Nebelheim an der Kräuterbucht Settlement in Sûn Důnmor | World Anvil
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Nebelheim an der Kräuterbucht

Durch den stetig ansteigenden Wohlstand gelang es den Graufürsten das einst kleine Fischerdorf namens Nebelheim zu einer stattlichen Hafenstadt heranzuziehen, welches mittlerweile nur von Yarnwall und seiner massiven Stahlbucht übertroffen wird. Nebelheim liegt in der größten und südlichsten Bucht
(Sog. „Kräuterbucht“) auf Triststein und schmiegt sich halbmondförmig und die Form der Bucht imitierend an die ringsum liegende Gebirgskette an, welche sie vor den Winden des Westens schützt. Ähnlich wie auf den anderen karg bewaldeten Inseln der Neun zeigt auch hier die Qualität und Güte des verbauten Holzes den Stand ihrer Bewohner an. Wer sich zu den Reichen und Angesehen der Stadt zählt kann es sich leisten Hölzern aus Rh'as'groh, Cropvest und manchmal sogar Eldwraith zu importieren, während die ärmsten ihre Hütten aus Lehm, grob behauenem Steinen und Stroh errichten müssen. Nebelheim florierte selbst dann noch als Yarnwall ebenfalls begann zu einer prächtigen Hafenstadt heranzuwachsen und dies hat auch einen bestimmten Grund, denn die Familie der Graufürsten und damit die Stadt Nebelheim als ganzes bietet allen Händlern, Wanderern und Seefahren absolute Religionsfreiheit. Während wir auf Abysbour, aufgrund absolut nachvollziehbarer Gründe, keine Götzenanbetung dulden wollen, gebiert sich Nebelheim an dieser Stelle gänzlich anders. Erkundet man die Stadt zu Fuß schälen sich immer wieder prächtige Tempel, Kathedralen und sonstige Anbetungsanlagen aus den dicken und feuchten Nebelschwaden.   Tatsächlich sind aufgrund der besonders nebeligen Wetterverhältnisse in Nebelheim so gut wie nie alle Tempel der verschiedenen Götter zur gleichen Zeit erkennbar, ein Umstand welcher es dem tumben Götzenbetern womöglich einfacher macht so zu tun, als wären ihre Gott die einzigen Götter, welcher in jener Stadt angebetet werden.  
  Was hingegen zu allen Zeiten zu erkennen ist, ist der massive Leuchtturm der Stadt, welcher sich am südöstlichen Ende der Kräuterbucht befindet und ganze einhundert Fuß misst. Auf dem höchsten Turm jenes schwarzen Riesen muss zu allen Zeiten, egal ob Tag oder Nacht ein mächtiges Feuer brennen, um möglichen Handelsschiffen den Weg zum sicheren Hafen zu weisen. Begibt man sich allerdings die sanfte Anhöhe hinauf, so bestehen die Häuser vermehrt aus den extravagantesten Hölzern wie zum Beispiel Ebenholz, Knochenbirke, Goldeiche und Rotahorn. Diese feinen Anwesen, welche sich vor allem dadurch vom Rest der Stadt abgrenzen, dass edel gehegte Gärten von winterfesten Pflanzen und Bäumen besitzen, werden in regelmäßigen Abständen mit Bernsteinöl bestrichen, welches dem Holz nicht nur einen famosen Glanz verleiht, sondern es vor allem vor den feuchten Witterungsverhältnissen der Insel schützt. So soll es einige Gebäude im Adelsviertel geben, deren Grundmauern und sonstigen Bestandteile aus Jahrhunderte alten Hölzern bestehen, welche seit ihrer Errichtung nicht ersetzt werden mussten. Hier wird auf einem großen, mit weißen Pflastersteinen geebnetem Marktplatz jedes Jahr das sogenannte Sommernachtfest gefeiert, zu welchem zwar auch der unterste Mittelstand, nicht aber jedoch der niederste Stand eingeladen ist  
Hier zeigt sich Nebelheim von seiner besten Seite und gibt sich die größtmögliche Mühe Händler aus der ganzen Welt anzulocken, um mit ihnen weitere Handelspakte zu schließen. Ebenfalls bekannt ist das Fest für seine ausschweifende Küche, denn nur hier erblickt man dicke, goldbraun geröstete Schweine welche langsam über mächtigen Feuern gegart werden, bestaunt saftige, krustige Honigbrote mit Rosmaringarnierung und trinkt die edelsten Tropfen von der Insel Birkenspross. Begibt man sich nun aber den serpentinenartigen Weg hinauf in die Gebirgskette, welche die Kräuterbucht umschließt, so findet man sich noch einiger Zeit plötzlich auf einer weit ausladenden, leicht ansteigenden Hügelebene wieder. Wanderte man zuvor noch durch die klaustrophobisch engen Gebirgspässe, welche nur widerwillig das Sonnenlicht passieren ließen, so findet man sich nun auf der Jungfernebene wieder. Diese trägt ihren Namen daher, dass sich bei näherer Betrachtung tausende von kleinen, weißen Lilien aus den dicken Nebelschwaden schälen und somit die gesamte Ebene in weißem Glanz erstrahlen lassen, zumindest soweit wie es der allgegenwärtige Nebel zuzulassen vermag. Durchquert man diese zwar kleine, aber deswegen nicht weniger atemberaubende Ebene stößt man bald auf eine kleine Burgmauer von gerade einmal zehn Schritt Länge, welche aus dunklem Granitgestein errichtet wurde. Hier befindet sich lediglich eine winzige Kaserne, welche meist nicht mehr als zwei Wachen der Familie Gaufürst beherbergt. Der wahre Schutz gegen etwaige Angreifer, oder gar rebellische Bürger erschließt sich dem Reisenden sobald er in die gähnende Leere blickt, welche sich hinter jenem Durchgangstor befindet, welches von den zuvor erwähnten, kleinen Burgmauern gesäumt wird. Tatsächlich befindet sich der Sitz der Graufürsten auf einer mächtigen Felsformation, welche auf natürliche Weise vom Rest der Insel dadurch abgetrennt ist, dass über die Jahrtausende hinweg immer mehr Felsen und sonstige Gesteine den harschen Witterungsverhältnissen zum opfern vielen. Dies führte dazu, dass sich jene Schlucht, welche heute das Gebirge rund um die Kräuterbucht und den Felsen der Dreieinigkeit voneinander trennt immer tiefer in das hiesige Gebirge fräst. Ein riesiges „V“ imitierend, spaltet sich das Geländer der Graufürsten vom Rest der Ebene ab und wagt man den Blick in jene tiefe Schlucht, so kann man bei guten Witterungsverhältnissen erkennen, dass die beiden Felswände ca. 50 Schritt in der Tiefe wieder zusammenfinden.   Der Name „Felsen der Dreieinigkeit“ wurde nicht von den Graufürsten ersonnen, viel mehr wurde bei der Besiedelung jenes Ortes einige Manuskripte in der Kathedrale des Mondes gefunden, welche jenen Felsen als solchen bezeichneten.   Blickt man nun auf die circa zwanzig Schritt entfernte andere Seite der Schlucht, so kann man unschwer erkennen, dass die Mauern auf dieser Seite wesentlich umsichtiger ausgearbeiteter sind und jene sich gleich einer schwarzen, steinernen Schlange in die dichten Nebelschwaden der Insel schlängeln.Eine mächtige Fallbrücke ist hier angebracht, sodass nur diejenigen einen Fuß auf das Anwesen der Graufürsten setzen dürfen, welche auch ausdrücklich dazu eingeladen wurden.   Natürlich könnte ein Dieb, oder gar Attentäter auch versuchen den Felsen zu besteigen, jedoch haben davon bisher die meisten Vagabunden abgesehen, da die Felsen nicht nur äußerst scharfkantig sind, sondern aufgrund der feuchten Seeluft auch noch von einer etlichen Menge an Moosen und glitschigen Algen überwuchert sind. Noch dazu rauscht irgendwo am Grund des Felsen der Dreieinigkeit das aufheulende Meer, welches aufgrund der allgegenwärtigen, nebeligen Witterungsverhältnisse lediglich gehört, aber nicht gesehen werden kann. Es scheint aber nicht schwer vorstellbar zu sein was für ein Schicksal jenen armen Seele blühen sollte, falls er, oder sie bei ihren tollkühnen Besteigungsversuchen in die unbarmherzige See und ihre feuchte und kalte Umarmung stürzen sollte.   Jene auserkorenen, zu welchen ich mich schon vermehrt zählen durfte verehrte Lady Alysanne, da auch die Graufürsten zu äußerst wichtigen Handelspartnern unser Stadt gehören, eröffnet sich ein Schauspiel, welches zumindest auf den eher kargen Inseln von Nebelfang an ein Wunder gleicht. Der Trampelpfand, welcher in einer weit, geschwungenen und ausladenden Bewegungen den, oder die Auserkorene den gewundenen und leicht ansteigenden Pfad hinauf zu Schloss Elfenbein führt ist auf beiden Seiten gesäumt mit dicken, saftigen Sträuchern von Rosmarin und Thymian, welche in einem derart kräftigen grün erstrahlen, sodass sie sogar aus dem dichten Nebel als klare Konturen hervorzustechen vermögen.
Type
Hamlet

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