Jiwa - Wasserspeiherseen

"Glücklicherweise konnten wir hier zum ersten mal auf unsere Feueranzüge verzichten, die wir uns beim Betreten des Kontinents anziehen mussten, um zu überleben. Zwar machte uns die Luftfeuchte von etwa 50% zu schaffen, doch zumindest konnten wir größtenteils kürzere bequemere Kleidung tragen. Die Flora und Fauna, die wir hier vorgefunden hatten, ist wohl die artenreichste des Feuerkontinents, was sicherlich an den geringeren Temperaturen, der höheren Luftfeuchte und der mit Mineralien angereichtern Luft zusammenhängt.

  Wir verbrachten hier über vier Monate, was der längste Aufenthalt in einer layidischen Region war und konnten viele der hier vorkommenden Arten genauer beschreiben. Zusätzlich entdeckten wir drei unbekannte Flechtenarten, die wir bisher nur hier finden konnten. Auch war diese Region ein wirklicher Schatz für unseren Geologen und Kartographen, die viel Zeit damit verbrachten, die Geysire kennen zu lernen und teilweise zu vermessen."
Syrta Khîm, Expeditionsleiterin-


   
Im Süden von Tangisa liegen drei unterschiedlich große und flache Seen, die von den Einheimischen Jiwa genannt werden, was so viel wie Wasserspeiher bedeutet. Aus vielen Löchern stoßen zahlreiche Geysire Wasser und Dampf in unterschiedlichen Abständen und Höhen aus. Die Luft riecht nach Mineralien und ganz leicht säuerlich wie vergorener Honig. Aber die Nase gewöhnt sich recht schnell an den Geruch, sodass der Duft nach etwa ein bis zwei Tagen nicht mehr wahrgenommen wird.
 

Klima

by Blue Fairy 74 via Midjourney

Das Klima in der Region ist mit einer Durchschnittstemperatur von 20°C bis 30°C nicht ganz so heiß, wie in den anderen Gebieten, sodass in den tangisaischen Städten auch Völker aus anderen Teilen Elaqitans leben können, wenn sie mit der erhöhten Luftfeuchte um die 50% im Vergleich zu gemäßtigten Zonen zurecht kommen.

Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit auf der gesamten Fläche, die etwa 1.300 km² umfasst, gedeiht hier die größte Artenvielfalt des Kontinents.
The region of the Jiwa water fountaines by Blie Fairy 74 via Inkarnate
Zwischen den Seen befinden sich zahlreiche Ackerflächen und Siedlungen. Das Areal gilt deshalb auch als Kornkammer des gesamten Kontinents. Verschiedenen Gemüsesorten wie Feuerkohl, Lingarüben und Getreidesorten wie Keana und Opaya ernähren die Bewohner der Region.

Die größten Städte sind Kirange, Miakiali und Tongin mit 50.000 bis 200.000 Einwohnern.


 

Die Entstehung der Eruptionen

Eigentlich sind es keine wirklichen Seen, da ihre Wasserspiegel nur bei etwa ein bis zwei Metern liegen. Darin befinden sich kleine "Inseln" mit Kanälen, aus denen die Geysire aufsteigen. Die dadurch ausgestoßenen Mineralien setzen sich an den Austrittslöchern ab und bilden im Laufe der Zeit kleine Inseln.

Das gesamte Areal wird von riesigen unterirdischen Wassersystemen in etwa zwei Kilometern Tiefe gespeißt, die aus dem Tangi-Fluss stammen. Darunter liegen in Tiefen von etwa 25 Kilometern Magmakammern. Das Wasser zirkuliert und wird durch das heiße Gestein auf 150°C erhitzt.

Das Besondere ist, dass die Geysire über hunderte von Jahren bestehen können, bevor sie versiegen und sich neue Kanäle bilden. Der älteste Wasserspeiher war der Moji-Manobana, der über 480 Jahre alt gewesen ist und dessen Insel aufgrund der vielfältigsten Mineralien die bunteste Färbung gehabt haben soll.

Flora & Fauna

Durch das flache Wasser sind die Seeböden und die darin lebenden Arten sehr gut zu erkennen. Alle auf Layida lebenden Spezies sind thermophil, weshalb in den Seen nicht nur Bakterien und Algen leben. Es gibt Blasenfische, Feurige Zwergschnäbel und Flossenechsen, die sich zwischen unterseeischem Feuerlotus, bunten Korallen und Unterwassermoosen und -flechten tummeln. An den Seen wachsen Pflanzen wie rundlicher Rohrkolben, Wassermohn, Binsenlilien oder Wassertulpen. Am Land zwischen ausgedehnten Graslandschaften leben Riesenohrmäuse, Jiwagürtler, Wasserschweine, Dachskatzen und Mojivögel.
 


 

Die Seen

Nektus Phikaryn, der Geologe und Makan Liuxian, der Karthograph der Khîmschen Forschungsgruppe waren ganz in ihrem Element, als sie die Geologie und Lage der drei Seen erkundeten. Syrta hatte ihnen die Erlaubnis gegeben, sich immer wieder ein paar Tage vom Camp zu entfernen, um größere Touren unternehmen zu können. Die beiden Forscher waren nur schwer zu beeindrucken. Doch hier sahen sie die schönsten und unterschiedlichsten Geysire von ganz Elaqitan.

"Nektus, glaubst du, es gibt noch eindrucksvollere Schöpfungen, als diese hier?", dabei zeigte Makan auf eine Fontäne, die sich gerade wieder im Erdloch verkroch.

"Ich habe gelesen, dass es auf Idaka etwas ähnliches geben soll, aber dort wären es eher schlammig schwappernde Löcher, die faulige Gerüche absondern.", und mit einem vehementen schlussfolgerischen: "Nein!", beendete er seinen Satz.   Zwischen beiden kehrte Stille ein und nur das blubbern von Gasblasen, die den nächsten Ausstoß vorbereiteten, war zu hören. Nektus träumte. Diese Seen waren einzigartig und es musste alles dafür getan werden, um diesen pulsierenden und gleichzeitig friedlichen Ort zu erhalten.


 
Sprudelgewisper

Dieser See befindet sich im Norden der Region und ist mit etwa 363 km² der kleinste der drei Wasserspeiher. Sein Name beruht auf den eher flachen Fontänen, die nur etwa zwei bis vier Meter hoch werden bzw. einigen nur flach sprudelnden Geysiren. Etwa alle 30 Minuten bis zu zwei Stunden werden die etwa 26 Geysire aktiv.   Name: Seresisi - Perlenschnurgeysir
Erruptionshöhe: 3,7 Meter (längster Kanal)
Intervall: alle eineinhalb Stunden
Besonderheit: Durch die unterschiedlichen Längen und Dicken der Kanäle herrschen unterschiedliche Druckverhältnisse für die aufstrebenden Wassersäulen. Die Kanäle mit den kürzesten Kanälen brechen zuerst mit kürzeren Erruptionshöhen aus, was einem Wasserspiel gleicht.

"Wenn der Seresisi im Sprudelgewisper ausbricht, sieht man ein Wasserspiel, dass sich springbrunnenartig wie die Perlen einer Schnur aufreiht. Nacheinander schießen aus den Kanälen unterscheidlich hohe Fontänen, die wundervoller sind, als jene, die téshànischen Gärten ihren Glanz verleihen."

Nektus Phikaryn, théshanischer Geologe-


 
Kaskadenspeiher
"Ach was für ein Glück, dass die Ausbrüche des Katakeni-Geysirs um die Mittagszeit stattfinden. Sonst hätten wir dieses Prachtstück mit der größten Eruptionssäule, die ich je gesehen habe, wohl kaum bewundern können. Und wie lange das Schauspiel dauert! Was für eine Schönheit!"

Makan Liuxian, théshanischer Karthograph-

In diesem See von etwa einer Fläche von 477 km² befinden sich etwa 57 Geysire. Bezogen auf seine Größe ist er der zweitgrößte See. Sein Name beruht auf den wasserfallartigen Geysiren mit den höchsten Fontänen von 50 bis 80 Metern. Die Kaskaden entstehen, da die einzelnen Kanäle nach oben hin zusätzliche kleine Gänge gebildet haben, aus denen das Wasser gleichzeitig mit der Hauptader ausbricht. Hier befinden sich von allen Seen die längsten und dicksten Kanäle, was dazu führt, dass die Geysire mehrere Tage benötigen, um auszubrechen.   Name: Katakeni-Geysir
Erruptionshöhe: etwa 73 Meter
Intervall: alle 24 Stunden mit einer Abweichung von etwa plus minus zwei Stunden
Besonderheit: Erruptionsdauer fünf bis zehn Minuten


 
Nebelsprüher

Der größte See mit einer Fläche von 548 km² beherbergt die Geysire mit der höchsten Dampfentwicklung. Lange Dampfphasen von über 30 Minuten führten zum Namen des Sees. Die ausgestoßenen Erupstionen sind sehr heiß und erfolgen düsenartig. Die etwa 91 Geysire brechen alle acht bis 24 layidische Stunden aus und können zehn bis 20 Meter erreichen.   Name: Fiariba-Geysir
Erruptionshöhe: 17 Meter
Intervall: alle neuneinhalb Stunden
Besonderheit: Wasserphase von etwa 20 Minuten und Dampfphase von 45 Minuten
"Verdammt, dass wir keine Layikani sind! Dann könnten wir uns zeigen, wie Êlgista uns schuf und das Wasser und den Dampf viel besser genießen. Noch ein Schlückchen von diesem feurigen Feigentrunk in der Hand und es wär ein wenig wie Zuhause!"

Berrin Eichblatt, brictaelgischer Feldmeister-

 

Als Antowort auf Tyrdals inofficielle Challenge




Cover image: Landscapes of Fire by Blue Fairy 74 - Midjourney-Collage

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