Weltblutungen Physical / Metaphysical Law in Terria (German) | World Anvil

Weltblutungen

Mit offenem Mund starrte Nathan auf den Mann vor sich. Seine Finger kratzten mittlerweile nicht mehr oberflächlich auf seiner Haut, sondern hatten diese stattdessen mühelos durchschlagen und schnitten wie massige Klingen durch sein eigenes Fleisch. Der kraftvolle Schrei war zwar verstummt, aber sein Mund war weiterhin zu einem lautlosen Brüllen geöffnet. Die Dämonennarbe auf seiner Zunge schien mittlerweile zu zittern und weitete sich mit jedem Augenblick weiter über die gesamte Mundhöhle aus. Ein rötlicher Schaum schob sich vor seine Lippen, welcher zu Boden fiel und diese wie Säure zersetzte. Um ihn herum waberte rötlicher Dampf, welcher aus dem aufgerissenen Fleisch aufstieg und konzentrierte Wolken um ihn herum bildete, die sich in Spiralen ineinander wandten.

Der Umbruch geschah aus dem Nichts heraus. Zwischen den winzigen Augenblicken in welchen Nathans Augen durch die gewaltige Hitze gezwungen wurden sich zu schließen, verschwanden die Rauchschwaden, lösten sich einfach in Luft auf und hinterließen eine noch absurdere Situation. Wo vorher eine raue Menge an ungebremster Dämonenenergie die Szenerie in einen Auswuchs der Hölle verwandelte, blieb nun nur noch ein verzweifelter Mann, knieend im Dreck, das Gesicht verzerrt zu einer bunten Mischung aus Angst, Verzweiflung, Zorn und Schmerzen. Für einen winzigen Moment vergaß Nathan seine Mission, vergaß warum er hergekommen war und wollte nichts sehnlicher als ihn mit sich zu ziehen, bevor eine Explosion den Jungen von den Füßen riss.

Mit einem Krachen schien die Luft rings um den Mann herum zu explodieren, mit Strahlen roten Lichts die scheinbar aus dem Nichts herausbrachen und die Bereiche eroberten, welche zuvor durch den Nebel blockiert gewesen waren. Nathan raffte sich ein Stück auf, sein Flug unsanft gebremst durch einen Felsen, an welchem sich sein Bein verheddert hatte. Schmerz durchfuhr seine geschundenen Glieder, doch es war nicht dieser Schmerz, der seine Aufmerksamkeit forcierte. Es waren die Risse in der Luft die ihm ein scharfes Keuchen entlockten, Narben auf der Oberfläche der bekannten Realität, offene Wunden die einen dicklichen, roten Sekret absonderten, Weltblutungen."
 
Als Weltblutungen werden Ereignisse bezeichnet, die in Verbindung mit Lunates zu Tage treten. Erreichen diese einen Zustand endgültigen Wahns, so beginnen sie massive Mengen Dämonenenergie um sich herum zu bündeln und erzeugen somit diese Risse in der Realität.

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Glossar
Generic article | Jan 5, 2023

Ein Glossar mit Kurzbeschreibungen der wichtigsten Begriffe.


Inhaltsverzeichnis
Generic article | Mar 9, 2024

Eine Sammlung von Begriffen, mit direkter Verlinkung zum jeweiligen Artikel.


Entstehung

Hat ein Magier erst einmal seinen Dämonen getötet und ist hierdurch zu einem Lunates geworden, bildet sich in ihnen eine neue Form von Magie. Diese kann als eine Mischung von Dämonenenergie und magischer Energie bezeichnet werden und besitzt zerstörerische Effekte für die Umgebung, darunter die vermehrte Bildung von Dämonenmutationen und die Entstehung von Miasmen. Ebenso hat diese Verbindung jedoch auch einen gewaltigen Einfluss auf den Lunates selbst. Die Integration von Dämonenenergie in den eigenen Organismus stärkt den Körper zwar enorm und verleiht zerstörerische Kräfte ungekannten Ausmaßes, besitzt jedoch auch einen degenerativen Einfluss auf den eigenen Verstand.

Üblicherweise wandelt sich das Bewusstsein und die Persönlichkeit eines Lunates bereits im Augenblick seiner Verwandlung. Mit der Zeit verstärkt sich dieser Effekt jedoch um ein Vielfaches, sodass sie kein bisschen wiederzuerkennen sind. Sie sprechen mit fremden Zungen, geben Wissen von sich, welches sie nicht besitzen sollten und lassen willkürlich Wellen aus Energie in ihre Umgebung strömen. Die finale Stufe dieser Verwandlung kann theoretisch jederzeit einsetzen, ist jedoch üblich wenn sie zusätzlich in extreme Stresssituationen gebracht werden, beispielsweise wenn die Blutjäger einen Lunates in die Ecke drängen.

In einem solchen Fall stürzen die Lunates zu Boden und winden sich für kurze Zeit in Agonie, häufig begleitet von Selbstverstümmelung, bevor ihre Umgebung von derart gewaltigen Mengen Dämonenenergie überwältigt wird, dass sich Risse im Gefüge der Realität öffnen.

Gestalt

Eine Weltblutung bildet sich zunächst aus den bekannten roten Schwaden von Dämonenenergie. Diese formieren sich in einem Abstand von maximal 20 Metern und in bis zu 17 Ballungen rings um den Körper des Lunates. Nach einigen Augenblicken der Bündelung und Formatierung verschwinden diese Schwadenbälle abrupt, bevor einige Explosionen die Umgebung erschüttern. Innerhalb dieser Explosionen treten Strahlen aus rotem Licht zu Tage, sichtbar selbst für das menschliche Auge, die scheinbar von unsichtbaren Elementen in der Luft reflektiert werden und komplexe Konstrukte an den Stellen bilden, wo zuvor die Nebelballungen gewesen waren.

Unmittelbar nach dem Erscheinen des Lichts reißen die entsprechenden Stellen auf, wobei die Gestalt dieser Risse an jene der Dämonennarben erinnern. Die Risse erreichen eine Länge von bis zu 94 Zentimetern und eine Dicke von bis zu 26 Zentimetern, wobei sie keinerlei Tiefe zu besitzen scheinen. Im Augenblick ihrer Entstehung beginnen sie eine dickliche, rote Substanz abzusondern, welche an Blut erinnert und namensgebend für die Erscheinungen ist. Die Substanz konnte bisher keiner Untersuchung unterzogen werden, da sie bei Kontakt mit jedweder lebender Substanz diese und sich selbst auflöste ohne irgendeine Spur zu hinterlassen.

Funktion

Die Weltblutungen scheinen nicht der Kontrolle des Lunates zu unterliegen, beschützen diesen allerdings instinktiv, indem sie die rötliche Substanz wie Projektile auf nahe Feinde schießen. Darüber hinaus können sich gelegentlich Strukturen dieser Substanz zu komplexen System verwachsen, welche beinahe an ein Netzwerk aus Blutbahnen erinnern, die sich über das Areal spannen und spontan Schilde und Fallensysteme aus sich entwickeln können. Der Lunates bildet zu jedem Zeitpunkt das Zentrum einer Weltblutung und von ihm ausgehend kann sie in einem Areal von 357 Metern wirken. Außerhalb dieses Areals löst sich die Substanz augenblicklich auf.

Interessanterweise wendet sich die Weltblutung in einigen Fällen gegen den Verantwortlichen und scheint diesen zu verschlingen, wobei sein Körper nicht durch die Substanz aufgelöst, sondern scheinbar verspeist wird. Das Endresultat einer solchen Verzehrung ist bisher unbekannt. Ein weiterer interessanter Fakt betreffend die Weltblutungen ist ihre Unfähigkeit Dämonenmutationen oder Miasmen zu erschaffen, Sie hinterlässt keine der üblichen Ablagerungen, sondern scheint im Gegenteil ein Gebiet von bis zum Siebenfachen des aktiven Areals vollständig von aller Dämonenenergie zu säubern.

Aufhebung

Eine Weltblutung kann lediglich durch das Aufhalten des Lunates gestoppt werden. Hierbei ist das Ausschalten nicht ausreichend, sondern erst der Tod des Besessenen, führt zum augenblicklichen Ende der Weltblutung, wobei diese scheinbar für einige Sekunden wie in der Zeit eingefroren wirkt, bevor sie nach und nach zu einer weißlichen Asche zerfällt.



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