Schloss Elfenbein Building / Landmark in Sûn Důnmor | World Anvil
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Schloss Elfenbein

Am Ende jenes Pfades befindet sich Schloss Elfenbein, welches Tatsächlich mehr einem Anwesen, oder Herrenhaus anmutet, als einer Burg wie man es sonst auf anderen Teilen der Neun, oder Rh'as'groh gewohnt ist. Besonders die zwei Kathedralen, welche am jeweiligen Ost und Westflügel mit dem Anwesen verbaut sind fielen mir sofort in den Blick als ich das erste mal das Schloss betrachten durfte. Es scheint sich so zu verhalten, dass die beiden Kathedralen bereits vor dem Bau von Schloss Elfenbein auf der Insel standen und von den Ureinwohnern der Insel Mond und Sonnenkathedrale getauft wurden. Wer, oder was hier angebetet wurde ist noch bis heute ein Rätsel ebenso wie der Umstand, dass zwei exakt gleich anmutende Kathedralen in einem perfekten, parallelen Abstand von ebenfalls exakt einhundert Schritt am gleichen Ort errichtet wurden. Während die Kathedrale der Sonne noch zu beginn aus komplett weißem Birkenholz gefertigte wurde, verordnete Wulfus Gaufürst beim beginn vom Bau des Schlosses, dass die Kathedrale schwarz gestrichen werden sollte, um der Kathedrale des Mondes zu gleichen. Weiterhin wollte er das eigentliche Anwesen zwischen diese beiden Kathedralen errichten und kein anderes Holz, als das edle und dunkle Ebenholz sollte seinen Ansprüchen genügen. Jedoch ergab sich beim Bau des Anwesens, dass egal wie dick die Malermeister des Fürsten die schwarze Farbe auf die Kathedrale der Sonne auftrugen, das schimmernde Weiß des Birkenholz immer und immer durchzuschimmern schien. Rasend vor Wut lies Wulfus alle Malermeister die Klippen vom Fels der Dreieinigkeit werfen und drohte jedem weiteren Malermeister das selbe Schicksal an, falls jene sich „Ebenso dämlich und einfältig“ verhalten sollten wie ihre Vorgänger. Doch auch der tausendste Tobsuchtsanfall sollte nichts nützen und das Weiß der Kathedrale der Sonne schien sich durch nichts und niemanden bändigen lassen zu wollen. So kam es, dass Wulfus eines Tages, als er und seine Gefolgsmänner einen noch unentdeckten Teil der Katakomben der Kathedrale des Mondes untersuchten auf einer der grob aus dem Fels gehauenen Stufen ausrutschte und dadurch in seinen Tod am Ende jener steinernen Treppe stürzte.   Manche Legenden behaupten Wulfus wäre gar nicht gestürzt, sondern das der Sohn, oder Vielleicht auch ein Lehrling der verstorbenen Malermeister die Gunst der Stunde (und die schlechten Lichtverhältnisse) nutze um den Vater, respektive den Meister zu rächen.  
  In jenem Keller fanden die Gefolgsleute von Wulfus nicht nur den toten Leichnam ihres Herren, welcher von einem enormen Hirschgeweih aufgespießt worden war, sondern eine bis an die Decke gefüllte Höhle mit dem feinsten nur vorstellbaren Elfenbein. Darunter Walrosshauer, Hirschgeweihe, Balalugeweihe und sogar einige Leviathanknochen. Ein Lehrling der Malermeister, welcher zu jener Zeit zugegen wahr soll noch am selben Tag den Vorschlag unterbreitet haben einen Raben nach Tintenquell an seinen Vetter zu schicken, welcher als der beste Knochenschmied von Nebelfang bekannt war. So versuchten die Graufürsten gar nicht mehr das Weiß der Sonnenkathedrale zu unterdrücken, sondern verbauten etliche Wagenladungen an Elfenbein in dem sonst schwarzen Holz des damals noch jungen Anwesens. So ergab es sich, dass Schloss Elfenbein zu einem Großteil aus Ebenholz auf der Westseite und Elfenbein auf der Ostseite gefertigt wurde. Es gehört, meiner bescheidenen Meinung nach, zu den edelsten Gebäuden der bekannten Welt, denn anders wie Schloss Schmauchstein protzt es nicht mit seiner massiven Größe, sondern weiß durch seine unvergleichliche Handwerkskunst zu beeindrucken. Kunstvoll verbanden die Tischler und Knochenschmiede das Ebenholz mit dem Elfenbein und arbeiteten kleine Fassungen in das Holz hinein, in welche dann regelrechte Knochenkunstwerke eingesetzt wurden. So hat es den Anschein, als würden die beiden Materialien, ausgehend von den jeweiligen Kathedralen sich aufeinander hinzuschlängeln, um sich schließlich in einem Tollkühnen Tanz in der Mitte von Schloss Elfenbein zu treffen.   Tatsächlich scheinen die Baumeister und Ingenieure von der berühmten Burg namens Sturmbrecher inspiriert worden zu sein, jener legendären Residenz der Rotkelchs auf der Insel Birkenspross, welche sich kurz vor der Goldwasserbucht bei Rh'as'groh befindet.   Vor allem wenn man sich dessen bewusst ist, dass wie bereits mehrfach erwähnt, die Inselkette Nebelfang und damit auch Triststein weder reich mit Hölzern, Pelzen, oder edlen Metallen gesegnet ist, vor allem dann erscheint die Inneneinrichtung von Schloss Elfenbeil in einer ungeheurer, fast schon unverschämten Eleganz. Goldene Kronleuchter, ausladend ausgearbeitete Balustraden, riesigen Deckenmalereien, welche den Sternenhimmel abbilden und endlos scheinende Teppiche aus feinem Hermelinfell statten die Bewohner jenes Anwesens mit einer derart behaglichen und gemütlichen Innenausstattung aus, sodass das raue Wetter und der feuchte Nebel der Außenwelt binnen Minuten vergessen zu scheinen sein.

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