Eshri Jora

Herrin der Hände

Eshri Jora

Ich werde tun was notwendig ist, versteht Ihr? Was auch immer notwendig ist, für meine Leute.

Die Hüttenstadt um Salmaedi ist fast so alt wie die Stadt selbst. Und ebenso alt sind viele ihrer Probleme. Die Bewohner der inneren Stadt kümmerten sich historisch nur seltenst um die Angelegenheiten der Hütten. Als Folge herrschten in den Hütten lange verschiedene Banden nach ihren Regeln und rangen um die Macht. In den letzten Jahren änderte sich das und diese Veränderung hat vornehmlich einen Namen: Eshri Jora.
Ihre Kernorganisation, "Die Hände" erlangten seit ihrer Gründung beachtliche Kontrolle über die Geschehnisse in den Hütten. TE 421 reichte ihre Macht so weit, dass auf ihren Druck hin die Hütten einen Ratssitz im Stadtrat von Salmaedi erhielten - seit Schaffung des Ratssitzes hält Eshri Jora ihn inne.

Sie hat wirklich Veränderung, Ordnung, Perspektive gebracht. Nur einen kleinen Funken, aber ich kann fast glauben, dass es meine kleine Karai eines Tages besser haben wird, hier, als ich. Und das gibt mir Kraft für sie einzustehen.

— eine Hüttenbewohnerin über Eshri

Der Einfluss von Eshri und den Händen beruht auf Beliebtheit unter vielen und Furcht unter den übrigen. Während jene die nach ihren Regeln spielen Gerechtigkeit erwarten können, schrecken die Anhänger von Eshri vor Ruf- und Meuchelmord nicht zurück, auch wenn dies kaum einer je nachweisen konnte. Unter Eshri verfolgen die Hände Verbrechen in den Hütten, treiben Steuern ein, sammeln Informationen, helfen teilweise Bedürftigen und sorgen ansonsten für Ordnung. Die verbleibenden Banden kooperieren mit den Händen oder stehen den meisten Hüttenbewohnern entgegen.

Eine gottlose Schlangenzunge ist sie, die bei Hexen und Giftmischern ein und aus geht, badet im Blut von Kindern. Verwehrt euch ihrem Gift, einer Gabe so grässlich wie die der Urhexe!

— ein Prediger des Aith'Yur

In den letzten Jahren konkurrieren die aufstrebenden Eiferer des Aith'Yur mit den Händen um Einfluss in den Hütten und ganz Salmaedi. Eshri Jora und ihre Getreuen positionierten sich von Anfang an klar gegen sie und so kommt es zwischen den Gruppierungen immer wieder zu Gewalt. Auch Eshris enge Kontakte mit Magiern stoßen vielen in ganz Salmaedi sauer auf, sodass nicht wenige in den Hütten mit den Aith'Yur sympathisieren und das Ende der "Herrin der Hände" planen - ohne Erfolg, bisher.

Ein verlogener Haufen, die Aith'Yur, so blind in ihrem Glauben, ihrem Hass. Sie sehen nicht, dass das eigene Blut auszusaugen niemanden satt macht.

Persönlicher Hintergrund

Eshris Eltern, Angehörige der Tihakesh-Minderheit, lebten in den Hütten und starben dort an einer der grassierenden Seuchen als sie kaum dreizehn Jahre zählte. Mit einer Anstellung als Dienstmädchen in der Stadt konnte sie mit Mühe ihr Überleben und das ihrer zwei jüngeren Brüder sichern. Schon damals lernte sie fleißig gesellschaftliche Strukturen und Menschen zu verstehen und knüpfte Kontakte. So teilte sie das wenige Geld stets mit anderen armen Kindern, als Investition in die Zukunft.
Als Folge ihrer Diplomatie bildete sich um sie ein zunehmend formelles Netz von Vertrauten und Anhängern, das mit geschickten Allianzen zu anderen Banden an Macht gewann und nicht wenige schliesslich schluckte oder zerschlug. Während sie sich selbst die Nachtfalter nannten, breitete sich der Name der Schwarzen Hand, die ihr Symbol war, weit schneller außerhalb ihrer Reihen aus und blieb haften.

Es ist kein Geheimnis, dass ihre Leute töten, ohne zu zögern. Die Frage ist nur, wie schlagen wir zurück?

— ein Rivale, zwei Wochen vor seinem Tod

Nachdem Eshri ihre Macht über die Hütten gefestigt hatte, richtete sich ihr Blick auf die Stadt. Die Hütten, die äußere Stadt, nur durch eine Mauer voller Tore von dem Rest getrennt, und doch von ihm verachtet, sollte als vollwertiger Teil der Stadt anerkannt und damit auch im Rat vertreten werden. Schließlich lebten viele der Bewohner schon seit Generationen dort und die Bewohner der inneren Stadt waren oft von den Diensten der äußeren abhängig. So spann Eshri ihr Netz in Richtung des Stadtrates, wo sie TE 421, auch als Folge von Aufständen endlich einen Sitz für die Hütten gewann, den sie seither besetzt.
Mitte TE 422 entkam Eshri nur knapp einem Anschlag aus den eigenen Reihen. Ein Jugendlicher suchte Rache für den Tod seines Bruders, den einer ihrer Anhänger in den Bandenkämpfen um ihren Aufstieg ermordet hatte. Seither schart Eshri vermehrt eine Kerntruppe von loyalen Anhängern und engen Vertrauten um sich. Dieser Kern ihrer Macht nennen die Menschen in den Hütten schlicht die Hände.

Spezies

Menschen

Year of Birth

389 TE 37 Years old

Wohnort

Hütten von Salmaedi

Gender

weiblich

Augen

dunkelbraun

Haare

schwarz, kraus, lang

Hautfarbe

braun

Andere Zugehörigkeiten

• Stadtrat von Salmaedi

Wichtige Hände

Sunbe Messun, die Erste Hand, ist ein Kindheitsfreund Eshris und ihr engster Vertrauter. Abgesehen von seiner Begeisterung für Bücher verfügt er über eine beeindruckende Muskelkraft. Er ist ein ausgebildeter Steinmetz und in den Boxarenen der Hütten gefürchtet. Gerüchte beharren darauf er sei Eshris Geliebter.
Die Zweite Hand, Agor Sahed, ebenfalls ein frühes Mitglied von Eshris Kontaktnetz ist ein Barde und Schausteller, kurz: ein Unterhaltungskünstler. Er ist eine lebensfrohe, humorvolle und ausgeglichene Person, zumindest solange ihn niemand bei seinem abgelegten Namen 'Faiah' nennt. Welche Rolle er in den Händen spielt ist kaum jemandem bekannt, aber niemand stellt Eshris Authorität infrage. Trotzdem huschen immer wieder allerseits böse Gerüchte durch Salmaedi, ob sie ihn eine Hexe, einen heimlichen Valerier oder von bösen Geistern besessen schimpfen.
Yoshin, die Dritte Hand, ist eine begnadete Bogenschützin und Anführerin der Lupir-Bande. Sie war eine der ersten, die sich mit den ihren Eshris Organisation unterordnete. In den Hütten gilt sie als die oberste ausführende Ordnungshüterin.
Nilma Varashq ist eine junge Absolventin der Miriadis Balthos und eine Assistentin von Eshri. Sie stammt selbst aus den Hütten und erhielt ein Stipendium wegen ihrer attestierten Fähigkeiten. Aufgrund ihrer schüchternen Persönlichkeit ist ansonsten wenig über sie bekannt.

Familie

Nach dem Tod eines ihrer Brüder in den wechselhaften Gewaltausbrüchen der Hütten ist Eshris Bruder Kadwe ihr einziger lebender Verwandter, über seinen Verbleib ist jedoch kaum etwas bekannt. Eshri gibt an, dass er auf einem Handelsschiff angeheuert hat, und seither für einen Kaufmann aus Rosha arbeitet. Da er vor einigen Jahren plötzlich verschwand, kursieren unzählige Gerüchte über sein mögliches Schicksal.

Sie hat ihn ermorden lassen. Ganz bestimmt. Wahrscheinlich wollte er selber Macht, oder er war im Weg. Vielleicht wollte sie auch allen zuvorkommen, die ihn benutzen wollen. Er ist tot. Definitiv.

— Gerüchte aus den Hütten

Er ist weggelaufen, weil sie ein Monster ist, eine Tyrannin.

— Gerede in einer Taverne

Die Hexen haben ihn geholt, den Jungen, halten ihn gefangen, in ihren Verließen. Daher folgt sie den Magiern aufs Wort, wie ein Bahn in Ketten.

— Predigt eines Eiferers