Hochschloss Caestyl
Allgemein:
Das ehemalige Domizil von König Rares VI. und Florina, in dem das Herrscherpaar viele Monate in Liebe und Einigkeit verbrachten, ist nunmehr die einsame Heimstätte der Witwenkönigin. Nachdem der verstorbene König Rares VI. für einen politischen Streich die ihm feindlichen Adligen beseitigte, um seine Herrschaft zu festigen und seine Familie zu schützen, fiel ihm sein eigener Bruder in den Rücken. Der nun in der Hochburg Zaphor als Reichsfirwesan herrschende Usurpator Grigore und die verwitwete Königin Florina im Hochschloss Caestyl sind seitdem in einen unerbittlichen kalten Krieg gestürzt, während die Witwenkönigin zwischen feuriger Rachelust und tiefer Melancholie schwebt.Die zehn Unghia (Nägel) und ihre Herrin:
Die zehn Unghia der Florina, auch Nägel oder Krallen genannt, sind die treuesten Dienerinnen der Witwenkönigin und residieren mit ihr im Hochschloss. Die ehemaligen Waisenkinder wurden speziell für den Schutz und die Fürsorge von Florina herangezogen und aufgrund ihrer Fähigkeiten von ihrem Vater, König Ionatan, ausgewählt. Jede von ihnen wurde im gleichen Jahr wie die Königin geboren und dienen ihr über das gesamte Leben. Durch diese Dienerschaft, welche bereits seit frühen Kindheitstagen andauert, wurde der Königin nie ein Haar gekrümmt. Die Unghia sind in den Techniken der "Kirche der Monde" geschult. Unter den Attentätern, die in den Reihen der Kirche ausgebildet werden, sind sie die absolute Elite. Durch das Schisma der Mondkirche waren sie gezwungen sich zwischen ihrer Treue zur Kirche und der Treue zu ihrer Herrin zu entscheiden. Keine von ihnen zögerte sich mit der Witwenkönigin gegen den Usurpator zu stellen. Da sich die Attentäterinnen stets in den Schatten aufhalten bleiben sie ungesehen, bis sie zuschlagen. Die Unghias verstehen sich als Mittelweg zwischen Licht und Schatten, Feuer und Kälte. Sie teilen die Wehen ihrer Königin und nutzen die Lehren des Tavian um ihrer Königin näher zu sein, die selbst den Lehren des Predigers folgt. Die Königin ist bereits seit ihrer Geburt kränklich, da ihre Mutter Ilena während ihrer Schwangerschaft von einen Magier verflucht wurde. Trotz der Mittel und Zauber der Welfen, starb ihre Mutter im Kindbett, doch lebt ihre Schönheit in Florina weiter. Die Prinzessin Florina wuchs in einem goldenen Käfig auf. Durch ihre körperliche Schwäche war sie gezwungen das Hochschloss, in dem sie geboren wurde, nie zu verlassen. Ihre Erscheinung wurde ebenfalls von dem Fluch beeinflusst. So wird ihre Haut, ihr Blut und jedes Fleisch bis hin zu den Knochen durchsichtig. Dieser scheinbar unvorhersehbar auftretende Effekte kann auf kleinste Stellen fokussiert sein oder ganze Gliedmaßen einnehmen. Meistens verschwindet er nach wenigen Tagen und tritt an anderer Stelle wieder auf. Besuche der Prinzessin, später Königin, waren daher davon abhängig, wie es um ihr Aussehen stand. Die welfische Adelsfamilie legte großen Wert auf ihr Aussehen und wurde daher durch diesen Fluch bestraft. Neben der durchsichtigen Haut wird die Stelle kalt wie bei einer Leiche und Florina verliert jedes Gefühl in der Region. Ihr Status als "eisige Königin" verdiente sie sich jedoch durch ihr abweisendes und herzloses Verhalten gegenüber jedem außer ihrem Bruder Rares. Anstatt sich mit höfischer Politik und den Pflichten einer Königin auseinanderzusetzten, lernte sie in der Bibliothek und wurde schnell zu einer hervorragenden Magierin, deren Wissen über die Magie das vieler Lehrmeister übersteigt. In den Jugendjahren standen sich der Thronprinz Rares, der ältere Bruder von Florina, und sie sich sehr Nahe. Sie heirateten als Rares gerade 16 war. Florina wurde 14. Drei Jahre später gebar sie eine Totgeburt, der noch viele weitere nachfolgen würden, bis sie mit 19 ihren ersten gesunden Sohn zur Welt brachte. Nach der Geburt von Velkan, dem verschollenen Thronprinzen und ersten Kind von Florina, gebar sie 2 Jahre später auch eine Tochter, die sie nach ihrer Mutter benannte. "Mondauge" Ilena, schloss sich jedoch Reichsfirwesan Grigore an, der König Rares VI. ermordete. Durch diesen Verrat wurde die Melancholie, welche sich der Königin nach der Ermordung ihres Gatten bemächtigte, noch tiefer. Wenige Menschen sehen die Witwenkönigin, deren Stimmungen ständig zwischen heißer Wut und tiefer Trauer schwanken. Durch ihre Unfähigkeit in politischen Geschicken und sozialer Interaktion vertritt ihr treuer Freund Tavian die Königin in den meisten Staatsgeschäften.Architektur/Aussehen:
Das Hochschloss zeigt den fortgeschrittenen Stil der Welfen, trennt sich jedoch von der Entwicklung anderer midländischer Königreiche indem es die spitze, schmale Bauart der Türme beibehält. Die grundbauten erinnern weiterhin an gotische Architektur, doch wird diese durch Rundungen und Kuppeldächer ergänzt. Das Schloss wurde mit Alabaster ummantelt, sodass sich der leuchtende Glanz des hellen Gesteins graziös in die schneebedeckte Landschaft einfügt. Die roten Dachschindeln bis hin zu den vergoldeten Türmen, die zum Gebetsgesang genutzt werden, fügt sich das Schloss in die bildhübsche Landschaft ein. Aufgrund der Nutzung als Domizil und nicht als Wehrfestung verfügt das Schloss über vergleichsweise wenige Verteidigungsanlagen. Die Position auf einem Hügel gereicht um simple Angriffe abzuwehren, doch sind es die Schutzzauber von Königin Florina wodurch die Festung fast uneinnehmbar wurde. Nur Personen ihres Vertrauens oder jene in Anwesenheit ihrer Vertrauten können das unsichtbare Schild, das die Stadt umgibt, durchschreiten. Nach dem magischen Schild und dem Erklimmen der Felsen, stehen die Schlossmauern. Weiß und unbefleckt in einem Kreis, um die Lager und die Häuser der Dienerschaft. Die meisten der äußeren Gebäude werden nun von Fanatikern in Anspruch genommen. Das Schloss ist groß, doch ist es beinahe leer. Die vielen Hallen und Räume des inneren Gebäudes haben lang keine Feste oder Bankett gesehen. Viele Räume wurden vollkommen verlassen, sodass die Türen verschlossen wurden. Andere dienen als Stauraum oder Lager. Nur eine Handvoll der einstigen Würde verbleibt und ist auf die Gemächer der Königin beschränkt, ewig bewacht von den Unghias. Die große Bibliothek, nahe ihrer Gemächer ist ebenfalls gut geschützt und der Königin allein vorbehalten. Die Räumlichkeiten der Königin sind jedem Besucher untersagt. Nur Tavian, engster Vertrauter und Leibarzt der Königin hat unbeschränkten Zugang.Inhaber:
Von den Adligen und der einstigen Dienerschaft im Hochschloss ist nicht mehr viel verblieben. Die meisten Adligen wurden in einem Anflug von Rage in der Nacht des Königsmords von der Königin hingerichtet. Sie verrichtet ihr Dasein indes in ihren prachtvollen Gemächern und leitet die Unghias an. Auch erhält sie den Schutzschild, der das Schloss und die umliegenden Ländereien umgibt oder forscht in ihrer Bibliothek.Viele der Dienerschaft wurden von den einziehenden Fanatikern ohne das wissen der Königin in ihrem Fanatismus den Mondgöttern geopfert. Der Anführer dieser Fanatiker ist "Schreckensauge" Tavian. Das "Schreckensauge" erlangte seinen Titel durch eine selbst durchgeführte Operation. Um seine Augen erneut für das Licht der Götter zu öffnen, entfernte er die vernebelte Linse seines rechten Auges. Eine Prozedur die sein Auge zerstörte und aus den zerstochenen Überresten eine pulsierende rote Masse machte. Bereits vor der Operation war Tavian für seine radikalen Ansätze bekannt, jedoch eskalierten seine Vorstellungen und Visionen, weshalb er aus der Kirche ausgestoßen wurde. Nach der Exkommunikation predigte er von einem Zeitalter der Monde, der Sterne und der Dunkelheit. Er brach mit der Verbindung zu Theos und sah hinter die Sonne, hinter die Monde und noch weiter in die Unendlichkeit hinter den Sternen. Es gibt nur wenige die ihm ernsthaft zuhörten, doch unter diesen wenigen verbreitete sich seine Lehre. Auch viele seiner ehemaligen Anhänger aus der "Kirche der Monde" teilten seine Ansichten und folgten ihm. Es ist nicht bekannt, wieso die Witwenkönigin nach dem Tod von König Rares den als wahnsinnig gebrandmarkten, exkommunizierten und von Fanatikern umgebenen Prediger in das Hochschloss ließ. Es ist ebenso unbekannt wie Tavian sie überzeugte sich seiner unorthodoxen Auslegung anzuschließen, doch raten die alten Vetteln in den Gossen zwischen den Häusern dem Prediger nie ein Ohr zu leihen oder in sein entstelltes Auge zu blicken. Den sein Auge ist das Fenster zu unergründlichen Schrecken und tiefer Sehnsucht... doch einer Sehnsucht nach was?
Nutzung:
Das Hochschloss ist das Heim der Witwenkönigin und ihres Hoheitsgebiets. Von Caestyl aus regiert sie über das menschenleere Land des nord-östlichen Königreichs Welfen. Sie befindet sich im Herrschaftsstreit gegen Reichsfirwesan Grigore, ihrem 2. Bruder, der ihren Gatten König Rares ermordete. Die Festung diente einst als Domizil fernab der Verpflichtungen in der Hochburg Zaphor. Nur wenige vertraute Adlige waren erlaubt und nach der Geburt von Königin Florina wurde beinahe das gesamte Schloss nur auf ihre Pflege und die Geheimhaltung ihres Zustands ausgelegt. Das Hochschloss war daher nie für eine Belagerung oder ähnliches gewappnet, weshalb die Witwenkönigin diese Defizite durch Magie wettmacht. Seit dem Beginn des "Welfenzwists", 1790 n.A., verschanzt sich die Witwenkönigin im Schloss und entsendet Attentäter oder ihre "treuen Landsleute" gegen ihren Bruder. Die "treuen Landsleute", welche von "Schreckensauge" Tavian geleitet werden, sind in Wahrheit seine treuen Fanatiker. Sie dienen Tavian und kämpfen für das Zeitalter der Unendlichkeit. Angetrieben von der Feindschaft zur Sonnenkirche und ihrem indirekten Vertreter, der "Kirche der Monde", dienen sie der Witwenkönigin in ihrem Streit gegen Reichsfirwesan Grigore und seiner Cousine, dem "Mondauge" Ilena. Tavian und seine Fanatiker nutzen die tieferen Ebenen und die Dienerquartiere als Hauptquartier, während der Prediger auch in der Kathedrale im Innern seine Messen und Zeremonien für die ferne Dunkelheit hält.Geographie:
Das Hochschloss liegt an den Ausläufern der nördlichen Welfenberge, genannt Dielfrum Gebirge. Das Dielfrum Gebirge begrenzt das Königreich im Nord-Osten hin und trennt es vom Flüsterloh, dem verfluchten Wald von Yedanor. Die Berge sind nicht besonders hoch und könnten von erfahrenen Reisenden im Sommer leicht passiert werden, gäbe es nicht viele Monstren die sich in den Höhlen und Pässen ein zuhause errichtet haben. Das Hochschloss selbst liegt auf einem großen Hügel, der von einer kargen Ebene umschlagen ist. Innerhalb der magischen Barriere, die von Florina aufrecht erhalten wird, singen keine Vögel und kein Wild durchstreift das Land. Lediglich der sanfte Wind und das Pfeifen in den Bergen ist zu hören. Der Nord-Osten des Landes ist kalt und trocken, da nur wenige Wolken in das Gebiet vordringen können. Durch den klaren Himmel wurden viele Tempel der Monde im Nord-Osten des Königreichs gebaut, jedoch fielen viele dieser Tempel den marodierenden Fanatikern von Tavian in die Hände.Trivia:
Die genauen Lehren des Tavian sind uneingeweihten vollkommen unbekannt, da sie nie in schriftlich verfasst wurden. Durch die Abgeschiedenheit und die politischen Probleme des Landes blieb dieser Kult daher weitestgehende unentdeckt oder fand nur eine Randnotiz in den Berichten. Da die "Kirche der Monde" offiziell über das Gebiet von Welfen herrscht und sein Hoheitsanspruch seit mehreren Jahrhunderten besteht, verbleibt die Behandlung dieser religiösen Eiterbeule in den Händen der Welfen. Der Sonnenkirche ist dieser Kult unbekannt und vereinzelte Berichte werden ignoriert. Die Stabilität der welfischen Adelsfamilie ist für die theokratische Führung von höherem Belang als die Existenz eines einzelnen, vergleichsweise kleinen, Kults.
Typ
Castle
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