Session 4: Von Gedichten und Sarkophagen in Manen Monster Mythen | World Anvil

Session 4: Von Gedichten und Sarkophagen

Naondag der 2. Trideade des Schlangenmondes

Die Gefährten entscheiden sich, die Treppe in die Tiefe zu nehmen. Vorab zaubern Che’ira und Jiskra schützende Sprüche auf Dragan und Daichin, um sie vor drohenden Gefahren besser zu schützen. Dragan geht die Stufen zuerst hinab und wird vom Steppenreiter mit einer Laterne gefolgt. Jiskra und Che’ira folgen den beiden. Amdiriûr und Prina bleiben mit dem Kater Kiumi oben und behalten die Umgebung im Auge.

Beim Heruntergehen fällt den Gefährten auf, dass die Dunkelheit scheinbar gegen den Schein der Lampe ankämpft und so das Licht keine drei Meter in die Finsternis reicht. Von unten kommt ihnen eine trockene abgestandene Luft entgegen, welchen den süßlichen Duft von Leichen mit sich trägt. Ein Summen von Insekten ist zu hören und ein gelegentliches Knacken unterhalb der Stiefel kündet vom Tod eines dieser Tiere, wodurch sich der Lichtschein schlagartig etwas weiter ausbreiten kann.

Am Ende der Stufen öffnet sich vor ihnen eine Halle, die von vier Säulen getragen wird. Die Decke scheint nicht sonderlich stabil zu sein. Das Mauerwerk ist an mehreren Stellen abgesackt und etliche Gesteinsbrocken zieren den Boden. Im Raum entdecken sie zwei vor einigen Tagen erschlagene Ghule und drei teilweise von Schutt begrabene Skelette. Bei einem Gerippe handelt es sich um einen Zwerg. Im hinteren Bereich des Gewölbes finden sie einen steinernen Altar, der auf seiner Oberfläche eingetrocknete Spuren von Blut aufweist. An der Wand stehen zwei lebensgroße Statuen aus Stein, die jeweils eine mit Kohle gefüllte Steinschale vor sich auf Brusthöhe halten. Zwischen den Skulpturen hängt ein vier Quadratmeter großes Relief. Es stellt eine Burg auf einem Bergkamm dar. Fledermausschwärme bedecken den Nachthimmel, der von einem Vollmond beherrscht wird. Unterhalb der Burg ruht ein dichter Wald, indem Wölfe den Mond anheulen. Am Fuße des Waldes strömt ein aus Leichenteilen und Totenköpfen bestehender Fluss dahin.

Bei der Untersuchung des Reliefs stellt Daichin fest, dass ein Luftzug die Steinplatte umströmt. Die Gefährten entscheiden sich, nach einem Mechanismus zu suchen, um die Geheimtür zu öffnen. Daichin konzentriert sich auf den Altar und Jiskra tastet die Darstellung ab. In der Zeit zündet Che’ira die beiden Kohlenpfannen an. Noch bevor die Abenteurer ihre Begutachtung abschließen können, fangen die Statuen an sich in Richtung Decke zu heben und das Relief gleitet langsam in den Boden.

Hinter der Steinplatte öffnet sich ein knapp zwei Meter breiter Gang. Daichin umfasst seine riesige Axt, hängt die Laterne an den Gurt und schreitet vorsichtig in den Korridor hinein. Nach einigen Schritten erblickt er einen Raum, in dem drei steinerne Sarkophage stehen. Der Linke ist noch vollständig verschlossen. Der Mittlere ist geöffnet und beinhaltet keinen Leichnam. Im Rechten liegt eine alte vertrocknete Leiche. Seitlich vom Gang ist jeweils im Gemach ein Fackelhalter befestigt und vor der Ostwand ist auf den Steinfliesen eine getrocknete Blutlache zu sehen.

Bei genauerer Untersuchung fällt den Gefährten auf, dass der linke Sarg mit einer Paste aus Lehm, Silberstaub und Harz am Spalt zwischen Deckel und Boden versiegelt ist. Im mittleren leeren Steinsarg lässt sich ein mit Silber ummantelter Holzpflock finden. Im rechten Sarkophag liegt eine ausgetrocknete Leiche mit einem Holzpfahl im Herzen. Das Gebiss der sterblichen Hülle weißt zwei scharfe Fangzähne auf. Daichin bricht diese ab und steckt sie ein. Ebenso schlägt er dem Toten den Schädel ab. Che’ira untersucht den Sarg ohne den Leichnam zu berühren nach Schriftstücken, kann aber keine entdecken.

Jiskra drückt intuitiv den linken Fackelhalter herunter und öffnet so eine Geheimtür in der Ostwand. Dragan versucht das Gleiche mit dem rechten Halter und löst so eine Falltür aus, in welche er drei Meter tief stürzt und von Holzpfählen aufgespießt wird. Daichin hilft dem Hexenjäger, mit einem Seil herauszukommen. Oben angekommen kümmert sich die Schamanin um die Wunden von Dragan.

Im Anschluss geht der Steppenreiter vorsichtig in den geöffneten Gang und klopft den Boden vor sich ab. Auf den Flur entdeckt er alte Asche in Form eines Humanoiden. Er riecht an ihr und steckt ein wenig in den Beutel mit den erst eben mitgenommenen Zähnen. In dem Moment richten sich bei Jiskra die Nackenhaare auf. Sie spürt eine drohende Gefahr in der Nähe von Daichin. Daraufhin erneuern Che’ira und Jiskra die Zauber auf den Tegaren. In der Zeit nimmt Dragan den schwächeren von Tonja erhaltenen Heiltrank zu sich.

Im Anschluss rennt der Steppenreiter nach vorne in den Raum rein. Dabei wird er von einer geisterhaft durchscheinenden Streitaxt nur knapp verfehlt. Daichin holt mit seiner Barbarenstreitaxt direkt aus und die Klinge fährt durch den Geist scheinbar wirkungslos hindurch. Es bricht ein Kampf zwischen den Gefährten und dem Schemen von Uroš, einem der ehemaligen Abenteurer von Che’ira, aus. Jiskra und Dragan gelingt es, an der Erscheinung vorbei in den Raum zu rennen. Doch die Magierin wird von ihrem toten Begleiter aufgehalten und steht ihm im Nahkampf gegenüber. Sie kann ihm mit einem Schlag ihres magischen Steckens scheinbar verletzen. Einen kurzen Moment später bildet sich vor Jiskra eine kleine Kugel aus goldenen Lichtfäden, die sich langsam bis auf einen Durchmesser von 3 Meter ausdehnt. Goldene Blitze umzucken den Geist und ziehen diesen und die Schamanin in die Sphäre hinein. Die anderen Gefährten und Gegenstände im Raum werden davon weggedrückt. Im inneren der Kugel misst sich Jiskra in einem Willensduell mit dem Geist, um ihn bei Erfolg für 24 Stunden zu bannen.

In der Zwischenzeit hat Dragan die Möglichkeit sich in seinem noch zugänglichen Bereich umzuschauen. Er sieht zwei leere Holztruhen in der Südostecke. An der Ostwand steht ein steinerner Altar, auf dem niedergebrannte schwarze Kerzen und drei silberne Halter für den zerstörten Smaragd stehen. An der Wand hängt ein mit roter Farbe beschriebenes Pergament, welches der Hexenjäger für seine Gruppenmitglieder vorliest. Die erste Vermutung der Gruppe ist es, dass der Blutvampir ein Kind hat oder er selbst das Neugeborene im Gedicht ist.

Nach einigen Minuten löst sich die goldene Sphäre auf und eine schweißüberströmte erschöpfte auf dem Boden kniende Jiskra kommt zum Vorschein. Vom Geist fehlt jede Spur. Sie teilt den Gefährten mit, dass der Spuk nur für einen Tag gebannt ist.

Die auf den Steinfliesen wieder sichtbaren Kreise schauen sich die Abenteurer genauer an. Der Größere ist ein Beschwörungskreis. Bei dem Kleineren handelt es sich um einen Schutzkreis. Vielleicht diente dies der Beschwörung des Geistes oder etwas völlig anderem. Sie stellen jedenfalls fest, dass die Polygone nur ein paar Tage alt sein können. In der Zwischenzeit steckt der Tegare die drei silbernen Edelsteinhalter ein.

Im Anschluss öffnet Daichin die verrostete Tür im Süden, die sich unter lautem Quietschen und Knarzen öffnen lässt. In diesem Raum steht ein offener Steinsarg auf einem Podest. Das Innere ist bis auf dunkle, eingetrocknete Blutflecken leer. Auf dem Deckel prangt der Namen des Blutvampirs Božidar. Jiskra untersucht die Kammer und entdeckt unterhalb einer Steinfliese ein Hohlraum, worin eine kleine Truhe ruht. In der Kiste liegen drei Lederbeutel gefüllt mit alten Goldmünzen und Edelsteinen und ein Dolch, der in einer Dolchscheide steckt. Die Vermutung, ob dies der Schattendolch aus dem Gedicht ist, kann nicht abschließend geklärt werden. Die Gruppe kehrt in die Eingangshalle des Gewölbes zurück und verschließt, mittels zusätzlichen Gewichten in den Schalen der Statuen, den Zugang in die Gruft. In den beiden hier angrenzenden Räume liegt altes verrottetes Holz. Im Gerümpel entdeckt Daichin eine sehr gut erhaltene Klinge einer Henkersaxt. Die Abenteurer kehren im Anschluss zum Saal, wo sie den Geist bekämpften, zurück. Dort zerstören sie die Beschwörungskreise, indem sie diese verwischen. Sie entzünden das Kohlebecken. Doch das Feuer löst hier nichts aus.

Sie verlassen das Gewölbe und suchen ihre beiden Gefährten auf. Daichin sucht einen Stock und schnitzt aus diesem einen provisorischen Stiel für die Henkersaxt. Amdiriûr untersucht die gefundenen Objekte auf Magie. Er stellt fest, dass es sich beim Dolch, der Dolchscheide, der Henkersaxt und den von den toten Abenteurern genommenen Waffen um magische Gegenstände handelt. Die Gruppe teilt die verzauberten Klingen untereinander auf, um gegen zukünftige Gefahren besser gewappnet zu sein.

Im weiteren Gespräch bemerken sie, dass eine Leiche unten im Gewölbe fehlt. Entweder eine aus den drei ersten Sarkophagen oder der Leichnam des Vampirs ist nicht vorhanden. Sie setzen dabei die These auf, dass der Geist von Božidar anfänglich Vukasin und im Anschluss den gealterten Agafon übernahm.

Sie verbringen einige Zeit mit der Jagd und fangen einen Hasen, an dem sie den Dolch aus dem Keller testen. Dieser zeigt keine besonderen Wirkungen am Karnickel. Danach braten sie das Tier und verspeisen es gemeinsam und reichern die Mahlzeit mit ihrem Proviant an. Da der Tag sich dem Ende neigt, schlagen sie ein Nachtlager auf und teilen sich die Nachtwachen entsprechend ein.

Che’ira erhält bei ihrer Wache Besuch von einem mysteriösen Mann, der in einem schwarzen Mantel und einem Schlapphut gehüllt ist. Die Gestalt gibt den Hinweis, dass dies nicht die Ruine ist, wo sich die Schriftstücke lagern sollen. Sie unterhalten sich über die Gruppe und der Fremde stellt lapidar fest, dass Dragan ein seltsamer Kauz ist, auf den Che’ira besser achten sollte. Im Anschluss entschwindet er lautlos, wie er gekommen ist.

Deachdag der 2. Trideade des Schlangenmondes

Die restlichen Wachen hören in der Nacht nur in der Ferne den Garst brüllen, aber in der direkten Umgebung passiert nichts.

Am Morgen beim Frühstück beratschlagen die Gefährten, was das heutige Unterfangen ist. Sie beschließen, zuerst den Garst zu jagen und im Anschluss hier zur Turmruine zurückzukehren, um zu schauen, ob der Geist von Uroš noch gebunden ist. Die Fußspuren vom untoten Bären finden sie nach drei Wegstunden bei ihrem vorletzten Nachtlager zwischen den Brombeersträuchern. Die Spuren führen sie gegen frühen Nachmittag an einen Felsen im Wald, indem ein Höhleneingang gähnt.
YouTube: Episode 4
Abenteurer:
Aufträge:
Dokumente:
  • Gedicht, aus der Turmruine Vislané

Gegenstände:
  • drei silberne Edelsteinhalter
  • 3 Lederbeutel (alte Goldmünzen und Edelsteine)
  • versilberter Holzpflock
  • magischer Dolch
  • magische Dolchscheide
  • magische Klinge einer Henkersaxt

Personen:
Tiere:
Schauplätze:

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