Schattenflucht Geographic Location in Noevalne | World Anvil
BUILD YOUR OWN WORLD Like what you see? Become the Master of your own Universe!

Schattenflucht

Als Chrysa den Schatten stellte, rief sie Havenith selbst um Hilfe an. Die Feuer der Tiefe und des Himmels fochten an ihrer Seite, die Erde brüllte und erhob sich, die Winde der Welt bissen und schnitten wie Speere in den Dunklen und die Meere, stur und widerwillig wie eh und je, folgten doch dem Geheiß der Lichtbringerin. So siegte Chrysa über den Schatten, mit dem Erbe Seins an ihrer Seite, und der Unheilige floh. Und auf der Jagd, im Einklang mit den Kräften der Welt, trieb die Lichtbringerin den Schatten fort, über die tobenden Wellen nach Süden.
— aus den Schriften des Levientaril
  Geformt in der mythischen Schlacht zwischen der Lichtbringerin und dem Schattenfeind, stellt die Schattenflucht einen Pfad der ungezähmten Urgewalten auf dem Meer von Gieldas und Brisgir im Norden bis an die nordwestliche Küste der verderbten Lande in Garas dar. Kristallene Nadeln, instabile Magieströmungen und -anomalien, unvorhersehbare Winde bestimmen dieses westliche Randgebiet des Mithil Sienwe.  
Vor den Schattenkriegen
Vor Jahrhunderten muss dort eine der wichtigsten Handelsrouten der bekannten Welt verlaufen sein. Nicht zuletzt landeten die alten Amoja einst im Süden, und unterhielten von ihren Häfen ein Netzwerk des Warenaustausches, wie es Caelis zuvor nie gesehen hatte. Wichtiger Partner dabei war erst Managea, ihre alte Heimat, und später die Lageni-Imperien mit ihrem Reichtum. ... Zuletzt schifften die Schergen des Schattenfeindes ihre Horden über die See, nachdem sie den Norden von Garas sicher in ihren Fängen hielten. Und dann kam die Singularität von Viruka.
Andere Namen
Hungriger Wall, Narbe der See
Art
Region
Übergeordneter Ort
Man könnte fast meinen, dass hier die Schlacht zwischen heiligem Zorn und übelster Verderbnis ewig weitertobt.
— ein Seefahrer
  Entlang der Schattenflucht erheben sich immer wieder nadelscharfe Felsen und Kristallformationen in den Himmel, hoch wie Berge. Giftige Stürme ersticken leichtfertige Seefahrer in manchen Regionen, beizeiten wühlen wie aus dem Nichts Wellenberge die See auf. Untiefen, oder plötzlich herantreibende Eisberge bei brennender Sonne sind eine Gefahr für jedes Schiff. Wie der Brisgir im Norden finden sich in der südlichen Schattenflucht unzählige Vulkane, und durch die Narbe der See hinweg qualmende Schlote die giftige Dämpfe in die Winde speien. Daneben ist die Schattenflucht anfällig für allerlei Arten der Magieanomalien, die diese feindselige Unvorhersehbarkeit vollenden. Kaum ein Lebewesen ist heimisch an diesem Ort, da die wechselhaften Bedingungen kaum Anpassung ermöglichen. Allein die Schattenflucht selbst scheint, insbesondere in den berüchtigen scharfen Fängen auf eine eigenartige Weise zu Leben, und zu hungern wie ein gewaltiges Biest.
Hungriger Wall
Felsnadeln in unnatürlichen Farben ragen aus der See
by Ilmaine
Infolge des Bruchs von Gieldas und der Entstehung der Schattenflucht um den Beginn der Ära TE, waren die westlichen und östlichen Meere getrennt und die Seefahrt abseits der Küsten kam für mehr als zwei Jahrhunderten nahezu vollständig zum Erliegen. Einige wenige Mutige – oder Narren – versuchten die Durchquerung der Schattenflucht in dieser Zeit, doch nur jene die zeitig umkehrten, konnten glaubhafte Berichte ans Land bringen; alle andere verschluckte die Schattenflucht mitsamt ihren Schiffen. Ihre Geister, in den Wahnsinn getrieben, suchen die Klippen und Winde des Ortes noch immer heim, heißt es. Die Menschen von Caelis, ebenso wie im Süden, waren erst mit dem Wiederaufbau und dann mit inneren Konflikten beschäftigt, sodass sich ihre Aufmerksamkeit kaum in die Ferne lenkte.   Als der Handel zwischen Ost- und Westcaelis langsam wieder aufblühte, nutzten die Seeleute den langen, nördlichen Weg um Caelis. Wohl auch damit war der Grundstein für den Aufstieg der Seefahrer von Edros gegeben, die diese Route kontrollierten. Wer ihnen keinen Zoll bot, war ihren Plünderungen ausgesetzt, ebenso die Küsten des Festlandes im Westen. Einigen Erzählungen nach plünderten Schiffe aus Edros gar Odissar oder Sidvain. Zugleich nahm der Handel mit den neu aufblühenden Ländern von Gharia zu.   Auch nachdem die Übermacht von Edros zur See bröckelte, blieben die Meere ein Ort der Gefahr. Aus verstoßenen Seefahrern des Inselreiches und Kriegern und Seeleuten aus dem Süden entstanden die Korsaren, die das Mithil Sienwe, ebenso wie das westliche Meer noch einige Jahrzehnte länger heimsuchen sollten. Einigen Erzählungen nach kannten die Großen unter den Korsaren Pfade durch die Schattenflucht, die sie wie ihre kostbarsten Schätze hüteten. Dem entgegen jedoch blieben die Korsaren weitestgehend in westliche und östliche Flotten auf den Seiten der Schattenflucht getrennt, wobei die östlichen weit mächtiger waren.  
Tänzerin zwischen den Wellen
Mit dem Aufstieg des Handels und der schwindenden Zeit der Korsaren wuchs das Interesse an der Schattenflucht erneut. So entsandte der Visidmin-Händlerbund TE 309 die wagemutige Kapitänin Amara 'Windzähmerin' Birson mit der Tänzerin und ihrer Besatzung um die Schattenflucht zu erkunden und einen Weg durch die gefährlichen Strömungen zu finden, wo Unzählige zuvor gescheitert waren.   Südlich der Region, die Amara in ihren Tagebüchern und Karten als die scharfen Fänge bezeichnet, fand diese Expedition einen vergleichbar sicheren Pfad durch das rastlose Chaos der Schattenflucht. Dieser Pfad, markiert von einer Felsformation namens Lyekas Torheit nach einem verstorben Mitglied der Expedition und nur von erfahrenen Kapitänen befahren, gilt bis in die Gegenwart als die schnellste, nicht-tödliche Route zwischen Ost- und Westcaelis. Daneben fertigte die Besatzung der Tänzerin unzählige Karten, Beschreibungen und andere Berichte über die Schattenflucht an, deren Sammlung unter Gelehrten der Seefahrt als Standardwerk gilt. Weiter südlich fanden Seefahrer auf Irrfahrt später eine sicherere Öffnung in den Urgewalten, das Tor des Laun, wenn diese auch oft mit völliger, teilweise tagelanger Windstille die Fahrt erheblich verlangsamt.   Weiterhin suchen Wagemutige schnellere Wege durch die gefährlichen Gewässer, auf Gebot eines wohlhabenden Gönners, oder in der Hoffnung nach Ruhm. Auch ziehen immer wieder Expeditionen aus, um die Naturereignisse der Schattenflucht zu studieren, oder, weit öfter, Teile der eigenartigen Kristalle und Felsgebilde zu extrahieren, und damit ein Vermögen zu verdienen. Der Erfolg dieser Unterfangen ist bisher jedoch am besten mit den Trümmern eines weiteren Schiffes beschrieben, dass die Wellen gegen die Klippen der scharfen Fänge treibt.


Cover image: by Ilmaine

Kommentare

Please Login in order to comment!