Waddingtonia

(Ausschnitte aus dem Dossier Ajera Goldzimbels

Inzwischen in alle Winde verstreut und überschattet von den verheerenden Ereignissen der jüngeren Geschichte ist die unter dem Namen "Waddingtonia" bekannte Abenteurertruppe bereits seit gut zwanzig Jahren nicht mehr in aller Munde. Damals jedoch war der Name in allen Winkeln der Welt bekannt und von einigen ihrer haarsträubenderen Abenteuern erschienen sogar gebundene Erzählungen. Die Gruppe löste sich auf, als ihre Mitglieder nach und nach immer mehr in individuellen, örtlich fixen Verpflichtungen gebunden wurden. Auch wenn der Glanz der alten Tage verblasst ist, gelten die meisten von ihnen noch heute als (über-)regionale Institutionen in ihrem jeweiligen Wirkungskreis.

Der Abend des 07. Olarune 999 stellt einen Wendepunkt für die gesamte Gruppe dar. (siehe 15.1: Sprungfederbeine und Drachengewackel)

Gloria

"Die Bestien, die ich jage, kennen keine Gnade. Also kenne ich auch keine."

Wenig ist bekannt über ihren ersten Lebensabschnitt, den die Fee in Thelanis verbracht hat. Dem Vernehmen nach tauchte sie erstmals im Königswald auf, nachdem sie von ihrem Volk wegen Auflehnung gegen von ihr nicht näher spezifizierte "barbarische Traditionen" nach Eberron verbannt worden war. Ihr filigranes und zeitlos junges Äußeres steht im Gegensatz zu einem entschlossenen, zuweilen barschen Auftreten. Von allen ihren Mitstreitern ist Gloria diejenige mit der engsten Verbindung zur Natur und lebt, wenn sie nicht gerade anderen Verpflichtungen nachgeht, über weite Strecken in der Wildnis. Allein ist sie dennoch selten, zumeist findet man den von ihr beschworenen Drachengeist Datvatí an ihrer Seite. Welche Ziele sie heute verfolgt, darüber kann die breite Bevölkerung wegen ihrer zurückgezogenen Lebensweise nur spekulieren.

Sie erlangt als erste Kenntnis von Prokurator Eutin Thimshs Lykanthropie und drängt ihn dazu, sich der Öffentlichkeit zu stellen. Dieser willigt zwar ein, stellt ihr jedoch eine Falle und vergiftet sie mit einem lähmenden Agens, um sie schutzlos der Explosion seines Anwesens zu überlassen. Sie wird von den Misty Steppers geborgen und von Avery geheilt.

Es stellt sich heraus, dass Gloria schon seit geraumer Zeit insgeheim als Grande Veneuse der Region Heft für die Ligue des Veneurs agiert. Daher besaß sie die geschärften Sinne, die sie auf Thimshs Fährte brachten, und sah sich im Sinne ihres Eides gezwungen, ihren alten Freund zum Handeln zu zwingen. Die weit reichenden Folgen ihres Ultimatums hatte sie nicht absehen können.
Zwar steht sie dessen unverhoffter Aufnahme in die Liga noch argwöhnisch gegenüber, aber sie hat dem Grand Veneur der Region Silbersee versprochen, nach ihrer Rekonvaleszenz den Ritter Avery d'Kneightsworth zu unterweisen und in den Bräuchen der Liga zu unterweisen. (vorerst nicht veröffentlichen! A.G. )

VE-15-Z

"Es wäre mir wirklich lieber, wenn ich euch nicht töten müsste."

Die Kriegsgeschmiedete wurde einst einem elfischen Diplomaten als Geschenk überreicht, um dessen Leibgarde zu ergänzen. Tiefes Misstrauen vor dem mechanischen Wesen, das ebensogut mit geheimen Direktiven zur Spionage eingeschleust worden sein könnte, führte zu ihrer raschen Freistellung. Sich selbst überlassen, nahm sie den Namen "Veisz" (gesprochen: Weiß) an und folgte so gut wie möglich ihrer ursprünglich intendierten Funktion: Andere beschützen. Von ihrer kurzen Zeit in elfischen Gefilden hat Veisz eine Faszination für blühende Pflanzen beibehalten. Ihre Zeit bei Waddintonia hat sie zu einer besonnenen und taktischen Kämpferin werden lassen, die nur in Momenten höchster kognitiver Belastung in ihre vorangelegten Subroutinen zurückfällt. Inzwischen hat sich Veisz einen Namen als Ehrenmitglied von Haus Deneith gemacht und gilt trotz ihres offenkundig fehlenden Drachenmals als eine seiner wichtigsten Agentinnen.

Im Auftrag des Hauses Deneith gelingt es ihr, die gefürchtete Agentin des Verderbten Labyrinths, Cuboza, zur Strecke zu bringen, wofür sie in den Rang eines Marschalls erhoben wird. Ihr ist nicht klar, dass sie damit die Zwillingsschwester ihrer alten Freundin Physalia getötet hat. Diese wird von ihren Gefühlen überwältigt und tötet Veisz während eines Dinners mit Prokurator Thimsh. Den Misty Steppers gelingt es, sie zurück ins Leben zu rufen.

Nach der traumatischen Erfahrung, von ihrer einstigen Freundin auf qualvolle Art hingerichtet zu werden, hat Veisz berraschend ihre Position innerhalb des Hauses Deneith ausgesetzt und stattdessen mit ihrem beträchtlichen Vermögen einen Box- und Ertüchtigungsclub im wenig privilegiertenü Unterdura eröffnet, wo sie sich der gemeinnützigen Arbeit verschrieben hat. (mögliche künftige Story? A.G. )

Professor Karl Blowedom

"Eine ganz spannende Theorie! Wollen wir doch mal sehen, ob da was dran ist..."

Ursprünglich sollte der Drachengeborene mit den kupfernen Schuppen Waddingtonia in eher beratender Funktion zur Seite stehen, doch der eigentlich bereits gesetzte und renommierte Akademiker vernahm dennoch mit wachen Ohren den Ruf des Abenteuers und gab seinen Sitz in Arcanix auf, um ihm zu folgen. Sein Spezialgebiet, die Vereinigung mechanischer und arkaner Prinzipien, erwies sich Mal um Mal als ebenso nützlich für die Gruppe wie potenziell verheerend für ihre Gegner. Seit ihrer Auflösung konnte Arcanix den herzlichen, aber zuweilen zerstreuten Senior mit einem Sonderprojekt zur Erforschung der Absoluten Ordnung Daanvis zurücklocken. Man blickt in akademischen Kreisen nach wie vor auf zu Professor Blowedom, doch für diejenigen, die ihn besser kennen, ist sehr offensichtlich, dass er die alten Tage und seine Freunde in den ruhigeren Momenten schmerzlich vermisst.

Der Professor ist einer der wenigen, die sich beim verhängnisvollen Dinner des Prokurator nicht die Hände schmutzig machen. Dennoch ist er wegen seiner Kreation, dem mit der Ebene der absoluten Ordnung, Daanvi, verknüpften Horologium mit verantwortlich für einige der Geschehnisse. Er findet den Tod, als er verhindern will, dass jemand von einem seiner automatischen Geschütze verletzt wird. Die Misty Steppers können ihn später ins Leben zurückholen.

Mehr als jeder andere seiner Kameraden bleibt der Professor gebeutelt von den Ereignissen des 07. Olarune. Gegen die wohlmeinenden Proteste seiner Freunde und seiner Kollegen in Arcanix hat er eine Expedition nach Xen'drik auf die Beine gestellt. Über eine Rückkehr von dem notorisch lebensgefährlichen Kontinent scheint er sich keine Gedanken zu machen. (Damit außerhalb unserer Reichweite. Vielleicht kann jemand anders aus Arcanix die Funktion des Horologiums erklären? A.G.)

Physalia von Porz

"Wenn Ihr Euch weiter so bemüht, dürft Ihr mir vielleicht eines Tages einen Drink spendieren."

Nur wenige überleben die Begegnung mit einem Daelkyr, ohne ihren Verstand zu verlieren. Als junges Mädchen fielen die Zwillinge Physalia und Datura Anhängern des Dyrrn in die Hände. Wenn man Physalia heute fragt, was Dyrrn den Schwestern vor Physalias Flucht angetan hat, erstarrt ihr Gesicht zu einer kalten Maske und sie rät mit tonloser Stimme von weiteren Fragen ab, bevor sie mit einer unvermittelten Rückkehr zu ihrem üblichen vereinnahmenden Wesen das Thema wechselt. Während ihrer Zeit bei Waddingtonia konnte die Waldelfe zahlreiche andere vor schlimmen Schicksalen bewahren, doch es gelang der Gruppe nie, Datura aufzuspüren und zu befreien. Nach ihrer Auflösung heiratete die zuvor als klassische Sängerin und Diva bekannte Physalia den neureichen Industriellen Gracolo von Porz. Bereits vor dessen unerwartetem frühzeitigem Ableben hatte sie sich nach und nach weitgehend aus dem Licht der Öffentlichkeit zurückgezogen. Man sieht sie derzeit nur gelegentlich bei großen öffentlichen Anlässen oder in Gesellschaft von bedeutenden Geschäftspartnern, wobei sie nach wie vor den stets eleganten und modischen Auftritt beherrscht.

Physalia nimmt erstmals wieder während des Dinners in der Prokuratorenvilla Kontakt mit Dyrrn auf, nachdem sie erfahren hat, dass Veisz Cuboza getötet hat. Cuboza ist der Name, den Dyrrn ihrer Schwester Datura in der Funktion seiner Agentin verliehen hat. Voller Trauer, Verzweiflung und Zorn lässt sie sich unter Dyrrns Einflüsterung zum Mord an Veisz verleiten. Als Oberst Gatloo ihr auf die Schliche kommt, versucht sie, auch ihn auszuschalten, doch es gelingt ihm, sie zu überwältigen. Die Misty Steppers erwecken sie später erneut zum Leben und übergeben sie den Behörden, wobei Wisper seinen Kontakten klar macht, dass sie eine wertvolle Verbindung zu Dyrrn darstellen könnte.

Bislang konnten noch keine Erfolge bei ihrer Befragung erzielt werden. Unlängst wurde die Zitadelle in Botschaftsturm, wo Physalia einsitzt, jedoch von einem ungewöhnlich dreisten Überfall einer gut organisierten Bande erschüttert. Die Eindringlinge wurden erst weit innerhalb der Mauern entdeckt und unschädlich gemacht, bevor ihre Absichten enthüllt werden konnten. Bekannt ist nur die Erwähnung einer "Viper". Stadtrat Bestan ir'Tonn spekulierte im Interview, dass der Vorstoß auf die Befreiung der inhaftierten Zauberin abgezielt haben könnte.

Oberst Robert Gatloo, 51. Rotmantel-Regiment

"Das soll eine perfekt gewartete Muskete sein? Nochmal, Kadett!"

Robert Gatloos junge Jahre waren geprägt von Unterdrückung und Gewalt, wie sie die in Q'barra beheimateten Hadozee in jenen Tagen von sowohl den einheimischen Echsenmenschen und Drachengeborenen als auch von ausländischen Siedlern oft erfahren mussten. Robert ergriff jede Gelegenheit, sich zu beweisen, um diesen Strukturen zu entkommen. Selbst den Namen "Robert" nahm er an Stelle seines Geburtsnamen an, um das Risiko von Ablehnung zu minimieren. Mit Waddintonia erlebte er zum ersten Mal echte Anerkennung, die er jedoch aufgrund eines tief verankerten Hochstapler-Syndroms nie voll genießen konnte. Seit der Auflösung der Gruppe trat Gatloo den Rotmänteln bei, wo er bei Vorgesetzten wie Untergebenen geachtet wird – auch wenn sein nie zu befriedigender Perfektionismus letztere zuweilen zur Verzweiflung bringt.

Der Oberst ist von den Geschehnissen des 07. Olarune überfordert und steigert sich unter dem Einfluss stimulierender Substanzen immer weiter in eine paranoide Episode hinein. Nachdem ihn lediglich eine Fehlzündung seines Revolvers davor bewahrt hat, von seiner langjährigen Freundin Physalia von Porz magisch zum Suizid gezwungen zu werden, hat er keine andere Option, als sie in Notwehr niederzustechen. Keine halbe Stunde später führt ein reflexartiger Schnellschuss seinerseits dazu, dass auch ein anderer seiner Freunde, Professor Blowedom, sein Ende durch ein von ihm selbst installiertes Geschütz findet. Er entschließt sich, den Lykanthropen Thimsh zu konfrontieren und an der Flucht aus der Prokuratorenvilla zu hindern, wird dabei jedoch schwer verletzt und bleibt im explodierenden Anwesen gefangen. Die Misty Steppers können ihn später retten.

Nach nur einem Tag Aufenthalt in einem Lazarett der Rotmäntel nahm der Oberst seine Arbeit wieder auf. Sein Vorstoß, ein Kopfgeld auf einen rätselhaften sechsten Gast auszusetzen, wurde mit Verweis auf mögliche diplomatische Verstrickungen mit Zilargo abgelehnt. (nicht veröffentlichen. Stattdessen G. möglichst diskreditieren. A.G.) Zuletzt soll er an einem Manöver nahe des Heftes beteiligt gewesen sein. Interview- Anfragen wurden wiederholt durch Sprecher der Rotmäntel abgelehnt. Gerüchte ber einen möglichen Substanzmissbrauch bleiben unkommentiert.

Prokurator Eutin Timsh

"Sharrn befindet sich, ohne es zu bemerken, in einem Krieg. Nur dass unser Feind mitten unter uns lebt: Kriminelle und gut organisierte Banden, die unserer großartigen Stadt den Ruf eines Sündenpfuhls eingebracht haben. Es liegt an uns allen, sie mit vereinter Kraft zurückzuschlagen."

Prokurator Eutin Thimsh hat einen eigenen Artikel. Du findest ihn hier.

Zugehörige Organisation

Ligue des Veneurs

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