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Mesh

Allgemein

Das Mesh ist ein dezentrales Internet der Dinge. Das bedeutet zum einen, dass jeder Computer, jedes Telefon, jeder Brille und jedes Paar Schuhe eine eigene Repräsentation im Netzwerk um sich herum hat, zum anderen bedeutet "dezentral" dass diese Gegenstände und ihre Funktion längst nicht mehr von der Kommunikation mit einem einzelnen Server abhängen. Stattdessen ist jedes Gerät für sich genommen ein eigener Server für all seine Dienste und routet alle zu verteilenden Informationen selbstständig an seine Umgebung.   Diese Funktion ist zu Zeiten, da Signale nicht mehr nur über einen Planeten, sondern teilweise mehrere Lichtstunden weit verteilt werden müssen, besonders wichtig. Wichtig zum einen, um die interne Funktionalitä des Gerätes zu gewährleisten und ausserdem um auch langsame Verbindungen nicht aufgrund einer zu hohen Verzögerung einfach durch einen Abschaltautomatismus zu verlieren.   Das Mesh ist heute so omnipräsent, dass es einen eigenen Realitätsfilter hat, der wie eine zweite Haut über allem liegt: Die Augmented Reality (AR). AR (auch ER - für Enhanced Reality) wird eine virtuelle Anzeige genannt, die mit dem dreidimensionalen Empfinden einer Person verschmilzt und so eine "neue Realität" bildet. In der heutigen Zeit geht das so weit, dass es ganze Reskins für Gesichter, Objekte oder sogar Strassenzüge und Stationen gibt. Alles kann durch die AR verändert - viele würden sagen "verbessert" - werden und jede Person definiert den richtigen Grad an Veränderung für sich anders.   Heute sind alle Menschen immer und zu jedem Zeitpunkt im Mesh und die AR ist zur eigentlichen Realität geworden, nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern weil es zum Beispiel für Digitale die einzige Möglichkeit überhaupt ist mit ihrer Umgebung zu interagieren. Natürlich gibt es Mesh-arme Gegenden, in denen die Netzabdeckung schlecht und die virtuelle Umgebung praktisch leer ist. An erster Stelle sind da natürlich viele Asteroiden des Hauptgürtels zu nennen, doch auch viele Schiffe und Stationen der Jovianischen Republik weisen nur eine geringe oder sogar gar keine Meshabdeckung auf.  

Topologie

 

PANs

Ein PAN (auch Personal Area Networks) bezeichnet die Gesamtheit aller Netze die eine transhumane Person am Körper trägt. Dabei ist "Körper" als physische Repräsentation zu verstehen, da Infomorphs nicht am Internet of things teilnehmen können. Ein PAN ist eine Art Zentrale aller Netze in der die eigenen Ego ID als Administrator registriert ist. Es sorgt für eine reibungslose Datenübertragung zwischen allen Teilnehmer am persönlichen Netzwerk und bündelt alle ausgehenden Signale und von aussen Eingehenden Signale über eine praktische, universelle Schnittstelle.   Um einem Missbrauch vorzubeugen ist jedes PAN durch eine Firewall geschützt, die fremden Datenzugriff einschränkt und so illegalen Zugriff verhindert.  

Matroschka Netze

Nach den russischen Holzfiguren benannt sind Matroschka Netze in Schichten aufgebaut - ganz ähnlich denen einer Zwiebel. Matroschka Netze bieten zahlreiche Vorteile und werden häufig in abgeschlossenen Netzwerken wie einem Stations- oder einem Gebäudenetzwerk genutzt. Der erste Vorteil ist, dass der Traffic aller Netzteilnehmer sortiert und je nach Erfordernis der Situation priorisiert werden kann. Ein weiterer Vorteil ist der Sicherheitsaspekt: Oft sind Matroschkanetze so aufgebaut, dass die jeweils unterliegende Schicht bestimmte Zugangsvoraussetzungen hat, die nicht selten spezielle Zugriffsrechte auf der Ebene darüber beinhalten. Auf diese Weise ist es möglich eine Kaskade von Sicherungen aufzubauen.  

Luftlöcher

In einer Welt in der alle Menschen jederzeit online sind und nicht nur Datensätze, sondern ganze Personen digitalisiert werden können, ist es manchmal erforderlich höchste Sicherheitsmassnahmen zu ergreifen. Um dies zu erreichen nutzt man ein in sich geschlossenes, von der Umgebung abgeschottetes Netzwerk. Umgangssprachlich nennt man dies ein "Luftloch" und bezieht sich damit auf die Tatsache, dass ein Server nur physikalisch erreichbar ist. Diese Technik kommt vor allem in Hochsicherheitsnetzen wie beispielsweise in Banken und Ego-Backup-Servern zum Einsatz.  

Augmented Reality

Tagging

Die konstant um uns aufgebaute Augmented Reality hat viele Vorteile. Einer der wohl wichtigsten ist die AR-Kommentarfunktion. Diese fügt der AR eine Art virtuelles Schild hinzu, welches mit einer visuellen Repräsentation eines Objektes im dreidimensionalen Raum verbunden ist - zum Beispiel einer Jacke. Auf diese Weise ist es nicht nur möglich Hinweisschilder oder Wegbeschreibungen zur AR hinzuzufügen, sondern sogar Objekte oder Personen im Blick zu behalten, während diese sich durch den Raum bewegen.   Genutzt wird diese Technik auf vielfältige Art und Weise: Bei Sportübertragungen, Kunstausstellungen und öffentlichen Anlässen um einige Beispiele zu nennen.  

Reskinning

Da die AR in höchstem Masse flexibel ist was Tagging und andere Overlays angeht, ist es auch möglich ganze Bereiche des Mesh zu reskinnen. Während es Standard ist sich mit modischen Mesh-Accessoires zu schmücken sind auch Veränderungen in Gestalt oder Kleidung sehr beliebt. Da die AR jedoch nicht nur ein hyperrealistisches Bild, sondern auch Töne, Gerüche und Haptik übertragen kann ist der Veränderung praktisch keine Grenze gesetzt. Es gibt Reskinpakete die zum Beispiel Strassen in Grasebenen verwandeln und die eigenen Schuhe in luftige Sandalen verwandeln. Auch wenn all das nur eine Illusion ist gibt es viele Personen die ihr Welterleben stark durch das Mesh verändern lassen.  

Nebel

Die bisher genannten, offensichtlichen Vorteile des Mesh wurden selbstverständlich auch von den Hypercorps entdeckt. Diese nutzen Tagging und Reskinning selbstverständlich in der Hauptsache um auf ihre eigenen Produkte und Neuentwicklungen aufmerksam zu machen. Abgesehen von den klaren Vorteilen solch einer Art zu werben (weniger Ressourcenverbrauch, personalisierte Nachrichten und Angebote etc.) kann diese Praxis schnell zu einer Reizüberflutung führen.   Daher kommen die meisten Meshsichtgeräte heute mit eingebauten Werbefiltern, die übergriffige Werbung abhalten sollen. An dieser Stelle beginnt ein Wettrüsten zwischen Hypercorps und Blockerindustrie, welches der Hyperkapitalismus sehr häufig für sich entscheiden kann. Gerät man in einen Bereich, der schlecht oder gar nicht gefiltert werden kann spricht man daher auch von "Nebel" (Englisch Mist), da es die Navigation im Raum eher erschwert als erleichtert.  

Leben im Mesh

Ein so gut ausgearbeitetes Netz wie das Mesh lädt natürlich dazu ein, einen signifikanten Teil des eigenen Lebens online zu verbringen. Abgesehen von Personen die sich dazu entscheiden gibt es auch einige Lebewesen, die nur oder zum grössten Teil im Mesh existieren.  

Access

Jeder Teilnehmer am Mesh ist zunächst gleichberechtigt in seinem oder ihrem Handeln und wirken. Allerdings kann sich das ändern, wenn ein Matroschkanetz betreten wird, was sehr häufig der Fall ist, wenn man sich in der Öffentlichkeit aufhält. Innerhalb eines Matroschka-Netzes gibt es verschiedene Sicherheitsstufen, die mit jeweils eigenen Rechten einher gehen. Jeder gewöhnliche Teilnehmer an einem Netzwerk bekommt in der Regel einen Public Account zugewiesen, welcher die Interaktion mit allen anderen Teilnehmern erlaubt, solange diese den Nutzer nicht ignorieren oder bewusst aus ihrem Erlebnis herausfiltern lassen.   Nutzeraccounts stellen registrierte Nutzer in einem Netzwerk dar. In den meisten öffentlichen Netzen wird der eigene Nutzeraccount automatisiert von der Muse erstellt, wenn diese nicht anders instruiert ist. Allerdings gibt es einige private Arbeitsnetzwerke, die vor einer Registrierung zunächst die Erlaubnis von einer höheren Stelle benötigen, ehe sie den Account auch freischalten.   Diese Freischaltung erfolgt in der Regel durch sogenannte Sicherheitsaccounts die speziell dafür da sind Registrationen zu prüfen und das gewünschte Verhalten auf einem Server zu prüfen. Sollte sich ein Bad Actor auf dem Server aufhalten kann dieser durch einen Sicherheitsaccount suspendiert oder sogar gänzlich gelöscht werden und ist damit für immer aus dem Netz ausgeschlossen.   Der mächstigste zu erreichende Zugang ist der Adminaccount. Admins können das Mesh nach ihren Wünschen gestalten, Zugänge erteilen oder verwirken, Geräte an- oder abmelden und sind in der Regel mit dem Auf- und Ausbau eines Netzes betraut. Admins von Netzen sind nicht selten ALIs können jedoch auch Menschen oder andere Meshteilnehmer mit entsprechenden Rechten sein.  

Musen

Eine der wichtigsten Entwicklung seit dem Aufkommen des Mesh ist die automatisierte, persönliche Mesh-User Assistenz, auch Muse. Musen sind im wesentlichen ALIs mit einem sehr beschränkten Aufgabenfeld, welches vor allem der Arbeitserleichterung von transhumanen Wesen dient. Musen können dabei von ihrem Besitzer auf vielfältige Art und Weise in Aussehen, Verhalten und "Persönlichkeit" angepasst werden. Wichtig zu beachten ist, dass Musen keine echten Personen sind, sondern eher als eine Art intelligentes, virtuelles Werkzeug wahrgenommen werden sollten.   Die meisten Menschen haben eine sehr enge Beziehung zu ihrer Muse, da sie im Laufe der Zeit ihren Besitzer immer besser einzuschätzen wissen, um ihm besser dienen zu können. Während es Personen gibt die ihre Muse als Mentor oder Freund betrachten kann es jedoch auch vorkommen, dass sie unzufrieden mit den Analysefähigkeiten ihrer Muse sind und sich dazu gezwungen sehen sie auf Werkseinstellungen zurück zu setzen.  

Künstliche Intelligenz

Anders als Musen sind ALIs (Artificial Limited Intelligence) komplexe Programme die in Teilen sogar in der Lage dazu sind eigene Gedanken und Gefühle zu entwickeln. Aufgrund dieser Fähigkeit sind ALIs viel beachtet und gerade im Bereich der Jovianischen Republik und Luna gefürchtet oder zumindest aufgrund des Falls misstrauisch beäugt.   ALIs werden in der Regel für komplexeste Aufgaben innerhalb von Netzwerken eingesetzt und sind aufgrund ihrer Programmierung - wie der Name bereits vermuten lässt - in ihrer Intelligenz künstlich eingeschränkt. Die intelligentesten ALIs besitzen in etwa die Auffassungsgabe eines 12 jährigen Kindes und dienen vor allem dazu repetetive, komplexe Meshaufgaben zu übernehmen. Nicht selten werden sie dabei von transhumanen Wesen in Infomorphs überwacht.   Eine beschränkte Künstliche Intelligenz ist komplex genug um selbst einen Synthmorph zu bewohnen, wobei ihnen die Navigation im physikalischen Raum ohne die nötige Übung sehr schwer fällt. Eine ALI ist nicht in der Lage dazu biologische Gehirne zu steuern.  

Infomorphs

Infomorphs sind - genau wie physikalische Morphs - ein Gefäss in welches ALIs und digitalisierte Egos eingesetzt werden können. Sie dienen als digitale Körper um an einem Leben Innerhalb der AR und des Mesh teilzunehmen. Da Infomorphs die einzigen Körper sind die für ihre Produktion kein Material benötigen sind sie sehr billig und einfach herzustellen. Daher kommt es, dass sie oft die letzte Möglichkeit sind noch am öffentlichen Leben teilzunehmen, wenn gerade kein physikalischer Körper zur Verfügung steht.   Transhumane Wesen die sich keinen physikalischen Körper leisten können werden in einigen Bereichen des Lebens bisweilen benachteiligt. In der Lunar LaGrange Allianz beispielsweise dürfen nur Menschen (keine Uplifts ) mit einem physikalischen Körper an Wahlen teilnehmen. Der offizielle Grund ist der Schutz vor Wahlbetrug durch geforkte Egos.  

Körper und Geist

Mindware

Das Mesh lebt wortwörtlich in uns allen: Die meisten Meshteilnehmer tragen sogenannte "Mesh Inserts" - spezielle Gerätschaften, die durch ein direktes Interface an das Gehirn der Person angeschlossen ist und so eine fehlerlose, schnelle Übertragung garantiert. Diese Mind- oder auch Brainware kann direkt über das Mesh angesteuert werden. Da dies natürlich ein erhebliches Risiko für das digitalisierte Ego darstellt, ist dieses noch einmal auf Spezielle Art geschützt und kann nur mit konkreter Erlaubnis von dem Besitzer eines Körpers angesprochen werden.  

Psychochirurgie

Die digitalisierung der eigenen Persönlichkeit bietet viele Vorteile. Angefangen von der fehlerlosen Kopie eines Geistes bis zur Übertragung in einen anderen Körper sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Einer der herausragendsten Vorteile der Egodigitalisierung ist, dass erstmalig seit Existenz der Menschheit psychische Krankheiten und Fehler in der Synapsenverschaltung nicht nur einfach behandelt, sondern geheilt werden können. Auf diese Weise lassen sich einige der hartnäckigsten Krankheiten - Schizophrenie, Depressionen oder krankhafter Narzismus - durch geschultes Personal einfach entfernen und tragen so zu einem gesünderen Selbst bei.  

Puppeteer

Der im späten 21 Jahrhundert erfundene Puppeteer war ursprünglich designed um frühe Musen zu trainieren und auf diese Weise Hintergrundprozesse des Gehirns zu entlasten und so Rechenkapazität für grössere Aufgaben freizuräumen. Heute ist der Puppeteer eine Technologie um Körper im wahrsten Sinne des Wortes fernsteuern zu lassen. Egal ob von einer Muse oder einem digitalisierten Ego bietet eine Fernsteuerung diverse Vorteile wie beispielsweise ausschaltbare physikalische oder dämmbare psychische Reize oder die Steuerung ganzer Einheiten von Morphs auf einmal.   Diese Technik hat dafür gesorgt, dass klassische Drohnen heute fast gänzlich durch ihre anthropomorphen Geschwister ersetzt wurden.

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