Die Lange Wacht

Revolten und bewaffnete Widerstandsbewegungen sind im gesamten Jericho-Sektor im Aufwind, da die von den Hoch-Gouverneuren geforderten Quoten exponentiell zunehmen. Während die meisten dieser Aufstände schnell und brutal niedergeschlagen werden, ist der daraus resultierende Kollateralschaden groß, was die Produktionskapazität des Sektors weiter beeinträchtigt, was wiederum bedeutet, dass die Anforderungen an die Beseitigung eines nicht zu erfüllenden Defizits ständig steigen und sich der Zyklus von Unterdrückung und Aufstand immer weiter verschlechtert.   Die Hoch-Gouverneure beginnen eine paranoide Reihe von Säuberungen, um jeden zu entfernen, den sie als potenzielle Bedrohung wahrnehmen, und um ihre Einnahmen zu steigern, indem sie die Kassen der Magnaten und des Adels des Sektors plündern. Unter diesen werden die Güter und Schiffe des damals abwesenden Freien Händlers Mordecai Haarlock, dessen Besitz den Jericho-Sektor und vieles über seine Grenzen hinaus umfasst, bei seiner Rückkehr auf Befehl von Hoch-Gouverneur Murella beschlagnahmt. Aus Protest widersetzt sich Haarlock der Verhaftung und tötet diejenigen, die ihn festhalten wollen. Er flieht mit einem einzigen Schiff, der Speer des Schicksals, in die Slinnartrift und schwört blutige Rache.

Durch die Kraft seines Charakters und der Angst überzeugt Mordecai Haarlock eine vagabundierende Flotte von Freibeutern, Flüchtlingshändlern und verärgerten Kapitänen, sich ihm in einem Widerstandskrieg gegen die Hoch-Gouverneure und die zu ihnen stehenden Personen anzuschließen. Sie beginnen einen Guerillakrieg mit Hinterhalt- und Blitzangriffen gegen Zehntenschiffe, einsame Schiffe und Außenposten der Frateris-Templer und schmuggeln Waffen und Priester, die sich gegen Vandires Beherrschung des Ministorums gewandt haben, zu den Widerstandsbewegungen gegen Vandires Herrschaft über die Jericho-Weite und in Nachbarregionen.   Mordecai Haarlock zeigt ein unheimliches Genie für diese Art von Schattenkrieg, sowohl als Korsarenkapitän als auch als Spionagemeister. Während sich seine Niedertracht ausbreitet, wird er als der Spinnenlord bekannt. Ein einzelner Mann in der Mitte eines Netzes, das aus unzähligen Strängen terroristischer Zellen, Spione, Agenten und Korsarenschiffe besteht. Sein Emblem der goldenen Spinne, die einen Imperialen Adler umklammert, wird zum Symbol der Hoffnung für diejenigen, die unter der Herrschaft der Hoch-Gouverneure niedergeschlagen wurden, und zum Zeichen der Angst um ihre Vasallen.

Das Schiff mit Masimat Helicos, dem nominierten Sektorgouverneu des Jericho-Sektors, verschwindet während Beginns eines heftigen Sturms auf Warpreise und markiert den Beginn der dunkelsten Tage des Jericho-Sektors. Astropathische Nachrichten werden so unzuverlässig, dass es fünf Jahre dauert, bis eine Nachricht eingeht, die besagt, dass der offizielle Herrscher des Sektors nie eingetroffen ist.    Ab diesem Zeitpunkt werden Warpstürme am Rande der Region heftiger und häufiger, ohne dass ein schneller Zugang zum Rest des Imperiums möglich ist, was die Bemühungen um Wiederaufbau oder Konsolidierung nach dem Ende der Herrschaft des Blutes kritisch behindert. Sogar die Deathwatch innerhalb des Sektors ist gezwungen, sich zurückzuziehen, da auch sie weitgehend vom sofortigen Zugang zu Verstärkung oder Wiederversorgung abgeschnitten ist, obwohl ihre eigenen Ressourcen und Schiffe verhindern, dass diese Störung sie vollständig isoliert.

Eine Freibeuta-Flotte der Orks von über hundert Schiffen verwüstet die nördliche Region der Jericho-Weite und greift Castobel, Aurum und Alphos an und verwüstet diese. Codifizier Kiataino entwirft einen Plan zur Destabilisierung der Ork-Streitkräfte, bevor sie sich festsetzen können, und schafft es, ihren Kriegsherrn und seine unmittelbaren möglichen Nachfolger zu töten. Er zwingt die Orks, sich in einem wilden Kampf um die Dominanz gegeneinander zu wenden und die Ork-Bedrohung zu neutralisieren.

Die Makropolwelt von Verronus, einst ein strahlender Stern imperialer Herrschaft und Sitz der Macht des Jericho-Sektors, erliegt schließlich Jahrhunderten des langsamen Zerfalls. Die letzten Fäden der Zivilisation brechen zusammen, während die krankhaften Konstrukte der Macht, die ihre Höhen aufrechterhalten, flackern und endlich sterben. Verdorbene Kulte, Hexen und Abscheulichkeiten, die bisher nur von den schlimmsten Opfern der letzten Verteidiger von Verronus in Schach gehalten wurden, erheben sich, denn ihre Stunde ist endlich gekommen. Mit dem Versagen des Lichts bleibt nur eine letzte lange Nacht der Anarchie, der Hungersnot und des lebenden Albtraums.

Ein modifiziertes, plünderndes "Kriegssphären"-Schiff der als Kroot bekannten söldnerischen (und stark fleischfressenden) Xenos-Spezies erscheint in der Jericho-Weite und greift abgelegene Welten in der Region des Schwarzen Riffes an. Das massive Kroot-Schiff wird von Schiffen der Deathwatch gejagt und verfolgt und wiederholt von Exterminatorteams überfallen. Es ist schwer beschädigt, schafft es jedoch zu fliehen und wird aus der Region vertrieben.

Zu einem unbekannten Datum in dieser Zeit beginnt die aggressive, expansionistische Xenos-Rasse, die als Tau bekannt ist, mit groß angelegten Kolonisations- und Invasionsoperationen in der Region des Schwarzen Riffes des kernwärtigen Teils der Jericho-Weite. Geschützt vor der sofortigen Entdeckung durch die Warpstürme und das stellare Phänomen der Region, haben die Tau-Flotten schnell auf mehreren Welten Fuß gefasst und versklaven viele von Menschen besiedelte Welten.

Die Donnerwort, ein Kriegsschiff der Deathwatch, tritt in das Freya-System ein, um die Stille eines astropathischen Relais zu untersuchen. Es findet keine Spur des Relais und tatsächlich auch keine Spur von Leben im Freya-System. Die Donnerwort bereitet sich darauf vor, das System zu verlassen und trifft auf zwei Drohnenschiffe der Tyraniden. Mit zerkratztem und von Säure übersäten Rumpf, sowie fast völlig erschöpften Magazinen, erreicht die Donnerwort die Wachfestung Erioch und bringt die Nachricht, dass der Große Verschlinger in die Jericho-Weite gekommen ist.