Zerater
"Diese Tradition in Addellirazar hat schon etwas Makaberes. Ich verstehe schon, warum die Kastaan sie nicht leiden können. Aber gut, dieses ganze Land hat zum Teil makabere Züge und nicht umsonst ist es auch das Land, dass sich gegen die Freiheit von Mischlingen in Masmiim mit am meisten sträubt."
Zerater, Nethiler für Tag des Sieges ist ein in Masmiim und insbesondere in Addellirazar begangenes Fest, an dem dem endgültigen Sieg Berenazars über Kastaanisim gedacht wird und in dem insbesondere im Gebirgsreich nicht an expliziten Darstellungen der Überlegenheit der Berenen gegenüber den Kastaan gespart wird. Während die Addellizarai diese Tradition als wertvollen Bestandteil ihrer Kultur sehen, sehen dies die Al nasite tas Kastaan und mit ihnen die Dirna amal Kastaani als demütigend, diskriminierend, ja moralisch verwerflich an, was um das Jahr 100.000 AZT immer wieder zu Spannungen führt.
Geschichte
Dieses Fest hat eine lange Tradition und wurde tatsächlich bereits im ersten Jahr nach dem Sieg der Berenen über die Kastaan gefeiert - damals noch mit Paraden und Tötungen hierfür aufgehobener gefangener Kastaani. Als dann Addellirazar offiziell als Abtrennung nach Erlöschen der Kolonien Berenazars gegründet wurde, übernahm das Gebirgsreich die Feier und veränderte sie bis heute nur wenig. Daran wollen sie auch nichts ändern, denn sie sehen sich als das einzige Reich, das quasi seit der Landnahme existiert, als legitimen Nachfolger der damaligen Sieger und damit in der Pflicht, die Tradition fortzuführen.
Durchführung
Das Fest wird traditionell durch Umzüge am ersten Tag der zweiten Festwoche eröffnet, in dem damalige Truppengattungen nebst der damals maßgeblich am Kampf beteiligten Priesterschaften und Mitgliedern der Magierakademie Masmiims auflaufen. Insbesondere letztere sind maßgeblich an dem Umzug beteiligt, war der Gründer der Akademie doch der führende Kriegsmagier der Berenen im Krieg gegen die Kastaan. In früheren Zeiten wurden Kastaani meist zwanghaft für den Umzug rekrutiert, die dann in Ketten zwischen den siegreichen Truppen laufen durften. Auf dieses Merkmal wird jedoch seit 99.729 AZT selbst in Addellirazar verzichtet.
Auf die Umzüge folgen die Festspiele, in denen Szenen des Kriegs nachgespielt werden. Mit dabei ist immer der Fall von Irmahan als magische Meisterleitung, die Eroberung der ersten Hafenstadt als Zeichen taktischer Brillanz und natürlich die Tötung der Schamanen und damit die Wiederherstellung der göttlichen Ordnung in Masmiim.
Für diese Festspiele werden selbstverständlich Kastaani für die Darsteller der Kastaan gesucht. Nur in Ausnahmefällen wird auf Menschen aus Süddarmera oder auf Tawnisi zurück gegriffen. Das liegt auch an den Effekten, für die die Magier verantwortlich und die manchmal so realistisch sind, dass es zu Todesfällen unter kastaanischen Darstellern kam.
Abends gibt es dann immer ein Festessen mit traditionellen berenazarischen Spezialitäten und ein Feuerwerk.
Kritik
Das Fest ist inzwischen stark umstritten, auch weil die Kastaani weitgehend in der neuen Gesellschaft Masmiims integriert sind - was nach der langen Zeit seit der Landnahme aber nicht verwundern dürfte. Natürlich werden sie teils immer noch als Menschen zweiter Klasse gesehen, natürlich gibt es immer noch spezielle Gesetze Kastaan betreffend, aber die Zeiten sind vorbei, als dass Kastaani einfach so getötet oder versklavt werden durften.
Entsprechend gelang es der Priesterschaft der Daeman wegen ihrer Beschützer der ganzheitlichen Natur manche Teile der Tadition, etwa die Kastaan in Ketten bei den Umzügen, zu streichen, aber anderes ist schwierig, da vor allem Addellirazar auf seine Traditionen pocht. Seit sich nun auch noch die Dirna amal Kastaani und immer mehr Kastaani selbst über das Fest beschweren, kam es zu einem geradezu reaktionistischem Erstarken konservativer Kräfte bei den Fürsten und deren Beratern. Was dann dazu führte, dass einige Erleichterungen für Kastaani nicht verlängert oder sogar Verschärfungen eingeführt wurden. Oder auch, dass beim Fest manche Effekte plötzlich noch wirklichkeitsgetreuer als sonst schon wurden.
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Das ist ja einserits gut verständlich, dass die ihren größten Sieg feiern wollen, aber dass dabei auch andere als Besiegte in Ketten mitlaufen müssen, ist schon eher seltsam. Und dann kommt so ganz beiläufig zwei Mal 'manche Effekte plötzlich noch wirklichkeitsgetreuer als sonst', so hoppla, hab mal zufällig einen Kastaan magisch gegrillt, weil ich einen tollen Eroberungseffekt erzeugen wollte... Aber das ist wahrscheinlich im RL nicht ganz so unrealistisch in manchen Weltgegenden.
Och, das mit den Ketten gibt es seit bald 300 Jahren selbst in Addellirazar nicht mehr (und in anderen Ländern noch viel länger), also alles halb so wild. Und ja, der Nebensatz ist schon öfter passiert und war den Berenen auch recht wurscht danach. Die Zerknirschung wenn ein Effekt nicht zündet ist größer und diese Tradition ist eben eine prima Gelegenheit um auch mal die Magieschüler dran zu lassen.