Calma Tradition / Ritual in Tairica | World Anvil
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Calma

Ritual der Namensgebung und Feier der Wiedergeburt eines Neugeborenen

Die Calma ist ein Ritus der Niriyadin und einiger anderer flussgläubiger Völker, die ein Neugeborenes unter den Schutz der Gemeinschaft stellen und seinen Namen und damit auch seine juristischen Eltern offiziell machen.
"Tora Nala, du bist neu in die Welt geboren worden. Du bist klein und brauchst Schutz und unsere Fürsorge. Ich nehme deine Hand, ich begleite Dich mit Rat und Tat. Wir sind verbunden und ich schenke dir meinen Namen Caros Wenya. Du heißt Tora Nala Wenya. Möge der Fluss uns leiten."  
- Caros Wenya, Adoptivmutter von Tora Nala Wenya Mica yen Maya bei ihrer Calma

Geschichte

Das Ritual geht zum einen auf den mecorischen Brauch der Kindesweihe zurück, bei dem Neugeborene den neun Göttern geweiht werden und von der Sünde reingewaschen werden. Dabei wird das Kind neun Mal mit Wasser begossen und erhält auch offiziell seinen Namen.
Der Brauch veränderte sich mit Aufkommen des Flussglaubens, weg von einer rituellen Reinigung zu einer Feier der Wiedergeburt. Die Weihung mit den sieben Elementen ist aber sehr ähnlich dem mecorischen Brauch. Die um die Zeitenwende nur noch im Herzland übliche Betonung der mütterlichen Abstammung verbreitete sich aber mit dem Flussglauben über die Calma in ganz Maldonesien.

Durchführung

Beispiel des Ablaufes einer Calma mit einer Leihmutter und zwei Männern als Eltern:

Die Calma beginnt mit der rituellen Reinigung der sieben Segensspender. Dann wird zunächst die leibliche Mutter gefragt, wie das Kind heißen soll:
 
Nandi: "Yando Nella, du hast diesem Kind das Leben geschenkt, es wird den Namen deiner Familie tragen. Wie soll es heißen?"   Nella: "Yando Mayan"   Nandi & Nella: "Du bist ein Sohn dieser Gemeinschaft, dein Name ist Yando Mayan. Wir vertauen dich diesen beiden Menschen an, sie sollen deine Eltern sein."
  Die leibliche Mutter legt das Kind in die Arme des einen Vaters und Samenspenders Yaric.  
Yaric: "Yando Mayan, du bist neu in die Welt geboren worden. Noch bist Du klein und brauchst Schutz und unsere Fürsorge. Ich nehme deine Hand, ich begleite Dich mit Rat und Tat. Wir sind verbunden und ich schenke dir meinen Namen Manda Yaric. Du heißt Yando Mayan Yaric. Möge der Fluss uns leiten."
  Der Vater gibt das Kind weiter an den zweiten Vater, den Bruder von Nella, Coss.  
Coss: "Yando Mayan Yaric, ich habe dich nicht gezeugt und nicht geboren. Doch bist Du klein und brauchst Schutz und unsere Fürsorge. Ich nehme deine Hand, ich begleite Dich mit Rat und Tat. Wir sind verbunden und ich schenke dir meinen Namen Yando Coss. Du heißt Yando Mayan Yaric Coss. Möge der Fluss uns leiten."
  Die Väter geben das Kind zurück an Nella.
Nella: "Yando Mayan Yaric Coss, ich habe dir das Leben geschenkt, du bist ein Teil von mir. Ich lege dich in die Hände dieser Beiden. Doch du sollst nicht vergessen: Wir sind verbunden und ich schenke dir meinen Namen Yando Nella. Du heißt Yando Mayan Yaric Coss yen Nella. Möge der Fluss uns leiten."
  Darauf wird das Kind von den sieben Segenspendern geweiht und mit dem Netz des Lebens und einem Ballen Stoff in den Familienfarben beschenkt.

Teilnehmer

Bei der Calma müssen mindestens das Neugeborene Kind und alle Personen anwesend sein, deren Namen das Kind tragen wird. Falls dies nicht möglich sein sollte, zum Beispiel weil ein Elternteil bereits verstorben ist, übernehmen Zeugen, wie die Großeltern oder andere Bekannte diese Aufgabe. Auch Urkunden und Eidesstattliche Erklärungen sind möglich und werden dann von einem Richter des Gartens verlesen.
Die Zeremonie wird meist von einem Nandi durchgeführt, was aber nicht bindend ist. Sieben Personen, oft die Namensspender und einige andere Familienmitglieder spenden dem Kind den Segen der sieben Aspekte des Flusses.
Zugehörige Ethnien


Cover image: by Nimbayo

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