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Kanalisation



Die ersten Kanäle, die in Pelorn schon in der Königszeit angelegt wurden, dienten der Entwässerung niedrig gelegener Stadtteile. Erst mit dem Bau des Großen Kanals vom Palastgelände bis zur Einmündung des Olifern in den Okeanus begann im ganzen Stadtgebiet die Verlegung der Abwasserkanäle, die nur von Steinplatten abgedeckt Gerinne an den Straßenrändern waren und im Sommer erbärmlichen Gestank verbreiteten, unter die Erde. Schon vor der Thronbesteigung Kaiser Melens I. war das Zentrum Pelorns kanalisiert und mit der raschen Stadterweiterung wuchs das Kanalnetz auch im Osten der Stadt und in den Neubaugebieten.

Bis zur Verlegung der Hauptstadt ins Landesinnere war die Instandhaltung des Kanalnetzes eine wichtige Aufgabe des kaiserlichen Stadtmagistrates. Jährliche Bestandsaufnahmen und laufende Ausbesserungen hielten die Kanäle funktionsfähig. Doch mit dem Niedergang des Reiches wurde auch die Kanalisation vernachlässigt und dann dem Verfall preisgegeben.

Neben dem öffentlichen Kanalsystem wurden auch von wohlhabenden Bürgern Kanäle angelegt oder Gänge die als solche ausgegeben wurden. Sowohl öffentliche als auch private Kanäle wurden zu allen Zeiten für illegale Aktivitäten genutzt. Der Höhepunkt dieser Entwicklung wurde in der chaotischen Endzeit des Reiches erreicht. Vor allem der Schmuggel und Abgabenhinterziehung florierte.

Die Abmessungen der meisten Hauptkanäle erlaubt es zwei Männern, bei niedrigem Wasserstand, aufrecht nebeneinander zu gehen. Einige Wenige, wie der Große Kanal, sind groß genug um mit einem Karren befahren zu werden. Die Karten des öffentliche Kanalnetz der Stadt sind in den chaotischen Jahren nach der Versiegelung verloren gegangen. Es ist aber nicht auzuschließen, daß Teile der detaillierten Karten oder Kopien heute noch existieren.



Heute, hundertsechs Jahre nach der Versiegelung, ist das Labyrinth der Kanäle unter der Stadt in großen Teilen noch immer intakt und wird wieder vermehrt von den Häusern und Gruppen der Stadt für Schmuggel, Infiltration etc. genutzt. Vor allem die großen Häuser verstärken in letzter Zeit ihre Aufklärungstätigkeit. Hinter vorgehaltener Hand wird sogar davon geflüstert, daß ein stilles, aber zähes Ringen um Routen und Zugänge entbrannt ist. Es ist die Rede von zugeschütteten Ausgängen und blockierten Passagen. 

Wie es sich auch immer mit diesen Gerüchten verhalten mag, die Gefahren im Labyrinth unter der Stadt werden dadurch nicht kleiner. Jemand der darin die Orientierung verliert, muß ein Liebling der Götter sein, sollte er jemals wieder die Sonne sehen. Hundert Jahre Verfall und die häufigen Erdbeben haben an vielen Stellen das Mauerwerk instabil gemacht und Einstürze werden häufiger. Ein plötzlicher Regenguß, Millionen bösartiger Ratten, der stinkende, schleimige Unrat, der oft auch die kleinste Verletzung brandig werden läßt, machen das Betreten der Kanalisation zu einem lebensgefährlichen Unterfangen.


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