Die Menschen der schwarzen Flamme

Sehe die Götter des Jenseits / durch leidende Augen / die Allmächtigen sind gefallen / keiner regiert auf dem leeren Thron / über die Schatten im trostlosen Nebel / höre das Raunen der welkenden Götzen / spüre die Leichenfeuer lodern / zehre von der Macht der Dunkelheit / spreche die Worte der Zerstörung / und lasse unser Volk aus der Asche auferstehen.

Sie laben sich an der Leiche ihres gefallenen Gottes. Großer Hunger brennt in ihren Seelen. Wissend, dass ihre Macht versiegen wird, machen sie sich bereit, in einer letzten, übermenschlichen Aufwendung ihrer Kraft, ein Monument für ihr Volk zu schaffen. Einen unzerstörbaren Komplex, einen Schutzwall oder eine Heimat. Etwas, das ihre Zukunft sichern wird. Dieses Ziel eint sie und macht sie zu einem schrecklichen Gegner. Jeder der sich ihnen in den Weg stellt ist ihrem grenzenlosen Zorn ausgesetzt, welcher von ihrem Fieber genährt wird. Einer Krankheit, übertragen durch den Verzehr des Fleisches ihres toten Götzen.

_{Demigod - Slumber of Sullen Eyes}

Schwach sind die Elben, denn sie fürchten den Tod und haben den Glauben an etwas Höheres als sich selbst verloren. Schwach sind die Trolle, denn sie haben den Willen zur Macht verloren. Unsere Zeit ist nun nahe. Der Tod ist unser Verbündeter.

Herkunft

Sie kamen aus dem Osten in dieses verschneite Tiefland. Von ihren Brüdern und Schwestern der Schemûr wurden sie, wegen ihres Fanatismus und ihrer seelischen Erkrankung, verlassen. Ihre Vergangenheit und ihr Ursprung verbleiben in ihrem Gedächtnis nur noch in Form von Mythen. Doch diese bilden den Rahmen ihrer Ideologie der Überlegenheit und eines höheren Ziels.

Die weiße Hütte

An einem geheimen Ort, jenseits der guhlbewachten Pforte der Träume, befindet sich die weiße Hütte, in welcher der Leichnam ihres Gottes aufgebahrt ist. Nur die blinden Priester, welche über die schwarze Flamme gebieten können, vermögen es diesen Ort aufzusuchen und den anderen Gläubigen von dem göttlichen Fleisch zu holen. Ihr toter Gott Ulzerak war einst ein Gebieter des Waldes. Tiefe Wurzeln wurden von ihm in den Schoß der Erde getrieben, welche bis zum unterirdischen Süßwasserozean reichten und dessen magisches Wasser an die Oberfläche holten. Große Macht und Lust brachte dieses Wasser den Menschen. Nun abgeschnitten von dieser Quelle zehren sie stattdessen von den Überresten Ulzeraks.

Die schwarze Flamme

In ihnen selbst lodert ein Feuer, welches sie nicht zu löschen vermögen. Es versengt ihre Seelen und droht sie jederzeit vollkommen zu verschlingen. Nur wenige Mittel helfen gegen diese Gefahr und den sengenden Schmerz. Die Befriedigung des gierigen Feuers durch ausschweifende Taten, das künstlerische Schaffen oder der übermäßige Konsum, die Aufgabe des Selbst in der Gruppe, der Verzehr des Fleisches von Ulzerak oder mächtige Magie. So stark ist das innere Feuer, dass es in die physische Welt eindringen kann. Die Willensstärksten unter ihnen, so zum Beispiel die blinden Priester, können das Feuer kontrollieren und große Zerstörung mit ihm anrichten.

Ideale

Lesen

Schönheit

Dieses Volk liebt die Extreme. Seien es die ausgemergelten Asketen, wie unter anderem ihre Priester, oder ihre fettleibigen Prinzessinnen. Selbst unter ihren Kriegern gibt es viele dieser Art. Doch scheinen weder Unterernährung noch die größten Fettberge sie auf ihren Kampagnen zu behindern. Im Gegenteil scheinen sie umso wilder zu kämpfen, je mehr sie sich in den Extremen üben. Verstehe mich nicht falsch. Es gibt auch jene, die wir Südländer, als gut gebaut bezeichnen würden. Doch jene treiben ihre Körper so weit an ihre Grenzen, dass sie von der Willenskraft des Geistes ganz und gar zerschunden werden können. Gepflegt sind sie jedoch alle, immer perfekt. Gestriegelt, geölt, frisiert. Niemals Bärte. Zöpfe aber tragen die meisten, Männer wie Frauen, sehr lange. Die Haare sind fast immer schwarz. Die Augen dunkel und sehr schmal, eh und je fokussiert. Treffen sie dich, so lösen sie entweder mit ihrer Güte die tiefste Zuneigung oder mit ihrer Bosheit die archaischste Angst aus.

Ein Händler der Newier

Geschlechterrollen

Angetrieben von furchterregender Energie sind, unter ihnen, beide Geschlechter. Die Frauen ziehen nicht nur alleine etliche Kinder groß, sie sind auch in großer Zahl in den Institutionen und im Handwerk vertreten. Die Männer, die von den Frauen angetrieben werden, verdienen sich in der Politik, dem Militär der Kunst, der Wissenschaft und der Religion und Magie mit ungeheurem Fanatismus. Die mundane Arbeit wird ihnen so weit wie möglich von den Frauen abgenommen. Nur selten sieht man die beiden Geschlechter gleichgestellt in ähnlichen Rollen. Dennoch gibt es keine Missgunst zwischen ihnen. Sie sind vereint durch das größere Ziel. Gleichheit und Gerechtigkeit sind ihnen Fremdworte. Die Effizienz zählt, mit der sie ihre Gesellschaft errichten. Wir sollten uns fürchten vor dieser Maschinerie.

Strenge Hierarchien bestimmen ihre Gesellschaft, die jedoch durch Heldentum erklommen werden können. Zumindest von Männern. Auch Frauen können sich auszeichnen, jedoch nicht so drastisch wie es unter Kriegshelden, einflussreichen Politikern, mächtigen Magiern oder beliebten Künstlern oft der Fall ist. Die Hierarchien bestimmen, wer um wen werben darf. Oft ist es auch so, dass von einer zentralen Autorität, Paare bestimmt werden. Die Familien haben hier weniger Einfluss. Eine weitere Besonderheit ist, dass meistens Frauen um Männer werben. Der umgekehrte Fall tritt weniger häufig auf.

Beziehungen

Es gibt feste, beständige Beziehungen zwischen Mann und Frau. Allerdings gibt es auch kurzweilige Arten von Beziehungen, die parallel zu den Beständigen stattfinden. Diese sind Teil ihrer Kultur, werden akzeptiert und sogar gefördert. Sie dienen dazu den Nachwuchs zwischen geeigneter Geschlechtspartnern zu erhöhen.