Giesvera Settlement in Terria (German) | World Anvil

Giesvera

Giesvera ist eine Stadt im Süden von Lithanien, etwa 170 Kilometer entfernt von Harmos. Sie gilt als Stadt der Versuchung, der Sünde und der Freizügigkeit, die ironischerweise von der Kirche des Lichts beziehungsweise den religiösen Orden von Lithanien betrieben wird.

Vorgeschichte

In den Jahrhunderten zwischen dem Aufstieg der Kirche des Lichts und dem letztendlichen Erscheinen der Magie pflegte die Kirche eine Politik der Restriktionen als Hingabe an die Göttin. Diese Restriktionen umfassten jeden Aspekt des alltäglichen Lebens, von Ernährung, Freizeit, Sexualität, Bildung bis hin zur Wahl von Partnern und dergleichen mehr. Die meisten Grundsätze für all dies wurden durch die verschiedenen Rollen bestimmt, welche die Kirche den Geschlechtern beimaß.

Frauen wurden als eher spirituelle, geistige und gebildete Menschen verstanden, während der Mann dem Irdischen, Kraftakten und dergleichen mehr zugeordnet wurde. Somit ergaben sich insbesondere kulturelle Aspekte des alltäglichen Leben nur für Frauen. Sie schufen Gemälde, Literatur, Skulpturen, Musik und vieles weiteres, während Männer arbeiten sollten, kochen und sich Aufgaben des Schutzes und der Erziehung widmeten. Hierbei fiel jedoch ein Großteil der Erziehung in die Hände der Kirche selbst. Familie gaben ihre Kinder bei Tagesanbruch in die Hände der Kirche und holten sie erst am Abend wieder ab, was zu einer einfachen und extrem wirksamen Indoktrinierung führte. 

Ging es Sexualität, so wurde diese zumindest in bestimmten Bereichen toleriert, wobei dies über die Jahrhunderte maßgeblichen Schwankungen unterlegen war. Eine ganze Zeit wurde Sex nur zwischen Personen gestattet, die den heiligen Bund der Ehe geschlossen hatten. In anderen Zeiten dagegen war es vollkommen legitim sich sexuell auszuleben, zumindest ab einem gewissen Alter. Selbstverständlich war dies nicht ganz so einfach umzusetzen, wie die Kirche es sich gewünscht hätte, solange es jedoch hinter vorgehaltener Hand geschah, wurden nur selten Maßnahmen ergriffen. Wurden jedoch derartige Maßnahmen eingeleitet, gingen die Strafen schnell in den Bereich von Verstümmelungen oder sogar der Todesstrafe.

Zusätzlich wurde die Sexualität auch noch stark zwischen Mann und Frau differenziert. Sex als solches wurde nämlich als irdischer Akt und physische Bindung an das Irdische gesehen. Somit war es Ansicht der Kirche Männer bräuchten weit weniger Sex als Frauen, da sie ohnehin nicht besonders weit von der Welt wegtrieben, sondern stark in ihr verankert waren. Frauen dagegen brauchten eine Bindung an das Diesseits und die Realität, weshalb es für sie durchaus angemessen war, sich auszuleben. Gleichzeitig durfte eine Frau in den freieren Zeiten der Kirche mit mehreren unterschiedlichen Männern verkehren, vorausgesetzt sie bedurfte mehreren Ankern in der Welt, während es Männern nur freistand mit einer Frau zu schlafen, da sie explizit als Anker für eine Partnerin dienen sollten. Darüber hinaus stand es jedoch Männer frei, beliebig viel ihrer Zeit und Körperlichkeit mit anderen Männern zu teilen, ebenso wie es Frauen freistand bei so vielen Frauen zu liegen, wie sie wollten. 

Historie der Stadt

Mit der Auftauchen der Magie, dem Rat der Magier und den darauffolgenden Annektierungen der verschiedenen menschlichen, nomadischen Stämme strömten Unmengen an kulturellen Einflüssen in die bisher nur die Kirche geprägte menschliche Kultur. Diese Einflüsse bestanden insbesondere aus den verschiedenen Deitischen, die von den Religionen der Nomaden mitgebracht wurden, aber sie bestanden auch aus ihren Gepflogenheiten, ihrem Lebensstil und ihren Erwartungen. 

All dies brachte die Kirche in eine schwierige Position. Sie fürchtete um ihre Rolle als bestimmende Kraft für den Alltag des Volks, weshalb sie in dieser Zeit umso radikaler versuchten ihre eigenen Gesetze durchzusetzen und diese zusätzlich einzuschränken.

Es ist die heiligste Pflicht der Kirche alle verlorenen Schafe der Ame auf den rechten Pfad zu führen. Diese wilden Barbaren mit ihrem archaischen Lebensstil sind viel zu lange auf den Pfaden der Dunkelheit gewandelt. Es braucht strenge Liebe und kraftvolle Fürsorge, um ihre unsterblichen Seelen wieder ins Licht zu führen. Das einzige was dies bewerkstelligen kann ist Disziplin, die mit Rohrstock und Konsequenzen durchgesetzt wird. Zusätzlich darf die Grenze zwischen all diesen menschlichen Völkern nicht von heute auf morgen durchbrochen werden. Wir mögen Brüder und Schwestern in Geist, Verstand und Seele sein, doch unsere Körper waren zu lange getrennt. Unser reines Volk durfte in sich verkehren, da wir unsere Körper reinhielten, doch leider bringen unsere lang verlorenen Geschwister Krankheit und Plage mit sich, die nur langsam ausgetrieben werden kann. Womöglich braucht es Generationen, um unsere Völker einander nah genug zu bringen, damit sie sich gefahrlos mischen können. Bis zu diesem Punkt es ist die Aufgabe der Reinen unter uns und der Kirche für Ordnung und die Wahrung von Distanz zur Sicherheit aller zu sorgen.
— Lady Nola, die zweite Mahia ihres Namens


Diese Form der Einschränkung, des Rassismus und der Disziplin währte eine ganze Zeit, doch das Volk entsprach nicht wirklich dem Gedanken der Kirche. Der Wunsch des Rates stand diesem Gedanken zu weit entgegen. Der Rat wiederum träumte von einem möglichst schnell zusammenwachsendem Volk, die Menschheit hatte größere Sorgen als einander, solange es die Elfen, Faerie und andere Feinde gab. Diese führte zu einer immensen Mischung aller verschiedenen Kulturen, insbesondere während des ersten Territorialkriegs.

Etwa 400 Jahre nach Ende des Krieges, im Jahr 532 nBnZ. beschloss die amtierende Mahia, Lady Varia "die Ewige", Zehnte ihres Namens, dass es Zeit war mit klassischen Gedanken und restriktiven Einschränkungen zu brechen, dies jedoch in einem ganz gezielten Rahmen zu tun, wodurch der Gedanke der Stadt Giesvera erwachte. Diese Stadt wurde durch die Kirche inspiriert und letztlich von den verschiedenen Orden von Lithanien aufgebaut, mit einem klaren Ziel. Hierher sollten die Menschen kommen, um ihr Verlangen auszutoben, damit es die restliche Welt nicht vergiften könnte. Gleichzeitig wurde um die gesamte Stadt ein Wall aus Kirchen und Kapellen gezogen, damit jeder, der die Stadt verließ schnell seine Beichte ablegen könnte.

 

Grundsätze von Giesvera

In seiner ursprünglichen Form diente Giesvera ausschließlich um dem Verlangen nach Alkohol und Glücksspiel nachzukommen, beides Dinge die im Großteil von Lithanien nur bedingt erlaubt waren. Natürlich stand auch ein aktives Sexualleben innerhalb der Stadt im Fokus, dies war jedoch nicht durch die Kirche unterstützt, sondern lag insbesondere an der "Einheit und Freiheit"-Bewegung. Diese Bewegung bestand primär aus Jugendlichen, die aus den verschiedenen Restriktionen der Kirche ausbrechen wollte. Ebenso strebten sie danach die Grenzen der Länder aufzubrechen, weshalb sie Brieffreundschaften und dergleichen mehr pflegten, in der Hoffnung alteingefahrene Probleme und Dispute zukünftig aus der Welt zu tragen. Im Gegensatz zu anderen Bewegungen, die sich Dingen wie Freiheit und Liebe verschrieben hatten, war "Einheit und Freiheit" jedoch bewusst, dass lediglich ihr Wunsch nach diese Dinge nicht automatisch verwirklichen würde. Daher war ihre Bewegung auch erstaunlich strebsam und politisch involviert.

Die Bewegung wurde besonders in Giesvera aktiv als die Kirche die Gründung der Stadt ankündigte. Sie halfen beim Aufbau und viele traten den verantwortlichen Orden bei. Auch wenn es nicht von der Kirche vorgesehen war, leiteten sie eine ganze Reihe von kulturellen Aktivitäten, die nicht selten Orgien und sexuelle Akten beinhalteten. In dieser Zeit entstanden 84 verschiedene Gaststätten und Tavernen in Giesvera, bereits damals mehr als es Kirchen und Kapellen gab und insgesamt 19 Kasinos.

Mit der Zeit erhöhte sich die Zahl dieser Gebäude des freien Lebens und mit diversen Erlassen im Laufe der Jahre wurden weitere Tätigkeiten öffentlich legitimiert oder sogar spezifisch erwünscht.

Der Mensch kann nichts für seine dunklen Seiten, sie sind uns angeboren und verderben uns vom Moment unserer Geburt an. Erziehung, Bildung, Moral und Sitten halten diese dunkle Seite in Schach, sie können sie jedoch niemals ganz ausrotten. Zwangsläufig brechen unsere Triebe und unser Verlangen durch ihre karge Hülle unserer gesellschaftlichen Erziehung hinweg und können in Chaos und Zerstörung enden. Wir dürfen dieses Chaos nicht über die ganze Welt kommen lassen und ebenso wenig dürfen wir zulassen, keinerlei Moral mehr zu kennen und unsere animalische Seite unser aller Leben dominieren zu lassen. Daher wendet sich das wachsame Auge der Göttin von Giesvera ab. Hier muss sie unsere Sündhaftigkeit und unsere Fehlerhaftigkeit nicht kennen und wenn wir die Stadt verlassen, können wir wieder ihrem Abbild und ihrer Perfektion entsprechen.
— Lady Varia, "Die Ewige", Zehnte ihres Namens


Im Jahr 598 nBnZ. legitimierte Lady Tiama, Zweite ihres Namens, das Betreiben von Bordellen innerhalb der Stadt. Innerhalb kürzester Zeit wurden mehr als vier Dutzend Freudenhäuser in der stetig wachsenden Stadt eröffnet. Einige verschrieben sich ausschließlich dem Bedienen besonderer Geschmäcker, die sich stark an der Grenze zur Illegalität bewegten oder diese in einer einzigen Geste in Stücke sprengten.

In Anbetracht diverser Berichte, wird die Stadt umgehend darauf hingewiesen, dass der Verkehr mit Bestien aller Art verboten ist und unter Höchststrafe steht. Dies umfasst ebenfalls den Verkehr mit Sklaven, die verschiedenen Spezies angehören, eingeschlossen Elfen, Zwerge und andere, die unter dem Begriff der ntelligente Völker geführt werden.
— Aushang in Giesvera im Jahr 598 nBnZ.
 

Die Stadt fiel im Laufe der Jahrhunderte zu großen Teilen in die Hände der Unterwelt. Insbesondere Sher'gat, einer der fünf Köpfe, besitzt angeblich volle Kontrolle über die Stadt und wird angeblich von Lithanien und der Kirche toleriert, da sie nichts gegen die Frau ausrichten können, die ihre Klauen derart tief in das Herz der Stadt geschlagen hat.

Population

Giesvera zählt zu den größten Städten in ganz Lithanien, wobei es jedoch schwer ist zu sagen, wie viele tatsächliche Einwohner die Stadt beherbergt. Insgesamt mehr als 65% der Personen innerhalb der Stadt werden zu jedem Zeitpunkt als Besucher geschätzt. Schätzungen vermuten, dass stets fast zwei Millionen verschiedene Personen sich innerhalb der Stadtmauern aufhalten.

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