Facultas Medendi - Fakultät der Heilung
Allgemein:
Die Facultas Medendi ist die derzeit einflussreichste Organisation in Pratigas und gehört zu einer der mächtigsten Institutionen im gesamten Imperium. Dank ihrer geheimen Rezepte und einzigartigen Fabriken, die unentwegt Heiltränke für wohlhabende Abnehmer produzieren, ist es ihnen möglich, ihre Kontrolle in beinahe allen menschlichen Reichen zu halten.Heiltrank und Kunde:
Das Leben der Trankmischer, Wundärzte und Heilkundler der Fakultät dreht sich vollkommen um die Herstellung, den Verkauf und die Weiterentwicklung von Heiltränken, die gleichzeitig den Großteil ihrer Einkünfte bestimmen und für ihren Stand im Imperium sorgen. Die Fakultät der Heilung, die einst Teil der Facultas Alchemicae war, spaltete sich bereits 8 Jahre nach der Entwicklung des Wesentrunks von ihrer Mutterfakultät ab. Die Erfindung der noch infantilen Mixtur namens Wesentrunk hatte den verantwortlichen Alchemisten bereits großes Ansehen und großen Einfluss beim herrschenden Indagator eingebracht, sodass es für sie ein Leichtes war, die Neugründung einer Fakultät zu unternehmen. Obwohl die Abnehmer andere sind, bleibt das rege Interesse an den Produkten und Errungenschaften der Fakultät erhalten. Im gesamten Imperium werden Heiltränke verkauft und ganze Handelsnetzwerke entstanden durch die heilenden Elixire, die von Fakultätsmitgliedern als "Sanatio Elixir" betitelt werden. Aufgrund dieser beständig positiven Entwicklung, die zuerst von Algaris und später von den konkurrierenden "Lügnerkönigen" westlich der Feuerzungen getragen wurde, konnte sich die Fakultät als eine verlässliche Quelle für Heiltränke etablieren, die ihre Verträge mit dem Imperium bereits vor dessen Entstehung mit Aurelian I. schloss. Seitdem beliefern die Heiltrankfabriken über die Handelsgilden die bekannte Welt mit Heilmitteln. Dieser Erfolg macht den Dekan der Fakultät zu einem der mächtigsten Männer des ganzen Imperiums. Mit einem Fingerschnippen kann er die Waagschale in Kriegen bewegen, indem er einer Seite den Zugriff auf die Heiltränke verwehrt, die aus der heutigen Kriegsführung kaum noch wegzudenken sind. Ihre Wirkung wurde seit ihrer Erfindung nur potenter und teurer. Viele Variationen der herkömmlichen Tränke entstanden über die Jahrhunderte der Forschung, die es vermögen, schreckliche Wunden zu schließen oder Krankheiten zu heilen, die zuvor als Todesurteil galten. Neben den begehrten Heiltränken handelt die Facultas Medendi auch mit experimentellen Antibiotika, immunisierenden Tinkturen und anderen medizinischen Wundern, die aus ihrer Forschung hervorgehen. Auch wenn der Heiltrank bei weitem ihr beliebtestes Produkt bleibt und dadurch auch das feste Standbein der gesamten Institution ist, haben diese Mittel ihren Weg in die Winkel der Welt gefunden. Die Mittel der Fakultät stehen im Gegensatz zu den Heilslehren und der Wunderheilung, die aus der klerikalen Magie der Sonnenkirche hervorgehen. Daher hat die Sonnenkirche seit jeher eine Fehde mit den Fakultäten von Pratigas und besonders mit der Facultas Medendi, die das Monopol der Kirche auf Heilung und Genesung gefährdet. Der Ordo Remidium tat sich in der Vergangenheit als größter Feind der Facultas Medendi und ihrer Lehren hervor. Sie sehen die Lehre der Körpersäfte als Entweihung des heiligen Körpers und Geistes und predigen die reine, ehrliche und vollkommene Heilung durch die Wunder der Kirche. Durch diesen Zwist ist der Einfluss der neuen Körperwissenschaften in Regionen, die stark von der Kirche geprägt sind, geringer. Das geheime Rezept der Heiltränke versuchten Gelehrte der Kirche jedoch trotzdem in Erfahrung zu bringen und zu kopieren, doch blieben derartige Anstrengungen bisher erfolglos und brachten nur deutlich schwächere Heiltränke hervor. Die Mitglieder der Fakultät der Heilung setzen sich intensiv mit dem Körper und den Körpersäften auseinander, um aus ihnen Erkenntnisse für die Genesung und Wiederherstellung zu gewinnen. Aus ihren Untersuchungen gingen unglaubliche medizinische Wunder hervor, die eine schnelle und effektive Heilung von Wunden und manchen Krankheiten ermöglichten. Zu den Wundermitteln wie dem Heiltrank, die aus den Fabriken hervorgehen, kommen die meisterhaften Wundärzte und Körperforscher, die durch ihr intensives Studium des menschlichen (und in manchen Fällen auch anderlings) Körpers ihr großes Wissen über die Behandlung allerlei Krankheiten erlangten. Diese Ärzte sind in der ganzen Welt gefragt und werden in Abwesenheit eines Priesters als fähigste Heiler im Imperium gesehen. Bei einem solchen Ruf ist es nicht verwunderlich, dass Massen an scheinbar unheilbar Kranken nach Pratigas strömen, um sich in den großen Krankenhäusern in der Innenstadt behandeln zu lassen. Dort erfahren die Kranken eine umfangreiche Behandlung, die in vielen Fällen tief in die Körpersubstanzen eingreift und daher hinter verschlossener Tür stattfindet. Viele kommen aus Pratigas mit neuer Hoffnung und einer vollkommenen Genesung, die Gelehrte ins Staunen versetzt, andere werden in eine Quarantäne gesteckt oder fristen als "Unheilbare" in den Gassen der Stadt ihre traurige Existenz. Abhängig von der ständigen Medikamentenzufuhr verenden sie oft in Armut und fallen in die Hände anderer ruchloser Fakultäten. Durch ihre Stellung und die Bedeutung ihrer Heiltränke genießen die Mitglieder der Fakultät hohes Ansehen innerhalb und außerhalb der Stadt. Im gesamten imperialen Raum sind sie für ihre methodische und effektive Herangehensweise in medizinischen Angelegenheiten bekannt und geschätzt. In einigen Buchdruckereien wurden auch die Leitfäden der medizinischen Praktiken der Facultas Medendi abgedruckt, um diese an wissbegierige Wundärzte und Heiler zu verkaufen. Diese Bücher sowie die Mediziner der Fakultät werden weiterhin von den extremeren Anhängern der Sonnenkirche als Ketzer angesehen, während die meisten nur über die Wunder ihrer Tränke und Tinkturen staunen.Stadtgebiet:
Angemessen ihres Status kontrollieren die Mediziner der Facultas Medendi die Innenstadt und kleine Teile der umliegenden Viertel. Durch ihre hohen finanziellen Mittel und ihr Ansehen ist es ihnen möglich, das wohl wohlhabendste und bedeutendste Viertel der Stadt zu halten. Die Innenstadt glänzt mit hohen Türmen, weiten Alleen und großen Marktplätzen, die zum Handel zwischen den einströmenden Reisenden und den Handelsgilden einladen, die sich in der Stadt durch ihre lukrative Einfuhr von bedürftigen Reisenden in Außenposten niedergelassen haben. Diese Händler und Handelsgilden kaufen auch große Mengen an Tinkturen und Heiltränken aus den nahegelegenen Heiltrankfabriken, die sich nahe dem Stadtzentrum befinden. Somit entstand im Stadtzentrum, welches durch die angeheuerten Söldner der reichen Trankmischer geschützt wird, der Höhepunkt der pratiganischen Wirtschaft. Der allgegenwärtige Wohlstand der sauberen Straßen ist auch in der wunderschönen pratiganischen Architektur zu sehen, die sich im Stadtzentrum über die Köpfe der Mediziner, Händler und Kranken in hohen, schlanken Türmen erhebt. Die Straßen erstrahlen in Abwesenheit des Sonnenlichts im Schein der Laternen, unter denen das rege Treiben und Trampeln von Kutschen und Menschenmengen fast den ganzen Tag über besteht. Die Heiltrankfabriken liegen im Norden des Stadtteils und pumpen ihren schwarzen Smog in die Luft, sodass die Laternen den ganzen Tag über notwendig sind. Außenstehende sind in den Fabriken nicht erlaubt, obwohl sie eindrucksvoll den Hintergrund des Stadtbildes mit ihren hohen Kaminen prägen. Die Facultas Medendi hält ihre Macht äußerst indirekt, und ihre Kampfkraft wird weitestgehend über angeheuerte Söldner auf den Straßen repräsentiert. In Gottfried von Meltans Notizen finden sich jedoch auch Berichte über in den Schatten lauernde Attentäter, die unbeliebte Elemente im Stadtzentrum still und heimlich entfernen. Oft ähneln sie flackernden Schatten in dunklen Gassen oder Gargoyles, die auf den Dächern lauern. Insgesamt charakterisiert sich das Stadtgebiet der Facultas Medendi durch die Visualisierung des Reichtums der Institution und das Bild von Sicherheit und Stabilität, das durch aufgeräumte Straßen und belebte Märkte suggeriert wird. Das Stadtbild des Zentrums wird in vielen Darstellungen auf die gesamte Stadt übertragen, sodass Pratigas insgesamt in einem besseren Licht dasteht. Die unschönen Ecken und Winkel der Stadt werden dabei nicht beachtet und weichen den prachtvollen Bauten der Innenstadt. Dieser Blick auf die Stadt ist kaum verwunderlich, da die meisten, die es aus der Stadt schaffen, nur diesen organisierten und sicheren Teil der Stadt sowie die großen Krankenhäuser des Stadtteils selbst erblickt haben.Organisation:
Seit ihrer Abspaltung von der Facultas Alchemicae im Jahr 1049 n.A. wird die Organisation von einem neuen Dekan geleitet, der stets aus den Reihen der Trankmischer oder der Mediziner hervorgeht. Die Aufgabe des Dekans ist es, die Forschung und Entwicklung der gesamten Fakultät zu überwachen und anzuleiten, wobei er geschickt die finanziellen Mittel sowie persönliche Geheimnisse und Gefallen nutzt, um seine Ziele umzusetzen. Der derzeitige Dekan ist Herr Dr. Johannes Actuarius Hirsch. Sein Zweitname geht auf seine Familiengeschichte zurück, die auf Vertreter der Sonnenkirche hinweist. Ihre Namenskultur, die sich aus der "Alten Zunge" ergibt, ist das Einzige, das Dr. Hirsch noch an seine einstige Familie bindet, welche er in jungen Jahren zugunsten seines Studiums der Medizin zurückließ. Wie unter den Dekanen der Facultas Medendi üblich, unterstehen dem Dekan persönlich die Heiltrankfabriken und somit große Anteile ihrer Einkünfte. Dieses Arrangement ist Teil der Fakultätsordnung, um dem Dekan die nötigen Mittel zu geben, die Ordnung innerhalb der Fakultät zu wahren. Durch die Verwandtschaft mit der zerteilten Facultas Alchemicae, die in viele kleinere Institutionen geteilt ist, lernten die Mitglieder der Facultas Medendi schnell, dass eine geeinte Fakultät größere Erfolgschancen hat. Obwohl in den Notizen von Stephan Heinrich Gottfried von Meltan auch die Rede von internen Machtkämpfen ist, steht die Facultas Medendi vergleichsweise geeint hinter ihrem Dekan. Ob durch Furcht, Notwendigkeit oder aus Nutzen, ist dabei individuell vom Mitglied abhängig. Die Ränge der Fakultät sind gut durchstrukturiert im Vergleich zu anderen Fakultäten. Zwar bleiben einige allgemeinere Ränge bestehen, die in sich einer eigenen, oft von der Person abhängigen Ordnung dienen, aber generell halten sich die meisten Mitglieder an die grobe Rangordnung innerhalb ihrer Institution. Die Institution wird in zwei Lager geteilt: zum einen die Trankmischer, die die Kontrolle über die Herstellung von Heiltränken und anderen Tinkturen in ihren Laboren zur Aufgabe haben, und zum anderen die Mediziner oder auch Ärzte, die sich mit der Versorgung von Kranken und der Erforschung von Krankheiten in den Krankenhäusern beschäftigen. Auch wenn beide Parteien in Konkurrenz stehen, sind Meuchelmorde zwischen den Lagern seltener als innerhalb der Lager. In jedem Lager existiert eine Hackordnung, die oft durch List und auch Mord in ständiger Bewegung bleibt. Die Ermordung eines Fakultätsmitglieds eines anderen Lagers würde nur wenig Sinn ergeben, da es keinen direkten Effekt auf die Position des Mörders hätte. Durch geschickte Organisation wie diese konnte die Fakultät die interne Konkurrenz begrenzen und ihren Stand im größeren Machtkampf zwischen den Fakultäten so lange halten. Zur Unterscheidung tragen die Mitglieder der zwei Lager unterschiedliche Trachten. Die Trankmischer haben oft einen Lederkoffer mit Ingredienzen dabei und tragen vermehrt hellgraue, weit geschnittene Gewänder, während die Mediziner eher enganliegende Gewandungen tragen, die edler geschnitten sind und ihren hohen Stand in der Gesellschaft zeigen. Zudem tragen sie oft einen Medizinerstab bei sich. Die Kleidung sowie ihre hochgestochene Sprache veranschaulichen gut die Arroganz, die den Medizinern und Trankmischern der Facultas Medendi nachgesagt wird. Ihre Hochnäsigkeit kennt kaum Grenzen, und ihren Erfolg sehen viele von ihnen als Produkt ihrer überragenden Intelligenz an.Ränge:
Tätigkeit:
Mitglieder der Facultas Medendi konzentrieren sich in ihrer Ausbildung auf eines der zwei Hauptfächer der Fakultät. Die bekanntere Tätigkeit der Fakultätsmitglieder ist das Betreiben der Krankenhäuser und Hospize im Stadtzentrum von Pratigas. In den Krankenhäusern behandeln die Fakultätsmitglieder mit medizinischer Profession die einreisenden Kranken aus aller Welt, während sie mit neuen, innovativen Techniken zur Heilung und Genesung experimentieren. Ihre Arbeit widmet sich ganzheitlich dem Körper, der durch ihr Studium der Wunden und Krankheiten auf methodische Art wiederhergestellt wird. Dabei ist die Nutzung von Magie (Wundern), wie es in den Heilungsritualen der Sonnenkirche üblich ist, verpönt. Die Mediziner verlassen sich gänzlich auf ihr Wissen und die Lehren der Körpersäfte, gewonnen aus ihrem lebenslangen Studium des Körpers und jeder erdenklichen Krankheit. Die etwas unbekanntere Arbeit der Trankmischer bezieht sich vollkommen auf die Herstellung von wundersamen Heilmitteln wie dem berühmten Heiltrunk (Heiltrank) sowie Ölen, Tinkturen und anderen Stoffen, um einerseits die Arbeit der Mediziner zu unterstützen und andererseits einen regelmäßigen Fluss von Finanzen in die Kasse der Fakultät zu spülen. Ihre Arbeit begrenzt sich daher stark auf die unzugänglichen Fabriken, das Erhalten und Weiterentwickeln bestimmter Geheimrezepte sowie das Schließen von Handelsabkommen mit Handelskonglomeraten aus der ganzen Welt. Obwohl beide Teile der Institution durch die räumliche Trennung ihrer Arbeitsfelder eher selten in Kontakt stehen und ihre Studenten meist nur innerhalb ihres Fachgebiets ausbilden, verfügt fast jedes Mitglied der Fakultät über grundlegendes Wissen des jeweils anderen Fachs. Auch in den Fachgebieten selbst hat jedes Individuum eine eigene Spezialisierung auf bestimmte Teilgebiete. Ein Mediziner kann z. B. auf innere Verletzungen und Krankheiten spezialisiert sein, während ein anderer sich auf Sinnesorgane und deren Funktion spezialisiert hat.Trivia:
Stephan Heinrich Gottfried von Meltan berichtet von der regelmäßigen Verteilung von Heiltränken durch Funktionäre der Facultas Medendi in den schlechteren Vierteln der Stadt, die abseits des belebten Stadtzentrums liegen. Die Heiltränke werden an die "Unheilbaren" verteilt, jene Personen, die von den Medizinern als unmöglich heilbar eingestuft wurden und sich eine langfristige Behandlung in den Krankenhäusern der Innenstadt nicht leisten konnten. Die Heiltränke wurden zu einem deutlich geringeren Preis verkauft als die auf den Märkten. Der Grund wurde schnell klar, als die bepustelten und verkrüppelten Gestalten die schlackeartige, dunkelrote Substanz hinunterschlangen, während sich ihre Pupillen weiteten. Diese minderwertigen Heiltränke bestehen, so vermutet Gottfried, aus den zusammengekratzten Resten der Heiltrankproduktion, welche die Trankmischer aus unbekannten Gründen an die Bedürftigen verteilen.
Typ
Education, Faculty
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