Ail

Naturwächter im Land der Geister

(a.k.a. Ailenhüter)

In der Mythologie der Ailner ein Hüter über das Ailner Meer und seine Küsten. In vielen alten Legenden und Sagen der Ailner Landbewohner tritt der Ail als Behüter auf, der den Menschen hilft. Er ist nach Ansicht der Ailner kein Geist, sondern ein Wesen das man sehen und berühren kann. Die genauen Hintergründe des Ails sind jedoch je nach Geschichte unterschiedlich.  

Darstellung

Die ältesten bekannten Geschichten über den Ail lassen die genetische Herkunft offen. Ich denke das war eine bewusste Entscheidung, um der Figur mehr Mystik zu verleihen.
Aena van Breiden
Der Ail ist, je nach Interpretation, entweder ein verwildeter Vulpinim oder ein vermenschlichter Fuchs. In allen Fällen handelt es sich um ein humanoides Fuchswesen mit weißem oder grauem Fell. Zumeist wird er ohne Kleidung dargestellt. In manchen Geschichten trägt er eine Umhängetasche bei sich. Über Wasser reist er mit einem kleinen, geweißten Ruderboot, das ohne sein Zutun vorankommt.  

Iliala

In manchen Sagen wird der Ail von der Füchsin Iliala begleitet. Sie ist eine Füchsin mit rein weißem Fell, das selbst unter widrigsten Bedingungen sauber bleibt.
Iliala tritt vor allem in den kindergerechten Geschichten über den Ail auf. Wahrscheinlich eine bewusste Entscheidung, um für Kinder zugänglicher zu sein.
Aena van Breiden
 

Entstehung

Die ältesten Geschichten über den Ail entstammen dem dritten Jahrhundert nach dem Weltenbruch. Sie wurden von Seefahrern an der Küste des Ailner Meeres verbreitet und häufig erweitert oder umgedichtet. Die Geschichten über den Ailenhüter wurden so beliebt, dass sie am Ende des vierten Jahrhunderts in mehreren Büchern verewigt wurden. Entsprechend der Tradition der Ailner ist die Person heute nicht mehr bekannt.  

Charakter

Der Ail ist ein gütiger Hüter, der das Ailner Meer, die Küste und nahe Gewässer beschützt. Wenn zu großer Raubbau betrieben oder übertrieben gejagd wird oder eine andere Bedrohung droht, so erscheint der Ail. Er greift niemals zu Gewalt, sondern versucht den Verantwortlichen die Probleme mit ihrem Handeln aufzuzeigen. Das geschieht über lehrreiche Visionen oder er verwandelt sein Ziel, um ihm eine andere Perspektive aufzuzeigen. Dabei erklärt er dem Verantwortlichen die eigene Sicht der Dinge und bemüht sich, eine harmonische Lösung zu finden.   Oft tritt der Ail auch als Führer oder Lehrer für jene auf, die sich um den Schutz der Natur einsetzen. Er schenkt ihnen Mut, gibt ihnen Rat und in manchen Geschichten wehrt er sogar Angriffe auf seine Schützlinge ab. In wenigen Geschichten wird auch der Zorn des Ails behandelt, der mit unglaublicher Kraft und Brutalität gegen die vorgeht, die er zuvor nicht mit seinen Visionen überzeugen konnte.  
Alle Geschichten, in denen der Ail tatsächlich zu Gewalt greift, stammen aus dem letzten Jahrhundert.
Aena van Breiden
  Iliala, falls sie in der Geschichte vorkommt, ist häufig eine Kundschafterin und Botin des Ails. Sie führt mögliche Schützliche an einen Treffpunkt mit dem Ail oder beobachtet Taten an Orten, die vom Ail nicht unauffällig betreten werden können.  

Geschichtsinhalte

Geschichten über den Ail behandeln häufig ein Eingreifen bei Überfischung, zu starker Abholzung oder zu starker Jagd. Häufig gibt es ein Unternehmen, eine Geschäftstüchtige oder einen Jäger, der die Natur über ein vertretbares Maß belastet und deshalb eine Lektion durch den Ail erhält. Im Verlauf der Geschichte lernt die Person dann die Probleme ihres Vorgehens und wie sie mit einem gesunden Mittelmaß weiterhin ihren Tätigkeiten nachgehen kann, ohne die Natur nachhaltig zu schädigen.   In keiner bekannten Geschichte interagiert der Ail selbst mit den Geistern eines Ortes. Zwar warnt er die Protagonisten in den Geschichten vor zürnenden Geistern oder spricht über sie im Allgemeinen, doch er selbst spricht niemals zu ihnen. Häufig jedoch leitet er die Protagonisten dazu an, wie sie den Geistern gegenüber Buße tun können.  

Piscinim

Schwierig, den richtigen Weg zu finden, der Figur des Ails in modernen Geschichten gerecht zu werden. Manche alten Sagen, die über ihn handeln, lassen sich gar modern interpretieren, da sie schon in ihrer Prämisse rassistisch sind.
Aena van Breiden
Die meisten ursprünglichen Geschichten stammen aus einer Zeit, in der die landlebenden Rassen sich klar von den Piscinim abgetrennt hatten und sie zeitweise nur als etwas intelligentere Fische hielten. Spätere Geschichten über den Ail behandelten besonders dieses Thema und lehrten ihre Protagonisten, dass Piscinim Menschen waren, die Respekt verdienten. Manche Geschichten behandelten die Piscinim jedoch lediglich als eine Art Fisch und bemängelten die Überfischung der Meeresbewohner.
Es ist faszinierend, dass ein Volk, das den Glauben an Geister so tief in seine Gesellschaft integriert hat, als Sagengestalt ein Tierwesen geschaffen hat.
Varn von Oberbach
Göttliche Klassifizierung
Sagengestalt
Children
Sex
männlich
Hautfarbe
weißes oder graues Fell

Glaube

Über Jahrhunderte hielt sich der Glaube, beim Ail handle es sich um ein echtes Wesen. Gerade die Seefahrer erzählten gerne von angeblichen Begegnungen, die sie selbst erlebt haben sollten. Im vierten Jahrhundert glaubte über die Hälfte der Ailner an die Existenz des Ails oder hielt sie zumindest für Wahrscheinlich. Nach der Annäherung der Rassen und der damit einhergehenden Hinterfragung vieler Traditionen und Glaubensmuster ging der Anteil schlagartig zurück.

Fähigkeiten

Der Ail hat zwei Hauptfähigkeiten. Die Eine ist die Übermittlung von Visionen, wenn er eine Person berührt. Diese Visionen sind mächtigen Zatrazaubern nicht unähnlich, hinterlassen aber keinen Manastaub. Die Zweite ist das Verwandeln eines Menschen in ein anderes Geschöpf. Außerdem gilt der Ail als besonders stark. Es ist möglich, ihn zu töten, doch dann erscheint er innerhalb eines Tages erneut. Er kann außerdem an Orten auftauchen, ohne auf dem Weg dorthin gesehen zu werden. Dabei wird sein Auftauchen niemals direkt beobachtet.
Aus wissenschaftlicher Sicht wäre der Ail durchaus möglich. Ein Manaberührter, der sowohl den Livonstrang, als auch Zatra in sich vereint, könnte diese Fähigkeiten haben. Dank dem Livonmana könnte er auch sein eigenes Aussehen so tierisch umformen. Die Unsterblichkeit und das Erscheinen an scheinbar unmöglichen Orten ist da schwerer zu erklären.
Midran Gregarion

Character Portrait image: by Martin Leist mit Dall-E

Kommentare

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Jan 26, 2025 22:26 by Secere Laetes

Schöner Mythos - wobei wahrscheinlich die Ailner eher dran geglaubt hätten, wenn es ein Geist wäre. Aber vielleicht war das auch die Intention, auch wenn es zunächst viele glaubten: Etwas Unglaubwürdigeres bzw. einfach etwas Einzigartigeres als die allgegenwärtigen und damit auch alltäglichen Geister, um die Geschichte spannender und märchenhafter gestalten zu können.