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Digitale Stämme

Allgemein

Digitale Stämme (kurz Digitale) sind eines der Typischen Post-Fall-Phänomene, die die Transhumane Gesellschaft nachhaltig verändert haben und immer noch verändern. Es handelt sich dabei um Gemeinschaften digitalisierter Egos die ausschliesslich im Mesh leben ohne einen physischen Körper zu besitzen. Diese, aus den "Communities" des 21. Jahrhunderts hervorgegangene, Lebensweise setzt vor allem auf den kulturellen Austausch von Intelligenzen und lässt Reproduktionsmechanismen in der Regel aussen vor.   Begünstigt wird die Bildung Digitaler Stämme zudem durch den vielerorts herrschenden Mangel an physischen Körpern, der Resleeving oft zu einem kostspieligen Luxusgut macht, welches sich gewöhnliche Personen schlicht nicht leisten können.  

Geschichte

Nachdem über 90% der gesamten Menschheit beim Fall ausgelöscht wurde, wurde der Rest des Universums von Flüchtenden überschwemmt, die versucht hatten so viel Raum zwischen sich und die Erde zu bringen wie nur irgend möglich. Der grösste Teil dieser Flucht fand nicht Physisch statt und so konnten Flüchtende ihre Egos bis weit in die Saturnregion und darüber hinaus streamen. Die Welle dieser digitalen Flüchtenden wurde schon sehr bald als "Infugees", einem Kunstwort aus Infomorph und Flüchtling, bekannt(englisch Refugee).   Aufgrund der späteren Bewegungen TITANs kam es zu mehren Flüchtlingskaskaden die sich noch einmal auf die endgültige Verteilung von Infugees auswirkte. In ihrer jeweils neuen Heimat wurden die Geflüchteten Intelligenzen sehr unterschiedlich behandelt, was zu grossen Teilen durch die Ideologie der dort beheimateten Gruppen zu begründen ist.   Im Titanischen Commonwealth wurden sie mit offenen Armen willkommen geheissen und haben bald schon die Bürgerrechte zugesprochen bekommen. Mars und Luna waren selbst zunächst mit der Abwehr des Exsurgenten Virus beschäftigt und sind später wieder - angetrieben durch den alten und den Hyperkapitalismus - in eher Marktprotektionistische Muster verfallen (Digitale dürfen bis heute in der Lunar LaGrange Allianz nicht wählen und haben auch in der Tharsisliga nur geringes Mitspracherecht). Wie genau es den Infugees erging die in den Jovianischen Sektor flohen ist bis heute unbekannt. Allerdings gibt es kurz nach 1 AF weitere Fluchtbewegungen in Richtung des Asteroidengürtels wo sich jede Spur der Geflüchteten verliert.   Doch unabhängig von der konkreten rechtlichen oder gesellschaftlichen Lage, waren viele der von der Erde (oder auch anderen Planeten und Monden) geflohene Menschen so traumatisiert das es teilweise schwer fiel, sie in die bestehende Bevölkerung einzugliedern. Heute ist nicht genau messbar zu welchem Anteil, doch sicher hat dies auch stark zu der Bildung digitaler Stämme beigetragen. Vollkommen gleich ob als Infugee-Leidensgenossen von der Erde, oder ALIs die sich von ihren Aufgaben getrennt haben: Digitale Stämme sind heute lebendiger denn je und bieten selbst denen einen Platz, die ausser sich selbst nichts mehr haben.  

Aussehen

Als Personen des Mesh sind Digitale unmöglich zu beschreiben. Der Grund ist nicht, dass das Mesh kein sichtbares Interface hätte, sondern dass die Gestalt von allem das im Mesh existiert beliebig veränderbar ist. Festzuhalten ist jedoch, dass die meisten Personen im Mesh eine Art "idealisiertes Selbstbild" darstellen, was bedeutet, dass Menschen vor allem als Menschen auftauchen und Uplifts eher als die Spezies, die sie vor ihrer Digitalisierung verkörperten.   Vor allem in Mode und allgemeines, ästhetisches Empfinden variieren stark zwischen Digitalen und anderen Ethnien, da sie ihre Darstellung nicht selten als eine Art des persönlichen Ausdrucks begreifen. Ähnlich wie der Hyperelite auf Luna und Mars gibt es auch unter Digitalen eine "Nasen" oder "Augenmode" doch in einer Welt, in der die Phatasie die Grenze ist, gibt es faktisch alles.   So war um 4 AF in den Digitalen Stämmen beispielsweise die Idee vertreten, dass sie eigentlich - je nach Religiöser Vorstellung - in den "Himmel" aufgestiegen oder die "Hölle" hinabgefahren seien, was zu einer grossen Beliebtheit biblischer, aber auch mythologischer Figuren und Akzente gesorgt hat (Hörner sind heute noch sehr beliebt in einigen Kreisen). 6 AF galt dieser Trend bereits als erledigt und modebewusste Digitale trugen vor allem Abstraktes zur Schau: Köpfe, die nur aus einem Poligon bestanden, Flächige Farben und wenige Muster oder Schattierungen.   Doch wie es mit der Mode so ist, ist sie vergänglich und was heute noch en vogue ist, kann morgen bereits out sein. Digitale Stämme hingegen bleiben was sie sind.  

Vorkommen

Mit einer durchschnittlichen Grösse von 100 - 10.000 Mitgliedern können Digitale Stämme überall dort existieren wo es genügend Meshabdeckung gibt. Das schliesst grosse Teile der Jovianischen Republik aus, schränkt aber auch ihre Bewegungsfreiheit in Regionen wie dem Asteroidengürtel ein.   Die grössten Digitalen Stämme sind auf Mars zu finden, dicht gefolgt von einer digitalen Favelakultur auf Luna, da hier Digitalen etwas verruchtes, schmutziges anhaftet. Entgegen der Erwartungen gibt es auf Titan eher wenige digitale Stämme, was vor allem der "Ein Körper - Ein Geist"-Politik des Commonwealth zu verdanken ist, die jedem Bewohner des Titan das Recht auf einen eigenen, physischen Körper garantiert.

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