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15.4: Hier kommt der Schmerz

General Summary

Geschrieben von Marius

Eine perfekte Reise



Die Misty Steppers verbringen ihre fünfte Nacht auf der Reise nach Korranberg in einem provisorischen Lager, als sich der Werbär zurück in Prokurator Eutin Thimsh verwandelt. Kurz vor Morgengrauen sucht er Zenathas Nähe, die gerade Wache hält. Er bittet sie inständig, das Handeln der Gruppe zu überdenken. Für ihn ist klar, dass Dekan Xeïvesso ihn gegen seinen Willen verschleppt hat, um ohne Rücksicht auf sein Wohlergehen an ihm herumzuexperimentieren. Xeïvessos bereits erklärte Absicht, vor allem dem Werbären helfen zu wollen, entsetzt ihn umso mehr. Thimsh fleht Zenatha an, den Grundsätzen ihres Ordens zuliebe von ihrem Vorhaben abzukehren und ihn statt nach Korranberg in eine beliebige breländische Gemeinde zu führen, von wo aus er Haus Jorasco ersuchen könne, sich um die Heilung seiner Lykanthropie zu kümmern. Nach und nach erwachen auch die anderen und schalten sich in die Diskussion ein. Ophelia verhängt kurz entschlossen eine Zone der Wahrheit, deren Effekt jedoch nur Gauthak und der Dekan unterliegen. Letzterer zeigt sich überaus enttäuscht über diese Maßnahme und fasst sie als weiteres Zeichen einer ausbaufähigen Beziehung auf, bestätigt aber im Folgenden alles bisher Besprochene wahrheitsgetreu: Er möchte mit dem Werbären nach Korranberg reisen, um dort nach einer Möglichkeit zu suchen, die beiden Alter Egos voneinander zu separieren, wobei ihn das Schicksal der Werperson deutlich mehr interessiert. Ob ihm das gelingen wird, weiß er noch nicht, aber er räumt sich als einer von wenigen Experten auf dem Gebiet der Blutflüche passable Chancen ein, und ist begeistert von der sich bietenden einmaligen Gelegenheit. Auch seine Absicht, eine Entlohnung in Höhe von 5000 Goldmünzen zu zahlen, sowie seine Befähigung, das Mal der Raktamhant zu lösen, bestätigt er. Thimsh, der nicht an die Zone der Wahrheit gebunden ist, bleibt bei seinem Standpunkt und ersucht nun die ganze Gruppe, sich dem „psychopathischen Dekan“ und seinen „irren Plänen“ zu widersetzen. Er stellt finanzielle Entlohnung und günstige Beziehungen zu wichtigen Personen in Aussicht. Die Gruppe konfrontiert ihn mit den Erlebnissen innerhalb des Horologiums. Thimsh hält dagegen, dass es auf dem gesamten Kontinent vielleicht zwei Personen gäbe, die dessen Wirkungsweise tatsächlich verständen, das Erlebte könnte also nichts weiter als eine Fehlfunktion aufgrund einer unsachgemäßen Bedienung gewesen sein. Die Misty Steppers erwidern, dass sich auch die Aussagen des Professors Blowedom – einer der beiden Personen, die die Funktion des Horologiums voll erfassen – mit den Erlebnissen der Gruppe decken. Dies stürzt Thimsh in sichtliche Grübelei. Er kann sich nicht vorstellen, weshalb sein alter Freund sich solch infame Lügen einfallen lassen sollte. Die einzige Erklärung, die er sieht, wäre eine Verschwörung seiner alten Freunde gegen ihn, um ihn dem Dekan auszuliefern. Die gezeigten Emotionen sind so überzeugend wie sein Redefluss eloquent, aber Zenathas Bauchgefühl sagt ihr, dass etwas an Thimsh nicht stimmt. Also wird der Prokurator erneut von den beiden Muskelprotzen der Gruppe zur Kooperation „überzeugt“. Ophelia nutzt derweil die letzten Momente ihres Zaubers, um mit einer gezielten Frage Gauthaks Position auf der geheimen Rangliste ihrer beliebtesten und unbeliebtesten Mitabenteurer genauer auszuloten.

Im Laufe des Tages erreichen die Misty Steppers eine kleine steinerne Brücke, die über einen eingestürzten Teil des felsigen Küstenpfades führt. Hier haben fünf Raktamhant einen Hinterhalt aufgebaut, wie sich herausstellt, als die Kutsche unter deren Beschuss gerät. Gauthak stürzt sich begeistert ins Getümmel und entsorgt einen der Kontrahenten über das Brückengeländer. Dabei muss er allerdings einiges einstecken und entschließt sich daher, vorerst unter die Brücke zu klettern, um vorübergehend außerhalb der Reichweite der Raktamhant zu bleiben. Umgehend erhält er Unterstützung von seinen Mitsteppers: Ophelia und Zenatha bewerfen ihre Gegner mit nekrotischem und Blitzschaden, während ein vom Dekan unter den Zauber Hast gestellter Avery durch ihre Reihen wirbelt. Wispers Aufmerksamkeit fällt nach einigen Pfeilschüssen auf Thimsh, der sich im Kampfgetümmel aus der Kutsche befreit hat und in entgegengesetzte Richtung zu fliehen beginnt. Seine Flucht wird jedoch schnell durch die von Wisper geworfenen Eisenbänder von Bilarro aufgehalten. Unterdessen springt Gauthak zurück auf die Brücke und macht gemeinsam mit den anderen den verbleibenden Raktamhant kurzen Prozess.
Gegen Abend treffen die Misty Steppers in Zilspar ein. Das verschneite Dorf wirkt zu dieser Jahreszeit relativ verschlafen, aber es gibt einen großen Gasthof ("Zum Tiefen Grund"), den die erschöpften Abenteurer ansteuern. Wisper befreit alle mittels Taschenspielerei von Schmutz und Blut, während Gauthak den immer noch festgesetzten Thimsh gegen dessen stummen Protest in den Nimmervollen Beutel stopft. Ophelia organisiert (selbstverständlich streng geschlechtergetrennte) Räumlichkeiten, wo Thimsh verstaut wird. Otho, der ogerische Gastwirt serviert später – unter allerlei Flüchen auf die vermaledeite Blitzbahn, die ihm die Kundschaft abspenstig macht – ein deftiges Abendessen aus Schwarzwurzel und Kassler, begleitet von einem passablen Bier. Avery macht in der Schankstube Bekanntschaft mit Mulkûsh, einem Hobgoblin-Soldaten aus Darguun, den er später im Kartenspiel derart spektakulär schlägt, dass Mulkûsh zähneknirschend einen magischen Reif abtreten muss und sich überdies verpflichtet, die Kutsche der Abenteurer vor ihrer Abreise am Morgen geländegängiger zu machen.

Nach einem weiteren traumatischen Aufenthalt im Nimmervollen Beutel für Thimsh geht es am nächsten Tag weiter. Eigentlich wollen sich die Abenteurer rasch ins Gelände schlagen, um der bevorstehenden Grenzkontrolle an der zilargischen Grenze zu entgehen, aber sobald Zilspar außer Sicht gerät, reiht sich Hof an Hof, was die Gruppe dazu zwingt, doch länger auf der Straße zu bleiben. Schließlich erreichen sie einen königlichen Außenposten, dessen heruntergelassene Schranke den Weg versperrt. Auffällig ist jedoch, dass niemand außerhalb stationiert ist, und aus dem Schornstein steigt trotz der Kälte kein Rauch auf. Mittels Spionagewerkzeug entdecken die Abenteurer, dass ihnen direkt hinter der geschlossenen Tür zwei Raktamhant auflauern. Wisper schleicht sich um das einstöckige Gebäude herum und erspäht durch ein Fenster zwei weitere Raktamhant, die die Körper der inzwischen toten Mannschaft in einer Ecke aufgestapelt haben. Ein gezielter Schuss von Wisper genügt, um einen der Raktamhant niederzustrecken und den zweiten zu verwunden. Im Anschluss allerdings wird Wisper seinerseits von dem Verwundeten und nachrückender Verstärkung aus dem Innern des Postens überwältigt und bleibt blutend im Schnee liegen. Unterdessen ist auch an der Vorderseite des Gebäudes der Kampf ausgebrochen. Die Raktamhant kämpfen erbittert, werden allerdings einer nach dem anderen ausgeschaltet. Der letzte muss sich, von Zenatha magisch gesteuert, schließlich selbst entleiben. Die Wunden des inzwischen wieder zu sich gekommenen Wisper werden versorgt und der Posten rasch durchsucht, dann reist die Gruppe weiter. Inzwischen tragen vier der Misty Steppers das Mal der Raktamhant.

Ein enger Holzfällerpfad führt die Abenteurer in den Wald hinein. Dank der Verbesserungen an der Kutsche geht die Reise über die folgenden Tage trotz des unwegsamen Geländes zügig – und dank der abgeschiedenen Route auch relativ ereignislos – weiter. Averys Pulsschlag beschleunigt sich lediglich während einer Nachtwache, als er die Abwesenheit seiner Geldbörse und vom Lager wegführende Spuren im Schnee bemerkt. Er trifft die Entscheidung, dem Ganzen umgehend nachzugehen, und stößt rasch auf einen sich hastig entfernenden Goblin, den er nach einem kurzen Spurt einholt und überwältigt. Unter Gewaltandrohung gibt der Goblin namens Gregno Schnellfuß zu, vom verbitterten Mulkûsh mit dem Diebstahl beauftragt worden zu sein, und die gestohlene Geldbörse zurück. Zur Strafe nötigt Avery ihn noch dazu, seine Schuhe abzugeben, und barfuß nach Zilspar zurückzureisen.

Schließlich deutet eine mittelgroße, lärmende Magdu-Kolonie auf einem großen Felsbrocken auf die Nähe eines Gewässers hin, und in der Tat erreichen die Misty Steppers bald einen plätschernden Bach, der an dieser Stelle mutmaßlich die zilargische Grenze markiert. Wisper, der einen geradezu unnatürlich guten Tag zu haben scheint, findet einen geschickt verborgenen, von den Dunkellaternen installierten toten Briefkasten, in dem unter anderem die ungefähren Positionen von Grenzposten hinterlegt sind. Damit gelingt es ihm, die Gruppe an möglichen wachsamen Augen vorbei zu lotsen. Darüber hinaus kann er einen versteckten Schmugglertunnel identifizieren und öffnen, der den Abenteurern den Grenzübertritt immens erleichtert. Es scheint, als wache an diesem Tag der Friedenskönig selbst über die Misty Steppers.

Während eines anderen Tages entdecken die Misty Steppers erneut Psilos Baum, anscheinend ist der Mykonid in Richtung Eisenstadt aufgebrochen. Da jedoch Eile geboten ist, verzichten die Abenteurer auf einen erneuten Besuch.

Das Glück scheint sich wieder zu wenden, als der Wald wird so undurchdringlich wird, dass die Gruppe in eine weniger bewaldete Senke gezwungen wird. Diese hatten die Misty Steppers eigentlich meiden wollen, aber da sie bei dem fruchtlosen Versuch, sie zu umfahren, schon viel Zeit verloren haben, begeben sie sich nun doch vorsichtig hinein. Wisper pirscht der Gruppe voraus, und entdeckt nach einer Weile eine drei Gnome in Holzfällermontur, die sich an einem gefällten Baum zu schaffen machen. Argwöhnisch beobachtet Wisper das Trio für eine ganze Weile, dann fällt ihm auf, dass die Gnome während der ganzen Zeit kaum Fortschritte beim Entasten des Baumes machen und stattdessen immer wieder den Blick durch den Wald schweifen lassen. Außerdem liegt auf dem Stumpf des gefällten Giganten bereits Schnee. Eine Falle witternd, eilt Wisper zu den anderen zurück und überzeugt sie davon, es noch einmal mit dem Umweg um die Senke zu versuchen. Diesmal gelingt es, dank des kreativen Einsatzes eines magischen Öls, welche das Gewicht der Kutsche drastisch verringert, die sich so im wahrsten Sinne des Wortes leichter über Wurzelwerk, Stein und Gebüsch hieven lässt.

Die Misty Steppers plus Xeïvesso und Eutin (nun wieder in Werbär-Gestalt) beschließen am nächsten Tag, wieder auf die Straße zurückzukehren. Dort ist das Fortkommen rascher und die nächste größere Stadt Tzanthus liegt noch viele Meilen entfernt. Auf dem Weg dorthin stoßen die Abenteurer auf eine Lichtung, innerhalb derer ein knorriger, gebeugter Baum steht. Bis auf das Knarzen des Baumes im Wind ist es still, und die Luft schmeckt bitter. Für Ophelia ist klar, dass der Baum eine ruhelose Seele gefangen halten muss. Sie lässt die Gruppe anhalten und weiht etwas Wasser, mit dem sie das Gebiet notdürftig einsegnet. Die Atmosphäre ändert sich nicht, aber mehr kann sie in der Kürze der Zeit nicht tun. Bald ist die Straße erreicht, und trotz des großen Bären in ihrer Reisegesellschaft haben die Misty Steppers nicht das Gefühl, bei den nun zahlreicheren, hauptsächlich gnomischen Reisenden besonders viel Argwohn zu erregen – was gut ist, denn der Dekan erinnert daran, dass man in Zilargo nie weiß, ob man gerade einem einfachen Gnom gegenüber steht, oder dem Kartell. Am Abend hält es Xeïvesso außerdem für angebracht, noch einmal über das Ziel der Unternehmung zu reden. Er vergewissert sich, dass jeder seiner Begleiter beabsichtigt, ihn nach Korranberg zu begleiten. Die Misty Steppers sind etwas verwirrt ob der Frage, stimmen aber zu. Zufrieden richtet der Dekan sein Nachtlager ein und Ophelia übernimmt die erste Wache.

Der Dschungel Aerenals ist warm, die Luft sirrt vor Insektenschwärmen und ein ferner Choral dringt an Ophelias Ohren. Sie schiebt einige Blätter zur Seite und spürt, im selben Moment als sie die Silhouette Shai Mordais erblickt, die Verbindung zu den Ebenen Irian und Mabar. Doch es kommt ihr seltsam vor, dass sie nicht friert, wie in den Tagen zuvor. Irritiert erinnert sie sich an die Reise der letzten Tage – und erwacht aus ihrem Traum. Statt auf offener Straße lagern sie und ihre Kumpanen in einem großen, dunklen Studienzimmer, nur erhellt von der nach Rosmarin und Kupfer duftenden Laterne des Dekans in der Mitte der Gruppe. An einem schwach beleuchteten Schreibtisch ist dieser offensichtlich dabei, Unterlagen zu sortieren. Während nach und nach auch die anderen zu sich kommen, konfrontiert Ophelia ihren Auftraggeber empört mit der Frage, weshalb die mühselige Reise notwendig gewesen sei, wenn es ihm von Anfang an möglich gewesen wäre, sie alle ohne Umschweife hierher zu transportieren. Der Dekan führt aus, dass es bei seiner Flucht mit Eutin sein Plan gewesen sei, sobald wie möglich diesen magischen Rückruf zu wirken. Dafür musste er jedoch bis zum nächsten Tag warten, da er den Zauber nicht vorbereitet hatte. Sein Plan wurde durchkreuzt von der Retransformation seines Begleiters in den Prokurator, der durch seinen Unwillen, ihn zu begleiten, nicht zum Ziel des Zaubers gemacht werden konnte. Noch am selben Tag trafen in kurzer Folge die Raktamhant und die Misty Steppers ein. Nun bot sich die einzigartige Gelegenheit, die fremde Spezies bei der Jagd zu beobachten und Daten wie Proben zu sammeln. Also traf er die Vereinbarung mit den Abenteurern. Ophelias Missmut steigert sich noch mehr, als klar wird, dass der Dekan außerdem die ganze Zeit über die notwendigen Instrumente bei sich hatte, um die blutigen Reife der Raktamhant zu lösen, was er nun auch tut. Völliges Unverständnis hat Ophelia dann dafür, dass sich der Rest der Gruppe nicht ebenfalls empört, so ausgenutzt worden zu sein, sondern stattdessen zufrieden den wertvollen funkelnden Reif entgegen nimmt, den der Dekan aus dem Blut der Raktamhant angefertigt hat – ihre Belohnung im Wert von 5000 Goldmünzen. Ihr Zorn ist noch lange nicht verraucht, als der Dekan die Gruppe durch die nächtlichen Gänge des Gebäudes zu einem Flur mit kleinen Studentenzimmern führt, wo alle den Rest der Nacht verbringen.

Belohnungen

Erhaltene Erfahrungspunkte: 1400 XP

Notizen

Anwesende Spieler:     Spielleiter:  
Datum des Berichts
13 Oct 2024
Nebenschauplätze
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