scheint. Abgesehen vom Königshaus und seinen festen Beratern sowie höfischen Dienern (Bedienstete wie Gärtner, Mägde usw.) leben zu jeder Zeit einige Adlige aus Vanis und anderen Reichen im Rubinpalast. Für die Mitglieder des königlichen Hofstaats ist es eine Ehre, im Rubinpalast unterzukommen und in der Nähe des Machtzentrums (dem Monarchen) zu leben. Neben den Annehmlichkeiten des Palasts hat diese Position auch viele politische Vorteile. Zumeist leben mehrere Repräsentanten der wichtigsten Adelshäuser von Vanis in dem Palast, wobei ihre Reihen oft aus den Söhnen und Töchtern der Fürsten bestehen. Einer dieser Fürsten, der hohes Ansehen am Hof genießt, ist Alérion Bellevrille-Doréciel, zweiter Sohn des Königsbruders. Das höfische Spiel in Vanis ist eine der wichtigsten Angelegenheiten im gesamten Königreich, da eine gute Stellung und die Gunst des Königs das Machtgefüge der Fürsten mit einem Fingerschnippen ins Wanken bringen könnte.
Nutzung:
Der Palast dient mehreren Zwecken gleichzeitig. Zum einen ist er der Sitz des Monarchen und das Zentrum des politischen Spiels am Hof. In den Hallen dieses Palasts werden Kriege beigelegt oder begonnen, Morde geplant oder sabotiert und Verträge sowie Allianzen geschlossen. Hinter dem Luxus, in dem sich die Adligen bewegen, verbirgt sich ein Sumpf der Intrige und Gewalt, der für Außenstehende schwer zu navigieren ist. Der zweite Nutzen ist die Repräsentation von Macht und Wohlstand nach außen. Durch die aufwendige Hofhaltung und die wunderschöne Ausstattung des Gebäudes nach innen und außen werden Subjekte wie Fürsten an ihre Stellung erinnert. Gäste aus anderen Königreichen sehen dagegen sofort, wie einflussreich das Königreich Vanis ist – eine Nachricht, die abschreckt und verführt.Die Anlagen des Palasts sind zudem so angelegt, dass der Aufenthalt besonders angenehm erscheint, weshalb der König selten reisen muss. Adlige kommen gerne zu ihm und verweilen lange am Hof des Königs, wodurch der König indirekt Kontrolle über seine Vasallen ausübt. Außerdem ist der Rubinpalast so angelegt, dass er zwar schön und eindrucksvoll ist, dies jedoch keinen Nachteil in der Verteidigung darstellt. Die Lage, die zusätzlichen Mauern und tiefen Gewölbe lassen ein gewaltsames Eindringen fast unmöglich erscheinen. Obwohl der Palast kein Lustschloss ist, bieten die vielen Räume mannigfaltige Möglichkeiten zur Selbstentfaltung der Fürsten und Adligen. Drogen, Alkohol, teure Bankette und Prostituierte frequentieren die Räume der Adligen. Durch diese Erholung fällt es Gästen meist schwer, ihren Groll über erhöhte Steuern aufrechtzuerhalten.
Geographie/Lage:
Der Rubinpalast liegt in Rubivière, dem schlagenden Herz des Königreichs Vanis. Im Herzland, auch Duché de Cuerpaïs genannt, liegt die Hauptstadt als Knotenpunkt der "Großen Handelsstraße", die Waren und Leute aus aller Welt hinter ihre Stadtmauern spült. Pilger und Handwerker aus fremden Landen teilen hier ihr Wissen mit den hiesigen Zünften und erweitern so die Wirtschaft und kulturelle Diversität der Stadt. Auch wenn die meisten Reisenden nicht länger als zwei Monate bleiben, tragen sie Münzen und Kenntnisse über die Welt in die Stadt und machen die Anwohner von Rubivière, und damit ihre adligen Herren, reich. Im Nordosten der Stadt, auf einem innerstädtischen Hügel, befand sich einst ein Bergfried. Dieser wurde als kleine Wehrfestung angelegt, um die Ansässigen vor Überfällen zu schützen. Auf seinen Grundfesten wurde der Rubinpalast erbaut, der heute, umringt von den Marktplätzen und Gasthäusern der Stadt, aus ihr hervorragt. Durch eine Mauer vom Rest der Stadt getrennt, betreten Gäste eine andere Welt, sobald sie durch die Tore des Palastgeländes treten. Hinter ihnen die midländische Stadt mit ihren Fachwerkhäusern und engen Gassen, vor ihnen der weite blühende Garten, die lydischen Gartenlauben und der prächtige Palast, der über sie emporragt.
Typ
Palace
Besitzende Organisation
Kommentare