Adels-Übereinkunft Document in 1957 | World Anvil

Adels-Übereinkunft

Eine aufgrund zahlreicher Unklarheiten, Regressforderungen und der durch die Menschenrechtserklärung notwendig gemachten Präzisierungen vom Hochkommissariat für Nomenklatur und Statistik ausgearbeitete Übereinkunft über international verbindliche Regeln für Adelige in Blick auf die Menschenrechte.

Zweck

Die Übereinkunft sollte im Rahmen des Vereinheitlichungsstrebens des Hochkommissariats die unterschiedlichen Modelle adeligen Lebens unter Bezug auf die jeweils organische Geschichte im Licht der heutigen Menschenrechte global deuten.
An zweiter Stelle standen verschieden Rechtsfragen protokollarischer und diplomatischer Natur.

Document Structure

Referenzen

Veröffentlichungsstatus

Die Übereinkunft wurde im Journal der Vereinten Nationen 1951 in der Rubrik Übereinkünfte der Hochkommissariate veröffentlicht.

Rechtslage

Nach zuerst heftiger republikanischer und kommunistischer Gegenwehr konnte man sich auf ein Modell einigen, das Adel verpflichtend an konkret ausgeübte Herrschaft und politisches Engagement band. Da die kommunistischen Staaten nicht vorhatten, irgendwelchen Adeligen politische Ämter anzuvertrauen, stimmten sie der Regelung zu, weil sie eine Chance sahen, überkommene Titel auch in den Monarchien mit dieser Übereinkunft langsam abschaffen zu können.
Nach der feierlichen Unterzeichnung der Übereinkunft in Addis Abeba übersandte der Generalsekretär der Vereinten Nationen beglaubigte Abschriften an alle Regierungen der VN-Mitgliedsländer mit dem Auftrag, so es notwendig sei, Verfassungs- und Gesetzesänderungen vorzunehmen.
Die Übereinkunft wurde auch in der Generalversammlung der Vereinten Nationen vorgestellt und mit einer (rechtlich unverbindlichen) Resolution begrüßt.

Historical Details

Hintergrund

Der unterschiedliche Umgang mit Adeligen oder ehemals Adeligen, ihren Besitz- und Herrschaftsansprüchen in und außerhalb Europas sollte durch ein vereinheitlichendes Dokument geklärt werden.
Die Gründung der Vereinten Nationen und die Erklärung der Menschenrechte waren die wesentlichen Rechtsforderungen, die an eine zusammenrückende globale Welt gestellt wurden.
Analog zur Monarchien-Übereinkunft sollte auch das Adelssegment strikte von seiner Nützlichkeit für das Gemeinwohl her überarbeitet werden. Erschwerdend kam allerdings hinzu, dass manche medial sehr präsenten Proponenten von einer Farce sprachen, weil Staaten, die entschädigungslos enteignet hätten, jetzt doch die Legitimität des Adels wieder anerkannten.

Geschichte

Schon 1946 forderte das Hochkommissariat für Nomenklatur und Statistik die Generalversammlung auf, verbindliche und statistische geprüfte Regulatorien für den Umgang mit derzeitigen oder ehemaligen Adeligen vorzulegen, um eine gemeinsame Entwicklung vorbereiten zu können.
Der Vorschlag löste massive Proteste aus: Kommunistische Staaten sahen darin einen Versuch, über die Vereinten Nationen alte Despotismen neu zu beleben, Monarchien witterten eine Verschwörung gegen ihre besondere Kompetenz in Bezug auf Adelsernennungen und junge Republiken fanden es befremdlich, dass eine untergeordnete VN-Stelle einen solchen Vorschlag brachte.
Allerdings wurde das Dokument immer populärer, als die gleichzeitig verhandelte Monarchienübereinkuft als nutzbringend erkannt wurde.

Öffentliche Reaktion

Traditionalisten stießen sich an gewissen Vereinheitlichungen (etwa in Bezug auf Erblichkeit und Titulatur von Nachkommen), Kommunisten höhnten grundsätzlich über die Überholtheit der Thematik.
Besonders Republiken mit geringer Wirtschaftsleistung sahen allerdings in der Verpflichtung zu unbezahltem politischen Engagement eine Methode, billige Verwaltungsbeamte zu gewinnen.
Typ
Treaty, Diplomatic
Medium
Paper
Ratifizierungsdatum
19. August 1951
Unterzeichnende (Organisationen)

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