Leocadia Ferri Involucrum
Leocadia Del Cuerpo de Hierro
"Lass meine Brust vor Reue schmerzen. Schmiede deine Strafe und treibe sie tief hinein."
- anonymer Bußgänger
- anonymer Bußgänger
Allgemein:
Leocadia ist die Heilige des Eisens und des Mutes, aber auch der vollkommenden Hingabe zur Opferung von Fleisch und Blut. Sie ist eine der drei wichtigsten Märtyrer*innen des Miraculum Sanguinans (Blutenden Mirakels) und wird von vielen Cupientes in Yedanor verehrt. Ihre Kraft fließt durch das Eisen von Schild, Schwert und Platte und verleiht den Kriegermönchen des Mirakels ihre schier unendliche Ausdauer im Kampf gegen die Schrecken des Flüsterlohs. Sie ist die Schutzpatronin der Kämpfer, Verwundeten und Kranken.Aussehen:
Aus den Geschichten über Leocadia ist bekannt, dass ihr Körper von Kraft durchdrungen war. Ihre Statur war von Muskeln durchzogen, ein Wunder der Mutter Marter und Zeichen ihrer unbeherrschten Natur. Ihr Titel bedeutet zwar "Der Eisernen Hülle", doch ihre Funktion und damit die Bedeutung der Heiligen veränderte sich derart, dass sie heute im einfachen Volk auch nur als "Die Eiserne" bekannt ist. In den wenigen künstlerischen Darstellungen von der hl. Leocadia wird ihr nackter, relativ muskulöser Körper gezeigt, der mit sieben Schwertern verwundet wurde. Die Schwerter wurden in ihrer Passio erwähnt und sind daher in vielen Darstellungen der Heiligen vertreten. Sie symbolisieren die Standhaftigkeit des Glaubens durch den Körper und ihre innerste Sehnsucht nach reinigender physischer Qual. In ihrer Passio werden ihre rotbraunen Haare erwähnt, die sie in einem Zopf getragen haben soll. Sie ist eine der wenigen Märtyrer*innen, deren Schönheit nicht in hagiographischen Texten hervorgehoben wird, da ihr Aussehen nur wenig mit ihrem Opfer des Fleisches zu tun hat, für das sie angebetet wird. Trotz ihrer mangelnden Schönheit wird ihre körperliche Verfassung gelobt, die ein Vorbild für die Kämpfer und Gläubigen des Glaubens ist. In vielen Darstellungen der Heiligen wird Leocadia mit einer hohen Kopfbedeckung gezeigt, die die Last der Schuld symbolisiert. Die Kopfbedeckung findet in den Helmen der Kriegermönchen wider, welche die Kopfbedeckung auch mit dem Turm verbinden, in dem Leocadia ihr Martyrium erlangte. Ihr verwundeter Körper, der durch die Schnitte und Stiche ihrer Feinde geprägt wurde, ist eine wichtige Reliquie des Glaubens. Als solche wurde ihr Körper zerhackt und in viele kleine Relikte geteilt. Einige dieser Relikte sind lediglich ihre Fingerknochen. Ihr Schädel und ihr rechter Arm liegen in verschiedenen Kirchen des Glaubens. Trotz ihrer körperlichen Zerteilung post mortem erscheint der Geist der hl. Leocadia ihren Gläubigen als vollständige Gestalt, wobei jeder von den unzähligen Wunden der Heiligen und den sieben heiligen Schwertern berichtet, die die Heiligkeit der Märtyrerin bezeugen.Passage aus der Passio Leocadia:
Im Süden von Yedanor, lange bevor sie den Beinamen „Ferri Involucrum“ erhielt, war Leocadia bekannt als eine stolze und starke Kriegerin, berühmt für ihre Tapferkeit, aber auch gefürchtet für ihren Stolz und ihre Selbstsucht. Sie führte zahlreiche Schlachten für den Fürsten ihres Landes, nicht aus Hingabe oder Pflichtgefühl, sondern für Ruhm, Beute und den klirrenden Klang von Eisen. Ihr Leben drehte sich um den Kampf, und in den Augen vieler schien sie unbesiegbar – ein leibhaftiges Abbild der Macht, das ihre Feinde mit brutaler Effizienz niedermähte. Doch so stark sie auch war, ihre Seele war schwer belastet. Ohne die Führung des Blutenden Mirakels oder die erlösende Liebe der Mutter Marter kannte sie kein anderes Ziel als die Befriedigung ihrer eigenen Ambitionen. Sie verachtete Schwäche und opferte ihr eigenes Wohl für niemanden, außer für den endlosen Durst nach Gold und Blut. Ihr Stolz war ihre Rüstung, doch er ließ keinen Platz für wahre Erlösung. Es war während eines Kriegszuges gegen die noch heidnischen Könige im Süden (Irvaine), an der Grenze des heutigen Yedanor, als Leocadia von einer überwältigenden Streitmacht in die Enge getrieben und gefangen genommen wurde. Ihre Feinde, die wussten, dass sie trotz ihrer Gefangenschaft weiterhin eine Gefahr darstellte, sperrten sie in einen schweren, eisernen Käfig hoch oben in einem Turm. Dort, von der Welt abgeschottet, begann ihre langsame körperliche und geistige Zersetzung. Doch statt des Zornes und der Wut, die man von ihr erwartete, erwuchs in ihr eine tiefe Reue. Es war in dieser Zeit der Isolation, dass Leocadia das Blutende Mirakel in einer Vision erfuhr. In ihrer größten Schwäche, als der Schmerz und die Verzweiflung überhandnahmen, erschien ihr die Mutter Marter, die sie mit den Worten empfing: "Dein Eisen war dein Stolz, doch es sind deine Ketten, die dich führen werden." Leocadia erkannte, dass ihre Stärke allein nicht ausreichte, um die wahre Gnade zu erlangen. In dieser dunklen Stunde wurde ihr klar, dass der Weg zur Erlösung durch Opfer und nicht durch Eroberung führte. Tag um Tag wurde sie in ihrem eisernen Käfig gefoltert, geschlagen und auf die Streckbank gelegt. Ihre Feinde setzten immer wieder ihrem Körper und Geist zu, nahmen sie und marterten sie endlos und versuchten, sie zu brechen. Stattdessen fand sie in ihrem Schmerz eine neue Art von Stärke, eine, die nicht aus dem Stolz, sondern aus der Hingabe an das Leiden und die Reinigung des gemarterten Fleisches geboren wurde. Das Mirakel verwandelte Leocadias Tränen zu blutigem Eisen, das über den Boden des Käfigs tropfte, und diese Tropfen verwandelten sich zu Eisenstacheln, die ihre Füße und Beine quälten und durchbohrten. Das Blut, das aus den Wunden floss, schimmerte in einem unirdischen heiligen Gold, ein Zeichen der Gnade, die ihr zuteilwurde. Die Wachen, die ihre Verwundung und das goldene Blut sahen, versuchten, es sich zu eigen zu machen, doch Leocadia widersetzte sich. Die Wachen drängten sie zur Bewegung und versprachen ihr die Freiheit, wenn sie nur das goldenschimmernde Blut von ihr nehmen könnten. Doch sie erkannte, dass ihr Martyrium die einzig wahre Freiheit war – eine Freiheit, die nur durch das Aufopfern ihres Leibes und ihrer Seele erlangt werden konnte. Sie sprach keine Worte und bewegte sich nicht, sondern hob die Hände zum Gebet, fest entschlossen, die Prüfung der Marter zu bestehen. In einem letzten verzweifelten Versuch, sie zu brechen, drangen sieben Wachen mit gezogenen Schwertern in ihre Zelle ein. Sieben Klingen durchbohrten ihren Leib gleichzeitig: sechs trafen ihr Herz, und eines durchstieß ihre erhobenen Hände. Leocadia stieß keinen Laut des Schmerzes aus. Stattdessen sank sie zu Boden, während ihr Blut – das goldgetränkte, heilige Blut der Märtyrerin – den Boden tränkte. Der Wind trug es fort, über die Felder im Norden und die Spitzen der Berge, und aus ihm erwuchsen die Eisenadern, die das Land von Yedanor seither segneten.Gefolgschaft und Schreine:
Die Anhänger der hl. Leocadia sehnen sich nach dem Zenit der Selbstaufopferung. Ihre Sehnsucht wird durch die wiederholte Selbstgeißelung und Selbstverstümmelung des Körpers für die Gunst des Mirakels und die Liebe der Mutter Marter gestillt, sodass die eifrigsten ihrer Anhänger von Wunden übersät sind und ihren Körper gänzlich dem Heil ihrer Seele geopfert haben. In einem allgemeineren Kontext sind die Gläubigen des Mirakels, die Leocadia folgen, oft die Kranken und Schwachen ihres Volkes. Durch die Kraft im Glauben und Körper, die Leocadia ausstrahlt, erhoffen sie sich das Wunder der körperlichen Wiedergeburt mit der Gnade der Heiligen. Sie beweinen ihre schwachen Körper, denn sie sind nicht fähig, dem Mirakel das Opfer des Fleisches zu bieten. Ihrer Trauer nimmt sich Leocadia an, die durch ihre Wunder die Schwächsten stärkt, sodass auch sie ihren Teil für den gerechten Kampf des Glaubens geben können. Die Anhängerschaft der hl. Leocadia ist in den südlichen und südöstlichen Teilen von Yedanor dominant und viele Cupientes zählen sich zum Kult der Leocadia. Unter den Bergarbeitern, die von den reichen Eisenvorkommen von Yedanor profitieren, fällt ihr Name in Dankbarkeit und Ehrerbietung, während Kranke und Schwache ihre Bitten an sie richten. Orden der stillen Verehrung: Der Orden der Stillen Verehrung glaubt an die Reinheit der wortlosen Verehrung als die einzig wahre Form des Gebets. Wenn alle Hüllen fortgestreift wurden, bleibt nur der liebliche Kuss der Marter übrig. Ohne die Verwirrungen der Worte oder der Schrift verrichten die Mitglieder dieses Ordens ihre Gebete durch Blut und die unentwegte Selbstgeißelung. Die Ordensmitglieder der Stillen Verehrung legen bei ihrem Eintritt in den Orden ein Schweigegelübde ab und sprechen fortan einzig durch ihre Taten für den Glauben. Der Orden ist für das unkomplizierte Ausleben der Religion bekannt, da sie sogenannte Kriegermönche ausbilden. Ihre Aufgabe ist es, sich in die Tiefen des Flüsterlohs zu wagen und die Monster des Waldes, die aus dem Bösen hervorgingen, zu bekämpfen. Sie sind die eiserne Speerspitze, die den hölzernen Käfig des Flüsterlohs durchdringt und sich dem Terror stellt. Die Mitglieder des Ordens sind in allen Schichten von Cupientes (Gläubigen) zu finden. Jedoch ist der Orden für seine hervorragenden Kämpfer und stummen Helden bekannt, die oftmals aus den Reihen der schwächsten Cupientes hervorgehen. Bauern, die alles verloren haben, bis hin zu rachsüchtigen Vätern, legen den Schwur ab, um ihr Leben vollständig dem Mirakel und der Mission des Ordens zu überlassen. Abgesehen vom kriegerischen Arm des Ordens ist der Orden auch für die Ausbildung von Schmieden bekannt, die die Rüstungen und Waffen des Glaubens herstellen. Der Stil dieser Handwerker ist einzigartig und priorisiert weniger die Effektivität der Rüstung als deren liturgischen/rituellen sowie kulturellen Nutzen. Die Helme laufen spitz zu und die Griffe der Waffen haben Dornen, um die gerechte Marter des Körpers auch im Kampfe stetig aufrechtzuerhalten. Jeder Schlag fordert ein Opfer von Fleisch und Blut – ein Opfer, das die klerikalen Waffen stärkt und ihre Kraft erhöht.Heiligenfest:
Zu Ehren der Heiligen Leocadia werden sieben Schwerter, die in den Monaten vor dem Fest geschmiedet wurden, an sieben Kriegermönche gegeben. Mit ihrer Kraft, die aus der Kraft der Heiligen hervorgeht, werden sie in das Flüsterloh entsandt, wo sie sich den Schrecken des Waldes stellen müssen. Dieses Ritual ist von großer Bedeutung, da der Beginn der Winterzeit und damit die längeren Nächte auch gleichermaßen große Gefahren hervorbringen. Dieses Opfer aus Eisen und Blut hält das Böse in Schach und schützt die schwachen Lebenden ein weiteres Jahr, so zumindest die Vorstellung der Gläubigen. Das Fest der heiligen Leocadia findet am 07.09. statt. Am Vortag, dem 06.09., wird ein Festessen abgehalten, bei dem die sieben auserwählten Krieger ein letztes Mal die Kost ihrer Heimat schmecken und sich jeweils einen Partner suchen, mit dem sie das Bett teilen.Wirkungsbereich ihrer Wunder:
Verbundene Martern: Schnitte, Stiche, Fleischwunden (durch Selbstgeißelung oder Kampf), Verstümmelungen, Entfernung der Zunge/Opfer der Sprache Erwartete Wunder: Stärkung der körperlichen Kraft (Kondition oder Stärke), Resistenz gegenüber Krankheiten oder unheiligen Flüchen, MutBitte an die hl. Leocadia:
"O heilige Leocadia,ich liege zerschlagen vor deinem Schrein, gefangen in der Schwäche meines Körpers. Du, die im Käfig des Eisens gelitten hat, du kennst die Qual der Ohnmacht und den Schmerz der Verwundung. In meiner Krankheit finde ich keine Kraft, um dem Mirakel das Opfer zu bringen, das es verlangt. Doch in meiner Verzweiflung wende ich mich an dich, die du durch Leiden zur Heiligkeit gelangt bist. Gib mir die Stärke, mein Leid mit Würde zu ertragen, so wie du es im Angesicht der Qual getan hast. Lass dein heiliges Blut in mir wirken, um mich aufzurichten und mich dem gerechten Kampf näherzubringen. Ich bitte nicht um Befreiung von meinem Schmerz, sondern um die Kraft, ihm standzuhalten und darin meinen Glauben zu beweisen. Erwecke in mir die Entschlossenheit, auch in meiner Schwäche ein würdiges Opfer zu sein, und mache mich bereit, der Mutter Marter mit reinem Herzen gegenüberzutreten."
- Kranker Cupientes
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