Kalte Kernfusion in Trigger | World Anvil

Kalte Kernfusion

Als wir die Kernfusion von Wasserstoffatomen endlich stabilisiert hatten, dachten wir, dass das Energiezeitalter anbrechen würde - der Höhepunkt unserer physikalischen Möglichkeiten. Es ist wohl die Hybris eines jeden Wissenschaftlers, der von Superlativen spricht, irgendwann bewiesen zu bekommen, dass er nicht mehr als die Spitze des Eisbergs angekratzt hat!   - Deinomos Flux
 
    Kalte Kernfusion ermöglicht die Energiegewinnung aus Schweren Atomkernen in einer endothermen Reaktion. Sie ist ein extrem aufwändiger Prozess, der um effizient abgehandelt werden zu können, enorme Industriekomplexe und sowohl extrem schwere Maschinerie, wie auch hochpräzise Instrumente erfordert.  
  Möglich wurde Kalte Kernfusion durch die Entdeckung sog. Schwerer Atome. Wissenschaftlern von Flux gelang es, durch modifizierte Teilchenbeschleuniger den Quantenspin von Heliumatomen zu verändern, sodass diese eine außergewöhnliche Anziehungskraft zueinander entwickelten und zugleich von allen anderen Elementen abgestoßen wurden. Durch diese enorme Anziehungskraft schloss man auf eine gewaltige Masse, die diese modifizierten Atomkerne entwickelten, und nannte sie daher Schwere Atome. Anfängliche Besorgnis, die Produktion zu vieler Schwerer Atome könne durch ihre massive Anziehungskraft schnell eine kritische Masse überschreiten und so einen Ereignishorizont übertreten - sprich ein Schwarzes Loch erzeugen - konnte mit weiterer Forschung größtenteils beiseite geschoben werden, da beobachtet wurde, dass die Atomkerne zuerst fusionierten, bevor sie gegnügend verdichtet werden konnten, um kritische Raum-Zeit-Belastungen hervorzurufen. Sie sublimierten zu Energie und strahlten diese ab, sodass die Masse unter der richtigen Zufuhr Schwerer Atome stabilisiert werden und ein gewaltiger Energiefluss entnommen werden konnte.   Es folgte eine Zeit der sich überschlagenden Entdeckungen, als es Wissenschaftlern verschiedenster Pacts Stück um Stück gelang, mit den korrekt bemessenen Quantenspins immer mehr verschiedene Elemente zu Schweren Atomen zu modifizieren. Heutzutage sind die meisten Isotope und Elemente mit hoher Ordnungszahl 'erschwerbar' - nur volatilere, leichtere Elemente wie Wasserstoff und Natrium lassen sich noch immer nicht exakt genug modifizieren. Aus diesem ironisch anmutenden Grund wird Kalte Kernfusion auch gerne als völliger Gegensatz zur klassischen Kernfusion angesehen und viele Wissenschaftler beschweren sich über die angeblich irreführend ähnliche Bezeichnung.   Der Sprung zur Kalten Kernfusion gelang Flux erst zwei Jumps später, als sie die hochstrahlende Reaktion Schwerer Atome in maximal konzentrierten, elektromagnetischen Abschirmungen vornahmen, die eigentlich als Hitzeschutz der klassischen Deuterium-Kernfusionsreaktoren fungierten. Durch die entsprechende Kompression des Prozesses entdeckten die Wissenschaftler eine quantenmechanische Anomalie - die Reaktion strahlte nicht nur Energie aus den fusionierten Atomkernen ab, sondern entnahm ihrer Umgebung ebenfalls Energie, wodurch sich der Ausstoß noch weiter erhöhte und die Reaktion endotherm verlief. Die Kalte Kernfusion war geboren. Mit den gegebenen Magnetfeldern brach die Reaktion vorerst noch zu schnell ab, da die abgestoßenen Atome rund um die Schweratomreaktion den energetischen Nullpunkt erreichten und so die Quantenspin-Modifikation wirkungslos wurde. Mit vielen Kammern fieberhafter Forschung aber gelang es, präziser verdrillte Magnetfelder zu entwickeln, durch die die Reaktion in einem Gleichgewicht stabilisiert werden konnte, mit der dauerhaft Energie aus Materie erzeugt werden konnte - ohne Hitzeabstrahlung.
     

Reaktortypen und -eigenschaften

  Zur Energiegewinnung durch Kalte Kernfusions-Reaktoren (KKR) sind zuvor bereits hohe Mengen von Energie vonnöten. Es muss ein Teilchenbeschleuniger, ein Brennstoff-Ionosator, ein verdrillter Magnetfeldmantel als Teil eines strahlungsresistenten Reaktorkerns, sowie eine nukleare Absorbator-Routine am Laufen gehalten und miteinander synchronisiert betrieben werden, um die Reaktion stabil zu halten und die abgestrahlte Energie nutzbar zu machen.     Sobald diese Elemente im Betrieb sind, übersteigt der Energieausstoß aber den Input um Potenzen, wodurch nahezu automatisch die Inebtriebnahme beliebig vieler weiterer KKR möglich wird. Wissenschaftler sprechen daher von einem KKR-Threshold, den sie in energetischem Output nach einem Jump erreichen müssen, bevor sie KKR betreiben können. Dies geschieht je nach technischer Spezifikation in einem Jump durchschnittlich nach etwa 400 Kammern.   KK-Reaktoren zeichnen sich allgemein durch eine gewaltige Langlebigkeit aus - es genügen einzelne Brennzellen aus dem entsprechenden Element (meist Thorium-Isotope) von 200x30x30cm um einen Standardreaktor mehrere Zyklen lang am Laufen zu halten. Allerdings sind Reaktoren unter einer gewissen Größe der Umsetzung in Schwere Atome höchst ineffizient. Daher betreibt der Trigger zumeist lediglich 3 große KKR, von der stets 2 laufend am Netz sind. Der Betrieb kleinerer Reaktoren zum Zweck einer dezentralisierteren Energiestruktur hat sich als nicht praktikabel erwiesen.   Dennoch existieren kleine, sogar handliche KKR als Aggregatoren für etwa Transportmaschinen oder autonome Produktionseinheiten - manchmal auch als zentrale Aggregate für Kolonien - mit Brennzellen von etwa 10x10x10cm. In diesen Fällen zeichnen sich die KKR als exzellent langlebige und stabile Energiequellen aus, die aber in ihrem Startprozess eine enorme Energiezufuhr von Außen benötigen (z.B. von einem anderen KKR) und dann nahezu 98% ihres Energieoutputs für die Aufrechterhaltung ihrer Reaktion verwenden müssen. Der Überschuss, der erwirtschaftet wird, ist ausreichend, um nahezu jede Maschinerie zuverlässig zu betreiben, jedoch zu ineffizient, um als universale Energiequelle für größere Bedarfe zu fungieren. Auch das Strahlungsrisiko einer kleineren Mantelung und der enorme Aufwand bei einem Reaktorausfall lassen daher Betreiber von Maschinenparks und größere Kolonien von einem KKR Abstand nehmen. Für die genannten, singulären Anwendungsmöglichkeiten - vor allem vor dem Hintergrund einer pausenlosen, konstanten Inbetriebnahme - bieten KKR aber eine enorm zuverlässige und wartungsfreie Energiequelle, was sie spezialisiert eingesetzt zu einer sehr attraktiven Lösung für Energiebedarf macht.

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