Sonnenpilzfieber Condition in Terria (German) | World Anvil

Sonnenpilzfieber

Er wollte schreien. Die Dunkelheit der abgeschotteten Kammer fühlte sich mittlerweile beinahe greifbar an. Sie presste gegen seinen geschundenen Leib, schien an ihm kratzen. Die Schatten selbst fuhren mit Krallen über seinen Leib und brannten dieses unerträgliche Gefühl in sein Gehirn. Er schrie, einen kraftlosen Schrei aus seiner geschundenen Kehle, und warf sich mit aller Kraft gegen gepolsterte Wand neben sich. Er spürte warmes Blut über seine Handflächen laufen, die einzige Stelle, die er mit seinen Fingernägeln erreichen konnte, um sie von diesem widerlichen Juckreiz zu befreien. Der Schmerz war tausendfach besser als dieses Jucken.

Wieder schrie er mit aller Kraft, wobei sich seine Spucke wie bei einem wilden Tier um seinen Mund sammelte. Der kratzende Schrei verhallte in dem leeren Raum. Kraftlos fiel er zu Boden, gefangen in einem ruckartigen Wechsel seiner Emotionen. Ein tiefes Schluchzen begann seinen Körper zu erzittern, während dicke Tränen seine Wangen hinabliefen.

"Bitte...bitte...", krächzte er aus seiner ruinierten Kehle, "ich kann...nicht mehr. Lasst...mich...raus! Bitte..."
Ein ruckartiger Anflug an Kraft überkam ihn. Spannung, die durch seine Arme fuhr. Die Schnallen um die Zwangsjacke knarzten. Er brüllte, die Kraft eines wilden Tieres seinen gesamten Leib erfüllend. Mit der Kraft eines tosenden Gorillas riss er die Jacke in zwei Teile und griff in die Dunkelheit neben sich. Er bekam etwas zu packen, die Dunkelheit selbst formte sich zwischen seinen Fingern. Voller Zorn quetschte er seine Finger zusammen und schlug das Ziel seines Zornes in wilden Schüben der Rage zu Boden. Das war es, genau das. Er würde die Dunkelheit selbst töten, sie zu einer blutigen Masse schlagen und dann nach draußen. Die Tür. Er würde sie aufbrechen. Zerstören. Er schrie. Weitere Schläge. Mehr quetschen. Sonne, er musste zur Sonne. Licht...ein wenig Licht...Licht...Licht....Sonne...Sonne.

Das Sonnenpilzfieber ist eine seltene Krankheit, welche durch die Sporen des Lumenpilzes verbreitet wird. Die Sporen werden durch die Atmung aufgenommen und befallen den Körper eines Opfers wie ein Parasit.

Inhaltsverzeichnis
Typ
Fungal

Ursache

Die Ursachen des Sonnenpilzfiebers liegen in den Sporen des Lumenpilzes. Dieser Pilz gedeiht besonders in sonnenreichen Regionen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, wie den südlichen Inseln. Erreicht die Sonne ihren Zenit, um die Mittagszeit, setzen die Pilze ihre Sporen frei. Für gewöhnlich nur der Verbreitung dienlich, besitzen diese Sporen jedoch auch die Fähigkeit innerhalb eines Wirtskörpers zu überleben. Hier setzen sie sich als rot-graue Punkte in den Atemwegen und der Lunge ab. Eine geringe Kontamination mit den Sporen ist für die meisten Lebewesen bedenkenlos möglich, größere Ansammlungen können jedoch das Sonnenpilzfieber auslösen.

Symptome

Wurde eine ausreichend große Menge Sporen aufgenommen, damit die Krankheit sich niederschlagen kann, so äußert sie sich zumeist in erster Linie mit Beschwerden im Bereich der Atemwege. Eine erschwerte Atmung und ein stetes Kratzen im Hals bilden die ersten Symptome, welche insbesondere in den Abend- und Nachtstunden zunehmen. Bald schon entwickelt sich ein anhaltender, trockener Husten, der für schlaflose Stunden sorgen wird. Zur selben Zeit etwa selbst ein schrecklicher Juckreiz ein, welcher unter der Haut zu wandern scheint und immense psychische Belastung beim Patienten auslöst.

Zu dieser Zeit bemerken die meisten Patienten bereits, dass die Symptome im Kontakt mit direktem Sonnenlicht stark nachlassen. Dieser Umstand führt jedoch direkt in die zweite Phase der Infektion. Verlässt ein Patient direktes Sonnenlicht, so dauert es zumeist kaum mehr als eine halbe Stunde bis sämtliche Symptome zurückkehren, begleitet von immenser Erschöpfung und Schläfrigkeit. Einige Patienten berichten in dieser Phase von eigentümlichen Lichtschleiern, die in ihrer peripheren Wahrnehmung auftauchen. Mit der Müdigkeit gehen auch starke emotionale Schwankungen, von tiefgreifender Trauer bis hin zu starkem Agressionspotenzial einher.

Über bis zu zwei Wochen steigen die Symptome, bis sie schließlich in die dritte Phase der Krankheit führen. Hierbei entwickelt sich eine wahre Manie. Der Patient hat das Gefühl Sonnenlicht ebenso zu brauchen wie die Luft zum Atmen. Er wird vollkommen obsessiv und gewaltbereit. In ausgeprägten Fällen können lebhafte Halluzinationen den Verstand des Patienten vergiften. Ab diesem Punkt wird das Sonnenpilzfieber jedoch nicht schlimmer, es hat seine schlimmstmögliche Ausprägung erreicht.

Besondere Fälle

Eine besondere Auffälligkeit tritt auf, wenn ein Astraler durch das Sonnenpilzfieber infiziert wird. Sie können niemals den wahnhaften Zustand erreichen, sondern verharren für immer auf der zweiten Stufe der Infektion. Allerdings trägt dies eine ganze andere Konsequenz mit sich. Das Volk der Astrale lebt fast ausschließlich in der Nacht, nur der geringste Teil ihrer Lebenszeit findet am Tag statt.

Das Sonnenpilzfieber allerdings zwingt sie, all diese Gewohnheiten abzulegen. Ihr gesamtes Leben verlagert sich auf den Tag und das Leben bei Nacht wird für sie eine absolute Unmöglichkeit. Somit verliert ein Astraler mit dem Sonnenpilzfieber jedweden gesellschaftlichen Stand und kann nicht länger an diesem teilnehmen.

Behandlung

Die Behandlung des Sonnenpilzfiebers basiert vor Allem auf zwei verschiedenen alchemistischen Gebräuen. Zunächst wäre hier einmal Lubelr zu nennen. Dieser Trank gewährt die Wachheit einer Person und verhindert, je nach Dosis, bis zu 48 Stunden das Einschlafen. Sie wird in der Nacht genommen, damit der Pilz seine Ressourcen aufbraucht. Am Tag dagegen wird Teresoma eingenommen, welches die gegenteilige Wirkung besitzt. Es schläfert den Patienten tagsüber ein, damit er sich außerhalb der Sonne aufhalten kann ohne seinem Wahn anheimzufallen. Nach einer knappen Woche der Behandlung stirbt der Pilz im Körper des Patienten und er ist vom Sonnenpilzfieber geheilt.

Anders sieht es bei den Astralen aus. Diese tragen astrale Energie im Leib, welche die Pilze im Körper konsumieren können, um daraus die selben Nährstoffe wie aus dem Sonnenlicht zu ziehen. Aus diesem Grund braucht es bei den Astralen einen operativen Eingriff auf energetischer Basis, um die Krankheit aus dem Leib zu schneiden.

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